Vorsicht, Triggergefahr!
Zwar hatte ich mich hier ausgeklinkt und wollte eigentlich auch nichts mehr schreiben... da ich aber immer noch Danke-Klicks für meinen ersten Beitrag bekomme und auch per CM angeschrieben wurde, habe ich doch noch hier gelesen und möchte noch etwas loswerden.
@*********leMan
Mein Zitat, nach dem Wie des SVV zu fragen betraf nicht dich, sondern die TE, die das mehrfach getan hat. Du hast dich in jeder Hinsicht auf die Seite der TE geschlagen, von daher wundert es mich auch nicht, dass du dich da auch angesprochen gefühlt hast. Du warst aber wie gesagt gar nicht gemeint.
Das Propagieren des SVV als Bewältigungsstrategie "unterstelle" ich dir aufgrund des Zitats, welches ich auch im ersten Beitrag schon erwähnte. Um das zu verdeutlichen nehme ich mal die Sätze davor dazu:
Ich war früher mehrfach bei Neurologen und Psycholgen. Keinem konnte ich vertrauen, keiner konnte mir helfen. Ich helfe mir nun nur noch selber und das klappt nach einer gewissen Zeitspanne meist.
Wenn ich Verlangen nach SVV spüre, dann mache ich es. Es tur gut.
Über die Gründe und Hintergründe will ich wie die TE auch nichts hören.
Du sagst damit unter dem Strich:
Therapie bringt nichts. Ich helf mir selber, indem ich mich verletze, denn das hilft. Der Rest interessiert mich nicht.
Und DAS, mein Lieber, ist Propagieren von SVV als Bewältigung, auch wenn du zehn mal betonst, dass das nur deine Meinung ist. Die Aussage bleibt die gleiche. Und das finde ich falsch.
**********Imiss:
Ich wollte auch niemanden erniedrigen. Das wurde falsch verstanden. Und diejenigen, die sich so schnell ausgeklingt haben, können nicht damit umgehen, dass jemand wie ich auch darüber, über sich selbst lachen kann und auch Witze drüber reißen kann.
Ganz im Gegenteil - ich bin schon sehr weit, mir ist es durchaus bewusst, wie gestört das ist und was ich mir bzw. meinem Körper antue.. Aber sein Verhalten zu ändern, ist viel, viel schwieriger.
Hier ist durchaus eine Unterstellung deutlich: Wer sich ausklinkt, kann mit dem Humor darüber nicht umgehen.
Sorry, aber lachen kann ich darüber tatsächlich nicht, auch wenn ich durchaus in der Lage dazu bin, über mich selbst zu lachen.
Ich habe mich das erste Mal mit knapp 13 geschnitten. Heute bin ich 34 und mein Körper ist mit teils sehr tiefen und unschönen Narben übersät. Ich habe es zeitweise geschafft, mich über gewisse Zeiträume nicht selbst zu verletzen, meist, weil ich Partner oder gute Freunde hatte, die ich damit mindestens genauso verletzt habe. Dann habe ich andere, subtilere Wege gefunden.
Insgesamt kämpfe ich also seit 21 Jahren
jeden Tag gegen den Schneidedruck, mehr als 15 Jahre davon ohne Erfolg.
Nein, das ist nicht lustig. Nein, da fehlt mir tatsächlich jeder Humor. Denn nicht nur ich habe damit zu leben, sondern auch die Menschen, die mich lieben. Klar kann ich zu meinen Narben stehen, das
muss ich einfach, wenn ich im Sommer nicht vollständig umhüllt unterwegs sein will (was auch wieder Fragen hervor ruft). Ich muss damit leben, dass mein Liebster meine Narben küsst, was mir unbeschreibbar weh tut, weil es ihm weh tut, es zu verstehen. Das ist nicht lustig. Das ist verdammt schmerzhaft und hart.
Und ich habe mich nicht ausgeklinkt, weil ich mit dem Humor nicht umgehen kann (kann ich nicht, ich seh da einfach keinen), sondern
weil ich mich selbst schützen musste. Nach fast 2 Jahren ohne SVV mit bleibenden Spuren war ich spätestens bei RoughCuts Beitrag an dem Punkt, dass ich das Messer in meiner Hand liebkost habe. Das nennt sich Trigger.
Liebe TE,
ein Thread wie der Deine führt zu Beiträgen wie von RoughCut (sorry, dass ich dich dafür her nehme, du bist im Weiteren auch nicht gemeint, denn ich verstehe deinen Beitrag!), dein Runterspielen der ganzen Sache, diese Verharmlosung
triggert jeden, der damit zu kämpfen hat. Und das ist dir scheißegal, denn du kannst ja darüber lachen, dass du so "gestört" bist, dass du dir den Arsch aufkratzt. Du stehst ja irgendwie drüber, scheinbar.
Wir sind hier in einer Gruppe, in der wir unter verschiedensten psychischen Störungen leiden, mit verschiedensten Symptomen. SVV spielt dabei so oft eine Rolle (bei weitem nicht nur beim Borderline-Syndrom), dass man sich bei der Erstellung eines solchen Themas schon bewusst sein sollte, was man damit auslösen kann.
Ich habe hier mehrfach über nicht hilfreiche Therapien gelesen. Ist euch klar, dass ihr damit den Leuten, die vielleicht wie ich noch auf eine Therapie warten, jegliche Hoffnung nehmt? Macht ihr euch überhaupt Gedanken darüber, was das in einer solchen Gruppe auslösen kann???
Ihr könnt gerne über eure eigene "Gestörtheit" lachen. Nur tut es bitte in Zukunft nicht so, dass es als "überlegen" erscheint (Stichwort: die, die sich ausklinken, können damit ja nicht umgehen). Tut es woanders, wo ihr nicht andere in ihrem Schneidedruck triggert. SVV ist
nicht gut. SVV kann tiefste Beziehungen zerstören, nicht zuletzt die Beziehung zu sich selbst. SVV hinterlässt Narben, mit denen der/diejenige umgehen muss und es ist verdammt schwer. Und sowohl das Beziehung leben als auch das mit den Narben leben müssen betrifft nicht nur den SVVler allein!
ES IST NICHT LUSTIG! (sorry fürs "Schreien")
Sperling
die verdammt stolz ist, sich in den letzten Tagen trotz des Themas und den Beiträgen nicht geschnitten zu haben.