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Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen

****Fox Frau
44 Beiträge
Themenersteller 
Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen
Hallo alle zusammen. Ich überlege eventuell in eine Selbsthilfegruppe für Depression zu gehen, da ich leider im allgemeinen wenig Kontakt zu gleichgesinnten habe geschweige denn Freunde habe, die in der Nähe wohnen. Ich bin auch keine Person, die gerne schreibt, sondern sich lieber persönlich unterhält. Deswegen meine Frage. Habt ihr Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen? Was kann ich da erwarten? Bilden sich da auch Freundschaften? Helfen solche Gruppen?
*****ena Frau
3.560 Beiträge
In ner Selbsthilfegruppe direkt war ich noch nicht. Da ich nie so Lust hatte wo hinzugehen und dann nur über meine Krankheiten zu reden, außer es wäre ne Therapie.

Ich war ein paar mal in nem Tageszentrum für Menschen mit psychischen Erkrankungen, aber das hat mich mehr runter gezogen als alles andere und ich hab es dann sein lassen.
Das Tageszentrum war vom gleichen Verein wie mein ambulant betreuten Einzelwohnen und die Wohngruppen...mit den Leuten kam ich hingegen super klar.

Aber das kannst du nur für dich ausprobieren, weil da jeder anderes ist.
Und ne SHG kann auch total helfen und Tipps bringen, wie unsere Gruppe hier. Ist ja nix anderes, nur real.

Versuch es und ich würde mich freuen, wenn du uns an deiner Erfahrung teilhaben lässt. Und vor allem wünsche ich dir nette Kontakte.
*********Noob Mann
1.746 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wie hat mir meine SHG geholfen?
Ich hatte einmal die Woche ein Forum für mich. Ich konnte erzählen was mir das Leben um die Ohren haut, ohne das große Übel (Sucht ) erklären zu müssen. Ich musste ein mal die Woche über die Frage nachdenken "Wie geht es mir?". Das ist sonst gerne untergegangen.
Erwarte keine schnelle Heilung. Für mich war die Gruppe ein Anker. Hat mich nirgendwo hin gebracht. Hat dafür gesorgt das ich die Spur halten konnte.
*****xel Mann
202 Beiträge
Tatsächlich geht es mir aktuell genauso. *dito* *traurig*
Über die letzten Jahre hat sich der Freundeskreis so dermaßen dezimiert (jeder nach und nach weggezogen aufgrund von Beruf und Aufbau einer eigenen Familie), dann kam auch noch die C-Plage dazu und jetzt kommt ja (bei manchen) auch noch die finanzielle Komponente dazu die es erschwert gemeinsam irgendwelchen Hobbys oder Freizeitaktivitäten nachzugehen. 😞

Erfahrung zwecks Selbsthilfegruppen habe ich dahingehend leider keine die ich teilen könnte.

Habe mich aber vor einem Monat an eine lokale Selbsthilfegruppe via Mail gewandt und auch eine sehr ausführliche und freundliche Antwort bekommen.
Leider habe ich bisher nicht den Mut aufbringen können wirklich ein erstes "Clearing-Gespräch" zu vereinbaren und wahrzunehmen - ich schiebe sowas immer auf morgen und nunja, jetzt ist es auch schon wieder ein Monat rum ohne Ergebnis...

Zu einem Psychologen wollte ich eigentlich auch schon lange gehen wegen einem ähnlichem Thema, was mich belastet.
Irgendwie glaub ich immer noch, dass es weit schlimmere Fälle gibt und ich mich da schon allein irgendwie "durchwurschteln" kann...

Da ich mich genauso gefragt hab wie das abläuft, pack ich dir mal die Antworten die ich bekommen hab hier rein, denn die gleichen Fragen wirst du sicher auch haben *zwinker*
In deiner Region gibt es sicherlich auch eine ähnliche Stelle die es ähnlich handhaben werden.


Ich hoffe der Joyclub sieht das nicht als Regelverstoß von "veröffentlichen von privaten Nachrichten" 😬

Lieber Maik!

Vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ihre Nachricht an die Selbsthilfegruppe "Ängste und Depressionen - gemeinsam überwinden" wurde automatisch an uns, die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) Zwickau weitergeleitet.

Zu Ihren Fragen:

Welche Möglichkeit gibt es von Selbsthilfegruppen? Wie sieht diese aus?

Im Landkreis Zwickau gibt es unterschiedliche Formate zur "Selbsthilfe". Auch arbeiten die Selbsthilfegruppen alle ein wenig anders, haben also unterschiedliche Zielsetzungen.
Neben reinen Gesprächskreisen, bei denen sich in kleinen Rahmen (ca. 7-8 Personen) Betroffene gleicher bzw. ähnlicher Erkrankungen/Störungen/sozialen Problemlagen austauschen, existieren auch größere Selbsthilfegruppen, die neben dem Erfahrungsaustausch, Fachvorträge besuchen, Ausflüge und Unternehmungen organisieren, aber auch selbst aktiv in der Öffentlichkeit zum Krankheitsthema aufklären.

Weiterhin gibt es in Zwickau Selbsthilfeaktivitäten, bzw. deren "Vorstufe", als niedrigschwellige Angebote für Betroffene, wie z.B. die "ZwickMühle" (Kunst- und Kreativwerkstatt mit Holzwerkstatt), Alpakawanderungen und Kleinstgruppen für besondere Bedarfe.

Alle diese Angebote sind altersgestaffelt, so dass sich Betroffene mit gleichen Lebenswelten begegnen können.

Um die "richtige" Möglichkeit für Sie zu finden, bedarf es zunächst ein Clearing-Gespräch um auch Ihre Bedürfnisse einschätzen zu können.

Die KISS Zwickau unterstützt Betroffene und Interessierte auch bei Neuaufbau neuer entsprechender Formate.

Gibt es regelmäßige Treffen aller Teilnehmer oder findet erstmal eine "Bewertung" der Situation zu zweit statt?

In vielen Selbsthilfegruppen gibt es ein "Vorgespräch". Dabei treffen sich die Kontaktperson der Gruppe und der Betroffene zunächst zum losen Austausch allein, nicht in der "vollen" Gruppe. Dabei können zunächst beiderseitige Erwartungen und Strukturen geklärt werden und alle offenen Fragen beantwortet werden.
Erst danach entscheidet der Betroffene selbst, ob er in diese Gruppe gehen möchte.

Natürlich gibt es auch Gruppen, die solche Vorgespräche nicht anbieten - dann ist es üblich sich zunächst einmal telefonisch zu verständigen. Den entsprechenden Kontakt erhalten Sie über die Mitarbeiter*Innen der KISS Zwickau.

Alle Gruppen und Initiativen haben einen regelmäßigen Rhythmus (Datum, Uhrzeit, Ort), an dem sich alle Gruppenmitglieder treffen. Sollte ein Gruppenmitglied verhindert sein, ist es üblich dem Gruppensprecher/ der Kontaktperson rechtzeitig bescheid zu geben.

Kann bei einem Treffen prinzipiell jeder kommen der will - was passiert dabei?

Jein. Prinzipiell stehen Selbsthilfegruppen jedem offen, der kommen möchte.

In der Praxis ist es jedoch nicht üblich, dass "einfach Jemand Neues reingeschneit kommt".
Als oberstes Gebot einer Selbsthilfegruppe ist die Verschwiegenheit, d.h. Alles was im Raum gesprochen wird, bleibt im Raum. Daran müssen sich alle Gruppenmitglieder, aber auch neue Interessenten sich zwingend halten. Das betrifft auch die Vorgespräche bzw. die Vortelefonate bei Kontaktaufnahme.

Fast alle Selbsthilfegruppen, die sich im LK Zwickau treffen werden von Betroffenen geleitet. Es gibt also keine Fachperson, die die Gruppe leitet oder thematische Vorschläge macht. Den Ablauf einer Gruppenstunde bestimmen die Gruppenmitglieder selbst, bzw. aktuelle Bedarfe Einzelner haben Vorrang.
In gemeinsamen Gesprächen sollen keine Ratschläge erteilt werden, sondern Verständnis für die Situation bzw. gleiche Erfahrungen ausgetauscht werden. Es gibt nicht DIE vorgefertige Lösung, sondern eine Möglichkeit des direkten Austausches über mögliche Lösungswege.

Zu Ihrer kurzen Vorstellung:

Vielen Dank für den Einblick in Ihr Erleben. der Zugang zur psychologischen Beratung ist nach wie vor schwer und wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern.
Der Besuch einer Gruppe ist jedoch kein Ersatz zu einer Therapie beim Psychologen.
In einer Selbsthilfegruppe finden keine Therapieanwendungen statt, die beim Psychologen Standard sind. Ebenso ist der Besuch einer Gruppe nur eine sinnvolle Ergänzung zum Arzt und Therapeuten.

Ich hoffe ich konnte Ihnen ein paar Fragen beantworten. Gerne können wir einen Beratungstermin, telefonisch oder persönlich, vereinbaren.
Sie erreichen mich unter <Telefonnummer> (dienstag und donnerstag 13-15 Uhr). Beratungsgespräche können selbstverständlich außerhalb dieser Zeiten stattfinden.

Herzliche Grüße

<Name der Sachbearbeiterin entfernt>
Kontakt- und Informationsstelle
für Selbsthilfe (KISS) Zwickau

PS: Ja, unsere Homepage ist veraltet und wird derzeit überarbeitet! *zwinker*

**********e1981 Frau
3.731 Beiträge
Ich war in einer Selbsthilfegruppe für Angst- und Panikstörung. Es war die erste, die ich besuchte und ich hatte gleich Glück. Denn sie war das Beste für was mir passiert ist. Ich konnte dort so drin wie ich bin und musste mich nicht verstellen oder verstecken. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und war schnell integriert. Für mich war es anfangs, weil ich zuerst noch arbeiten ging, praktisch, dass es immer 1x die Woche samstags war.

Wir hatten einen Moderator, der das super gemacht hat. Für allem sprach er aus eigener Erfahrung. Er war somit einer von uns und konnte uns umso besser verstehen.

Wir haben uns alle wunderbar verstanden, waren füreinander da und es gab hilfreiche Tipps. Freundschaften entwickelten sich daraus nicht, aber wir gingen nach der Selbsthilfegruppe immer noch zusammen Kaffee trinken und unser Moderator organisierte zwischendurch gemeinsames Frühstücken und Brunchen in Restaurants, wo wir dann auch Freunde und Partner mitbringen konnten.

Zu dem Moderator habe ich heute noch Kontakt. Ich besuche ab und an Mal seine Seminare und Lesungen, oder wir treffen uns mal zum Essen und sowas. *g*

Ich bin ihm und der Gruppe für so viel dankbar. Es war eine ganz tolle und hilfreiche Zeit. Und wie hier schon geschrieben wurde: Sie war mein Anker. Auf jeden Fall.
******975 Mann
148 Beiträge
Zitat von ***99:
Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen
Hallo alle zusammen. Ich überlege eventuell in eine Selbsthilfegruppe für Depression zu gehen, da ich leider im allgemeinen wenig Kontakt zu gleichgesinnten habe geschweige denn Freunde habe, die in der Nähe wohnen. Ich bin auch keine Person, die gerne schreibt, sondern sich lieber persönlich unterhält. Deswegen meine Frage. Habt ihr Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen? Was kann ich da erwarten? Bilden sich da auch Freundschaften? Helfen solche Gruppen?
Das habe ich auch vor. In Würzburg gibt es eine SHG für Depression und Angstzustände. Habe vor nach den Sommerferien mich der SHG anzuschließen um mal l zu schauen, ob mir eine Gruppentherapie hilft. Ich denke wenn du in der Gruppe über deine Themen sprechen kannst, versteht das jemand. Wenn du so mit Bekannten darüber sprichst versteht dein Problem keiner.
****yi Frau
310 Beiträge
Mir hat meine Selbsthilfegruppe sehr gut getan. Wir waren eine reine Selbsthilfegruppe ohne Moderator.
Ich bin da fast 10 Jahre hin gegangen. Das Beste an der Gruppe war, dass wir alle mehr oder weniger nachvollziehen konnten, wie es dem anderen geht. Wir hatten auch zwischendurch Hilfe von außen.
Gefunden hatte ich die Selbsthilfegruppe online. Ich hatte einfach "Selbsthilfegruppen Depression" mit Angabe meines Landkreises angegeben.

Trau dich! Wieder rausgehen kannst du immer noch.
***25 Mann
17 Beiträge
Ich war mal in einer Gruppe mit Moderatorin. Das war eine gute Erfahrung. Es haben sich andere auch privat getroffen, das wurde mir aber zuviel. Ich wollte Privatleben und Therapie lieber trennen, damit die Anonymität weiter bleibt.
*******Punk Frau
5.710 Beiträge
Generell bin ich ein großer Freund von Selbsthilfe. Selbsthilfegruppe vor Ort ist nochmal was ganz anderes als im Internet.

Ich habe bundesweit die einzige Selbsthilfegruppe zu dem Thema "Emotionale Gewalt im Elternhaus" vor ein paar Jahren gegründet. Allerdings hat KIBIS meine Arbeit sabotiert.

Ein Teilnehmer hat sogar eine Stunde Zugfahrt einfach auf sich genommen, um dabei zu sein.

Danach bin ich zu der Selbsthilfegruppe "Kriegsenkel" gegangen, aber seit Corona war ich nur einmal da.

Dann bin ich noch in der Selbsthilfegruppe "Vitiligo".

Deine Fragen kann ich schwer beantworten. Es kommt auch auf die einzelen Personen an, und wie ich selber drauf bin. Kann ich mich gut abgrenzen, triggert mich viel, wie gehe ich mit Konflikten um etc?

Ja, es können sich auch Bekanntschaften/Freundschaften entwickeln.

Ich finde Selbsthilfegruppe kann eine große Chance sein.
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