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frühkindlicher Autismus

frühkindlicher Autismus
Hallo hätte mal eine Frage hat noch wer Kinder mit frühkindlichen Autismus..vielleicht auch welche die älter als 6 Jahre alt sind..
Mein Neffe hat seit er 3 Jahre ist die Diagnose frühkindlicher Autismus...zuerst wurde er jahrelang falsch diagnostiziert da jeder dachte er hört nicht richtig und lernt deswegen das Sprechen nicht.
Er geht nun in eine Frühförderung und würde normal im Herbst eingeschult werden allerdings wurde er zurückgestuft.
Der Vater des Kindes ist leider oft sehr uneinsichtig also mein zukünftiger Ex Schwager und meint man muß dem Kind einfach Grenzen setzen...und versucht es mit Härte was natürlich nichts bewirkt..
Mein Neffe spricht nicht viel ....oft ist er leider auch aggressiv..besonders wenn es laut ist und er sich überfordert fühlt also man kann mit ihm nichts unternehmen wo er länger als 20 Minuten in einem Raum still sitzen muss nehmen wir mal wie z.b. in der Kirche da macht er dann was er will..Oft ist der Umgang mit ihm schwer da er sich nicht auf eine Sache konzentrieren kann. Er hat keine Intelligenzminderung im Gegenteil technisch ist der Topfit udn auch wenn es um das Thema Lampen und Lichter geht das ist seine Welt..alles was glitzert fasziniert ihn das baut er dann auch mal schnell auseinander kann es aber dann aber in den Originalzustand zurückbringen..Da er keine Intelligenzminderung hat dachte meine Schwester auch ihn in eine normale Volksschule zu geben allerdings lehnen die Lehrer das dort ab es kommt dann darauf an welche Fortschritte er bis nächstes Jahr macht..Darum die Frage kennt ihr Kinder mit dieser Art von Autismus die heute doch ein normales Leben führen oder eine "normale Schule" besucht haben..wie sieht das später dann einmal mit Beziehungen aus da er doch ein großer Einzelgänger ist..Man muss ihm auch oft hinweisen besonders wenn er mit Tieren spielt das er das Tier nicht grob anfassen darf..also manchmal kommt es mir vor dass Menschen mit dieser Form des Autismus nicht viele Gefühl zeigen können oder Emotionen..Also wer hat mit dieser Art von Autismus Erfahrung=
********Mond Frau
267 Beiträge
Eltern haben eine freie Wahl beim Schulbesuch Ihrer Schule. Sie müssen frühkindliche Autisten an Regelschulen beschulen (Inklusion)! Häufig beantragen Eltern eine Schulassistenz für Ihre Kinder, die sie durch den schulischen Alltag begleiten und ihnen Verhaltensweisen von anderen Kindern erklären.

Kinder mit frühkindlichen Autismus können mit Unterstützung ein recht selbständiges Leben führen. Da es jetzt Autismus-Spektrum-Störung heißt, ist jeder Autist anders und man kann keine allgemein gültige Prognose geben.
Auch wenn es nicht so scheint, Autisten haben Gefühle und können Emotionen zeigen, nur halt anders, als wir es wahrnehmen würden.
danke
Danke schon mal für die Antwort...das hilft mir schon etwas weiter..
Liebe TE,

Ich hab beruflich bedingt so meine Erfahrungen mit autistischen Menschen, aber Jeder ist individuell.

Aber als ich deinen Beitrag las, musste ich sofort an ein Buch denken, was ich dir nur wärmstens empfehlen kann:
Axel Brauns - Buntschatten und Fledermäuse
Herr Brauns ist selbst Autist und es ist eine Art Biographie. Auf jeder Seite erkannte ich einen Zu-Betreuenden wieder. Ich hab dadurch endlich verstanden, wie er tickt.

Zum Thema Grenzen: Autistische Menschen brauchen Grenzen, damit sie sich wohl fühlen. Ihre Welt muss geordnet sein, aber die Grenzen müssen natürlich pädagogisch wertvoll sein und sich nicht ständig ändern.
Autistische Menschen können sehr wohl Regelschulen besuchen, siehe Herr Brauns.

Mein Tip, wenn der Kleine mal länger sitzen muss: Gebt ihm eine Beschäftigung, sobald er unruhig wird. Zum Beispiel irgendwas Kleines mit Licht, was in einer Kirche nicht auffallen wird. Ich hab meinem zu-Betreuenden auch immer wieder Aufgaben gegeben, damit er eine Beschäftigung hat.

Autistische Menschen können sehr wohl ein normales Leben führen. Allerdings sind soziale Fähigkeiten nicht wirklich ausgeprägt, weshalb immer wieder Konflikte mit der Umwelt entstehen. Aber ich finde, gerade die Menschen mit einer Inselbegabung könnten sehr wohl gut auf dem ersten Arbeitsmarkt eingesetzt werden.

Sie können kaum Emotionen zeigen, weil sie es selbst kaum erkennen. Wie gesagt, wenn du mehr wissen möchtest, das Buch ist sehr gut. Axel Brauns erklärt wunderbar, wie er Gesichter sieht und wie er andere Menschen wahrnimmt. Dadurch kann man sich ein ganz tolles Bild vom Autismus machen.
********Mond Frau
267 Beiträge
Axel Braun ist der "Vorzeigeautist" und das Buch ist toll...aber er ist kein frühkindlicher Autist!!!!
danke euch
danke euch für eure Mühe da sind schon wertvolle Tips dabei die uns als Familie helfen..das Buch werde ich auch kaufen
Grenzen braucht jedes Kind um sich wahrgenommen und behütet zu fühlen. Ein Kind mit Autismus braucht diese genauso, aber ganz sicher keine härteren Grenzen oder ein enger gestecktes Umfeld. Es ist eben manchmal vielleicht einfach nur schwieriger diese Grenzen einzuhalten, weil ein Kind mit Autismus anderen reagiert als die meisten anderen Kinder!

Es wird immer gesagt, Artisten sind emphatielos. So ganz stimmt das nicht. Sie sind aber einfach nicht in der Lage, anhand eines Gesichtsausdruckes, oder Gestik, zu erkennen, wie es jemand anderem geht. Selbst wenn jemand Andere weint, ist dies kein klares Zeichen von Trauer, Schmerz oder Freude, für einen Autisten. Aber sie können solche Dinge erlernen. Nicht unbedingt fühlen, aber wenn man ihnen sagt, "ich bin traurig" zB. Können Menschen mit autismus durchaus begreifen, was das bedeutet.
Bestimmte Formen von Therapie, zur Wahrnehmung der eigenen Gefühle etwa, kann sehr hilfreich sein (in den meisten Fällen Ergotherapie)

Ich behaupte, dass ein Kind mit Autismus an einer normalen Schule nicht gut aufgehoben ist (kommt aber auch immer auf die Schwere des Autismus an). Aber in einer normalen Schule ist wahnsinnig viel Durcheinander, es ist laut, zu wenig Lehrer und Pädagogen, große Klassen...
Das ist für ein Kind mit solch einer Diagnose einfach zu viel. Es muss keine Hilfschule sein, die haben oft auch nicht die Erfahrung und Möglichkeit, mit auf Kinder mit Autismus einzugehen...
Aber es gibt sogar spezielle Schulen für Kinder mit Autismus oder eben Hochbegabung (Inselbegabung) ggf.
Da schaut mal dass ihr euch so viel Info wie möglich besorgt, was in eurem Umkreis angeboten wird!

Alles Gute *g*
*******oja Mann
50 Beiträge
Erfahrungsbericht aus einer Jugendgruppe
Grüß dich,

einige Aspekte deines Beitrages lassen mich an ein Kind aus einer Jugendgruppe denken die ich betreue. Bei ihm wurde Asperger diagnostiziert, eine der schwächeren Formen innerhalb des Autismus-Spektrums (allerdings bin ich alles andere als ein Experte auf diesem Gebiet, sodass ich mich diesbezüglich auf die Aussagen der Mutter verlassen muss).
In Bezug auf deine Schilderung dürfte v.a. der Umgang mit den anderen Kindern und die Integration in die Gruppe interessant sein. Für sich kann es sich (je nach Tagesform) relativ gut beschäftigen, wenn es jedoch mit den anderen Kindern etwas machen 'soll', stellt sich ebenfalls heraus, dass er Probleme hat entsprechend zu folgen (v.a. über einen etwas längeren Zeitraum). Es merkt für sich selber recht gut, wann es eine Pause braucht und nimmt sich diese entsprechend. Was z.T. ein Problem von autistischen Kindern zu sein scheint, ist, dass sie die Flut an Informationen die das Gehirn aufnimmt nicht filtern können sprich, die für eine bestimmte Situation relevanten von den irrelevanten Informationen trennen und die Irrelevanten ausblenden können. Im Endeffekt führt das dann dazu, dass solche Situationen die Kinder dann überlastend.

Ein anderer Aspekt der zu beobachten ist, sind die Schwierigkeiten die des Kind im Umgang mit den anderen Gruppenmitgliedern hat. Die Mutter hat hierfür einmal eine, wie ich finde sehr anschauliche, Metapher gefunden: Und zwar ist der soziale Umgang mit anderen Kindern für dieses Kind, als wenn es eine Fremdsprache lernen würde.
Für uns als Gruppenleiter bedeutet die Situation, dass wir jeweils eine Person brauchen, die das Kind bei den Aktivitäten besonders unterstützt. Parallel haben wir uns, auch in Kommunikation mit dem Kind und seinen Eltern, Ziele gesetzt, an denen wir gemeinsam 'arbeiten' wollen; ein Prozess, der sicherlich einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen wird und eine gewisse Geduld und Ausdauer erfordert.

Ich wünschte ich könnte dir weitere und v.a. ausführlichere Tips geben, aber, wie gesagt, realistisch betrachtet habe ich keinerlei fachliche Expertise in dem Bereich. Ich hoffe du kannst trotzdem das ein oder andere heraus ziehen - m.E. sind besonders Geduld, klare Linien und gemeinsam mit dem Kind entwickelte, in kleine Schritte unterteilte Ziele wichtig (die das Kind im besten Fall auch selber kontrollieren und reflektieren kann). Die Kinder sind, wie du ganz richtig erwähnt hast, nicht 'dumm' und können (zumindest in 'meinem' Fall) sehr gut reflektieren, ob sie einen guten Tag haben oder nicht.

Gruß
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