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Angehöriger einer psychisch Erkrankten sucht Hilfe

********egel Paar
2.626 Beiträge
Themenersteller 
Angehöriger einer psychisch Erkrankten sucht Hilfe
Hallo zusammen,

meine zukünftige Frau leidet an einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung, sie wurde als Borderline-Persönlichkeit diagnostiziert und ist akut depressiv.

Ich weiß mir derzeit nicht mehr zu helfen.
Wir haben uns heute gestritten, seitdem versuche ich über Telefonseelsorge etc. Hilfe zu bekommen.
Leider werde ich auch da immer weiter verwiesen oder aber ich hänge in der Warteschleife.

Ich brauche Hilfe, um meiner Frau helfen zu können. Ist hier vielleicht jemand, der mir weiterhelfen kann.
Ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann, jemand, der mich versteht, jemand der ein wenig Ahnung hat von:

sozialer Betreuung
Hilfe zur Selbsthilfe
Leben mit einer psychisch Erkrankten

Vielleicht findet sich hier irgendjemand...

Der Rabe
der seinen Sperling nicht mehr halten kann
Setz dich zu deinem Sperling und höre ihr zu!

Ganz ehrlich, ich geh gerade durch den gleichen Mist. Und Niemand ist da. Alle hauen nur ab, weil sie überfordert sind. Warum setzt man sich nicht einfach daneben und ist einfach nur da? Warum müssen die Betroffenen immer stärker als das Umfeld sein??? Klasse, mir gehts beschissen und meine Umwelt glaubt, es nicht aushalten zu können. Ganz großes Kino!

Warum gehst du von A nach B? Bleib einfach da und sei für sie da. Was ist daran so schwierig? Es gibt keine Heilung! Aus der Traum! Also wirst du ihr auch nicht "helfen" können. Aber du kannst für sie da sein, einfach nur dasein. Ich versteh nicht, warum Menschen das nicht können. Alle sind Meister im Abhauen..


Tut mir leid, ist sehr emotional, nicht böse gemeint... Weil ich, glaube, genau das fühle, was Sperling gerade fühlt. Ich hasse es soooo sehr! Sie kann sich gücklich schätzen, dass Jemand da ist...

Und höre bitte mit dieser Stigmatisierung auf, "Leben mit einer psychisch Erkrankten". Ich kann nur für mich sprechen: Ich fühl mich eh schon wie ein Außerirdischer und meine Umwelt trägt massiv dazu bei. Sie ist ein Mensch! Sie ist ein Mensch mit ganz beschissenen Erfahrungen! Und deshalb sind ihre Reaktionen normal!! Jeder Mensch würde so oder so ähnlich reagieren! Das ist nichts Krankhaftes, sondern ganz normale Reaktionen! Lerne das doch einfach kennen. Auch wenn ich mich wiederhole: Setz dich hin und lerne sie wirklich kennen. Und dann wirst du verstehen, was sie braucht!
*****oth Mann
846 Beiträge
Hallo Rabe,

um wirklich helfen zu können, ist tatsächlich professionelle Hilfe notwendig. In einigen Städten gibt es in den psychatrischen Kliniken Notdienste, die dir helfen können, überwiegend aber nur in natura, sprich, du musst mit ihr da hin.

Es klingt jetzt hart, aber es sind bei diesen Vorbelastungen mehr als nur gute Worte notwendig, um zu helfen. Sollte sie jedoch die gleichen Gefühle dir entgegen bringe, wie du sie ihr entgegen bringst, zumindest wie ich sie aus deinen Zeilen lese, wird der Streit hoffentlich keine bleibenden Schäden hinterlassen.

Nur eine Linderung und wirkliche Hilfe kannst du ihr nur sein, wenn du für euch beide Stark bist. Wenn du es schaffen solltest, dass sie sich helfen läßt, ich vermute es ist aktuell nicht so sonst würdest du nicht schreiben, dann kann sie vielleicht ihre Vergangenheit , wenn auch nicht bewältigen aber doch akzeptieren und damit leben lernen. Und der Borderliner-Part kann vielleicht dann auch ein kleines bisschen Ruhe finden.

Wenn du dann ebenfalls die eine oder andere Beratung annimmst, damit du besser auf sie eingehen kannst ist die Welt ein kleines bisschen besser für euch.

Jedoch solltest du auch aufpassen, dass du nicht in dieser Beziehung kaputt gehst. Denn das ist weder für dich noch für deine Herzdame befriedigend und erfüllend.

Ich bedaure, dir nicht wirklich helfen zu können, jedoch solltest du aufpassen, nicht in eine depressive Phase zu sacken, weil du dir zu sehr Sorgen machst.

Dein Motte aus der Hölle
********egel Paar
2.626 Beiträge
Themenersteller 
Ich (Sperling) möchte nur kurz anmerken, dass ich den EP verfasst habe. Es ist meine Wortwahl, aber unser gemeinsames Denken.

Sperling

PS vom Raben an Rock_the_Rebel.:
Sarkasmus an
Danke, hat mir sehr geholfen. Nach 3 1/2 Jahren bin ich an dem Punkt, dass ich seit 2 Stunden, sprich 40 Anrufe, Hilfe von einer Seelsorge suche, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß *Sarkasmus aus*.
Zeig mir einen, der so schnell rennt...
*******965 Frau
2.912 Beiträge
Versuche es bei einem sozial-psychiatrischen Dienst.
********egel Paar
2.626 Beiträge
Themenersteller 
@Hellmoth
Ich danke erstmal für deinen Post.
Und mag gerne genauer darauf eingehen.

*****oth:
um wirklich helfen zu können, ist tatsächlich professionelle Hilfe notwendig. In einigen Städten gibt es in den psychatrischen Kliniken Notdienste, die dir helfen können, überwiegend aber nur in natura, sprich, du musst mit ihr da hin.

Das hatten wir im Oktober/November letzten Jahres. Da war ich (Sperling) ca 6 Wochen in der Landesklinik für Psychiatrie (daher auch die Diagnose).
Letztendlich bin ich kranker aus der Klinik gekommen als ich hinein kam.

*****oth:
Sollte sie jedoch die gleichen Gefühle dir entgegen bringe, wie du sie ihr entgegen bringst, zumindest wie ich sie aus deinen Zeilen lese, wird der Streit hoffentlich keine bleibenden Schäden hinterlassen.

Ich liebe den Meinen genauso wie er mich. Wir rechnen nicht auf. Und hier will ich nochmal klarstellen, dass ich hier schreibe, weil der Rabe gerade einfach nicht kann.
Wir knabbern heute und wahrscheinlich morgen noch daran. Aber wir lieben uns immer noch.

*****oth:
Nur eine Linderung und wirkliche Hilfe kannst du ihr nur sein, wenn du für euch beide Stark bist. Wenn du es schaffen solltest, dass sie sich helfen läßt, ich vermute es ist aktuell nicht so sonst würdest du nicht schreiben, dann kann sie vielleicht ihre Vergangenheit , wenn auch nicht bewältigen aber doch akzeptieren und damit leben lernen. Und der Borderliner-Part kann vielleicht dann auch ein kleines bisschen Ruhe finden.

Ich würde mir sehr gerne helfen lassen, wenn es denn Therapeuten gäbe, die sich dessen annehmen würden. Wir haben ca 80 telefonische Absagen von Therapeuten. Ich hatte an die 30 Erstgespräche, die jeweils negativ ausgegangen sind (ein Beispiel: O-Ton: "Ihnen geht es aber schlecht. Soll ich uns einen Kräutertee machen?")

*****oth:

Wenn du dann ebenfalls die eine oder andere Beratung annimmst, damit du besser auf sie eingehen kannst ist die Welt ein kleines bisschen besser für euch.

Genau darum geht es, auch hier sind die Beratungsmöglichkeiten für Angehörige eher rar gesät.
Deshalb dieser Post, in der Hoffnung, dass vielleicht jemand helfen kann. Zuhören kann. Ihm.

*****oth:
Jedoch solltest du auch aufpassen, dass du nicht in dieser Beziehung kaputt gehst. Denn das ist weder für dich noch für deine Herzdame befriedigend und erfüllend.

Das ist meine Angst. Dass wir bei der ganzen Geschichte drauf gehen. Weil es den Raben irgendwann zu viele Körner kostet, mir zu helfen. Dass er dabei vor die Hunde geht.
Es wäre schön, wenn jemand ein offenes Ohr für ihn hätte...
Das wäre eine indirekte Hilfe für mich, denn ohne ihn... ich weiß nicht, wo ich da wäre.
Ich brauche ihn stark.

Gibt es denn sowas wie Selbsthilfegruppen für Angehörige? Oder Therapie-Möglichkeiten?

*herz*lichst
Sperling
**st
Letztendlich bin ich kranker aus der Klinik gekommen als ich hinein kam.

Hallo Sperling..

In der Akutpsychiatrie leider nichts, was mich wundert.
Wenn du Hilfe haben möchtest, dann sei bereit dazu. Alles andere ist eher kontraproduktiv. Ich (w) habe auch eine Diagnose im psychischen Bereich u ich bin nach 16 Jahren bereit; wirklich bereit mich vernünftig behandeln zu lassen.
Vernünftig heisst: in einer von MIR ausgewählten Klinik, die spezialisiert ist auf Borderline u Esstörungen u andere Begleiterscheinungen von Borderline. Es ist die beste Klinik deutschlands,

Ansonsten hilft nur reden mit Angehörigen oder selbst Betroffenen, denn sie verstehen dich besser, als jeder Psychologe. Meld dich oder besser meldet euch. *knuddel*

LG
Hallo Galgenvogel ich schreib dir eine PN
Hallo

bei mir ist es ähnlich und was ist dabei rum gekommen...ich hab mich selbst eingewiesen...ich weiss es ist nicht gerad die beste Lösung aber immer hin besser als daheim mit meinen Sorgen!

Gute Besserung
Zum Thema Hilfe für Angehörige: In allen größeren Städten gibt es Selbsthilfegruppen für Angehörige psychisch Erkrankter, darüberhinaus ist es u. U. auch für den Angehörigen sinnvoll, zumindest in ein paar Sitzungen, bei einem Psychologen das Problem zu thematisieren (ich weiß Psychologen finden ist nicht einfach; Paartherapie wäre vielleicht eine Option, die ist aber selbst zu bezahlen)

Zu eurem eigentlichen Problem: Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz was euer 'Grundproblem' ist. Du (Speierling) hast eine psychische Erkrannkung die, das nehme ich zumindest an, kontinuierliche Auswirkungen hat; euer Post bezieht sich aber primär auf einen aktuellen Vorfall?

Hilfe ist immer nur bis zu einem gewissen Punkt möglich und darüber hinaus kann ein anderer nicht helfen und dass ist, gerade in einer Beziehung mit einer psychisch Erkrankten Person, eine wichtige Erkenntnis. Das schmerzt und es ist bitter aber es ist Realität; oder um ein altes Sprichwort zu entlehnen: durch die Tür gehen muss jeder selbst.

P. S. Versucht es in einer Institutsambulanz, die sind verpflichtet die psycho-soziale Betreuung zu übernehmen und - nach meiner Erfahrung - relativ kompetent und sie arbeiten schnell (für Psychologenverhältnisse)
Sperling,

Hast du Skills erlernt? Achtsamkeit, Körperbewusstsein, Selbstfürsorge? Kennt das der Rabe? Ich glaube, Skills helfen allen Menschen in egal welcher Lage! Vielleicht könnt ihr euch so eine Skillsammlung ausdrucken, wenn nicht schon vorhanden, und gemeinsam üben. Vielleicht könnt ihr euch alberne Aufkleber holen, um zu markieren, welche Skills wem helfen. Könnte lustig werden und wenn man in einer Krise die Sammlung holt, kann man sich vielleicht an die alberne Situation erinnern und wieder lächeln.

Manche haben auch einen Notfallkoffer, ist dir vielleicht ein Begriff. Den kann auch der Rabe nutzen.

********egel:
Letztendlich bin ich kranker aus der Klinik gekommen als ich hinein kam.
********egel:
Ich würde mir sehr gerne helfen lassen, wenn es denn Therapeuten gäbe, die sich dessen annehmen würden. Wir haben ca 80 telefonische Absagen von Therapeuten. Ich hatte an die 30 Erstgespräche, die jeweils negativ ausgegangen sind (ein Beispiel: O-Ton: "Ihnen geht es aber schlecht. Soll ich uns einen Kräutertee machen?")
Boah, das triggert mich glaube schon wieder extrem an. Mich macht sowas sooo verdammt wütend!

********egel:
Weil es den Raben irgendwann zu viele Körner kostet, mir zu helfen.
Ich kämpfe nicht mehr. Wenn ich kämpfe, komm ich verletzt nach Hause. Ich versuche, mehr zu akzeptieren. Ich akzeptiere meine derzeit extrem schlechte Phase. Dagegen ankämpfen bringt nichts, kostet nur sinnlos Kraft. Sie geht von allein wieder weg, egal ob ich kämpfe oder nicht. Allerdings bin ich zusätzlich, im Gegensatz zu früher, liebevoller zu mir, achtsamer, tue mir gerade in solchen Phasen mehr Gutes als sonst. Auch das könnte für den Raben hilfreich sein.

Wenns mit Therapeuten nicht klappt, wären andere Wege für euch beide hilfreich? Manche schwören zum Beispiel auf Heilpraktiker. Ich hab da selbst noch keine Erfahrung, habe aber Gutes wie Schlechtes gehört. Aber in Therapien habt ihr ja auch keine guten Erfahrungen gemacht, also kann man das ja vielleicht probieren...
*******7_th Mann
6 Beiträge
@all
He ich wollte mich auch mal dazu äußern.... Ich selbst habe jmd kennengelernt die in der Vergangenheit etwas sehr schlimmes widerfahren ist . Auf jeden Fall ist es richtig das man erstmal wie ein Anker ist, wenn es den Partner wieder mal schlecht geht ... Die Gewißheit das sie mit jemanden reden konnte ( ausserhalb der Therapiesitzungen ) hatte schon eine Verbesserung bewirkt.

Ich habe aber auch eine Bitte, ich suche auch Rat wie ich mich verhalten soll , leider ist es nicht mit einem Satz getan und öffentlich wollte ich es auch nicht schreiben, ich würde mich freuen wenn mir jmd eine PN schreiben könnte....
******wen Frau
15.893 Beiträge
Gruppen-Mod 
*****ene:
P. S. Versucht es in einer Institutsambulanz, die sind verpflichtet die psycho-soziale Betreuung zu übernehmen und - nach meiner Erfahrung - relativ kompetent und sie arbeiten schnell (für Psychologenverhältnisse)

Anderswo vielleicht. Hier war die P.I.A. ein Witz. Einen Tag nachdem ich ein schweres Trauma erlebte, ging ich zu meiner Hausärztin, die mich wegen meiner Panikattacken, akuter Stressreaktion, weiß der Geier was, direkt in die Psychiatrie einweisen wollte. Wollte ich aber nicht - die Ausbildung stünde dann in Gefahr. Also verwies sie mich an die Institutsambulanz, schrieb mir eine Überweisung, schickte mich umgehend dahin und rief, noch während ich durch die Stadt fuhr, selbst dort an und kündigte mich an.

Fazit: Man gab mir eine Broschüre in die Hand zum Thema Angstbewältigung, und einen Termin in 4 Wochen. Das war dann die "akute Krisenintervention". Tolle Leistung! Herzlichen Dank. *sarkasmus*
Verdammt, genau das Gleiche kann ich auch berichten!! Ich war in einer Ambulanz für meine (angebliche?) Diagnose.

Ich bekam auch noch den großartigen Tip, ich brauche meine Vergangenheit nicht bearbeiten! Schade, dass wir den Tip nun so vermiesen. Allerdings scheinen die Vögel in einer sehr miesen Phase zu sein und da schützt es sie vielleicht.
********egel Paar
2.626 Beiträge
Themenersteller 
Also, erstmal vielen Dank für alle eure Beiträge!

Wir sind derzeit noch am Sortieren und Verarbeiten, weil meine Krise letztlich zu einer hoffentlich vorübergehenden Beziehungskrise geführt hat.

Was die Kliniken angeht, gibt es im näheren Umkreis lediglich zwei, von denen ich bereits in einer war (never ever again). Die zweite ist Teil der Uni-Klinik, den ich zwar nicht kenne, allerdings habe ich da in anderen Bereichen extrem schlechte Erfahrungen gemacht. Alle anderen möglichen Kliniken haben sehr lange Wartezeiten oder aber ich erfülle die Voraussetzungen nicht (z. B. Psychosomatik).

Ich bin definitiv therapiewillig. Da ich aber momentan ein Problem mit meiner Krankenkasse habe, besteht keine Chance für eine ambulante Therapie (wobei ich seit über 2 Jahren aktiv einen Therapeuten suche).

Deshalb hatten wir auch die Idee einer psycho-sozialen Betreuung. Diese gab es zwar auch in der Klinik, allerdings war die ähnlich bescheiden wie das sogenannte Therapie-Angebot.
Da wir nicht verheiratet sind, macht sich der Rabe aber massive Sorgen, dass eine solche Betreuung mich praktisch unmündig machen würde und weder ich noch er im Falle einer erneuten Einweisung etwas dagegen tun könnten.
Kennt sich denn damit jemand genauer aus?

*herz*lich
Sperling
********egel:
Da wir nicht verheiratet sind, macht sich der Rabe aber massive Sorgen, dass eine solche Betreuung mich praktisch unmündig machen würde und weder ich noch er im Falle einer erneuten Einweisung etwas dagegen tun könnten.

Schließt eine Vorsorgevollmacht ab. Wenn du zusätzliche Sorgen bezüglich deiner Wünsche im Behandlungsrahmen hast, dann zusätzlich eine Patientenverfügung.
**st
Hier war die P.I.A. ein Witz.

Sehe ich für Bielefeld ähnlich. *snief*

Deshalb hatten wir auch die Idee einer psycho-sozialen Betreuung.

Es gibt dort Unterschiede:

1.: die Alltagsbegleitung (ambulante Betreuung)
2.: die gesetzliche Betreuung

Beide haben Vor- u Nachteile. Die ambulante Betreuung kümmert sich vorrangig um dich u auch um den Raben, der vllt auch mal nen Ohr braucht als Partner einer psychisch Erkrankten.
Sie sind für einiges da, wie zb zum Arzt begleiten. Und genau das ist das Stichwort: hierbei geht es ums Begleiten.

Bei der gesetzlichen Betreuung sieht das etwas anders aus. Sie begleitet zwar auch, kann aber mit dem Einwilligungsvorbehalt dazu führen, dass man keine Verträge mehr abschliessen kann. Das ist aber nicht zwingend erforderlich, wenn man keine Schulden u Schwierigkeiten hat mit Finanzen umzugehen.

Die Klinik in Bad Bramstedt zb ist zwar unter dem Namen psychosomatische Klinik eingetragen, kümmert sich aber im Vordergrund um Persönlichkeitsstörungen.
*****ter Mann
5.306 Beiträge
VORSICHT
Die Vorsorgevollmacht handschriftlich und die Formularvordrucke abschreiben und am besten von einem Notar oder Arzt bescheinigen lassen.
Sonst kann das Gericht die Glaubwürdigkeit ablehnen.
So eine Vollmacht kann man auch auf Gegenseitigkeit machen.
*******965 Frau
2.912 Beiträge
Vorsorgevollmacht handschriftlich?
Ich wusste das vom Testament...aber wofür gibts denn diese ganzen Vordrucke, wenn man das dann handschriftlich machen muss?
Und das muss weder von einem Arzt noch vom Notar bescheinigt werden...zumindest habe ich davon noch nie etwas gehört.

Nur, dass die Vollmachten für die Bankkonten auch bei der Bank...auf deren Formularen und mit Unterschriften aller Personen sein müssen.
Und dass die Vorsorgevollmacht auch von den Bevollmächtigten unterschrieben sein müssen.

Notar ist nur notwendig, wenn es ums Verwalten von Immobilien geht.

Zumindest dachte ich das, ist das nicht korrekt? Bzw wo finde ich dann die entsprechenden Vorschriften?
******wen Frau
15.893 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******965:
Vorsorgevollmacht handschriftlich?

Lass dich nicht aus der Ruhe bringen, Saskia. Eine Vorsorgevollmacht muss, genau wie die Patientenverfügung, nicht handschriftlich verfasst sein. Die Vordrucke haben ihren berechtigten Sinn. Ich hatte auf Arbeit noch keine einzige handschriftliche Vollmacht eines Patienten in den Händen, ausschließlich ausgefüllte Formulare.

Einen Arzt über die ausgefüllte Vollmacht drüberschauen zu lassen ist dennoch keine schlechte Idee. Die meisten Ärzte sind firm und beraten, wenn sich der Fehlerteufel eingeschlichen hat, wie man es besser machen kann.
**st
Patientenverfügung.

Du meinst wohl Behandlungsvereinbarung.
**********e8476:
Du meinst wohl Behandlungsvereinbarung.

Nein ich meine durchaus das, was ich schrieb. Eine Behandlungsvereinbarung ist zwar im Prinzip ein Vertrag zwischen Patient und Klinik jedoch ist die Rechtswirksamkeit Auslegungssache (da nicht zuletzt Ländersache).
Eine Patientenverfügung ist hingegen rechtlich bindend und kann nicht "im Sinne der medizinischen Notwendigkeit" umgangen werden.
**st
Mir ist klar, was eine Patientenverfügung ist, aber diese ist eher im medizinischen, als im psychiatrischen Bereich anzusiedeln.
*******965 Frau
2.912 Beiträge
Der psychiatrische Bereich ist mit dem "medizinischen" Bereich fest verbunden...viele psychisch erkrankte Menschen nehmen Medikamente. Oder psychische Erkrankungen können von körperlichen Erkrankungen ausgelöst sein...oder umgekehrt, können wiederum körperliche Erkrankungen auslösen.


Danke Cerridwen! *knuddel*

Ich hatte nur mal einen Film gesehen, in dem es um "lebensverlängernde Maßnahmen" in einer Patientenverfügung ging. Der Patient hatte rein geschrieben, dass es so etwas nicht möchte. Er dachte da wohl eher an die Situation, dass er nur noch "lebt", so lange er an Maschinen angeschlossen ist..
Aber er dachte nicht, dass z.B. eine Blinddarm-Operation oder das Geben von Medikamenten ebenfalls "Lebensverlängerung" ist!
Und dass für solche Unklarheiten oder richtige Formulierungen ein Arzt hinzu gezogen wird, halte ich für sehr sinnvoll.

Es ging mir jetzt nur um die Frage, ob ein Gericht die Glaubwürdigkeit bezweifeln kann, wie "Nudister" das geschrieben hatte.
Bzw...wird denn überhaupt ein Gericht angerufen, wenn in einem Akutfall eine Entscheidung notwendig ist, ob ein Patient gerettet werden soll oder nicht? Ich denke nicht. Denn ein Arzt muss in erster Linie versuchen, das Leben zu retten.

Und für den Fall der Fälle eine Versorgungsverfügung, Patientenverfügung, Bankvollmachten, ggf ein Testament etc zu haben, kann wohl nie verkehrt sein.

Tut mir leid, dass ich mit dem Abklären jetzt vom Thema etwas abgekommen bin...aber ich denke, Angehörige von Betroffenen sollten auch über solche Dinge Bescheid wissen...bzw Betroffene sollten hier rechtzeitig an die Angehörigen denken, die evtl nal Entscheidungen treffen müssen.
**********e8476:
Mir ist klar, was eine Patientenverfügung ist, aber diese ist eher im medizinischen, als im psychiatrischen Bereich anzusiedeln.

Wozu die Unterscheidung? Die Psychatrie ist ein Teil der Medizin. Fragen wie: Einwilligung zur EKT, Zwangsernährung, Zwangsmedikation usw. können in einer Patientenverfügung geklärt werden. (Recht haben und Recht kriegen sind dann leider noch einmal zwei unterschiedliche Dinge)

Rechtsgültigkeit erhält ein Dokument durch die Unterschrift, die Notwendigkeit eines Notars sehe ich in diesem Falle nicht. Und auch ein Arzt darf nicht gegen eine Patientenverfügung (es sei den sie ist sittenwidrig) und damit den Willen des Patienten handeln (da ich keine Juristin bin, sind diese Angabe ohne Gewähr).
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