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Wer liest gern Gedichte ?

Wer liest gern Gedichte ?
Irgendwie fiel mir beim Blättern durch die Themen hier auf,
dass es noch keine "Ecke" für Poetisches gibt.
Da ich aber auch schon gemerkt habe, dass viele hier eine Ader
in diese Richtung zu haben scheinen, dachte ich mir, ich mach mal
einen entsprechenden Thread auf.
Den Anspruch auf "Kunst" habe ich selbst dabei nicht im Sinn,
sondern einzig, dem Spaß am Schreiben eine kleine Nische
zu geben.

Vielleicht hat ja der/die eine oder andere Lust, Selbstverfasstes
vorzustellen - sei es in lyrischer Form oder in Form von kurzen
Geschichten oder Essays.

*sonne*

LG Dieter
... ein erster Einstieg
Tabu


Jeder stellt die gleiche Frage
Was muss noch gescheh´n?
Jeder führt die gleiche Klage
Und will nicht versteh´n

Dass die Zeiten freier wurden
Fanden viele gut
Doch sobald sie zahlen mussten
Kochten sie vor Wut

Jeder will sein Glück versuchen
Doch nicht jeder siegt
Jeder will das Spiel verfluchen
Wenn der Rausch verfliegt

Dass wir heute freier leben
Wurde hart erkämpft
Dass auch Garantien schwanden
Hat den Spaß gedämpft


© Berglöwe, 24.04.2011
Zwei Lichtlein
Es sieht von deinem Fenster
Ein Lichtlein in die Nacht.
Das hat in meinem Herzen
Ein zweites Licht entfacht.
Ich muss es immer denken
Und denk es doch nicht aus:
Fänd doch dies eigne Lichtlein
Zum Licht in deinem Haus!
Das gäbe dann ein Leuchten
Und Strahlen Nacht und Tag,
Zwei Lichtlein brennen heller,
Als eines brennen mag.

Ernst Goll, Graz, 1912
aus "Im bitteren Menschenland", Seite 12
Verlag Leutscher & Lubensky, Graz, 1926
*******nige Frau
5.801 Beiträge
Ostern
Es war daheim auf unserm Meeresdeich;
ich ließ den Blick am Horizonte gleiten,
zu mir herüber scholl verheißungsreich
mit vollem Klang das Osterglockenläuten.

Wie brennend Silber funkelte das Meer,
die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel,
die Möwen schossen blendend hin und her,
eintauchend in die Flut der weißen Flügel.

Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand
war sammetgrün die Wiese aufgegangen;
der Frühling zog prophetisch über Land,
die Lerchen jauchzen, und die Knospen sprangen.

Entfesselt ist die urgewalt'ge Kraft,
die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen,
und alles treibt, und alles webt und schafft,
des Lebens vollste Pulse hör ich klopfen.

© Theodor Storm
Die Sonne lacht
mit hellem Schein
so fröhlich in die Welt hinein.

Sei einfach froh,
mach's ebenso!

Schuldiktat des Lehrers + Dichters Ernst Balzli, ca. 1953
The rose is red,
the violett is blue,
the honey is sweet
and so are you.

And if you love me
as much as I love you,
no knife can cut
our love in two.

Erinnerung von meinen einstigen Englischprofessor René Parsons.
Erotisches Intermezzo
Du legst Deinen Slip ins Champagnerglas.
Und fragst nebenbei, welches Buch ich las,
Als andere Jungs nach den Mädchen schauten,
Sich manchmal sogar sie zu daten trauten.

Dein Fuß gleitet fordernd in meinen Schoß.
Du sagst, dass Du denkst, heute sei ich groß
Genug, um ein bisschen mit Gel zu spielen
An Stellen, die mir ganz bestimmt gefielen.

Du reichst mir die Tube und drehst Dich um,
Beugst Dich weit vorn und ich weiß, warum.
Ein einzelner Finger dringt tief in Dein Reich.
Ich fühle die Wärme, so feucht und so weich.

Dein Atmen wird lauter nach kurzer Zeit.
Du spreizt Deine Schenkel, zu mehr bereit.
Die Lust, die ich gebe, ballt sich zur Faust.
Sie nimmt, was Du stöhnend mir anvertraust.

Viel später, als Du Dich besinnungslos
Und nicht mehr im Mindesten burschikos
Vergießt, lacht der Löwe in meiner Brust.
Ich weiß, was ich brauche für meine Lust.


© Berglöwe, 26.04.2011

... darf´s auch mal so was sein ?? *zwinker*
Auf dem See
Und frische Nahrung, neues Blut
Saug' ich aus freier Welt;
Wie ist Natur so hold und gut,
Die mich am Busen hält!
Die Welle wieget unsern Kahn
Im Rudertakt hinauf,
Und Berge, wolkig, himmelan,
Begegnen unserm Lauf.

Aug', mein Aug', was sinkst du nieder?
Goldne Träume, kommt ihr wieder?
Weg, du Traum! so gold du bist;
Hier auch Lieb' und Leben ist.

Auf der Welle blinken
Tausend schwebende Sterne ;
Weiche Nebel trinken
Rings die türmende Ferne;
Morgenwind umflügelt
Die beschattete Bucht,
Und im See bespiegelt
Sich die reifende Frucht.

(Goethe)
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Erich Fried
Blumengedicht
Ein Löwenzahn stand neben einem Fingerhut,

"na, wisperte er, geht es dir heute gut?"

der Fingerhut sanft im Winde gaukelte,

als er leise sagte, damals mit dem Tausendschön,

sah ich so viele Regenbögen über uns stehn,

das war so schön als ich mit ihr so dahingeschauckelt,

doch nun ohne ihr, ist es so öde hier,

da sprach die Küchenschelle, die stand hinter ihm-

weißt du Fingerhut, auch die anderen Blumen tun uns gut

den in jedem Blütengesicht,
kannst du sehen ein Vergißmeinnicht!

Angelwing 2010
*****_by Frau
2.987 Beiträge
Sauerampfer färbt das Feld rotscheinend.
Farben fließen ineinander, ergeben Harmonie von weiten Wiesen.
Und wir zerschneiden diese Landschaften
mit grauen Straßenbändern,
auf denen wir - zu schnell für unser Auge -
dahin rasen in unseren Autos.
Wohin so eilig, Mensch?

© Kristiane Allert-Wybranietz
*****_by Frau
2.987 Beiträge
Noch eins von der gleichen Autorin, eines meiner Lieblingsgedichte von ihr:

Nimm mir nicht den Mut –
nimm mir die Angst.
Nimm mich ruhig auseinander –
doch halte mich auch zusammen.
Nimm mich ganz für dich –
aber laß mich auch wieder gehen.
Nimm mich als mich –
nicht als das, was du willst.

© Kristiane Allert-Wybranietz
Ernste Stunde
Wer jetzt weint irgendwo in der Welt,
ohne Grund weint in der Welt,
weint über mich.
Wer jetzt lacht irgendwo in der Nacht,
ohne Grund lacht in der Nacht,
lacht mich aus.
Wer jetzt geht irgendwo in der Welt,
ohne Grund geht in der Welt,
geht zu mir.
Wer jetzt stirbt irgendwo in der Welt,
ohne Grund stirbt in der Welt,
sieht mich an.

Rainer Maria Rilke
In meinem wilden Herzen
Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!
Sie zu halten, wäre das Problem.
Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben,
wo ein endlich Sein in alledem?
Sieh, der Tag verlangsamt sich, entgegen
jenem Raum, der ihn nach Abend nimmt:
Aufstehn wurde Stehn, und Stehn wird Legen,
und das willig Liegende verschwimmt-
Berge ruhn, von Sternen überprächtigt;
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.

Rainer Maria Rilke
Liebestraum
Ich möcht mich mal wieder lieben lassen.
Keine Liebe für ewig - das wär ja vermessen!
Es reicht mir, wenn jemand für eine Nacht
meinen Körper von Kopf bis Fuß glücklich macht.
Vielleicht vergess ich für kurze Zeit
dann die Sehnsucht nach deiner Zärtlichkeit...

Renate Eggert-Schwarten
Ein geiler Tag
Ein geiler Tag
Schlag auf Schlag
Ging´s heut zu
Und im Nu
War ´s entschieden
Hatt ich Frieden
Vor den Sorgen
Über ´s Morgen


© Berglöwe, 02.05.2011
Was mir fehlt
Was mir fehlt
Die Seelenwärme
Die mich trug
Bevor ich fiel

Zorn zerfraß
Mir die Gedärme
Ich glaub nicht mehr
An das Spiel

Nähe
Kann ich nicht ertragen
Sie wird mir
Zu schnell zu viel

Liebe
Bringt nur schwere Fragen
Sie ist
Längst nicht mehr mein Ziel

Ich geh einfach
Meiner Wege
Ohne Hoffnung
Durch den Raum

Wenn ich mich
Zum Sterben lege
Hinterlass ich
Keinen Traum


© Berglöwe, 24.05.2011
Hoffnung
und doch geh mit dem Glauben einher,
auch wenn es mit der Liebe manchmal ist recht schwer,
sich selbst und andere zu fühlen,
sowohl im lichten wie im kühlen,
bringt das Wachsen so mit sich,
verlier dich nicht,
sondern recke dein Gesicht
dem Licht und der Liebe entgegen
dann lohnt sich das Streben!


Namaste
Angelwing
Die Liebe
Liebe kann man nicht erzwingen
Liebe kann man nicht erringen
Man kann sie auch nicht kaufen
Eher sich zu Tode saufen.

Liebe trifft Dich dann
Wenn Du bereit sein kann
Ohne jeden Hintergedanken
Ohne irgendwas zu tanken

Liebe ist nehmen
Liebe ist geben
Liebe ist nicht ewig
Sie ändert sich immer ein wenig

Lernt man dies zu akzeptieren
Ist es Leben statt vegetieren

Man kann sie nicht halten
Schon gar nicht verwalten

Spürst Du das Fehlen im Gehirne
Fehlt Dir auch die Seelenwärme
Deshalb sei stets bereit
Wenn Dich die Liebe ereilt.

Sie kommt nicht dann, wenn Du es meinst
Sondern dann wenn sie Dich einheimst.

© santana 05/11
Zuhaus
Wenn das Licht verglaster Türme
Meine müden Augen grüßt,
Wenn der feine Staub der Straßen
In der City sanft mich küsst,

Spüre ich den leisen Schauer,
Der mir sagt, sie ist vorbei,
Meine jahrelange Reise.
Ich begreif: hier bin ich frei.

Laute Stimmen,
Der Geruch von kaltem Rauch
In den Kneipen –
Ich vergaß, dass ich das brauch.

Auch den blankpolierten Stein,
Auch den Spaß am schönen Schein,
Die Mädchen und den Wein.

Ich bin wieder zuhaus.

Diese Stadt mit ihren Spielen,
Ihrem rauen, spröden Charme,
Lässt mich immer wieder spüren:
Wer nicht reich ist, ist nicht arm.

Jeder macht hier gern Geschäfte.
Man vertraut und man betrügt,
Hält sich selten an Gesetze
Und ist meistens doch vergnügt.

Ich genieße,
Wie der Straßenkehrer lacht,
Und die Scherze,
Die mein Zeitungshändler macht.

Trinke lächelnd meinen Tee,
Zahle zwinkernd, wenn ich geh.
Ich liebe, was ich seh.

Ich bin wieder zuhaus.


© Berglöwe, 02.06.2011
Einen Sommer lang
Zwischen Roggenfeld und Hecken
führt ein schmaler Gang;
süßes, seliges Verstecken
einen Sommer lang.

Wenn wir uns von ferne sehen,
zögert sie den Schritt,
rupft ein Hälmchen sich im Gehen,
nimmt ein Blättchen mit.

Hat mit Ähren sich das Mieder
unschuldig geschmückt,
sich den Hut verlegen nieder
in die Stirn gerückt.

Finster kommt sie langsam näher,
färbt sich rot wie Mohn;
doch ich bin ein feiner Späher,
kenn' die Schelmin schon.

Noch ein Blick in Weg und Weite,
ruhig liegt die Welt,
und es hat an ihre Seite
mich der Sturm gesellt.

Zwischen Roggenfeld und Hecken
führt ein schmaler Gang;
süßes, seliges Verstecken
einen Sommer lang.

(Detlev von Liliencron)
Da ist nichts
Da ist nichts
Was ich vermisse
Sicher kriegt
Mein Image Risse
Wenn ich sag
Mir ist egal
Wer grad sitzt
Im Jammertal

Da ist nichts
Wofür ich kämpfe
Keine Lust auf
Magenkrämpfe
Stressgefühle
Wut
Konflikte
Alte Zeiten
Frustrelikte

Da ist nichts
Ich habe alles
Was ich brauche
Lebe pralles
Leben hier und jetzt
Allein
Fühl mich gut
So soll es sein


© Berglöwe, 18.06.2011
Tränenreise
Tränen laufen leise,
schau ihnen hinterher.
Nächtliche Reise,
hinein ins Tränenmeer.
Wollte sie unterdrücken,
nur nicht untergehen.

Und die Tränen tropfen leise,
auf dem Boden der Nacht.
Sie spielen ihre eigene Weise,
haben Melodien gebracht.

Tränen laufen leise,
schau ihnen hinterher.
Nächtliche Reise,
hinein ins Tränenmeer.
Wollte sie unterdrücken,
nur nicht untergehen.

Halberfroren - Bitterkeit,
Gedankenreise hakt.
Festgefahren - Ausgebremst,
Gefühlsbeben versagt.

Tränen laufen leise,
schau ihnen hinterher.
Nächtliche Reise,
hinein ins Tränenmeer.
Wollte sie unterdrücken,
nur nicht untergehen.

Tränenstrasse - Tränenmeer,
im Herzwasser gefangen.
Schmerzlich - Schmerzhaft,
in Gedanken verfangen.

Tränen laufen leise,
schau ihnen hinterher.
Nächtliche Reise,
hinein ins Tränenmeer.
Wollte sie unterdrücken,
nur nicht untergehen.

Grosse Mädchen weinen nicht,
die sind furchbar stark.
Doch ich wein im Mondenlicht,
weil ich Schwäche mag.

Tränen laufen leise,
schau ihnen hinterher.
Nächtliche Reise,
hinein ins Tränenmeer.
Wollte sie unterdrücken,
nur nicht untergehen.

Grosse Mädchen haben Glück,
sie sind nicht zu verletzen.
Doch ich behalt ein Scherbenstück,
mein Herz tat sich zersetzen.

Tränen laufen leise,
schau ihnen hinterher.
Nächtliche Reise,
hinein ins Tränenmeer.
Wollte sie unterdrücken,
nur nicht untergehen.

Und ich ertrink,
in einem Meer aus Tränen

© Moonlight
Vollmond mal poetisch.....*zwinker*
Wolfsblut bei Vollmond

So silbrig schön und voller Pracht
Kommt er daher tief in der Nacht

So mystisch schön die Magie groß
Lässt spüren bis ganz tief im Schoß

So wandert sie den Berg empor
Zu singen, stimmt ihn an den Chor

Und heult ihn an mit voller Kraft
Ihr Liebeslied tief in der Nacht

Lässt ihn mit spitzen Ohren hören
Der Wolf der sie will dann verführen

Und stimmt in ihr Gesang mit ein
Um lustvoll jetzt bei ihr zu sein

Oh Vollmond welche Zauberkraft
Bereitest du die Liebesnacht

© 2010 by Sternorakel
Zu diesem Gedicht gibt es auch ein wunderschön passendes Bild hier:
ProNatura: Sonne, Mond und Sterne
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