Hochsensibilität - leben mit starken Empfindungen
"Kennen Sie hochsensible Menschen? Ich meine damit nicht die leicht verletzbaren überempfindlichen Menschen, die man nur mit Samthandschuhen anfassen darf und die ihr Umfeld zuweilen mit ihrer Überempfindlichkeit nerven. Echte Hochsensibilität ist eine angeborene Eigenschaft oder auch ein Gabe Gottes. Die meisten Menschen dürften wenigstens eine hochsensible Person in ihrem näheren Umfeld kennen. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass fast 20% der Menschen hochsensibel sind - also jeder oder jede Fünfte.Es ist wichtig, Hochsensibilität zu verstehen, damit man diesen Menschen nicht Unrecht tut. Sie "ticken" nämlich etwas anders als andere. Sie sind äußerst empfindsam. Wenn sie nicht verstanden werden - oder auch sich selbst nicht verstehen -, kann das zu seelischen Verletzungen und Überempfindlichkeit führen.
Was kennzeichnet nun hochsensible Personen? Sie haben sehr feine Sinneswahrnehmungen. Sie nehmen die Impulse ihrer Umwelt wie durch einen Verstärker wahr. Es fällt ihnen schwer, unwichtige von wichtigen Informationen zu unterscheiden und sie herauszufiltern. So erhalten sie ständig neue Informationen, die sie verarbeiten und verkraften müssen. Darüber hinaus nehmen sie auch manche Informationen wahr, die anderen völlig entgehen: Sie können die Stimmung einer Gruppe oder die innere Befindlichkeit einer Person erfassen, ohne dass darüber gesprochen wurde. Ihr "Wissen" erleben sie mitunter als verwirrend, denn der äußere Anschein ist oft ein ganz anderer. Da hochsensible Menschen täglich viel mehr Informationen verarbeiten müssen als andere Menschen, sind sie oft ab einem bestimmten Zeitpunkt plötzlich erschöpft und überreizt. Sie erreichen ihre Grenze der Belastbarkeit oft früher als andere Menschen. Dann wird sogar ein eigentlich entspannendes Abendprogramm für sie zu viel. Sie vertragen in dem Augenblick einfach keine neuen Reize mehr.
Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft der Hochsensiblen ist ihre starke Empathie. Unter ihnen gibt es viele "Lastenträger", die auf besondere Weise die inneren Lasten und den verborgenen Schmerz in Menschen wahrnehmen und tragen. Immer wieder kommen Personen auf sie zu, um ihnen ihr Herz auszuschütten und sie um Rat zu fragen. Aufgrund dieser Eigenschaft - oft auch ihrer eigenen Lebensgeschichte - nehmen sie Anteil an ihren Mitmenschen. Sie wollen dazu beitragen, die Last des Lebens und den Schmerz in dieser Welt zu verringern. Viele haben sich bereits in ihrer Kindheit dafür entschieden, diese Aufgabe zu übernehmen. Sie wollen "Retter" oder "Friedensstifter" sein. Letztlich handelt es sich dabei um einen positiven Charakterzug. Doch bei nicht wenigen Hochsensiblen hat sich diese Rolle leider verselbstständigt. Sie werden nun dazu getrieben, "retten" zu müssen, wenn sie mit einer Not konfrontiert werden.
Für viele Hochsensible wird er zu einer seelischen Qual, sich in Gruppen aufzuhalten, in denen es Spannungen gibt. Wenn sie mit Menschen zusammen sind, die starke innere Nöte haben, dann ermüden sie schnell. Selbst Gottesdienste, Konferenzen oder sogar ein Einkaufsbummel werden für sie zu einer Last, weil sie dabei die Lasten der anderen förmlich "aufsaugen". Ihr innerer "Radarschirm" ist ständig auf Empfang. Sie wissen schlicht nicht, wie sie sich abgrenzen und damit vor Überforderung schützen können."
Kann sich da jemand drin wiederfinden?? Ich kann den Text X-mal lesen und finde immer mehr Sachen, die für mich zutreffend sind....