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bin ich gestört?

*******_70 Mann
52 Beiträge
Also, wo ist die Grenze? Wer definiert mich als gestört und wer definiert mich als normal? Mit welcher Begründung?

Ich denke medizinisch gesehen gilt man als "krank", wenn man eine Gefahr für sich und/oder andere darstellt oder eben höchstselbst einen Leidensdruck verspürt. Darüber hinaus gibt es psychische Erkrankungen, die körperliche oder biologische Ursachen haben (zB ein gestörter Neurotransmitter-Stoffwechsel).
"Normal" oder "Gesund" gibt es als Diagnose nicht - man kann höchstens feststellen, dass keine der o.g. Störungen vorliegt, da es aber in vielen Fällen eben vor allem um den eigenen Leidensdruck geht, ist eine objektive Einschätzung schon prinzipiell nicht möglich.

Und statistisch gesehen haben soweit ich weiß mehr als 50% aller EU-Bürger mindestens einmal im Leben behandlungsbedürftige psychische Probleme ... von daher ist es statistisch gesehen "normal", gestört zu sein *zwinker*

Worauf der Eingangspost abzielt, ist aber glaube ich etwas anderes - da geht es schon irgendwie auch darum, wie gehen die anderen mit der eigenen Verfassung/Befindlichkeit um. Würde ich alleine auf einer Insel leben, wäre mir meine Persönlichkeitsstörung vermutlich gar nicht bewusst. Das fällt erst bei Kontakt mit anderen auf (und zwar vor allem mir selbst). Die anderen sind aber natürlich nicht schuld an meiner Situation, sondern führen sie mir nur vor Augen - ich kann Grrhs Standpunkt gut nachvollziehen, mir ging's lange ähnlich und ich bin immer noch dabei mich aus der Falle zu befreien. Klar kann man diskutieren, dass die Welt besser (aber auch freudloser) wäre, wenn jeder immer 100% gibt, immer Rücksicht nimmt, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse unterordnet, sich selbst und seine Arbeit immer maximal kontrolliert, immer alle Seiten abwägt, bevor er etwas tut oder sagt ... und wenn man bei anderen das wahrnimmt, was man sich selbst verkneift, fängt man schnell an, die anderen zu verachten oder gar zu hassen (vgl. Moralapostel aller Zeiten, militante Nichtraucher/Veganer usw.). Bloß ... die anderen kannst du nicht ändern, du kannst nur an dir selbst arbeiten. In meinem Fall habe ich irgendwann erkannt, dass es vor allem unbewusste Zwänge und Ängste in mir selbst waren, die mich dazu gebracht haben, möglichst perfekt sein zu wollen - mir nichts zuzugestehen oder zu gönnen. Etwas zu tun, nur weil ich Lust dazu hab oder weil es mir guttut? Das ging viele Jahre nicht - Durst allein ist doch kein Grund zu trinken. Und die, die ihre Lust auslebten, habe ich verachtet - Schwächlinge, die ihre Bedürfnisse nicht unter Kontrolle haben. Aber das bringt ja nichts ... viel eher sollte ich mich den Zwängen und Ängsten in mir selbst zuwenden und selber lernen, mal 5 gerade sein zu lassen ... dann nerven auch die anderen, die das auch tun, nicht mehr so.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ängste
Ich selber sehe mich nicht als gestört an. Auch nicht als behindert.
Ich betrachte aber auch niemanden in dieser Gruppe als gestört oder behindert (selbst wenn er es offiziell mit Behindertenausweis ist).

Ich kann mich sehr gut selbst reflektieren und weiß, wo meine Probleme liegen.

Vor einem Jahr bin ich mit Burnout ausgeschieden. Ich konnte einfach nicht mehr und habe mich "krank schreiben lassen", nachdem eine Ängste immer größer wurden und ich nur noch mit Angst und voller innerer Anspannung auf Arbeit gegangen bin und meine Energie immer weiter sank. Auch wenn ich zunehmend immer mehr Zeit in meine Arbeit gesteckt habe und teilweise bis 22 Uhr auf Arbeit zubrachte, so hat es doch den Erfolg meiner Arbeit nicht erhöht, auch wenn ich alles gewissenhaft gemacht habe. Das hat mich extrem frustriert und ich fühlte mich total erschöpft und unzufrieden.

In dieser Zeit haben sich auch ein Ängste erhöht und manifestiert:
Angst vor Versagen
Angst etwas falsch zu machen
Angst nicht zu genügen
Angst kritisiert zu werden


Auch wenn ich seit April wieder gesund geschrieben und arbeitssuchend bin, so sind diese Ängste immer noch allgegenwärtig und machen es mir derzeit auch schwer, offen und mit Freude in eine neue Arbeit zu gehen.
Meine kürzlich begonnene Psychotherapie hilft mir sehr, mit meinen Problemen umzugehen.

Nun ist es so, dass ich am 02. Juli eine neue Arbeit beginnen werde. Ich hatte also Glück mit einer meiner Bewerbungen. Leider kann ich mich noch nicht so richtig auf meine Arbeit freuen. Die Ängste überwiegen derzeit. Werde ich den 8 Stunden-Tag packen (zweimal 4 Stunden mit einer halben Stunde Mittagspause dazwischen). Werde ich meine Aufgaben gut machen können? Werde ich das permanente Präsentsein, die Anspannung aushalten? Werde ich mit Problemen, auch mit zwischenmenschlichen Konflikten (meine größte Schwäche!) fertig werden? Werde ich den Arbeitsaufwand bewältigen? Ich spüre schon jetzt eine enorme Anspannung in mir. Zum Glück werden die ersten Tage Einarbeitung sein und ich kann erst mal mit einer Kollegen mitlaufen und mir alles anschauen und dann nach und nach selber tätig werden. Ich hoffe nur, dass andere meine Ängste nicht merken und ich sie gut verstecken kann.

Es weiß dort niemand, dass ich so lange krank geschrieben war und auch nicht warum. Für die komme ich nur als Arbeitssuchender vom Arbeitsamt. Deshalb habe ich mich auch noch nicht getraut zu fragen, wie das mit meiner Psychotherapie (mit den wöchentlichen Terminen) wird. Ich habe nur mal andeutungsweise gefragt, wie das mit Arztterminen ist, die in der Arbeitszeit liegen und ob man das an einem anderen Tag rausarbeiten kann. Ich muss nämlich am 06. Juli etwas eher weg, wegen eines Arzttermines mit meinem Sohn, der schon sehr lange feststeht. Ich habe natürlich auch meine Therapeutin nach ihren möglichen Zeiten gefragt. Aber ob ich ständig späte Termine bei ihr bekommen kann, ist auch fraglich, weil alle berufstätigen die späten Termine haben wollen. Die Therapie abbrechen möchte ich aber auch nicht. Ich bin froh, dass ich sie bekommen habe.

Ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf. Und die Sorgen machen mir schon wieder Angst.


Ergänzend noch:

**rh:
Und warum wird man so? ..... Durch Endtäuschung...
Andere trampeln einem auf der Seele rum...
bewusst oder unbewusst, das macht zwar ein unterschied
Dem Einen kann man irgendwann vergeben, den Anderen.....NIE!
Ich kenne meine Probleme und falle aber immer wieder in die alten muster zurück.

Ja, das kenne ich haargenauso.
********_bln Frau
11.890 Beiträge
Ich kenne meine Probleme und falle aber immer wieder in die alten muster zurück

Das kenne ich von mir auch und glaube ganz viele in unserer Gruppe ebenfalls. Allerdings sehe ich dieses zurückfallen als Hinweis, der mir aufzeigt ich habe etwas noch nicht verstanden. Man braucht häufig die Wiederholung um das dahinter stehende Gefühl zu verstehen. Das eigentliche Problem und ich glaube erst wenn das erkannt ist wird es sich langsam durch Übung auflösen.

sin_less auch wenn ich menschlich deine Ängste nachvollziehen und verstehen kann..........versuche im hier und jetzt zu sein. Du bist aktuell zu sehr mit der Zukunft beschäftigt und wir alle sind keine Hellseher/innen. Das ständige in die Zukunft blicken blockiert uns in der Gegenwart und hemmt uns für die Zukunft.

Von daher versuche diese Gedanken von der Bühne abtreten zu lassen und genieße deinen Erfolg. Den Erfolg auf dich zu achten, eine Therapie zu machen die dir hilft und das du einen Job gefunden hast. Ich denke das sind tolle Erfolge für dich und gerade einen Job gefunden zu haben ist echt *top* in der heutigen Zeit.

Also feier dich und gebe dich nicht deinen Ängsten hin *zwinker*
*****ter Mann
5.306 Beiträge
Herzlichen Glückwunsch sin_less zu deiner neuen Arbeit!
Das ist doch schon ein toller Erfolg eine neue Stelle gefunden zu haben wo man gebraucht wird.
Klar vor allem Neuen hat man Angst was es geben wird, deshalb sind wir nicht Krank oder behindert. Das ist bei allem so denn neue Schwellen zu überqueren ist immer ein Schritt ins Ungewisse aber mit ein wenig Selbstvertrauen Mut und Zuversicht kein Problem mehr. Das wünsche ich dir auch alles denn in deinem innersten hast du es schon bewiesen damit eine neue Stelle gefunden zu haben.
Erzähle deiner Kollegin nicht großartig von deinen Ängsten denn es reicht das du sagst Angst zu haben die Arbeit nicht zu schaffen oder Fehler zu machen usw. das hatten deine neuen Kollegen vielleicht auch schon mal am Anfang und sie wissen am ehesten dir diese Angst zu nehmen. Sie werden dir am Anfang dann viel Helfen und eine gute Stütze sein. So besteht die Möglichkeit eines guten Kollegialen Verhältniss und nettem Arbeitsklima.
Ich wünsche dir viel Erfolg. Es wird schon gut gehen!
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