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Was ist normal und was ist Unnormal

*****_by Paar
206 Beiträge
@evil_fehu
da gehe ich komplett konform mit dir!

Ich denke da liegt auch oft der Knackpunkt...der Entstehungspunkt wo eine Lösung möglich wird...(ganz vereinfacht gesagt)wenn ein Mensch lernt begreift (durch welche Umstände auch immer) das Selbstverantwortung und Selbstbestimmung ein Schlüssel zur Lösung ist und sein kann!
*****_by Paar
206 Beiträge
Nein sagen...
@**m auch da gebe ich dir Recht mit dem Nein sagen...! Ich gehe da sogar noch ein Stück weiter und sage daß ganz wenig sich trauen zu sich JA zu sagen...sondern versuchen durch Verhalten in der Außenwelt ihr Leben in den Griff zu bekommen...soll heißen sich nicht gedanklich damit beschäftigen was sie sich selbst geben müßen, sondern damit beschäftigt sind, sich daß von anderen Menschen/Aktivitäten holen zu wollen oder erwarten, daß die durch bestimmtes Verhalten daß bekommen was sie sich wünschen.
ja das sind ganz wenige.......... ich könnte ja jetzt auch hergehn und mir stress mit der ex geben und ich sage aber JA zu mir weil ich viel Ruhe brauche und mir das nicht mehr geben will.
******e4u Mann
343 Beiträge
zu dem thema...
eine buchempfehlung:

ulrich schaffer / grundrechte

aus dem vorwort:

... Ich glaube, dass der Induvidualismus als Glaubenssystem noch immer eine Gefahr für das Überleben der Menschheit bedeutet, und darum geht es mir auch nicht um einen Individualismus, in dem ein Mensch sich herausnimmt aus seinen sozialen Bezügen. Mir scheint es aber ebenso gefährlich zu sein, wenn sich der Einzelne nicht mehr erinnert, wer er/sie ist, und nicht mehr aus der Erinnerung an seine/ihre Einmaligkeit heraus einen Beitrag zur Gesellschaft leistet...

...

Für die Zaghaften,
die unsicher sind,
ob sie sie selbst sein dürfen

Für die Ängstlichen,
die in dem Druck, alles richtig machen zu müssen,
vergessen haben, was sie wollen
und wer sie sind

Und für die, die sich auf diesen Weg
selbst entdecken und spüren, dass Gott für sie ist,
gerade auch in ihrer Eigenart
und Unvollkommenheit.

...

ich habe dieses buch meinen jungs geschenkt (15/19) weil ich möchte, dass sie wissen, erkennen und spüren, dass sie etwas Einmaliges sind.

das sie erkennen, dass viele gedanken, die sie in sich tragen, eben die gedanken ihrer eltern usw. sind.

das sie anfangen, diese Gedanken zu überprüfen und annehmen können, was sie für sich als richtig empfinden und fühlen.

dann werden sie feststellen, dass sie für andere nicht immer "normal" wirken... aber das ist dann gut so.
******wen Frau
15.887 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe ein komlpettes Seminar, das sich um das Thema "Was ist noch normal?" dreht: "Ethik in der Medizin: Menschliches Enhancement". Ich poste einfach mal einen Auszug aus meiner Mitschrift der zweiten und dritten Sitzung:

Fragestellungen und Herausforderungen

Enhancement = Verbesserung und Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten durch versch. Hilfsmittel; Konzepte, Wege und Mittel nicht vom Staat, sondern von der betroffenen Person (autonom) oder deren Eltern (heteronom) entschieden
Eugenik = genetische Verbesserungen; liberal (entspr. genet. Enhancement) vs. autoritär-staatlich
• Gibt es überhaupt eine autonome Entscheidung? (Wenn alle im Sport dopen, sehe ich mich auch dazu gezwungen – eingeschränkte Autonomie)
• problematischer Begriff der Natürlichkeit

Vorher-Nachher-Problem: Wann ist vor und wann nach dem Enhancement?
o Intention – Handlung – Ergebnis
o Status – Prozess
o Analogie zur Therapie: Ist man danach therapiert, egal ob die Therapie erfolgreich war?
-> Enhancement = Grenzüberschreitung, über die Grenzen des Normalen hinaus; Erweiterung der Fähigkeiten der Spezies
-> Therapie ist die Wiederherstellung des Normalzustandes
• Maßstab der Verbesserung
o objektiv, subjektiv
o physiologisch, statistisch
o Leistung, Wohlbefinden
„Ein Staubsauger ist eine Technologie des Enhancement. Eine Brille. Eine Impfung.“

Gesundheit vs. Krankheit

• Disease vs. Illness (nach Borse, biofunktionelle, objektivistische Definition):
o theoretische Erkrankung (statistischer Ansatz: Abweichung von den Durchschnittsparametern / Normwerten)
o vs. praktische Gesundheit / Krankheit (Ab- oder Anwesenheit eines subjektiven Krankheitsgefühls)
o Notwendigkeit der Definition der Normalität, um das Unnormale als Krankheit bezeichnen zu können
o wertneutrales Konzept? (Krankheit wird im Alltag wertend verwendet; Definition von Kriterien für Krankheit ist wertend; Ist der Begriff Krankheit objektiv-normativ oder bereits wertend?);
o laut dieser funktionalistischen Definition wären z.B. die Geschlechtsorgane ausschließlich dem Zwecke der Fortpflanzung verpflichtet, jede andere Verwendung wie Homosexualität, Lust oder Zuneigung wäre demnach Symptom einer Krankheit

Subjektives Krankheitsgefühl (WHO)
o physisches, mentales und soziales Wohlbefinden (well-being)
o subjektivistisches, idealistisches Leitbild: Laut dieser Definition wäre der Großteil aller Menschen krank
o Erkrankungsrisiko wird in Definition von Krankheit miteinbezogen
o Kausalität für Wohlbefinden (z.B. soziale Faktoren)
• C. Lenk: Fallen subjektive und objektive Krankheit zusammen, ist man mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich krank. *g*

________

Natürlichkeit und Künstlichkeit

These: Alles was der Mensch machen kann, ist natürlich, denn alles was wir tun, wird von menschlichem Verhalten determiniert.
• demzufolge wäre Doping mittels Anabolika und Bluttransfusionen natürlich?!
• Ist eine wertfreie Betrachtung des Begriffs der Natürlichkeit möglich?
• natürlich-gut und künstlich-schlecht ist moralisch nicht vertretbar
• Notwendigkeit einer Norm als Vergleichs- und Referenzbasis
• keine einheitliche Verwendung der Begriffe Enhancement, Therapie, Gesundheit, Krankheit, Natürlichkeit, Künstlichkeit in der Literatur – allgemeiner Konsens wird vorausgesetzt

(...)
Worin unterscheidet man natürlich und künstlich?
J. Habermas: Das Gewachsene und das Gemachte (2009)
• das Genetische entspricht dem Gemachten, Umwelt dem Gewachsenen
• Kriterium: eigene Entscheidungsmöglichkeit und Mitspracherecht
-> solange man sich gegen die Entscheidung nicht wehren kann
-> zwei Parteien: Subjekt (Handelnder) und Objekt (Behandelter)
-> Entscheidungsformen:
--> autonom
--> heteronom: X entscheidet für Y ; z.B. Eltern für ihre Kinder (nur Eltern dürfen Entscheidungen betreffend Enhancement bzw. Eugenik ggü. ihren Kindern fällen) vs. Staat, private Firmen, Kirche: liberale Eugenik, genetisches Enhancement
• bei der Therapie wird das Einverständnis vorausgesetzt
• Begriff Enhancement wird eher von Leuten benutzt, die ihm positiv ggü. stehen, Eugenik von den Negativen
• genetische Veränderungen (ein Mensch wird zum „Gemachten“): Therapie ist ggü. Enhancement moralisch unproblematisch
o „Solange der medizinische Eingriff vom klinischen Ziel der Heilung einer Krankheit oder der Vorsorge für ein gesundes Leben dirigiert wird, kann der Behandelnde das Einverständnis des – präventiv behandelten – Patienten unterstellen.“ (S. 303, Abs. 92)
o Menschen machen ist okay, solange es sich um therapeutisches Machern handelt.
o … es gibt also Fälle, in denen etwas Gemachtes unbedenklich ist?

(...)

normal??
ich gebe zu bin etwas verrückt und habe gerne meinen Spaß.

Und ich fühle mich gerade deswegen auch total normal.

Was kann ich dazu wenn die anderen sich verstellen?
Habe es mal so gehört:

Normal entspricht immer der Ansicht der Bevölkerung, wobei über 50% der selben Ansicht sein sollten.

Siehe evil_fehu

Wie so vieles definiert ein jeder so etwas für sich und für andere in seinem Umfeld.
Ist wie mit der Bestimmung der Realität die wir wahrnehmen.

Möglich das eine Definition von Normalität, umso mehr abweicht, umso individueller sich ein Mensch entwickelt.

An und für sich spielt das also keine Rolle.

(Entschuldigt bitte meine wirren Sätze.Es fällt mir schwer meine Gedanken in Wort und Schrift umzusetzen.)
*lol* Ich hab nix davon verstanden *grins*
ebenst @**en...

@*****ble... ein beispiel aus meinem studium, welches ein modul "antidiskriminierung - schwerpunkt homosexualität"enthält, erklärt vielleicht zumindest einen teil von shen`s text:

Homosexualität ist für mich persönlich das normalste überhaupt (sollte ja eigentlich allgemein so sein), ich habe schwierigkeiten mich in diskriminierende denkensweisen von einem teil der bevölkerung einzufühlen. dies liegt für mich daran, dass ich mich auf einem gesellschaftlich viel grösserem tabu-terrain bewege, dem BDSM. meine lebens- und liebensweise entspricht einem viel geringerem anteil der bevölkerung, als homosexualität...

dennoch spielt meine persönliche einstellung keine rolle für die gesellschaft, da sie in teilen anders darüber denkt.
normalität ist zeitgebunden, es war mal normal dass männer unterienander sex haben, es war normal dass der Papst mit Huren rummacht usw.

Normalität ist ein Zeitgeist, man sollte sich nicht davon beeinflussen lassen ob man der Zeit voraus ist, wer weiß was in ein paar Jahren normal ist.
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