Zersiedelung
Ohne Siedlungs- und Wohnungsbau, ohne Infrastruktur und Gewerbe keine Kulturlandschaft.Die Trennung von Wohnen und Arbeiten ist zugleich gesundheitlich ein Fortschritt.
Doch muss jedes Dorf seine Eigenheimsiedlung, jeder Vorort sein Industriegebiet haben, müssen immer grössere Grossmärkte immer entfernter vom Lebensbereich der Bevölkerung gebaut werden, während gleichzeitig die Innenstädte immer stereotyper werden oder gleich ganz veröden, müssen Trassen, egal ob für Leitungen oder Verkehrswege, immer noch zerschneiden und trennen, statt wie zu ihren Anfängen in die Landschaft eingefügt zu werden, steht das Heil des Gewerbes über jede Ästhetik und jeder ökologischen Vernunft?
Trotz des Rückganges der Gesamtbevölkerung wird Deutschland wie viele andere Länder immer mehr zersiedelt; darunter auch in für die Menschen selbst kritischen Randbereichen.
Es geht längst nicht mehr um Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln, um Platz für eine immer weiter wachsende Bevölkerung oder um die Ansiedelung von Grossindustrie, die niemand als seine unmittelbaren Nachbarn haben möchte:
es geht um unseren eigenen Wohlstand, unsere ganz eigenen Lebensbedingungen.
Die Zersiedelung nimmt und zerstört Lebensraum.
Und durch das immer tiefere Eindringen in die Rückzugsgebiete, durch das Heranrücken an die verbliebenen natürlichen und naturnahen Lebensbereiche mit all unserem Lärm und Licht, dem Abfall, aber auch unseren Freizeitbedürfnissen stören wir auch dort, wo wir nicht direkt eindringen.
Zugleich werden so aber auch neue Wegmarken, teilweise neue Lebensräume geschaffen.
Es ist ein ambivalentes Thema, zu dem es jede Menge Diskussionsstoff, Ansichten und sicherlich auch viele Fotos gibt.
Ich würde mich deshalb freuen, wenn wir uns alle lebhaft beteiligen!