In der Arte Mediathek läuft ein Film bis zum 1.5.25, der sehr spannend klingt.
Die Klinik
In der Stadt Rangun in Myanmar gibt es eine Klinik, wo seelische Leiden mit unkonventionellen Mitteln behandelt werden: Das Ärzte- und Künstlerpaar Aung Min und San San Oo verabreicht nicht nur Medikamente, sondern setzt auch auf die heilende Kraft der Kreativität. Im oppressiven Klima der Militärdiktatur leiden viele Menschen unter psychischen Störungen ...
Aung Min und seine Frau San San Oo leiten eine Klinik in Rangun im Süden Myanmars. Dort werden psychisch kranke Menschen nicht nur medikamentös behandelt, sondern verarbeiten ihr Leid mit künstlerischen Mitteln. Die Menschen, die in die Klinik kommen, leiden unter Schlafstörungen, Depressionen oder Suizidgedanken. Das Medizinerpaar regt sie unablässig zum Malen an, damit sie ihre inneren Dämonen aufs Papier bannen können.
Auch den Ärzten hilft das kreative Schaffen, ihre Wut und ihre Angst angesichts der schrecklichen Lage in Myanmar zu überwinden. Aung Min will einen Film drehen, um die schwierige Lage der Rohingya – der verfolgten ethnischen Minderheit in Myanmar – zu dokumentieren. Seine Leidenschaft für das Filmen bewahrt ihn davor, dass seine Patienten ihn mit in den Abgrund ihrer Seelenqualen reißen.
Auch San San Oo setzt auf die Malerei, um ihre körperliche und seelische Erschöpfung zu bekämpfen. Nach dem Militärputsch und einer Corona-Erkrankung braucht sie die Kunsttherapie gleichermaßen.
„Die Klinik“ sucht nicht nach einer Erklärung der brutalen Lage in Myanmar, wo die Regierung die gewaltsame Vertreibung Hunderttausender Rohingya durch die Armee zuließ, bevor sie selbst vom Militär gestürzt wurde.Der Dokumentarfilm will lediglich ein Bild von der möglichen heilenden Kraft der Kunst vermitteln, in einem Land, in dem kein Recht auf freie Meinungsäußerung herrscht.