Depression - wie aktiv werden?
Hallo ihr Lieben!Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende und dachte mir, vielleicht hat einer von euch noch einen Tipp oder eine Anregung für mich.
Ich bin jetzt mittlerweile fast mein halbes Leben lang depressiv (bin 29) und zwar mit Dysthymie und rezidivierender depressiver Störung. Und ich habe auch schon alles an Therapien durch: Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Psychoanalyse, Ergotherapie und insgesamt fast 1 Jahr stationäre Therapie (hier auch DBT aufgrund einer Persönlichkeitsstörung, die im Laufe der Jahre aber immer mehr abgenommen hat). Medikamente habe ich auch schon einige probiert, aktuell nehme ich nur ein Antidepressivum.
Natürlich hat das alles auch einen Effekt gehabt. Ich habe unheimlich viel über mich und meine Krankheit gelernt und viele Fortschritte gemacht. Aber hier stehe ich jetzt und habe immer noch diese scheiß Depression (bin dadurch zur Zeit auch auf Grundsicherung angewiesen, da ich nur ein paar Stunden pro Woche arbeiten kann).
Nachdem ich dann ein wenig das Gefühl hatte, "austherapiert" zu sein, habe ich mich viel mit persönlicher Weiterentwicklung beschäftigt und auch ein Online-Coaching-Programm gemacht (naja, zur Hälfte ). Und ich glaube, das geht genau in die richtige Richtung. Hier aber jetzt mein Problem:
Ich schaffe es einfach nicht, die Dinge umzusetzen.
Es geht einfach nicht, egal was ich versuche. Als hätte ich da eine Mauer im Kopf oder sowas. Egal ob ich mir einen Plan mache oder sage, ich mache einfach nach Gefühl. Egal ob ich mir mehrere Dinge vornehme oder nur eins zur Zeit. Egal ob ich dabei ganz liebevoll mit mir bin oder mir sage "Jetzt reiß dich mal zusammen und mach einfach".
Ich schaffe es nur Dinge umzusetzen, wenn ich muss/es von Außen vorgegeben ist. Wenn ich arbeiten muss, geh ich arbeiten, egal ob ich Bock habe oder nicht. Wenn in der Ausbildung was auf dem Stundenplan oder in der Klinik was auf dem Therapieplan stand, bin ich hingegangen. Bei sowas stellt sich für mich die Frage gar nicht (ich bin halt auch sehr pflichtbewusst). Natürlich habe ich auch schon versucht, so einen Plan für meine Freizeit aufzustellen. Einmal hab ich ihn auch meiner Therapeutin gegeben, um so etwas Verbindlichkeit herzustellen. Aber habe ich die Dinge gemacht? Natürlich nicht.
Ich hab so viel Wissen und hätte auch so viele Möglichkeiten, Dinge zu tun, die mir gut tun und mich vorwärts bringen. Aber es GEHT EINFACH NICHT
Ich weiß einfach nicht mehr weiter und bin für jeden Tipp oder auch jede Kritik/Anregung dankbar.
LG, Anna