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Offen Reden, okay, und was kommt dann?

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****fan
2.319 Beiträge
Themenersteller 
Offen Reden, okay, und was kommt dann?
https://www.n-tv.de/panorama … faellen-article21166756.html

sicherlich ist es wahr, heute sind psychische Erkrankungen weniger als noch vor einigen Jahren ein Tabu.
Nur was kommt dann, wenn ich mich offenbare und sage, ich bin ausgebrannt, ich werde gemobbt, ich bin antriebslos oder was auch immer....
Wo bekomme ich schnelle und effektive Hilfe?
Denn auch die Möglichkeiten der Behandlung sind heute besser als noch vor 10 und mehr Jahren, und damit meine ich nicht die Pillen der Pharmaindustrie, obwohl auch diese manchmal nötig sind ....
Aus der Feststellung der Langzeitstudie müssten nun, finde ich, praktische Konsequenzen gezogen werden....
Und wie könnten die Konsequenzen deiner Meinung nach aussehen? In Ballungsgebieten wie München gibt es bereits genug Psychologen etc. aber einen zu finden der den Patienten wirklich effektiv unterstützt ... hab ich nach JAHREN nicht geschafft, also sucht man sich privat was. Das geht dann. Aber das können nicht alle leisten, vor allem wenn man eh schon nur vom Krankengeld lebt.

Lustig finde ich auch, daß in dem Artikel geschrieben wird, daß Burnout kaum eine Rolle spielt. Ja eh nicht, weil der keinen ICD-Code hat, du kannst also nicht wegen Burnout krankgeschrieben werden. Da schreiben sie IMMER Depression, egal was du hast. Ich hab schon so oft eine 'Depression' gehabt, sogar damals als ich mit Schlaganfall in die Notaufnahme kam. Immer erstmal: Depression.

Kann das Wort nicht mehr hören, echt. Aber wehe du wehrst dich, dann heißt es gleich man müsse die Diagnose annehmen, sonst könne einem nicht geholfen werden.

Darin liegt m. E. die größte Gefahr. Nicht darin, daß es zuwenig Behandler gäbe, was natürlich auch der Fall ist in weiten Teilen Deutschlands. Nein, die Gefahr liegt darin, daß die Ärzte kein bis wenig Fingerspitzengefühl haben für den Umgang mit psychisch Kranken und meinen, sie hätten jetzt das Sagen und der Patient hat gefälligst mitzutun sonst schreibt man ihm 'mangelnde Compliance' ins Heft und das lesen dann alle anderen Behandler ... und man gilt als renitent.

Dabei tut man nur das, was einem die Psychologen zuvor eingetrichtert haben: Sie müssen lernen, auf sich zu schauen, auf Ihr Bauchgefühl zu hören.

Ja ok, und wenn mein Bauchgefühl mir sagt, ich hab keine Depression? Dann ist es in dem Moment wieder falsch, in dem ein Arzt das Gegenteil behauptet. Weil er es schließlich wissen muß. Er hat ja studiert.

Das Gefühl, in Praxen und vor allem auch in Kliniken so entmündigt zu werden, das ist das Allerschlimmste. Sobald du diese Hetzerei nicht mehr packst bist du sofort ein drittklassiger Mensch der nichts mehr zu melden hat, der sich auf Schritt und Tritt 'schon auch mal was sagen lassen muß' und wer gar auch noch seine Arbeit verloren hat der kann doppelt blöd schaun. Und so soll einer gesund werden?????
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****fan
2.319 Beiträge
Themenersteller 
Die Konsequenz müsste erstens sein, jeden Menschen, auch seelisch Erschütterte, so anzunehmen, wie er ist und ihn als den Experten seines Lebens und seines Leidens zu akzeptieren.
Daraus folgt zweitens, dieser Mensch wird auf seinem Weg begleitet.
Seine ihm innewohnenden Kompetenzen werden für den Weg der Genesung genutzt.
Und drittens, dieser Mensch entscheidet, wo, wie und von wem er behandelt wird, denn er ist krank und nicht entmündigt.
Das bedeutet aber, den Patienten in seinen Rechten zu stärken, ein Weg, den das BTHG auch vorgibt.
Wie das in der Praxis aussehen wird, bleibt eine spannende Frage.
***_I Mann
1.000 Beiträge
Ich habe von einem befreundeten Sozialarbeiter den Tip bekommen
mich in onlineforen anzumelden, die Betroffene betreuen, wo man sich austauschen kann etc.
Das war ein verdammt GUTER Tip! *danke*

Als Heilpraktiker halte ich gar nichts von Chemie! *nene*
Es gibt für die meisten Psychokrankheiten homöopathische Mittel!!
Man muss sie nur kennen!
Oder sich von jmd helfen lassen, der sie kennt...
Ich vertraue aufgrund meiner Krankheit bis heute auch keinem Therapeuten.
Ich habe "mittelschwere" DID, es leben 11 Personen in mir.
Sie zu händeln ist schwer, aber nicht unmöglich.
Wie es geht habe ich im Onlineforum und dann in der Praxis gelernt!!!
Auch youtube war sowas von hilfreich.
Ich bewundere jene, die als Betroffene ihre Beiträge über DID
ins Netz setzen!Sehr mutig!

Es klappt immer besser.
Ich kann jetzt endlich mit mir und meinem Team leben.
Jedenfalls meistens.
**st
Als Heilpraktiker halte ich gar nichts von Chemie! *nene*
Es gibt für die meisten Psychokrankheiten homöopathische Mittel!!
Man muss sie nur kennen!

Ich finde es unverantwortlich, psychisch kranken Menschen einreden zu wollen, dass homöopathischer Hokuspokus jedem Patienten helfen kann.
Wenn man fest dran glaubt, dann mag das bei bestimmten Symptomen helfen, aber dann kann ich auch zum Pfarrer gehen, das ist billiger.
Wenn aber, wie z.B. bei einer Depression, eine Stoffwechselstörung vorliegt, kommt man um die Chemie nicht drum herum.
Ich finde es auch schlimm, wie schlecht hier über Psychiatrien, Psychiater und Psycholgen geschrieben wird.
Mir haben die alle hervorragend geholfen, zusammen mit "Chemie", so dass ich heute ein fast gesunder Mensch bin.
Man muss sich aber darauf einlassen! Man muss selbst mitarbeiten!
Und da hapert es bei vielen psychisch Kranken. Da werden im Vorfeld Hundert sinnlose Bücher oder Internetartikel gelesen, wo man schön so Vieles auf sich selbst projizieren kann. Und dann verlangt man, dass alle Mimimi machen und einen bedauern. Sagt der Therapeut dann mal die Wahrheit, ist man eingeschnappt und sucht sich den nächsten Therapeuten.
Das sind die sogenannten "renitenten" Patienten, von denen ich schon viele in der Klinik erlebt habe.
Die Psychiatrien und Therapeuten in unserem Land sind besser, als es den Anschein hat, wenn man hier so mitliest.
Ich habe noch nie ein Buch über psychische Krankheiten gelesen. Warum denn auch?
Ich vertraue meinen Therapeuten, gehe auf sie ein, arbeite mit und nehme die verordnete Chemie.
Ein "therapeutischer Arschtritt" ist meistens hilfreicher, als das ganze Mimimi.
Und homöopathischer Firlefanz wird mir niemals helfen können, weil ich nicht an Wunder oder den lieben Gott glaube, sondern an mich selbst und die Kompetenz des psychiatrischen Fachpersonals.
*********Noob Mann
1.746 Beiträge
Gruppen-Mod 
Neben den Studierten Helfern kann man, wie M_O_I auch die ehrenamtlichen nehmen. Es gibt für fast alles Selbsthilfegruppen oder Angebote von sozialen Einrichtungen.
Die haben oft eine ähnliche Geschichte wie man selbst. Es dann auch hier fühle ich mich wohl mit der Person. Wenn nicht weiter suchen.
Die Adressen solcher Gruppen gibt es bei Ärzten, der Stadt (psychosozialer Krisendienst!) oder den bereits erwähnten sozialen Einrichtungen.
Einen Unterschied zu körperlichen Krankheiten gibt es schon. Die wenigsten sind in ein paar Wochen weg. Der Patient hat viel mehr Eigenverantwortung, er/sie muss sich helfen lassen wollen.
***_I Mann
1.000 Beiträge
@**Mo : *danke*

@ Tatjana:
Nicht jeder ist für den Therapeuten bestimmt.
Und Homöoapthie ist KEIN Hokuspokus!
Wenn es dir auch so vorkommen mag, warum auch immer.
Man muss auch lange dafür lernen!!
Ein bisschen Offenheit schadet ebenfalls nicht.
Zuletzt geht auch noch ausprobieren.Das geht (und muss)sogar ohne Chemie abzusetzen!
Ich bleibe bei meinem Gesagten!
Ich rede auch keinem was ein, niemals.
Überzeugungsarbeit leisten ist nicht mein Ding und nicht meine Aufgabe.
Andere heilen auch nicht, da ich heute ganz bewusst nicht mehr als HP tätig bin.

Das kann und muss jeder für sich selbst entscheiden!!
MIR hat es 100% geholfen.
Das ist alles was ich sagte.
Wer sich mit DID beschäftigt hat, weiss dass Mißtrauen zu dem Krankheitsbild gehört.

Aufgrund meiner Krankheit UND meiner Vorkenntnisse
kann ICH keinem Therapeuten vertrauen, wie viele andere auch, die DID haben!
Das ist das zweite was ich sagte.

Ich will auch keinem ausreden sich mit tüchtig Chemie behandeln zu lassen,
obwohl mir da die Haare zu Berge stehen.
Farge: Wie lange will man die Chemie denn schlucken??
Lebenslang??
Die Krankheit ist ja nicht morgen vorbei.
Bei mir bleibt sie für immer.
Lebenslang mit den Nebenwirkungen leben??
Oder besser mal umdenken?
Mein Beitrag war dahingehend vielleicht etwas mißverständlich,
aber mir Verantwortungslosigkeit zu unterstellen ist nicht gerechtfertigt.

Es gibt viele Wege nach Rom und für jeden einen anderen!
******wen Frau
15.893 Beiträge
Gruppen-Mod 
Eine kurze Anmerkung zu deinen Thesen, lieber @***_I :
Ich bin u.a. auch von DIS/DID betroffen (3 Personen), habe ein rundes Dutzend Jahre Medis genommen, die als Begleitung zu mehreren Therapien dienten. Ich (als Außenpersönlichkeit) habe keine Probleme, anderen zu vertrauen. Heute bin ich seit 6 Jahren medikamentenfrei, lebe gut mit meinen Erkrankungen, unser Team ist friedlich.
Es gibt mehr als nur schwarz und weiß. Zwischen medikamentenfrei und lebenslang Chemie liegen zig graue und bunte Zwischenstufen. Was für dich oder mich gilt, ist beim nächsten komplett anders. Wenn dir Homöopathie hilft, ist das prima. Andere haben damit keine guten Erfahrungen. Genau wie mit den Medikamenten: du lehnst sie für dich ab, für andere sind sie ein Segen. HP kann eine Option sein, aber wie alles andere auch, sei es bitte als eine Option von vielen zu betrachten, und nicht als alleiniger Heilsbringer. Und gerade im zusammenhang mit lebensbedrohlichen Krankheiten ist das Propagieren von Homöopathie, wie es leider oft geschieht, sehr gefährlich. Deswegen, denke ich, gehen bei vielen sofort die Alarmglocken an, wenn sie solche Lobgeschichten lesen.

Deinen letzten Satz unterschreibe ich sehr gerne:
Zitat von ***_I:
Es gibt viele Wege nach Rom und für jeden einen anderen!

*****sin Mann
8.903 Beiträge
Zitat von *********rlan:
Darin liegt m. E. die größte Gefahr. Nicht darin, daß es zuwenig Behandler gäbe, was natürlich auch der Fall ist in weiten Teilen Deutschlands. Nein, die Gefahr liegt darin, daß die Ärzte kein bis wenig Fingerspitzengefühl haben für den Umgang mit psychisch Kranken und meinen, sie hätten jetzt das Sagen und der Patient hat gefälligst mitzutun sonst schreibt man ihm 'mangelnde Compliance' ins Heft und das lesen dann alle anderen Behandler ... und man gilt als renitent.

Dabei tut man nur das, was einem die Psychologen zuvor eingetrichtert haben: Sie müssen lernen, auf sich zu schauen, auf Ihr Bauchgefühl zu hören.

Ja ok, und wenn mein Bauchgefühl mir sagt, ich hab keine Depression? Dann ist es in dem Moment wieder falsch, in dem ein Arzt das Gegenteil behauptet. Weil er es schließlich wissen muß. Er hat ja studiert.

Das Gefühl, in Praxen und vor allem auch in Kliniken so entmündigt zu werden, das ist das Allerschlimmste. Sobald du diese Hetzerei nicht mehr packst bist du sofort ein drittklassiger Mensch der nichts mehr zu melden hat, der sich auf Schritt und Tritt 'schon auch mal was sagen lassen muß' und wer gar auch noch seine Arbeit verloren hat der kann doppelt blöd schaun. Und so soll einer gesund werden?????

Das ist nicht nur in Praxen so. Ich hab es selbst in einer Tagesklinik so erlebt wie du sagst.

Auch das Internet selber ist schuld daran.

Heutzutage liest jeder über jegliche psychische Störungen nach. Der Trand ist in den westlichen Ländern sogar bis heute gestiegen. In asiatischen oder afrikanischen gleich geblieben oder zurückgegangen.

Grade weil alles über irgendwas zu finden ist, behaupten viele (nichttherapeuten) die wüssten über die Sachen bescheid und wie man damit umgeht oder schlimmer noch: sie mutmaßen und interpretieren was in einen rein, was vielleicht nicht ist.

Ich sage wenn ich was vermute: "Ich vermute..." die meisten sagen: "Du bist..:" Versteht ihr, wo es da hängt?

Viele haben irgendwas zu meinem Beispiel zu reden, im Inernet von Autismus gelesen, und behaupteten, dass sie damit umgehen können, weil sie es gelesen haben, aber die Wahrheit ist eben anders, leider.

Und in Kliniken ist es genauso. Die Therapeuten gehen meist nach Rückmeldungen von Mitpatienten oder der Oberfläche. Sie schauen nicht dahinter, was man eigentlich von denen erwarten müsste (Jaaa ich habe "erwarten" gesagt...)sondern gehen nach Symptomen und doktorn da rum, statt an die Quelle zu gehen.

So wars bei mir auch, dann krieg ich auch zu hören erst "Geh nach deinem Gefühl" und wenn dann die Diagnose kam, wo ich auch nicht gefühlt hatte, sie passt (passen tat nunmal ADHS und Autismus) dann durfte ich mir auch anhören, dass ich das so annehmen soll.

Ich fand diese Herangehensweise auch nicht gut, weil ich mir dann entmenschlicht und entmündigt vorkomme, weil es dann heißt: "Wir haben immer recht, du nicht" so gehts mir auch wenn mir irgendjemand sagt, wie ich bin oder wie ich wirke, obwohl er/sie/es mich nicht mal richtig kennt und das somit nicht richtig einschätzen kann.
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