zum totlachen -- GEZ --
30. Mai, müde und abgespannt von der Arbeit
fuhr ich in die Wohnung meiner Freundin.
Dort war es aufgeräumt, im Kühlschrank war etwas zu essen. Nachdem ich mir den Magen
vollgeschlagen hatte, machte ich es mir auf
dem Sofa bequem. In diesem Moment klingelt es an der Wohnungstür. Ich gehe zur Tür und blicke
durch den Spion. Dort stand ein etwa 40 Jahre
alter, gut gekleideter Mann. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, fing der gute Mann auch schon an: GEZ-Scherge:
"Guten Tag, mein Name ist Lars Lästig,
ich bin ihr Rundfunkgebührenbeaufftragter...
blabla.... blabla..."
GEZ? Wirklich ein GEZ-Scherge? Oh je...
GEZ-Scherge: "......blabla........ sind
sie Frau Anja K.?"
Hat der mich wirklich gerade gefragt ob ich
Frau Anja K. (meine Freundin) bin? (Ich sehe
nun wirklich nicht wie eine Frau aus, zudem
trug ich einen deutlich sichtbaren
drei-Tagesbart)
Das verschlug selbst mir die Sprache. Stille
machte sich im Hausflur breit. Plötzlich traf mich der Hammer der Erkenntnis: Es gibt ein
Leben nach dem Gehirntod, der Beweis steht vor dir. Pack den Typen ein und der nächste Nobelpreis ist dir sicher. Ich entschied mich
dagegen, denn der gute Mann war sicher nicht
stubenrein und ich antwortete ihm stattdessen, dass ich Gina W. sei, die uneheliche Tochter von Frau K. GEZ-Scherge: "Na gut, lassen wir das. Sie wissen sicher...blabla....verpflichtet
..blabla....anzumelden......"
Ich unterbrach den Redefluss des GEZ-Schergen
nur ungern, aber ich teilte ihm mit, dass ich
mal auf die Toilette müsste, versprach ihm aber, dass ich gleich wieder da bin und schloss die Tür hinter mir. Nach fünf Minuten
gab es die ersten zarten Klingelversuche. Nach weiteren drei Minuten klingelte er Sturm
und ich öffnete wieder die Tür.
GEZ-Scherge: "Was haben sie denn solange gemacht?"
Wahrheitsgemäß antwortete ich ihm, dass ich
ein lauwarmes Bier getrunken habe. Außerdem
mussten mal wieder meine Fußnägel geschnitten
werden.
GEZ-Scherge: "So eine Frechheit, so was habe ich ja noch nie erlebt...."
Ich musste dem guten Mann leider Recht geben
und versprach meine Freundin noch heute Abend
darauf anzusprechen, warum sie das Bier nicht
in den Kühlschrank gestellt hatte. Wirklich
eine Frechheit. Nun lief dieser geistige Tiefflieger rot an und rastete aus.
GEZ-Scherge: "Wenn sie noch weiter so ein Kasperltheater veranstalten, kann ich auch andere Seiten aufziehen. Ein Anruf von mir und die Polizei durchsucht ihre Wohnung...blabla..das wird sehr teuer für sie......blabla".
Logisch, mit Bundesgrenzschutz und Sondereinsatzkommando.
Sichtbar eingeschüchtert versprach ich nun,
effektiv mitzuarbeiten und mein Kasperltheater bleiben zu lassen.
GEZ-Scherge: "Besitzen sie einen Fernseher oder ein Radio?"
Freundlich gab ich dem Mann Auskunft.
"Ja klar, ich besitze 2 Fernseher, 3 Radios, noch ein Radio in meinem Büro und zwei in meinen Autos."
GEZ-Scherge: "Haben sie diese angemeldet?"
Ich: "Nein, bisher leider nicht."
GEZ-Scherge: "Wie lange besitzen sie diese Geräte schon?"
Ich: "Ca. 10-12 Jahre."
Uiiiii, jetzt war er am Sabbern, als er
seine Provision in Gedanken überschlug. Nunja, um es kurz zu machen, er hielt mir nach ein bis
zwei Minuten zwei Zettel zur Unterschrift unter die Nase. Eine Anmeldung der GEZ und
einen Schrieb, dass ich schon seit fünf Jahren die Geräte besitze. Beides auf den Namen und die Adresse meiner Freundin ausgestellt.
Freundlich wie ich nun einmal bin teilte ich
ihm mit, dass ich weder Frau Anja K. bin, noch hier wohne.
GEZ-Scherge: "Wo wohnen sie denn?"
Ich: "Wissen sie das nicht?"
GEZ-Scherge: "Nee"
Ich: "Super - dann schönen guten Abend"
Ich schloss die Tür, schaltete die Klingel
ab und den Fernseher ein, das Bier war auch
schon etwas kühler.
Wenn ich Glück habe, kommen vielleicht auch
bald mal wieder die Zeugen Jehovas vorbei...