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Pseudologie

Pseudologie
Hallo ihr Lieben!

Ich muss einfach mal ein bissl was niederschreiben, ich bin irgendwie platt, weil ich ein bissl was in Erfahrung bringen konnte und mir ein riesengroßes Licht aufgegangen ist.

In Deutschland soll es wohl glaub ich so 1000 Pseudologen geben. Mir ist gerade klar geworden dass ich 2 kenne.

Da ich eine hochsensible Persönlichkeit bin, spüre ich einfach alles. Alle Feinheiten, Gefühle. Ich habe meine Jugendliebe getroffen und es war seltsam. Ich hatte Gefühle die ich schwer ein ordnen konnte. Als er weg war konnte ich mich distanzieren und alles nocheinmal genau betrachten. Er hat früher schon Lügen erzählt. Er erzählt Dinge, andere würden es vielleicht noch glauben, aber ich hab gespürt dass seine Geschichten nicht stimmen. Lustigerweise hab ich auch gespürt dass er das nicht böswillig macht, also kein schlechter Mensch ist! Und nun hab ich die Pseudologie entdeckt. Dass Menschen lügen, nicht anders können.
Jetzt hab ich ihn aber abgeschreckt, weil ich ihn nachhause geschickt hab. Ich möchte ihm aber so gerne helfen.

Ich hab vor wenigen Jahren schon einmal eine solche Persönlichkeit kennengelernt. In seiner Gegenwart hatte ich die gleichen Gefühle. Es war alles gleich. Ach ich kann es kaum beschreiben.

Es ist überwältigend zu wissen dass ich jetzt weiß was das Problem meiner Jugendliebe ist. Andererseits ist er ein toller, guter Mensch, dem ich zu gern helfen würde, aber ich weiß nicht genau wie. Die meisten würden wohl so gut wie nie Einsicht zeigen damit ihnen geholfen werden kann.

Ob ich eine Freundschaft aufbaue und mich langsam an ihn herantaste? Mein blöder Mutter Theresa Komplex... *snief*

Kennt jemand von euch einen Pseudologen oder eine Pseudologin und kann mir ein bissl was über die Person erzählen? Ist vielleicht jemand selbst betroffen? Ihr dürft euch auch gerne per Mail bei mir melden, ich würde mich freuen!

Meine Jugendliebe hat keinerlei Freunde mehr. Unfreiwillig. Was mich nun nicht wundert. Ich schätze das wird Pseudologen früher oder später immer so ergehen. Es tut einfach weh zu sehen wie er ist, wie es ihm geht. Das ist schade.
...
Huhu,

dass es aber mehrere psychische Krankheiten gibt, bei denen das sehr häufige und wohl zwanghafte Lügen dazugehört, weißt du schon, oder? zB kann das auch Teil der Borderlinepersönlichkeitsstörung sein (kann!!! - muss auf keinen Fall!).

Wo hast du die sehr geringe Zahl von 1000 Betroffenen her, hast du dazu eine Quelle? Da zB das Münchhausen-Syndrom auch zu Pseudologie zählt, kann ich mir kaum vorstellen, dass es nur so wenige Betroffene gibt.

lg
*******oire Frau
416 Beiträge
Ich habe einen Arbeitskollegen, der Pseudologe ist - er lügt grundsätzlich immer, selbst wenn er nur guten Morgen sagt *snief*

Bei ihm ist es absolut extrem, weil er auch im geschäftlichen Bereich lügt, d. h. er hat keine Probleme damit, sich bei Kunden als Chef des Unternehmens auszugeben (obwohl er das nicht ist) mit dem Wissen, dass die Leute dann im Unternehmen anrufen und es dann herauskommt, dass er nicht der Chef ist.
Er glaubt, das, was er sagt, seine ganze Existenz ist somit eine einzige Lüge, er lügt über seine Familie, über seine Vergangenheit, schlicht über alles .... er lügt z. B. auch "Nein, Deine E-Mail hab ich nicht bekommen", selbst wenn ich eine Lesebestätigung davon habe *snief*

Bei ihm ist es die Geltungssucht, die ihn zur Lügerei getrieben hat - er kommt aus armen Verhältnissen, hat früh die Eltern verloren, hat sich hoch gearbeitet, ist auf alles neidisch, was ein anderer hat und er nicht, da schaut er, dass er sich das auch zulegt, aber es muss natürlich toller sein als das, was der andere hat.

Er hat sich eine komplette Lügenwelt aufgebaut, fühlt sich in dieser scheinbar wohl und hat sogar noch Freunde, was mich sehr wundert.

Ehrlich gesagt, würde ich an Deiner Stelle Deinem Helfer-Syndrom nicht nachgeben (ich hab selbst ein ausgewachsenes *g* Wenn er Dir sehr am Herzen liegt, würde ich ihn einmal darauf ansprechen, ob er sich dessen selbst bewußt ist, ob er hier psychologische Hilfe bei einem Therapeuten in Anspruch nehmen will, aber mehr auch nicht .... ich hab in der Vergangenheit auch immer gemeint, ich müßte so halb-therapeutisch in meinem Umfeld wirken, mach ich nicht mehr, denn das zieht so viel Energie aus einem raus, ohne dass es einem richtig bewußt wird + irgendwann liegt man auf der Nase und damit ist dann wirklich keinem geholfen *snief*

Lieben Gruß

Bella
*******ahl Frau
459 Beiträge
Ich musste grad erst mal googeln was ein pseudologe ist. Wusste, dass es diese Erkrankung gibt aber nicht wie sie heißt. Es gibt deutlich mehr als 1000, definitiv. Ich kann mir vorstellen, dass es auch eine Begleiterscheinung eines Borderliners und auch eines Narzisten sein kann.
Was ich mich bei allem aber jetzt frage, ist, was bringt dir, liebe Themenerstellerin, jetzt die Erkenntnis (wenn man es es Erkenntnis nennen kann und nicht eher Vermutung, da wir alle keine Psychologen sind), dass deine Jugendliebe ein Paeudologe ist?
Sind nicht unter uns generell viele Menschen mit Psychologischen Erkrankungen?
*********a2009 Frau
99 Beiträge
@ Mademoiselle


mich würde auch interessieren inwieweit Pseudologen auch Psychopathen sind.

Vielleicht ist es damit etwas leichter zur verstehen?


Psychopathen (Steigerung von Narzisten) interessiert ja auch nicht, was sie einem erzählen um "ihre Welt"aufrecht zu erhalten .

Oder irre ich mich da?
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hatte mal 1 1/2 Jahre lang einen festen Freund (hab ihn mit 23 kennengelernt; er war 21), der hat sich auch alles mögliche zusammengelogen, und natürlich auch mich belogen: über seine Herkunft, seine Familie, seine Besitzverhältnisse. Er wollte groß angeben mit Dingen, die er gar nicht besaß. Er wollte jemand sein, der er gar nicht war. Er hatte sich aber sein Lügengerüst so gut aufgebaut, dass ich nie Zweifel an der Richtigkeit der gemachten Angaben hatte.
Mein Vati hatte wohl irgendwann mal Zweifel und hat Nachforschungen angestellt und dadurch die Wahrheit herausgefunden: wo er herkommt, wo seine Familie lebt usw.
Und irgendwann kam dann auch raus, dass er eine Tochter hat, denn es flatterten dann mal Unterhaltsansprüche ins Haus, als das Gericht ihn ausfindig gemacht hatte.

Ich habe keine Ahnung, ob er krank war, ob er krankhaft gelogen hat und wenn ja, welche Krankheit er hatte.
Zu dem Zeitpunkt kannte ich mich mit so war gar nicht aus und hätte mir nie vorstellen können, dass ein Mensch sich seine ganze Biographie zusammenlügen kann.
**********sen65 Frau
1.050 Beiträge
Ich kenne keinen Menschen der „nicht“ lügt.
Manche mehr manche weniger … die meisten tun es nicht böswillig.
Meist lügen Menschen um sich besser da stehen zu lassen oder sich in irgend einer Form einen voreilt zu verschaffen.
Nur die wenigsten lügen um anderen Menschen zu schaden … also in böser Absicht.
Aber ob lügen nun krankhaft ist oder nicht … selbst als hoch sensibler Mensch würde ich niemals ne Diagnose wagen.
Und ihm helfen kannst du nur … wenn du ihn darauf ansprichst und ihm Hilfe anbietest … zum Beispiel einen guten Psychologen zu suchen.
Du selber wirst da absolut nichts bewegen können.
Denn meist gestehen die Personen nicht mal sich selber ein das sie da ein Problem haben.
Was noch hinzu kommt … sprichst du jemand darauf an … egal wie eng die Freundschaft ist … egal wie einfühlsam man an das Thema ran geht … die meisten machen erst mal zu und ziehen sich zurück.
Denn die Scham über entdeckte lügen ist viel größer als der drang nach Hilfe.
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