Es wird wohl Zeit für eine kleien Frage-Antwort-Runde.
Ich habe ja auch schon per PN ein paar Fragen erhalten. An dieser Stelle zuerst ein Danke an alle, die meinen Bericht verfolgen und sich für die Beiträge bedanken. Euer Interesse finde ich großartig, und macht Lust, weiter zu berichten.
Ich bin neugierig darauf, wie, wann, wo bemerkt. Wie lange hast Du die Vogeleltern, wie sehen sie aus, wie klein waren die Eier... beschriften, wozu? Wärme, wie? Usw.
Zur Zeit besitze ich 3 Vögel. Die älteste Henne, Emma, besitze ich seit 2012, also ist sie 2011er Jahrgang. Heidi folgte im Sommer 2012, als Emmas Volierenpartnerin Elli durch einen Unfall zu Tode kam und Emma sich furchtbar einsam fühlte. Im Frühjahr 2013 übernahm ich die 3 alten Kanaris meiner Mutter, da ihr Wohnblock saniert wurde und man den Piepsern den Lärm und Dreck nicht zumuten kann. Da warens 5. Die beiden Hennen meiner Mutter starben kurz nacheinander, übrig blieb Hahn Tweety, Baujahr 2006. Er war kein Hahn im wirklichen Sinne. Alles was er konnte, war schön aussehen (und er wusste, dass er hübsch war!). Singen - wozu, es sitzen doch Hennen um ihn rum, den Aufwand kann man sich sparen. Gepaart hat er sich ab und an mit den Hennen, aber es kam nie was bei raus. Letzten Herbst wollte ich die Truppe aus den zwei Junghennen Heidi & Emma und dem alten Hahn um eine Henne erweitern, weil es zu Spannungen kam zwischen den Hennen. Vom Züchter kaufte ich eine sichere Henne und nannte sie Polly. Am Tag nach dem Kauf, es war ein Samstag, wache ich frühs um 8 auf - Polly singt. Polly war ein Hahn.
Polly wurde umbenannt in Bruno. Wenige Wochen später starb der alte Hahn meiner Mutter. Somit waren es wieder 3 Vögel, alle drei sind Schecken:
- Bruno: braun-orange
- Emma: braun-weiß
- Heidi: braun-gelb
Kanarienhennen beginnen etwa ab Dezember/Januar mit dem Nestbau, wenn sie merken, dass die Tage länger werden. Es ist dabei egal, ob sie einen Nistplatz dafür haben. Sie schleppen potentielles Nistmaterial an die Stelle, wo sie meinen, ihr Nest bauen zu müssen.
Heidi fing Anfang Januar an, kleine Schnipsel Küchenrolle durch die Gegend zu tragen, und wählte den Hängespielplatz vorm Fenster als Brutstätte aus. Sie setzte sich in eine Astgabel und versuchte, die Papierchen dort zu drapieren, wurde freilich nichts. Also entnahm ich eines der zwei Nistkörbchen aus der Voliere und befestigte es mit Kabelbindern an der Wunschstelle. Gleichzeitig bot ich ihr massig kleingerupftes Klopaoier und Küchenrolle an (andere Nistmaterialien wie Scharpie oder Kokosfasern nehmen sie nicht an, die dummen Hühner). Sofort begann sie ein schickes Nest zu bauen, und sich exzessiv mit dem Hahn (Bruno) zu paaren.
Die ersten Eier legte sie Ende Januar. Kanarieneier sind etwa so lang wie mein Zeigefinger breit ist, und 1cm an der breitesten Stelle im Durchmesser. Ein bisschen so wie die ganz kleinen Schokoladenostereier, die man zu kaufen bekommt.
Diese Eier kochte ich ab, weil ich keinen Nachwuchs wollte. Wenn nichts schlüpft, geben die Hennen das Gelege nach einiger Zeit auf. Das zweite Gelege erfolgte Mitte-Ende Februar, ging aber kaputt. Nachdem ich die Reste entfernt hatte, legte sie Anfang März erneut 4 Eier. Diese beschriftete ich nun in der Reihenfolge, wie sie gelegt wurden, mit 1 bis 4, zum eigenen Überblick. Diesmal ließ ich es drauf ankommen. Ei Nr. 1 verschwand auf unerklärliche Weise.
Am 14.3., also letzten Samstag, schaute ich nach dem Aufstehen wie üblich ins Nest, während Heidi am Futternapf saß, und da sah ich, dass Ei Nr. 4 geschlüpft war. (Die Brutzeit von Kanarien beträgt im Mittel 13-14 Tage.)
Bruno ist für die Futterbeschaffung hauptverantwortlich. Mit dem Futterbrei aus dem Kropf füttert er Heidi. Diese füttert wiederum einige Minuten später das Küken, der Brei ist dann schon gut angedaut.