Depression des Partners, Klappe, die 2.
und meine große Fragen: “Warum tue ich mir das noch an, wovor habe ich solche Angst, liebe ich ihn noch?”Hallo Zusammen,
ich weiß nicht, was ich mir erhoffe. Ich mache am Montag einen Termin für mich beim Psychosozialen Dienst der Caritas aus, aber jetzt haben wir wieder gestritten und ich muss es loswerden.
Mein Partner: 50, davon 20 Jahre schwer drogenabhängig/depressiv/teils suizidal, seit 9 Jahren clean, aber 3Bier-am-Abend-Alkoholiker, in den letzten Jahren meistens in “normalem” psychischen Zustand, jetzt Seit 6 Monaten wieder akut depressiv. Hatten wir so aber auch schon mehrmals.
Ich: 33, eigentlich sehr optimistisch, lebensfroh, selbstständig, aber nur glücklich in 24/7 D/s mit einer Schulter zum Anlehnen und nicht so viel Verantwortung gefühlt alleine. Inzwischen: Bulimikerin (ich habe mich lange nicht mehr planvoll übergeben, nehme aber entsprechend halt auch zu bzw die wichtigen 10kg nicht ab), unsicher, gelähmt, neben der Spur und unfähig, mein Leben auf die Reihe zu kriegen.
Wir: 8Jahre zusammen, 2 Kinder, mit dem Großen kommt er schlecht klar und ist ein selten guter, meist mittelmäßiger, oft auch schlechter Vater, mit dem Kleinen ist es noch ganz anders, aber jetzt, wo die Autonomiephase deutlicher wird, erkenne ich Parallelen.
Gemeinsames BDSM, nach seiner Laune meistens nur im Bett, dann immer weniger geworden, aus 24/7 wurden jetzt 9 Monate wenig bis, seit 4 Monaten, gar kein Sex. Teils fanden auch Übergriffe statt, weil er nicht gut hinspürt manchmal und Aftercare hält er für eine überzogene Erwartungshaltung meinerseits.
Gmeinesame Träume gabs lange, inzwischen ist ihm jeder Gedanke übers Überleben hinaus zuviel.
Wir sind finanziell immer am Existenzminimum, Anträge vergeigen wir oft, weil wir beide wie gelähmt sind.
Wir zahlen irrsinnig viel Miete und noch Schulden aus einer Insolvenz ab.
Er hat einen festen Job bei meiner Mutter, der gerade so die Miete bezahlt und einen 520,- Job, mehr ginge gar nicht, weil Pfändungsgrenze. Privatinsolvenz sollte er seit 3 Jahren beantragen, schafft er nicht, meine Hilfe lehnt er ab.
Ich arbeite 3-4 Vormittage/Woche in einem Stall, betreue die Kinder (ab September ist auch der Kleine vormittags verräumt), studiere in TZ nebenbei ein Fernstudium und versuche meine Selbstständigkeit aufzubauen. Gleichzeitig bringe ich seit 7 Jahren die Kinder alleine ins Bett, weil er die Mühe der Umgewöhnung scheut und mit dem Großen, blabla. Im Haushalt und mit der Betreuung der Kinder ist die Aufteilung ok. Nicht 50:50, typischerweise bleibt extrem viel mental load an mir hängen, aber er nimmt sich nicht ganz raus.
Es gibt immer neue Grunde, warum der Klinikaufenthalt noch nicht geht. Immer Gründe, sich nicht bei einer Selbsthilfegruppe oder einem Therapeuten anzumelden.
Ja, es sind erst 6 Monate, aber vieles lief dazwischen halt auch nur mittelmäßig.
Unser Sohn und ich sind die Blitzableiter. Er hat schlechte Laune, wir werden angepampt, im Wort stehen gelassen, entschuldigt wird sich so gut wie nie, er weist fast immer alle Schuld von sich.
Im Streit werden die Augen verdreht, der Kopf geschüttelt (DAUERND uber den Großen, was wirklich furchtbar fur dessen Ego ist), Dinge verdreht usw.
Ich bin inzwischen auch mega ungnädig geworden, aber ich kann einfach nicht mehr. Alles wird als Kritik aufgefasst, dann werde ich ignoriert, aaarrgghhhh….
Wir haben so viel geteilt, ich habe ihn unfassbar geliebt und extrem unterstützt, aber ich weiß nicht mehr weiter. Und nicht, ob ich ihn noch liebe.
Ich habe gerade kein festes Einkommen, aufgrund der Insolvenz SchufaEinträge bis zum Abwinken. Meine Jungs sind hier nach dem letzten Umzug vor 1 Jahr gerade richtig angekommen, ich weiß nicht, wie ich eine Trennung überhaupt hinkriegen sollte. Ich bin völlig starr.
Was mache ich denn nur?
Danke fürs Lesen 🥺
Ach so. Ich bin Schuld an der depressiven Krise. Nebst des Krebses seines Vaters habe ich nämlich kurz nach seinem Antrag (den ich unter der Bedingung, dass sich was ändert, annahm), über meine Bedürfnisse (Sex und BDSM) gesprochen und gesagt, dass ich eine Möglichkeit in der Öffnung der Beziehung sähe. Da ich „nie zuvor gesagt“ habe, dass da was nicht stimmt, kam das aus heiterem Himmel. (Ich habe geweint, gebettelt, geredet, alles).