Worshipper, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Denn wenn von vielen Frauen erwartet wird, dass der Mann den ersten Schritt macht, aktiv ist und so weiter, vergessen sie, dass auch der Mann unsicher sein kann. Und das auch sein darf (im Gegensatz zu dem, was uns die alten Rollenbilder noch vorleben)
Ich nehm auch keinen Blickkontakt auf, aber nicht aus dem Grund wie du, sondern weil mir Blickkontakt auf Dauer unangenehm ist. Schaut mich generell jemand zu lange an, (oder manchmal auch ich, wenn ich zufällig in irgendeine Richtung schau, wo ein mensch ist) wirkt das wie eine Bedrohung auf mich.
Dazu kommen diese ganzen verschiedenen komplexen verschlüsselten Signale, die man gegenseitig aussendet, oder sich einbildet, dass der/die/deljenige diese aussendet (Die müssen ja nicht immer richtig wahrgenommen werden)... Das und blöde Spielereien, wo man den anderen testet oder aus der Reserve locken will, stoßen mich mittlerweile so ab.
Ich mag Flirten nicht sehr, weil ich es nie wirklich konnte und weil diese Belanglosigkeit dessen ziemlich auf die Nerven geht. Ebenso diese Höflichkeitsfloskeln, und teilweisen falschen Versprechungen, die anfangs aus einem angeblich positiven ersten Eindruck gemacht werden.
Dazu auch das Gefühl, ein Bittsteller zu sein, beim Dating oder schon bei der Kontaktaufnahme mir vorkomme, wie bei einem Bewerbungsgespräch oder wie auf dem Viehmarkt... Auch ich bin kein Stück Fleisch, sondern ein Mensch und auch liebenswert und der gerne um seiner selbst wollen gemocht werden möchte - egal welchen neurologischen und psychologischen Hintergrunf ich habe!
Am schlimmsten finde ich den Punkt, dass ich in letzter Zeit gezwungen bin, klar zu sagen, dass ich nur dann küsse, wenn es von anderer Seite als klares Signal für mehr gilt. Das ist nämlich das Signal, was ich neben Berührung für mehr gelernt hatte und woran ich mich auch festhalten muss, damit ich überhaupt noch etwas verstehe.
Und dann kommen solche Leut daher, küssen mich/ lassen Küsse zu/ erwidern diese beim Date. Ich denke dann: "Hey, cool!" und dann bekomm ich doch nen Ticket in die Wüste. Da fühl ich mich schon scheiße, weil meine Intimsphäre aufgrunddessen verletzt wurde, dass Berührungen und Küsse für mich schon zu intim sind und ich das nur zulassen kann, wenn es ernster sein soll und nicht nur für ein lapidares blödes Testspielchen.
Das nehm ich dann schon als Grenzverletzend wahr.
Ich versteh auch nichts von diesem Ausstrahlungs- und wirkungsgedönse. Das ist mir neben nonverbaler Kommunikation entschlüsseln drei Nummern zu hoch und verursacht mir Kopfschmerzen.
So lange mit der Unsicherheit und angeblichen ( generalisiert negativen) Ausstrahlung anderer dann schlecht reagiert wird und man diese Leute nicht richtig auffängt und sie dann wieder nur ablehnt, wird diese Angst immer bestehen bleiben. Ich für meinen Teil brauch diese Art Spiegelung nicht,denn die ist mir meist zu oberflächlich wegen des Eindrucks den die haben.
Kanns nur sagen: "Bitte entschuldige, dass ich bei dir den Eindruck erwecke, dass du so mit mir umgehen kannst." (Da habt ihr gleich die Übersetzung meines Mottos...)
Solche Sachen verunsichern mich halt, wenn die nicht mit offenen Karten spielen, sich immer iwo die Option offen halten wollen und ich mich da auf nichts mehr verlassen kann.
Das erzeugt bei mir halt eher Stress und Abwehrverhalten.
Ich bin zwar nicht völlig erfolglos, aber ich such mir die Frauen, die ich überhaupt date, genau aus. Sehr genau!
Ich date erstmal nur über Online, da kann ich wenigstens etwas abchecken, bevor ich die das Vertrauen finde, zu telefonieren oder gar persönlich zu treffen. Auf der Straße in Bars oder Klubs sprech ich niemanden an. Da hab ich nur die Katze im Sack vor mir, die für mich völlig unberechenbar ist.
Das ist der Rat, den ich jedem Kerl ans Herz lege: Schaltet den Schwanz aus und den Kopf ein und seid wählerisch. Dann könnt ihr euch manche Reinfälle ersparen.
Und: lasst euch die Zeit, die ihr braucht! Wer ungeduldig wird und biestig, weil ihr nicht sofort anspringt, den wollt ihr nicht haben, glaubt mir ruhig!
Eine Meinung wie meine oder die meiner Vorredner kommt ja nicht von ungefähr. Die ist ebenfalls ein Spiegel. Nämlich derer, die halt sich arschig mir gegenüber verhalten hatten