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mit Trauer auseinandersetzen.. auch nach vielen Jahren?

*******ue49 Frau
1.375 Beiträge
Themenersteller 
mit Trauer auseinandersetzen.. auch nach vielen Jahren?
Ich habe keinen vergleichbaren Thread gefunden.

Sich mit der Trauer um eine geliebten Menschen auseinandersetzt ist schon notwendig, meiner Meinung nach.
Um so schneller weiß man damit umzugehen und es hilft der Seele mit der Zeit zu heilen.

Meine Frage, die ich hier gerne zur Diskussion stellen möchte:
Macht es auch noch nach vielen Jahren Sinn? (20 - 30 Jahre)

Meiner Meinung nach JA.
Denn alleine ist es schwierig geeignete "Methoden" zu finden die bei der Trauerbewältigung helfen. Und die Trauer hinterlässt mehr Spuren auf der Seele als gewünscht. Nicht an die Spätfolgen zu denken.

Ich freue mich auf Eure Meinungen und Kommentare.

*nachdenk*
*******nep Frau
15.874 Beiträge
Ich denke ja.

Man kann damit nie zu spät oder zu früh beginnen..... wenn man sich mit dem auseinander setzen will.

Ich Kenn jemand der sich nach 10 Jahren immer noch nicht der Trauer stellen will.

Aber man muss eines Tages mal anfangen.
Liebe Peggy_Sue49,

Das Wie und Wann kann ich dir glaub ich nicht erklären, ich kann dir nur meinen weg darlegen in der Hoffnung das es dir vielleicht Möglichkeiten für dich aufzeigt.

Ich habe meine komplette Familie mittlerweile beerdigt, Angefangen von meinem Vater als ich noch ein Kind war über meine Großeltern und schlußendlich meine Mama.
Dazu kommen noch diverse Freunde und Kameraden aus meiner Militär- und anderweitiger Zeit.

Heute denke ich immer wieder an diese Menschen insbesondere an meine Mom und meine Kameraden und auch jetzt wenn ich diese Zeilen schreibe steigen mir schon die Tränen in die Augen, aber es sind gute Tränen, denn es zeigt mir wie wichtig diese Menschen für mich waren und wie sehr sie mir als Menschen fehlen.
In solchen Situationen lehne ich mich zurück und erinnere mich an die wundervollen Momente, den Spaß und das gemeinsam erlebte und lasse meiner Trauer freien Lauf.

Ich für mich denke das mein Schmerz im Herzen über den Verlust dieser Menschen nie weggeht, ich will es auch garnicht denn ich will mich immer bei einem Lied, einem Bild oder einem Ort an sie erinnern.
Aber ich bestimme wann das ist, die Trauer bestimmt nicht mich oder belastet mich sogar, denn ich erinnere mich an die schönen Dinge und nicht an Schmerz und Leid.

Auch spreche ich manchmal zu ihnen, frage sie um Rat, erzähle wenn mir etwas wichtiges im Leben passiert ist usw, das gibt mir das Gefühl das wir noch zusammen sind auch wenn es sich vielleicht komisch anhört.

Ich stehe zu meiner Trauer und ich bin froh das meine Familie von ihren Leiden erlöst wurde auch wenn es schwer fällt, es war gut so denn sie sind immer bei mir.
Der Verlust meiner Freunde und insbesondere meiner Kameraden bringt mich manchmal zum Schreien und ich verfluche diejenigen die sie mir genommen haben auch wenn ich sie schlußendlich dafür der gerechten Strafe zugeführt habe aber es ändert nichts daran das ich schlußendlich immer wieder mit schönen Gedanken und einem Lächeln solche Phasen abschliesse.

Sry wenn ich teils ein wenig komisch schreib aber ich seh nur gerade etwas verschwommen, ist mir aber wichtig dich zu unterstützen.

LG eur Jo der gerade wieder ein Lächeln auf den Lippen hat
********egel Paar
2.626 Beiträge
Mein Vater, der mir sehr sehr nahe stand, starb vor etwas über 13 Jahren.
Aus dieser Erfahrung heraus denke ich, Trauer hört nie auf, aber sie verändert sich stark über die Zeit.
Nicht umsonst spricht man ja auch von verschiedenen Trauerphasen.

Ich empfinde immer noch tiefste Trauer, wie Jo das sehr schön beschrieben hat, sei es bei einem bestimmten Song, wenn ich beschließe, mich da auch reinfallen zu lassen. Diese Momente, in denen man gleichzeitig weinen und lächeln kann...
Und ich erinnere mich sehr gerne an ihn, auch wenn der Verlust gleichzeitig schmerzt und natürlich auch nicht alle Erinnerungen nur gut sind.

Aber all diese Empfindungen heute sind lediglich das derzeitige Ergebnis von einem fortwährenden Trauerprozess. Und ich konnte und kann da auch gar nicht anders, als mich damit auseinander zu setzen, schließlich ist es ein Gefühl, welches mich tief bewegt.
*******ue49 Frau
1.375 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank..
...für offenen Worte.
Ich war 19 als mein Vater gestorben ist.
Er ist mittags zum Tennis gegangen und kam nicht wieder.
Es war nicht nur schlimm, dass ich mich nicht verabschieden konnte - NEIN - wir hatten vorher noch eine Diskussion die nicht beendet werden konnte.
Mein Vater war meine Bezugsperson.

Er war erst 41.
Und meine Mutter - mit der ich damals keinen so guten Draht hatte - konnte mit mir nicht darüber reden.
Eigentlich mit niemanden. Ich habe sie nachts immer nur weinen gehört.
Somit habe ich für mich alleine getrauert.

Nach 1 Jahr starben meine Großeltern, die auch Bezugspersonen waren.

Ich denke ich hätte damals professionelle Hilfe gebraucht aber wie das so ist, kommen junge Menschen nicht gleich auf so eine Idee.
Heute - im Zusammenhang mit meiner Depression und anderen Dingen - denke ich darüber nach, dies nachzuholen.
Ob das Sinn macht?
Auf der anderen Seite denke ich es hilft auch der Seele wenn dieser "Punkt" bewältigt ist.

Mir kommen auch oft die Tränen - ungewollt - überall.
Ich kann das gut nachvollziehen.
Und kann nur sagen "Hut ab" so offen damit umzugehen.

Aus diesem Grund gehe ich auch gerne in Kirchen, wenn ich wo unterwegs bin und sie sind offen.
Zünde für meine Lieben Kerzen an, setze mich ein paar Minuten hin und gehe in mich.

ABER - mein Sohn ist mit Vater "aufgewachsen".
Von Anfang an habe ich ein Bild von ihm im Wohnzimmer stehen. Und mein Sohn hat von klein auf erklärt bekommen wer das ist.
Ein ungewöhnlicher Weg vielleicht....
@*******ogel
Dank das du so offen darüber schreibst, ganz klasse!


@******Sue
Ich find die Idee dem Jungen seinen Vater immer Präsent und sei es nur durch ein Bild zu halten super!
Ich sehe darin nichts falsches und ich glaube das es dem Jungen hilft.
Klasse Idee.

LG euer Jo
*******ue49 Frau
1.375 Beiträge
Themenersteller 
...die Idee
ist, meinen Sohn den Großvater miterleben zu lassen.
Es gibt einen Opa - der Lebensgefährte meiner Mutter - aber so ist auch der leibliche Opa präsent.

Ist auch irgendwie ein offener Weg mit dem Tod umzugehen und den geliebten Menschen zu ehren.

Ich wünsche Euch einen schöne Rest-Sonntag. ☺
Alles macht Sinn.....
...auch ich habe in mir die Situation, das ich eine Trauer noch nicht verabeitet habe, die sogar schon über 35 Jahre alt ist........

Ich finde, es gibt keinen festen Zeitrahmen, wie lange oder wie intensiv man eine Trauerr verarbeiten muss oder soll.......

Die Gefühle der Trauer sind da und sie sollten immer ernst genommen werden, egal, wie lange diese Situation her ist, was die Trauer entstehen lassen hat........

Ich erlebe meine Trauer auch immer noch nach über 35 Jahren und ich versuche, damit ein Umgang zu finden......wie ich das mache ? Ich lasse es zu und versuche, mich selbst zu trösten und mein Halt mir zu geben.........dieses tiefe Trauer kann keiner auffangen , was aber mir selbst nur schwer fällt......denn das bringt das Gefühl der inneren Einsamkeit und Hilflosigkeit noch mehr in den Vordergrund.....

Auch darüber zu reden mit anderen ist nicht so möglich, weil es schon zu lange her ist und diese ständig runter geschluckt wurde, weil bei mir in meinen Leben jegliche Arten von Gefühlen verboten waren und so ich es nicht gelernt habe, richtig zu fühlen.....so verstummen auch die Worte.........und so lebe ich auch mein Alltag, das ich nicht richtig fühlen kann....entweder fühle ich so extrem intensiv, das es schmerzt oder ich fühle gar nichts....

Daher......trauer hat immer seinen Platz, der verarbeitet werden sollte, egal, wie lange es her ist........denn diese Gefühle sind in einem drin und was lebendig ist, das gehört auch aufgefangen und in warme liebevolle Hände gelegt....


erlaubt euch allen das, das ihr euer Trauer verarbeitet.....denn die Seele ist nicht allein..sie hat euch ....

Lieben Gruss
Kleiner Engel *knicks*
*****ter Mann
5.306 Beiträge
Die Trauer mag ich überwunden haben aber den Verlust nicht.
Sie war nicht nur eine Stütze ein Halt und eine Motivation
sondern ein Teil von mir der mir jetzt fehlt.
Wenn ich nun sehe wie es bei mir geht dann kommt natürlich auch nach vielen Jahren
wieder die Trauer auf die mich hemmt und bremmst
und klar macht das ich vieles in meinem Leben nicht alles alleine schaffe
Sehr sehr schöner Beitrag Engel, Klasse!

@*****ter
Mein Bester, es kommt die Zeit an dem man das Loslassen anfangen muß, immer in kleinen Schritten, immer ein Stückchen weiter.
Es wird nicht leicht und es geht nicht schnell, aber keiner der von uns so Vermissten wollte das wir so Leiden, sie wollten das wir weiter Leben und die schönen Erinnerungen an sie Wach halten, aber nicht daran zugrunde gehen!

LG euer Jo
*****ter Mann
5.306 Beiträge
Danke Dreams in Black
*******ue49 Frau
1.375 Beiträge
Themenersteller 
Endlich...
...nach 6, 7 oder 8 Jahren... weiß nicht mehr so genau, habe ich nun die "richtige" Person gefunden, mit der ich meinen Psycho-Kram aufarbeiten kann.

1. Thema: Der Verlust des Vaters
Es war eine für mich "ziemlich einfache" Übung, die aber psychisch sehr anstrengend war und nach Abschluss ein etwas besseres Gefühl bleibt.
Diese Übung ist noch nicht abgeschlossen aber ein Anfang.

Ich hoffe, dass dies nun die lang ersehnte Möglichkeit ist, dass gewisse Dinge aufgebrochen, bearbeitet und abgeschlossen werden.
Sonst werde ich meine innere Ruhe nie finden.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein schönes WE...
Genießt die Sonnenstrahlen *g*
*******ue49 Frau
1.375 Beiträge
Themenersteller 
Frau/mann kann...
...noch so lange daran arbeiten, aber man wird immer wieder zurückgeworfen.

Heute war die Beerdigung einer nahen Verwandten. Ich wollte nicht wirklich hingehen, weil mich sowas immer tagelang runterzieht.
Doch meine Mutter bat mich und ich kann dann schlecht NEIN sagen.

Es war die gleiche Trauerhalle in der auch meinem Vater die letzte Ehre erwiesen wurde.
Nur kann ich mich daran gar nicht mehr erinnern.

Aber als ich heute dort war ist es so gewesen, als würde ich das nochmal erleben.
Mir sind die ganze Zeit die Tränen geflossen, obwohl ich mit der Verstorbenen die letzten Jahre kaum Kontakt hatte.
Aber einfach diese Situation hat mich wieder "zurückgebeamt".... 30 Jahre...

*heul* *heul*
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