Die "Entscheidung zu einem neuen Weg" ist selten geradlinig, sondern ein mit vielen Sackgassen, Fragezeichen, Kreisen, Ängsten, Pflastern versehener Parcours, wie mir scheint.
Dennoch:
Wie - und Warum - sollen oder können wir etwas aushalten und weiter verfestigen, was uns doch - sichtlich! - nicht hilft, uns mitnichten weiterbringt --- uns zurückwirft in und festhält in alten Mustern...
Wenn wir refkektiert haben, wenn wir erkennen, an welcher Stelle wir selbst eine Veränderung in der Hand haben, an der wir maßgeblich etwas für unser Wohlergehen, für unser Heilwerden und -bleiben tun können - und obendrein der Glaube daran und die Kraft dafür vorhanden sind... dann wünsche ich jedem von uns, dass wir das Zögern ablegen und uns mutig aufmachen!
Sich die Erlaubnis geben, den Raum neu auszumessen; etwas zu verändern und umzugestalten... ja, ich denke, das Sich-Erlauben spielt eine zentrale Rolle.
Ob man dann zukünftig immer den neuen Weg geht, ob sich die Lösungen je nach Situation entwickeln oder ob man auch mal den "alten" Weg wieder beschaut... all diese Möglichkeiten kann ich erst bedenken, wenn ich mir selbst es gestatte, den Blick auf das "Andere" zu richten. Und ich werde freier darin, zu wählen - und zwar das, was gerade "passt". Schei* aufs "das war immer so" oder "sonst hast du immer" oder "normalerweise" oder "du bist doch SONST nicht so"...
Die Entscheidung treffen wir, allein, für uns selbst... aber leben können wir sie nur im normalen, alltäglichen Miteinander.
Gerade die, die uns nahe sind, reagieren oft mit Unverständnis - unser Verhalten ist auf einmal nicht mehr "wie immer", nicht mehr vorhersehbar: hoppla, da passiert ja was! Die Folgen können vielschichtig sein - von der Unterstützung und Ermutigung bis hin zu Steinen, die man uns - jetzt erst recht - in den noch unbekannten Weg rollt. Von gesteigertem Erwartungsdruck und Enttäuschtsein, Rückenstärken und emotionalem Erpresserdruck bis hin zum Entmutigungs-Muster.
Ja, unsere Lieben sind schnell verwundert, verärgert, vergrätzt, wenn wir unsere Selbstbestimmtheit in die Waagschale werfen. Damit "hat ja schließlich keiner gerechnet", dass die eingespielte Marionette sich "plötzlich" dem Standard-Stück verweigert und stattdessen selbst kräftig an ihren Fäden mitzieht.
Dabei würde ich noch nicht mal Boshaftigkeit unterstellen - nicht in allen Fällen geschieht solche "Manipulation" und "Führung" vollkommen bewusst. Auch wenn sie dennoch häufig planvoll scheint.
Das Uns-Verändern, das Erkunden neuer Wege im Handeln... wird damit auch ein Ver-Handeln mit meinen Mitmenschen.
Mit Folgen zwischen Durchboxen, Kompromiss, Rückschritt und Neuaufraffen, Unverständnis und Verlust, aber auch Intensivierung und Hilfe.
Wie auch könnte ohne ein solches "Echo" eine Weiterentwicklung, ein Umdenken und Neu-Handeln möglich sein? Denn wir sind nun einmal nicht für uns alleine - können, wollen, dürfen das auch gar nicht sein.
Aber der Preis ist - wir müssen viel aushalten, werden hin und her geschleudert, müssen standhalten und erklären, verteidigen und immer wieder neu Anlauf nehmen, müssen häufig um Akzeptanz ringen und an Unterstützung mangelt es leider einfach oftmals.
Dennoch: der neue Weg ist der, auf den wir unseren Blick richten! Von kleinsten Veränderungen im (gemeinsamen) Alltag, von neuen Verhaltensstrukturen bis hin zu großen Brüchen.
Ein weiterer Aspekt des Veränderns und Veränderung-Zulassens: vielleicht kann ich so auch bei meinem Gegenüber etwas anregen, Impulse setzen, Nachdenken fördern. Auch wenn darauf nun weiß-der-Himmel nicht der Hauptschwerpunkt liegt. Denn gerade bei allen neuen, mutigen Schritten, die wir gehen, gilt doch:
Sorge gut für dich selbst! Achte auf dein Wohlergehen! Schaffe dir, was du brauchst und kämpfe dafür - sowohl in dir drin als auch um dich herum. Das ist vhart, sehr hart, kräfteraubend und schwer. Und wir können dabei nun wirklich nicht noch "jeden" anderen mit retten. Denn dann geraten wir schon wieder an den verheerenden Punkt: Zerrissenheit.
Und dir, liebe darkangel_72, würde ich gern noch ein virtuelles, lobendes auf-die-schulter-Klopfen mitgeben. Ich finde es toll - mutig und stark - von dir, wie du das "Problem Wochenende" angegangen bist und die "Prüfung" mit Bravour bestanden hast.
Zudem denke ich, dass die Art und Weise, auf die du dich selbst überdenkst und - durchaus kritisch - reflektierst, dir viele Tore öffnet.
Ich wünsche dir - wie auch allen anderen, die auf dem Weg sind - die mutige Ausdauer, auch weiterhin die Pfade einzuschlagen, die für dich - dein "Gepäck", dein derzeitiges "Schuhwerk", deine "Kondition" - am passendsten sind!
wish*
*die jetzt erst einmal eine Schreib- und Denkpause braucht