Teil 3. unseres Weltverbesserers
21. Fastfood vermeiden, wegen Verpackungsmüll, Lebensmittelzusätzen, Geschmacksverstärkern, Überzuckerung etc.
22. Fleischkonsum reduzieren. Ein Viertel der gesamten Landfläche unseres Planeten dient ausschließlich der Futtermittelproduktion für 1,4 Milliarden Rinder auf der Welt! Und die Herstellung eines Kilos Rindfleisch verbraucht 177-mal so viel Wasser wie die eines Kilos Äpfel. Mal ganz abgesehen vom katastrophalen Methan- und CO2-Ausstoß der Fleisch- und Agrarindustrie und ihrer abartigen Massentierhaltung.
23. Bio-Nahrungsmittel kaufen. Auch wenn nicht überall Bio drin ist, wo Bio draufsteht, so sind Bio-Produkte laut Greenpeace um ca. 80 Prozent weniger belastet als konventionell produzierte. (Anmerkung: dies haben mittlerweile auch Untersuchungen von foodwatch oder Ökotest etc gezeigt. )
Wer will schon täglich Sachen futtern, die mit Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden, Antibiotika, Desinfektionsmitteln, Wachstumshormonen belastet oder genmanipuliert sind? Abgesehen von den Schäden, die durch den massenhaften Einsatz chemischer Düngemittel entstehen ...
Und wenn man in Bio-Läden einkauft, ist es leicht, auch gleich nach Fairtrade-Gesichtspunkten zu shoppen. Produkte mit dem Fairtrade-Siegel sorgen dafür, dass nicht fragwürdige Großkonzerne wie Nestlé und Kraft an den Lebensmitteln verdienen, sondern kleine Produktionsgenossenschaften in den produzierenden Ländern Afrikas und Südamerikas. So betreibt man als Käufer nebenbei und bequem sinnvolle Entwicklungshilfe.
24. Keine motorisierten Sportarten mehr. Auto- Motorrad- und Flugsport, Fallschirmspringen, Jetski, Wasserski, Wakeboard etc. Zumindest bis eine akzeptable Alternative zu fossilen Brennstoffen auf dem Markt ist.
25. Precycling. Man kann schon beim Einkaufen Produkte vermeiden, die mit dem unsäglichen Verpackungswahn gesegnet wurden. Ein Mini-Elektronik-Produkt, das in 500 Gramm Plastik eingeschweißt ist? Artikel, die in Unmengen Pappe, Papier, Folien verpackt sind? Am besten im Regal lassen, dann erspart man sich das mühsame Recycling.
26. Fischratgeber. WWF, Greenpeace u. a. bieten praktische Fischlisten an, um den Fischliebhaber zu informieren, welches See-Getier überfischt und welches noch genießbar ist. Bei Greenpeace gibt´s ein Gratis-App fürs iphone, sinnigerweise >>Fischratgeber<< genannt.
27. Zum Kochen. Als berühmtester Nicht-Koch Deutschlands kenne ich Umwelt-Tricks beim Kochen nur vom Hörensagen: Pell- oder Bratkartoffeln benötigen nur einen Bruchteil der Energie, die Pommes Frites benötigen. Eier, Reis, Kartoffeln u. a. bereits in den Topf mit Kaltwasser legen und nicht erst, wenn das Wasser kocht. Im Winter nach Benutzung des Backofens die Klappe offen lassen, das heizt gründlich ein. Tiefkühlkost vermeiden, weil Produktion und Lagerung extrem energieintensiv sind. Es gibt mit Sicherheit unzählige weitere Tricks und die entsprechenden Websites zum Thema, u.a. bei >> Galileo<<.
28. Müll-Trennung. Des Deutschen Lieblingssport. Trotzdem verschwinden immer noch Millionen Tonnen von Haushaltsmüll an den falschen Orten anstatt im Wertstoffhof oder anderen Recycling-Lokalitäten. Das gilt v.a. für Elektro- und Sondermüll.
29. Konsum-Verweigerung trotz des unsäglichen >> Wachstumsbeschleunigungsgesetzes<< (welch hübsche Vokabel). Die Produktion einer Jeans verbraucht 10.850l Wasser nebst giftigen Färbstoffen etc. Bei einem T-Shirt sind es 2.700l. Müssenwir jedem Modetrend hinterherhecheln und uns ständig neu einkleiden? Brauchen wir wirklich jedes Jahr ein neues Handy? Die neuesten LCD/HDTV/3D-Flatscreen-Geräte? Den trendigsten Elektronik-Schnickschnack? Die Wegwerfgesellschaft hat für Vor- und Nachdenker ausgedient, oder?
30. Don´t buy
>>Made in China<<. Das dortige Regime tritt nicht nur Menschenrechte mit Füßen, sondern auch Natur und Umweltschutz (siehe Kopenhagen). Im Jahr 2008 ging in China jede Woche (!) ein neues Kohlekraftwerk ans Netz. Und die in China produzierten Spielwaren sind bleivergiftet. Noch Fragen?
Wer glaubt, alles oben Genannte sei Spaßbremse pur, der sei getröstet: Ich versuche seit Jahren nach dieser Liste zu leben, mit regelmäßigen Ausrutschern (z.B. berufsbedingten Flugreisen), und habe Lachen und Spaß nicht verlernt. Im Gegenteil. Man muss nicht zum humorfreien, verbissenen Super-Öko mutieren, um etwas zur Weltrettung beizutragen. Es ist wie beim Rauchen: Jede Kippe weniger ist ein Gewinn, kein Verlust oder Verzicht. Und im Gegensatz zum Kochen weiß ich beim Rauchen, wovon ich rede.
Hannes Jaenicke, im Herbst 2010
Vllt ist dies für euch alle eine Überraschung, viel überraschender und nachhaltiger für mich war der Inhalt seines Buches. Diese 30 Verhaltens "empfehlungen" sind der Schluss. Jeder von uns mag in sich gehen und überlegen wieviel uns wirklich fehlen würde wenn wir nur einen Bruchteil dessen ernsthaft in Angriff nehmen.
Noch eine
ige Woche
may