Mentale Übungen
Ich beschäftige mich grade intensiv mit mentalen Übungen die mir helfen können entweder Selbstverletzendes Verhalten zu verhindern, also Skillübungen oder die mir helfen mich wieder zu stabilsieren wenn es mal kritisch geworden ist.Vielleicht hilft es ja noch jemand anderem oder ihr habt selbst noch Übungen auf Vorrat die ihr hier posten könnt.
1. Körper- und Sinneswahrnehmung
Die Körper- und Sinneswahrnehmung dient mir dazu das Chaos für einen Moment bei Seite lassen zu können und erst einmal auf zur Grundwahrnehmung zurück zu kehren. Diese Übung dient noch nicht dem Entwirren des Chaos aber sie legt die Grundlage dafür.
Ich setze mich auf einen Stuhl mit beiden Beinen auf dem Boden oder lege mich hin. Wichtig ist eine entspannte lockere Körperhaltung. Dann beginne ich den Körper durchzuspüren. Wie fühlen sich Kopf, Gesicht, Hals und Nacken an? Sind sie verspannt, spüre ich irgendwo ein Ziehen oder sind sie völlig entspannt?
Wie fühlen sich Schultern, Ober- und Unterarme an? …
Wenn ich mich jetzt so wahrnehme wie ich dort sitze oder liege, was bemerke ich noch außer meinem Körper?
Was schmecke ich in diesem Moment?
Was rieche ich in diesem Moment?
Was höre ich in diesem Moment?
Wie klingt mein Atem?
Was spüre ich in diesem Moment mit meinem ganzen Körper?
Spüre ich in diesem Moment irgendwo einen Schmerzreiz (körperlich) oder eine Verspannung?
Fühle ich mich warm oder eher kühl an?
Welche Temperatur hat meine Umgebung?
Was sehe ich wenn ich nun die Augen öffne?
Wie nehme ich Farben wahr? (Sind sie grell oder eher gedeckt und pastellig?)
Ist meine Umgebung sehr hell oder eher düster und trüb?
Wenn ich nun meine Sinne wahrnehme und einzeln nachspüre – was kann ich noch bemerken?
Was machen meine Gedanken in diesem Moment.
Springen sie von einem Thema zum Anderen?
Sind die Gedanken ineinander verschlungen und versuchen sich gegenseitig zu verdrängen?
Ziehen sie vielleicht einfach wie Wolken an mir vorbei?
Wenn sich etwas bewusst aufdrängt, es registrieren und versuchen es weiter ziehen zu lassen.
Wenn ich nun meine Gedanken wahrnehme, vielleicht kann ich auch meine Gefühle wahrnehmen.
Mischen sich die wahrnehmbaren Gefühle oder sind sie klar von einander abgegrenzt
Welches Gefühl nehme ich wahr?
Spüre ich meine Gefühle auch in meinem Körper und wenn ja wo und wie?
2. Bewusst Dinge tun
Das bewusste Durchführen von Handlungsabläufen dient ebenfalls erst ein Mal nicht der Entwirrung des Chaos, sondern dem dazu nötigen sich entziehen aus dem Strudel von Emotionen und wirren Gedanken.
Bsp. Tee kochen: Bei der Zubereitung einer Kanne Tee für mich mache ich jede Bewegung langsam, in Achtsamkeit. Ich lassen keine Einzelheit meiner Bewegung geschehen, ohne mir Ihrer bewusst zu sein. Meine Hände heben bewusst die Kanne am Henkel hoch. Ich konzentriere mich auf meinen Atem wenn meine Gedanken abschweifen.
Bsp. Hausputz: Die Arbeit wird in Abschnitte eingeteilt: Aufräumen, Bad putzen, den Fußboden wischen, abspülen, die Küche putzen. Wichtig ist sich für jede Arbeit genügend Zeit zu nehmen. Dabei richte ich meine ganze Aufmerksamkeit auf jede Aufgabe. Wenn ich zum Beispiel mein Geschirr abtrockne betrachte ich den Teller oder das Glas und bin mir bewusst welches Geschirrteil es ist. Ich stelle es bewusst an eine Stelle und nehme dabei wahr, warum ich es an genau diesen Ort stelle. Dabei ist es wichtig jede abrupte oder hastige Bewegung zu vermeiden. Ich konzentriere mich auf meinen Atem wenn meine Gedanken abschweifen.