trauen?
muss jeder wohl für sich selber entscheiden.
Und ja, es kann sein, dass der Gegenwind der Bürgerorganisation stark genug war die Abgeordneten zum Nachdenken zu bringen, so das dann nicht mehr sicher war das es die notwendigen Mehrheiten gibt und deshalb der Entwurf zurück gezogen wird.
Aber die (Großkonzernlobby) geben nicht auf. Den essen (+ trinken) müssen die Menschen. Beim Auto-/Fernseher-/Klamottenkauf ... kann ich mich zurück halten, verzichten immer mehr Menschen auf das neueste "Statussymbol". Doch wer Essen und Trinken kontrolliert ...
Und die sind sehr erfolgreich. Alleine was die in den 15 Jahren die ich nun Lebensmittel
Homepage "natürliche Leckereien" von Naturleben im bäuerlichen Stil produziere nun nicht mehr darf:
Früher haben/durften Bauern noch auch z.B. Salben herstellen. Also aus Schweineschmalz oder Pflanzenölen und Beinwellwurzeln eine gute Beinwellsalbe für die Füße bzw. Knochenbrüche. Fällt heute unter die sehr scharfe Kosmethikverordnung, wo es dann zur Produktion ein Labor, "klinisch" reine Produktionsräume, Überwachung durch Chemiker, ... braucht. Nichts was ein Bauer mit seiner "Kleinproduktion" sich leisten kann.
Es durfte aus Wiesenkräutern eine Erkältungsmischung getrocknet und verkauft werden, diese fällt heute unter die strenge Arzneimittelverordnung ...
Ich stellte am Anfang Marmeladen her, diese dürfen nun aber nur noch so genannt werden wenn Zitrusfrüchte drin sind. Also nun Fruchtaufstrich weil der noch nicht so streng durchnomiert ist.
2006 hat das das Brandenburger Gesundheitsministerium versucht durchzusetzen das alles was eine Arzneimittelzulassung hat auch Arzneimittel sei. Sind mir heftig an die Kadare gegangen mit meinen Teekräutern (Kamillle, Lindenblüten, ...) und wollten mir Produktion und Verkauf verbieten. Zum Glück hat sich dann die Brandenburger Landesregierung und auch die bundesweite Medienlandschaft hinter mich gestellt. War trotzdem ein harter Kampf bis ich (und alle anderen Kräuterbauern) dies wieder durften. Zucker, Salz, Spargel etc. haben übrigens auch Arzneimittelzulassung, sonst könnten sie nicht Bestandteil von Medikamenten sein.
Alle Monate etwa verändert/-schärft sich die Definitionsverordnungen was auf den Produkten angegeben werden muss bzw. darf. Sich hier aktuell zu halten was nun auf Landes- Bundes- bzw. Europaebene gerade wieder verändert wurde schaft mensch als Kleinprouzent nicht. Entsprechende Strafen der Kontrolle erfolgen dann. Kollege bei einer Produktion von 50 Fruchtaufstrichen mit einem Marktwert von ca. 120,- Euro dann eine Strafe von 700,- Euro.
Sicherlich sind hier auch sinnvolle Dinge dabei, doch rund 90% nutzt eigentlich nur der Marktbeherrschung durch die Großkonzerne, nicht wirklich dem Verbaucher. Der wird dadurch oft genug sogar noch verarscht ("Gesundes Produkt" "kindergeeignet" mit riesigem Zuckeranteil)
Früher durfte ich meine Lebensmittelproduktion (z.B. spülen, Obst waschen, kochen) noch mit eigenem Brunnenwasser machen. Heute sind die Auflagen (z.B. Untersuchungen durch Chemiker alle zwei Wochen) so hoch dafür das dies nicht zu mehr zu machen ist.
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