Der Boden- unsere "Mutter" Erde Teil 2

Wachstum, Wohnungsnot und platt gefahrene Igel

Geht's nicht anders, als unter Nachhaltigkeitsblabla die Landschaft vollzukippen mit Beton und Asphalt?!

Der alltägliche, unspektakuläre Flächenfraß ist meines Erachtens gravierender als das Braunkohleloch von RWE.

Aber klar, es lässt sich nicht an allen Umweltfronten gleichzeitig kämpfen.

Was mich am Hambacher Wald so aufregt ist die erwiesene Gestrigkeit und Sinnlosigkeit des Vorhabens. Es lohnt nicht mal unter Gesamtwirtschaftlichen Aspekten.

Und der Hambacher Wald ist ja nun wirklich kein Forst, sondern ein Wald, der bis heute eine Kontinuität über das ganze Mittelalter hinaus hat, als fast das ganze Land einschließlich der Mittelgebirge entwaldet war.

Zum Thema: Schon allein das im Oberboden angesammelte Reservoir an Samen der verschiedensten Pflanzen ist hoch wertvoll.

Dafür kannst Du mir das Vielfache an Maisäckern zubetonieren. Fläche ist eben nicht gleich Fläche. Aber zugegeben hätte vor den Maisäckern auch noch eine effiziente Wiedernutzung unserer Industriebrachen Priorität. Da kann man wirklich nur wenig Boden zerstören.

ich fürchte, es macht kaum noch sinn, sich für derartige belange einzusetzen.
seattle hat recht behalten.

Ist der Sinn den so an den Erfolg gebunden? Oder steht man wenigstens persönlich lieber für das Richtige ein, wenn der politische Prozess ein Sklave des Lobbyismus ist?

bei uns im Raum Landsberg Augsburg ist der Bauwahn völlig ausser Kontrolle geraten.Amazon - Lidllager - Adliger - Renk - BMW lager - und dann wollen die Leute, die dort arbeiten verständlicherweise auch da wohnen - also Baulandausweisung ohne Ende.
Wenn ich in den Osten der Rep komme, dann werd ich immer neidisch , die kleinen Dörfer, Ruhe, kleine Traktoren...
Anscheinend gibt es noch Landwirte, die mit kleinen Maschinen und wenig Fläche ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Aber, ich war auch an der Lausitz. Das kalte Grauen packt einen, wenn man auf den von Vattenfall grosszügig gesponserten Aussichtsturm steigt und Wüste erblickt, soweit das Auge reicht, wo früher Dörfer Wälder und Leben war.
Ja, bis 2020 gibt das den schönsten und grössten Baggersee den die Menschheit je sah.
Ein Campingnachbar erklärte und damals ganz stolz, das es "Sauber hier, gell" wir konnten nicht folgen und er erklärte uns, das keine Wasservögel das Ufer verkacken, weil sich in der Giftbrühe des Baggersees kein Leben haben kann. ja, so sieht jeder seine Vorteile

was man für richtig und gut hält, dafür muss man Einsatz zeigen, ob da direkt was rauskommt bei, oder wo darin der tiefere Sinn liegt, das lässt sich vielleicht auch echt erst in der nächsten Generation abschätzen

abwägen und gewichten tut wohl tatsächlich jeder bißchen anders

allerdings bei angeblich einer Million neue Wohnungen in den nächsten Jahren nach Koalitionsvertrag und Nachverhandlungen im Sozialgipfel, wieviel mal die Fläche von Hambacher Forst wird da zubetoniert, interessiert kein Mensch, kleines privates Einsprengsel, als ich zum Gebrauchtautokauf August in Bayern war, haben paar Naturschutzleute im Radio geätzt, Heimatminister Seehofer sorgt dafür, daß jedes bayerische Dorf ein Gewerbepark wird mit Autobahnanschluss, stimmt auch, jeden Tag wird in Deutschland die Fläche von zig Fußballfeldern vollgebaut mit irgendwas, Wohnraum, Gewerbe, Infrastruktur, Klimadiskussion mit drohenden Fahrverboten, lächerlich bei dem Ausmaß an Flächenverbrauch, Plastikmüll im Meer, lächerlich bei dem Ausmaß an Überfischung, klar, Beton ist auch nicht allergisch gegen Glyphosat und dort, wo kein Fisch mehr drin ist, kann auch kein Vogel mehr einen Fisch fressen, der ein Plastikteil verschluckt hat

sorry, da geht mir persönlich echt der Hut hoch

ach, ja, und irgendwo im Emsland brennt noch ein bei Hitze und monatelanger Trockenheit in Brand geschossener Torf

Ja, das mit dem Torf muss man ja verstehen, unsere Armee muss üben, da steht alles andere hinten an.
Bei uns auf dem Lechfeld ist ein Militärflugplatz. Ich hab mal nachgelesen wie das in den 60 gern so war. Selbst Hörstürze bei Kindern war kein Argument damals, den tollen Überschallkann auszulassen.

Also beim Hambi geht's nicht nur um den Wald als solchen. Es geht auch darum, dass ein Unternehmen mit dieser Aktion die Verhandlung über den Braunkohleausstieg sabotiert.
Und da hängt einfach sehr viel mehr von ab, als "nur" dieses Stückchen Wald.

Und das Bewustsein der Menschen ändert sich. Ob es darum geht eher unverpackt Lebensmittel zu kaufen oder weniger Fleisch zu essen.

Natürlich gibt es ganz viele wichtige Baustellen und es ist nötig, dass man sich einsetzt.
"Demokratie ist kein Selbstläufer"
Also raus. Meinung vertreten.

wie sagt uns der schöne witz:

was verkauft ein Tierfuttervertreter?
Tierfutter!
was verkauft ein Versicherungsvertreter?
Versicherungen!
Was verkauft ein Volksvertreter?
........

mir scheint, es ist kontraproduktiv, wenn unsere schlecht besoldeten Volksvertreter aus Erwägungen der voraussichtlichen Altersarmut sich um Vorstandsjobs bei grossen Konzernen bemühen müssen. Als Nebenjob, versteht sich.

Deutschland holzt sich ab

NDR extra 3