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Bürgerinitiativen- Fluch oder Segen?

Bürgerinitiativen- Fluch oder Segen?
Gerade ist man in Deutschland dabei, alternative Energietechniken zu fördern. Alle sind dafür, aber keiner will eine Windkraftanlage oder eine Hochspannungsleitung in seiner Nachbarschaft.
Alles scheint nach dem St. Floriansprinzip abzulaufen. „Verschon mein Haus, zünd Andere an".
Viele organisieren sich dann in Bürgerinitiativen um das „Übel“ von sich abzuwenden.
Was meint Ihr dazu?
Ich sehe Bürgerinitiativen mit gemischten Gefühlen.
Weniger, weil sich darin zumeist Widerstand gegen Projekte formiert,
von deren Auswirkungen die Aktiven zumeist unmittelbar betroffen sind,
sondern vor allem, weil sie sich oft sehr spät im Planungsprozess
formieren und mit ihrem Anliegen an die falsche Adresse wenden.
Als Beispiel dafür mag eine Bürgeinitiative gelten, die in meinem
direkten Umfeld gegen die Aufstellung von Windrädern protestiert,
sich aber a) erst formiert hat als die Entscheidung zugunsten der
Aufstellung schon gefallen war und b) die Stadt Frankfurt attackierte,
obwohl die zuständige Entscheidungsebene das Regierungspräsidium
Darmstadt war.

Deinem Gedanken, dass solche Initiativen darüber hinaus nach dem
Sankt-Florians-Prinzip agieren, widerspreche ich dabei allerdings nicht,
liebe Petra. Nur halte ich es im Prozess von Standortdiskussionen für
legitim zu fragen: Warum gerade hier ?
Manchmal werden die Diskussionen seitens der "Experten" tatsächlich
unter Gesichtspunkten geführt, die für Betroffene nicht nachvollziehbar
sind - und ziemlich oft auch über deren Köpfe hinweg.
Daher ist ein Hinterfragen der Argumente und organisierter Widerstand
gegen die Entscheider für mich in Ordnung, solange er in zivilisierter
Form stattfindet.

LG Dieter
Allen Leuten recht getan ist die Kunst, die keiner kann...
Bei uns im Steirerland sind alle für wegen der Stromtransportsicherheit für die 380 KV-Stromleitung Richtung Ungarn und am besten wäre es, sie würde direkt über die unbewohnten Felsen der Hohen Tauern verlaufen und selbst dort hätten Tierschützer Angst um die Gesundheit der Gemsen, Bären und Steinböcke... *lach*

Tatsache ist, dass unser Land primär reines Bauland ist. Kurzum: Die Verlegeroute wurde fixiert und angenommen und da ist allen Grundstücksbesitzern aufgefallen, dass diese Leitung eine finanzielle Entwertung der Grundstücke bezüglich des Verkaufswertes sein würde, denn: Wer wohnt schon gerne in unmittelbarer Nähe einer Starkstromleitung?

Nun wurde die unterirdische Kabelverlegung angeoten, aber: Wer will auf seinem Grundbuchauszug schon das Servitut der eingetragenen Hochspannungsleitung sehen? Eine finanzielle Grundstücksentwerung...

Gesucht wird follglich dringend eine unsichtbare, verlegungsfreie Starkstromverkabelung... *haumichwech*

Nein, nein, bitte keine Funkübertragung, denn ihr wisst ja: Die Funkwellen.... *lach*
• aber ein überall funktionierendes Handy- und ein GSM-Netz will selbstverständlich jeder. Nur eben keine Masten dazu.... *lach*

Morgen geschehen vielleicht wieder Wunder. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge - da ist doch so eine Starkstromleitung ein Klacks dagegen.... *sonne*
*****aar Paar
2.681 Beiträge
Das ist nunmal die deutsche Mentalitaet, erstmal gegen alles sein und wenn es um die Konsequenzen geht na dann wieder auf die Strasse.
Wenn ICH gegen etwas bin dann muss ich auch in der Lage sein Alternativen anzubieten. Klar unter die Erde bei den Leitungen liegt ja auf der Hand aber ist das wirklich das beste?
Wie waere es denn wenn man die Leitungen durch kanaele und Fluesse legen wuerde?
Aber der Punkt ist doch ein anderer.
Es wurde gegen Atom gestreikt... aber die da Streiken was haben die geamcht? Haben alle diese eine Solaranlage? Erdwaerme im Haus? kleine Windraeder im Garten? NEIN haben Sie nicht weil ja weil- kein Eigentum... zu teuer... blablabla
Es gibt Berichte im TV von Menschen die ein Windrad im Garten haben und damit 5 Haushalte das ganze Jahr mit bedienen koennen 5 HAUSHALTE! darunter sogar ein Bauernhof!
Die Leute sind einfach unzufrieden und noergeln deswegen, eine deutsche Tugend -warum einfach, wenn es auch schwer geht?

Dann will ich auch noch was zu den Aktivisten schreiben.
Wenn Erwachsene Ihre Baby/Kleinkinder mit zu einer Demo nehmen wo man schon vorher weis das es zu Wasserwerfern einsaetzen kommt und man diese Kinder dann als eine Schutzschild benutzt dann Sorry aber diese gehoeren fuer mich in den Knast und das Sorgerecht entzogen.
Gibt es nicht? Schaut euch gut die Berichte an.
*****_by Frau
2.987 Beiträge
Bei mir hier war es Anfang des Jahres ganz aktuell mit Protesten gegen Windräder. Es wurde hier ein Stück Wald abgeholzt, um dort weiter Windräder aufzustellen.
Weit genug von Ortschaften weg, aber eben in einem Waldgebiet, das laut Gegner ein Naherholungsgebiet ist.
Naherholungsgebiet heißt, dass durch den Wald einige Wege laufen, auf denen man gut laufen oder auch Radfahren kann, einige Weiher liegen und die Natur dort recht gut gedeiht.
Vor längerem, als ich mal wieder eine Tour mit Hundi und Fahrrad machte, und eben bei der Abholzung eine Pause machte, da dort die einzige Bank (!) in diesem großen Naherholungsgebiet steht, ratete dort ein anderer Radfahrer.
Er sprach mich an und meinte "schlimm das hier, oder"? und zeigte dabei auf die Abholzung.
Ich: "Schön siehts nicht aus, aber wohin sollen sie die Anlagen denn sonst stellen....jeder will Strom haben, aber keine Anlagen dazu, mir zumindest ist das allemal lieber als ein Atomkraftwerk".
Er meinte "aber doch nicht gerade hier". Er erzählte dann weiter, dass er extra hier vorbei gefahren ist, wegen der täglichen Leserbriefe in der Zeitung.
Ich kann da nur noch den Kopf schütteln, die Anlagen sollen nicht zu nahe an einer Ortschaft stehen, wegen der Lärm-Schattenbelästigung aber auch möglichst nicht auf freiem Gelände, wegen der Ansicht, auch nicht im Wald, wegen der Abholzung hmmm woooo sollen sie denn dann stehen?
Natürlich sollte der Grund und Boden dann auch möglichst niemand gehören, der dann womöglich auch noch Profit aus dem Bau zieht, denn das gönnt man ja auch niemand, auch nicht z.B. einer Gemeinde.
Gegen ein Atomkraftwerk hätte ich auch Protstier, aber gegen eine Anlage, mind. 2 km von der nächsten Ortschaft weg? Nö.

Übrigens hatte hier ein Teil der Gemeinde einige Wochen vorher einen Stromausfall über naja, ca. einen halben Tag und danach nch einige Male für die Reparatur der Leitung....man ist wirklich aufgeschmissen ohne Strom..nach einen halben Tag wars dann auch schon relativ kühl im Haus, da ja die Steuerung der Heizung auch nur mit Strom läuft....
Ich bin froh, dass man hierzulande endlich aufwacht und mehr, viel mehr auf erneuerbare Energie setzt.

rubia
Mit Speck fängt man Mäuse...
Wir hatten ein Riesenproblem mit der Müllendlagerung unserer zweitgrößten Stadt. Täglich 40 volle Müllwägen Restmüll.

Da gab es dann einen cleveren Bürgermeister einer 30 km entfernten Kleinstadt mit einem Seitengraben auf Lehmboden. Seine Bürgerversammlung fand einstimmigen Zuspruch für diese Grabenauffüllung mit dem Müll der Großstadt. Warum?

Die dem Graben umliegenden Bauern bekamen einen Euromillionenbetrag, falls bei entsprechender Wetterlage eine Geruchsbelästigung entstehen sollte. Allen Eigentümern sanierungsbedürftiger Häuser wurde gratis ihr Haus saniert, jeder Einwohner bekam Bares und letztlich wurden sogar die Gehsteige der Stadt mit Fernwärmeleitungen als "Fußbodenheizung" unterlegt und so im Winter schnee- und frostfrei gemacht. *lach*

Dass durch zusätzliches Bargeld aus dem Müll die Stadt nicht nur die Blumenstadt sondern die schönste Stadt des Steirerlandes wurde, war die eine Seite. Sie wurde durch den Müll auch noch zur reichsten Gemeinde/Stadt des Landes und es gibt dort keine finanziell Bedürftigen, denn die Stadtverwaltung sponsert alles und jeden Einwohner.

Letztlich leistete sich diese Kleinstadt sogar ein eigenes Reha-Zentrum und sponsert die Entwicklung von Kunst und Kultur. Sagenhaft, was sich mit Geld aus Müll alles gestalten und finanzieren läßt!

Solltest du dort im besagten Graben sein und bei günstiger Windlage doch einen fauligen Geruch erschnuppern, so bist und bleibst du der Einzige. Weil die Bauern dort und die Bevölkerung schaut nur ihre wunderschönen Häuser an und den Reichtum, den jeden Einzelnen der Müll bringt und sagt: "Wie? Da soll es riechen? Sie müssen sich irren, denn ich rieche nichts!" *lach*
**********undee Frau
2.723 Beiträge
110 kV
Bei uns im Ort haben sich auch die Bürger formiert um eine geplante 110 kV-Anlage zu stoppen. Jeder will an die Stromversorgung, doch keiner möchte ein Trafohäuschen auf seinem Grundstück o.ä.

Die Proteste haben nix genützt, erst als der Energieversorger mit Papiergeld geraschelt hat haben fast alle auf einmal geschriehen: "Hierher mit dem Masten!"

Mittlerweile ht sich die Bürgerinitiative aufgelöst und ein "Großbauer" im Ort kauft nun sämtliche brachliegende Grundstücke für den Fall falls bei uns Windkrafträder gebaut werden sollten.

Einerseits finde ich solche Initiativen gut, doch wenn man etwas bewirken will sollte man schon eisern dagegen halten wenn jemand mit Geld winkt. Sonst wird man schnell unglaubwürdig...
Geld aus Ausgleichszahlung finde ich ein durchaus legitimes Mittel, wenn - wie in unserer "Müllkleinstadt" - alle Bürger in Relaltionen davon profitieren. Sie freuen sich und es bringt sozialen Frieden in der betroffenen Bevölkerung. Da entsteht höchstens der Geldneid aller jener Gemeinden, die leider nicht schon vorher auf diese Idee gekommen waren, denn so viel Müll könnte gar nicht produziert werden, wie plötzlich Bewerber dafür vorhanden wären.... *lach*

Wenn plötzlich die Energiewirtschaft auch mit der 380 KV-Leitung auf diese Idee käme, wäre sicher das Ergebnis gleich beeindruckend. Keiner will halt einen Nachteil ohne einen Vorteil daraus ziehen zu können. Das ist menschlich nachvollziehbar und legal.
Seit dem für die Aufstellung von Handymasten regelmäßig Grundsstücksmieten an die Grundstückseigentümer bezahlt werden, gibt es mehr Bevölkerungsanfragen als Handymastenbedarf. *lach*

Warum soll man es sich "nicht richten" können, wenn man damit zu Leben bereit ist und der persönliche Vorteil den Nachteil überwiegt? Wer ökologisch denkt, kann dadurch das Risiko ausschalten, dass er persönlich betroffen werden könnte und wer primär finanziell denkt, hat seine Freude. *lach*
********i_ni Paar
288 Beiträge
Das nennt man " strategische Taktik "

Einerseits können die stillen Vertreter nicht erwarten, Aufmerksamkeit zu erlangen. Deshalb werden sie laut, was aber nicht unweigerlich die wahre Gesinnung ausdrückt.
Der Widerpart hingegen ist sich bewusst, dass ein offener Streit zum " Ehrverlust " führen kann. Also wird er versuchen, sein Ansehen zu erkaufen, was dem Brüller letztendlich in klingender Münze zugute kommt.
Jeder hat vermeintlich sein Gesicht gewahrt und zieht sich zufrieden zurück.

So wird aus " Ehre " schnell " Schande " - für beide Seiten. Doch dieser Begriff ist nicht ehrwürdig ....
*****aar Paar
2.681 Beiträge
Bombspotting
Wir leben in Belgien, in einer Stadt die durch einen Ortsteil beruehmt ist, Kleine Brogel. Hier ist eine sehr aktive Natobasis. Es ist ein offenes Geheimnis das HIER Kernwaffen liegen.
Die Ein/Anwohner stoert das nicht im geringsten, da dadurch viele hier Ihr Geld lassen.
In gewissen Apstaenden gibt es dann Aufrufe zum "Bombspotting" Horden von Menschen kommen um dann irgendwie auf Basis zu kommen. Es werden Zaeune zerstoert Eigentum von anderen beschaedigt.. aber das schlimmste ist das diese Gruppen auch Versuchen noch Gegenstaende auf die Start / Landebahnen zu schmeissen. OK denkt man was solls.. Aber wenn so eine Turbine sich was einfaengt wird diese zerstoert und der Jet koennte in den Ort stuerzen, aber da denken diese nicht drueber nach, LEIDER!
Bei der letzten Ostern 2010 waren mehr als 2.000 Polizisten + 3.500 Soldaten im Einsatz, der Ort wurde abgeriegelt wir konnten nicht mehr wegfahren!
Die "Spotter" kamen von ueberall her selbst aus Deutschland, Frankreich mit Bussen wurden sie angekarrt. Bei sehr vielen war schon vorher klar das Sie Krawall machen, NUR NIEMAND aus unserer Stadt war dabei....
Das ganze nannte sich auch eine Buergerinitiative, TOLL.
Berichte darueber gibt es zu hauf.

BRINGT das was? NEIN es kostet Steuergelder, und die Dinger Liegen hier noch immer, also uns stoert es nicht.

Was diese Gruppen zum Teil bringen wird man bald auch in Deutschland sehen, Volksendscheid ueber Stuttgart 21...
....wonach geklärt sein dürfte, dass Bürgerinitiativen auch nur den von einer Gegebenheit direkt dort wohnenden betroffenen Bürgern - ähnlich dem Recht des direkten Nachbarn bei Bauprojekten - genehmigt sein sollten.

Eine Ausnahme sind natürlich jene Angelegenheiten wie AKWs, die eine allgemeine Bevölkerungsgefährdung herbeiführen oder verursachen könnten.
Atomwaffen werden nur gefährlich, wenn sie eingesetzt und gezündet werden und hier gilt dann ausschließlich das Militärrecht, wo niemand bis auf den Verteidigungsminister Einflussmöglichkeiten hat. Aber jeder Bürger hat über das Wahlrecht und die Parteien die Möglichkeit, Verteidigungsminister zu werden und dann direkten Einfluss ausüben zu können.
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Bürgerinitiativen
....wonach geklärt sein dürfte, dass Bürgerinitiativen auch nur den von einer Gegebenheit direkt dort wohnenden betroffenen Bürgern - ähnlich dem Recht des direkten Nachbarn bei Bauprojekten - genehmigt sein sollten.
Das können wir nur unterschreiben. Zu welchem Chaos es anderweitig führen kann, hat man hier bei uns in Stuttgart deutlich gesehen. Ein Volksentscheid über eine Sache, welche vorwiegend die Stuttgarter angeht, denn deren Stadt wird kaputt gemacht. Und wie ging es aus? Gewählt wurde von allen Einwohnern Ba-Wü, und die meisten, welche keineswegs interessiert oder betroffen sind, haben trotzdem aus Parteienloyalität oder Ressentiments gegen die Widerständler des Projektes gewählt. Beim Ankreuzen der Stimme ging es dann nicht um die Sache an sich, sondern es lagen andere Motivationen dahinter.

Und wir Stuttgarter dürfen nun die Chose ausbaden welche uns diese seltsame Volksabstimmung eingebrockt hat.

Ein Bürgerentscheid wurde schon zweimal abgelehnt, da es offensichtlich ist, dass das Ergebnis dann ganz anders ausfallen würde.
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