Aktuelle Meldung dazu von der Tagesschau
Industrie stoppt weitere Einführung von E10
Biosprit auf Sparflamme
Die deutsche Mineralölindustrie stoppt vorläufig die Einführung des neuen Biosprits Super E10. Das sagte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbands, Klaus Picard, verschiedenen Medien. "Das System platzt sonst", begründete er den Schritt mit Blick auf die mangelnde Käuferakzeptanz. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd tanken bislang nur rund 30 bis 40 Prozent der Fahrer von Benzinern den neuen Kraftstoff. Die anderen seien auf andere Sorten wie das deutlich teurere Super Plus ausgewichen.
Super Plus wird bereits knapp
Bislang ist die neue Sorte als Nachfolger für das herkömmliche Super an rund der Hälfte der bundesweit 15.000 Tankstellen erhältlich - vor allem im Osten und Süden des Landes. Bevor E10 in den restlichen Regionen eingeführt werde, müsse abgewartet werden, ob die Verbraucher E10 in den kommenden Tagen annehmen würden, sagte Picard. Es gebe derzeit massive Versorgungsprobleme bei anderen Spritsorten, wie Super Plus. Zudem könnten viele Raffinerien ihre vollen E10-Tanks nicht leeren. Deshalb sollen vorerst - anders als geplant - keine weiteren Raffinerien auf die Produktion des neuen Kraftstoffs E10 umgestellt werden.
Benzinbranche will nicht - aber sie muss E10 einführen
Die Branche ist gesetzlich verpflichtet, E10 - es enthält zehn Prozent Bio-Ethanol - künftig an allen Tankstellen zusätzlich zu den bisherigen Benzinsorten anzubieten. Die Bundesregierung will so klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) einsparen und Deutschland unabhängiger vom Öl machen. Bislang enthielt Benzin nur bis zu fünf Prozent Ethanol.
Picard betonte, dass das neue Benzin hochwertig sei und beinahe allen Benziner-Motoren nicht schlechter bekomme als das bisherige. Nun sollen die Informationen an Tankstellen besser werden, damit Fahrer wissen, ob ihre Autos E10 vertragen.