Ängste habe ich auch häufig und viele.
Ich könnte jetzt zig Ängste aufzählen:
• Versagensängste,
• Angst vor Konflikten und Auseinandersetzungen,
• Angst, bestimmten Aufgaben nicht gewachsen zu sein,
• Angst, etwas nicht zu schaffen
u.a.
Wenn ich weiß, dass auf Arbeit ein anstrengender Tag bevorsteht, mache ich mich immer schon Stunden vorher zu Hause fertig deswegen. Das stresst mich extrem!
Am Ende war es gar nicht so schlimm und ich überstehe den Tag ganz gut und meistere die Aufgaben auch zufriedenstellend. Trotzdem mache ich mich vorher unnütz fertig.
Und ja, auch Zukunftsängste kenne ich.
Finanziell lief es nach meiner Trennung vor 6 Jahren auch nicht so rosig.
Unterhalt für die beiden Kinder habe ich von meinem Ex nie bekommen. Ich habe nichts von ihm eingefordert, da er eh nicht viele Einnahmen hatte und ich ihm finanziell nicht schaden wollte (ich habe immer mehr verdient als er).
Ich habe dann direkt nach der Trennung meine Teilzeitstelle in Vollzeit umgewandelt und zusätzlich noch 10 - 20 Stunden pro Woche zusätzlich (freiberuflich) gearbeitet.
Lohnpfändungen und Kontopfändungen habe ich auch alles schon durch.
Sicher war das erst mal ein Schock, wenn man am Automaten plötzlich kein Geld mehr bekommt oder im Geschäft mit Karte bezahlen will und das nicht geht.
Und noch ärgerlicher ist es, wenn der Strom oder anderes nicht abgebucht werden kann. Wenn man bangen muss, dass einem der Strom oder das Telefon nicht abgestellt wird oder dass die Miete nicht gezahlt werden kann und man aus der Wohnung fliegt. So was belastet und lähmt einen und bereitet einem so manch schlaflose Nacht.
Gerichtsvollzieher waren auch schon bei mir, mussten aber unverrichteterdinge wieder gehen, da es eh nichts zu holen gibt.
Nur einmal war mir etwas bang, als eine von der GEZ (die schon seit Jahren Schulden einzutreiben versucht) beauftragte Gerichtsvollzieherin mir in einem Brief mit Verhaftung drohte, wenn ich nicht zahle bzw. nicht in ihrem Büro erscheine.
Aber bis jetzt ist immer alles gut ausgegangen.
Ich habe gelernt, mit dem Geld zu haushalten, das ich zur Verfügung habe. Wenn es mal weniger ist, muss ich dann eben auf vieles verzichten.
Ich habe meine Finanzen schon seit Jahren immer gut in einer EXCEL-Tabelle im Überblick, so dass ich weiß, was bis zum Monatsende noch übrig ist und wieviel ich noch ausgeben kann, damit am Monatsende trotzdem noch der Strom abgebucht werden kann.
Zur Zeit verzichte ich z.B. auf die JC-Bowlingtreffs, die alle 6 Wochen sind, weil ich es mir zur Zeit nicht mehr leisten kann.
Neue finanzielle Ängste kamen dann vor 2 Jahren, als ich psychisch erkrankte, weil ich mich dem Druck auf Arbeit nicht mehr gewachsen fühlte.
Dann gab es 9 Monate lang (während meiner Krankschreibung) 80 % des Nettos in Form von Krankengeld. Also hieß es wieder kürzer treten.
Dann wollte mich meine Ärztin nicht mehr länger krankschreiben und ich musste mich arbeitslos melden. Also nur noch 67 % vom Netto und noch kürzer treten.
Durch einen guten Zufall bekam ich 3 Monate später (also jetzt vor einem Jahr) wieder eine neue Arbeit, die erst mal bis März 2018 befristet ist (und evtl. noch um zwei weitere Jahre verlängert werden könnte). Was danach kommt, weiß ich nicht. Aber darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken.
Irgendwie wird das dann schon. Notfalls eben mit weniger; dann heißt es eben wieder verzichten.
Auf der Straße werde ich zumindest niemals landen. Alles andere ist irgendwie lebbar.
Und wenn alle Stricke reißen, habe ich immer noch meine Eltern, die mich jederzeit unterstützen würden, und sei es mit kostenloser Unterkunft.
Seit einigen Monaten belasten mich wieder finanzielle Ängste, da nun alle beide Kinder von mir beim Papa leben und er schon Ende letzten Jahres beim Jugendamt war, um sich den zustehenden Unterhalt berechnen zu lassen. Und dann immer die Angst, dass er den vollen Betrag einfordern könnte und ich dann meine Miete von 500 € nicht mehr zahlen kann. Aber wie es aussieht, geht er wohl auf den von mir vorgeschlagenen Betrag ein. (Ich würde es auch ungerecht finden, wenn er jetzt, wo die Kinder bei ihm sind, auch noch große finanzielle Gewinne machen würde, während ich unter Hartz-IV-Niveau abfalle). Mit dem freiberuflichen Nebenjob läuft's zur Zeit auch nicht. Keine Aufträge.
Im Augenblick mache ich mir Sorgen, dass ich im Januar die Autoversicherung nicht bezahlen kann. Durch einen blöden Bagatellschaden wurde ich auch noch 10 % hochgestuft (da bin ich momentan auch noch im Clinch mit der Versicherung). Eigentlich müsste ich jetzt dafür jeden Monat 100 € zur Seite legen. Aber woher nehmen?
Und dann kommt auch noch meine Tochter mit ihren übertriebenen Geburtstagswünschen (sie hat im August). Es muss halt unbedingt eine Marken-Handtasche für 70 € oder ein Marken-Tankini für 70 € sein (während ich mir nur billige No-Name-Klamotten kaufe). Dabei kann ich doch nicht nein sagen. Aber dieses Mal werde ich ihr diesen Wunsch wohl nicht erfüllen, auch wenn ich mir damit ihren Unmut auf mich ziehe. Aber ich glaube, irgendwann muss sie auch mal aufwachen, dass wir nicht im Schlaraffenland leben und dass sie mit 18 Jahren durchaus in der Lage ist, mal einen Ferienjob oder am Wochenende irgendwo einen Aushilfsjob zu machen. Andere Schüler machen das auch. Oder sie muss sich von den Geißens adoptieren lassen; da kann sie dann alle Wünsche erfüllt bekommen (klingt bestimmt böse, aber manchmal möchte ich sie einfach schütteln und in die reale Welt zurückholen, runter von ihrer abgehobenen Wolke; war sicher auch mein Fehler, dass ich ihr immer jeden Wunsch erfüllt habe).
Puh, jetzt hab ich mir hier ausgetobt. Das musste einfach mal raus.