Jetzt, wo ich diesen Thread lese, wird mir bewusst das ich zwar keinen bewusst durchdachten Skillkoffer- wohl aber einige Skills angesammelt habe im Laufe der Zeit.
Ich versuchs mal zu ordnen.
Bei innerem Druck und extremer Anspannung
• Laufen auf meinem Crosstrainer
• Ziellos Nachts durch die Gegend rennen( und seis nur um den
Block- hauptsache frische Luft und am besten Wind um die
Ohren)
• Sich ausdenken was ich kochen könnte und dafür einkaufen
gehen.
• Mit dem Kopf gegen die Matratze hauen und mit den Fäusten auf
selbige einschlagen.( Wie ein Kleinkind auf Wutanfall.
Irgendwann, wenn ich befreit bin, muß ich dann selber über mich
lachen weils sicher bescheuert aussah.
)
Bei eher diffuser Traurigkeit, Selbsthass und Verzweiflung:
• Mit Seifenblasen bewaffnet durch die Gegend ziehen, Leute
damit überraschen und zum Lächeln bringen.
( Interessanterweise lästern die wenigsten darüber. Und ich hab
ne große Antenne dafür wenn über mich gelästert wirtd.)
• Barfuß laufen
• Nähen oder entwerfen.
• in Pfützen springen, am liebsten wenns gerade regnet.
• Allgemein die Elemente bewusst spüren.
• Durchatmen, gerade hinsetzen oder stellen, Körperspannung auf
" stolz" stellen. Auch wenn ich gerade das Gegenteil fühle.
• Lächeln. Grimassen schneiden und darüber lachen
Bei innerer Unruhe:
• Hörspiele
• geliebte Filme die ich schon lange mag und auswendig kann. Bei
mir sinds überwiegend ein paar Zeichentrick- und andere
Kinderfilme. Vertraut und immer gleich. Gibt mir Geborgenheit und
Sicherheitsgefühle.
• Wieder der Crosstrainer
• Wieder entwerfen. Nähen aber eher nicht, dazu bin ich dann zu
wibbelig. Ausser es ist ein extrem schwieriger Schnitt auf den ich
mich sehr konzentrieren muß.
• Eine furchtbar komplizierte Frisur üben.
Bei Schlafstörungen:
( Einschlafprobleme)
• Lesen
• Hörbuch
• Domian
• Vorher räuchern als Einschlaf und Tagesabschlußritual
• Beim liegen im Dunkeln eventuelle Probleme gedanklich
durchgehen aber nicht als wäre ich alleine, sondern als würde ich
das Problem mit anderen besprechen. Dabei stelle ich mir vorm
inneren Auge vor ich würde chatten. Meine 4 - 6 Chatpartner
sind dabei erstaunlich hilfreich.
( Durchschlafprobleme)
• Kurz aufstehen und durch die Wohnung gehen um dem Albtraum
keinen Raum zu geben, eventuell später wieder lesen.
• Wenn der Traum nicht weichen will; Fernsehen, noch mal ins Netz
oder wieder ein Hörbuch rausholen. Nur nicht über den Traum
nachdenken.
• Einen Tee machen und trinken oder Joghurt essen.
• Versuchen nie daran zu denken das man doch jetzt unbedingt
schlafen muß weil die Nacht schon fast vorbei ist. Führt
manchmal zu zwei schlaflosen Nächten aber im Großen und
Ganzen klappts ganz gut.
Wenn ich merke das ich drohe zu dissoziieren:
Da gibts nicht viel ausser Medis.
• Crosstrainer
• SOFORT reden( über alles mögliche, nicht zwingend darüber). Mit
Freunden oder auch einfach so im Chat. Sich auf Probleme
( anderer) konzentrieren.
• Notseelsorge kann auch helfen.
• Manchmal hilft schreiben- kann aber auch arg nach hinten
losgehen!( Dafür hab ich dann danach etwas von einer meiner
Schutzpersönlichkeiten schriftlich, was letztendlich auch hilft so
auf lange Dauer)
Wenn ich mich wegschlafen möchte; Damit meine ich KEINEN Selbstmord! Auch keine Gedanken daran! Ich neige nur vor schwierigen Situationen
( Arztbesuche oder Behördengänge und co.) dazu nicht richtig wachzuwerden, die Augen nicht aufzubekommen, einfach nur zu schlafen:
• Zeit geben, mich nicht verurteilen wenn drei bis 5 Wecker
überhört wurden.
• Am besten vorher abklären das das passieren kann damit
hinterher ein Anruf reicht.
• Denn: Das Wissen das ich zur Not auch nachträglich entschuldigt
bin, nimmt mir so viel Druck das dieses wegschlafen oft ausbleibt.
Vorbeugende Skills( Wenn ich merke, das ich in depressives Nichtstun abgleite):
• Ich hab einen Bekannten der mir fast jeden Morgen ein schönes,
lustiges, beklopptes oder entspannendes Video schickt. Darauf
freue ich mich. Umgekehrt suche ich auch entsprechende Videos
die ich ihm dann sende. Beides hilft.
• Pflegerituale. Regelmäßiges ganz bewusstes Haare kämmen
und frisieren. Bewusste, regelmäßige Haarpflege. Selbst
hergestellte Gesichtsmasken.
• Positive Erlebnisse und Erinnerungen aufschreiben.
• Erinnerungen aufschreiben die nichts mit dem Grund meiner
Erkrankung zu tun haben und diese mit einigen wenigen teilen.
Das können auch erschütternde sein. Aber keine Konzentration
auf den Ursprung meiner Probleme.
• Unter Leute gehen. ( Fällt mir sehr schwer gerade wenns mir
nicht gut geht ist aber im Nachhinein immer gut. Das muß ich
noch deutlich üben!
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Chilis, Eiswürfel, Gummiband und co war nichts für mich. Entweder es artet aus oder es tangiert mich nicht.
Am besten hilft mir instinktiv genießend zu leben. Viele meiner Skills gehören da inzwischen zu einem großen Teil zu.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr!