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Ich weiß gar nicht ob der Post hier erlaubt – richtig – oder…
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Der Betrug des eigenen "Ich"!!

********zius Mann
31 Beiträge
Themenersteller 
Der Betrug des eigenen "Ich"!!
Ich habe mich für diese Thema entschieden, weil mir in den letzten Jahren klar geworden ist welche Macht das eigene "Ich" hat und wie sehr es unser handeln beeinflussen kann.
Das ich ist der beste Betrüger den man sich vorstellen kann, man sieht es nicht und nur wenige nehmen es wahr.
Das " Ich" versteckt sich dort wo man es nicht erwartet, nämlich in sich selbst und es verkauft seine Gedanken, als wären es unsere.
Wir verteidigen unser eigenes "Ich", wir würden lügen, betrügen, stehlen oder sogar morden, um das eigene ich aufrecht zu erhalten.
Kaum einer versteht dasa er vom eigenen "Ich" gefangen gehalten wird, als würde man im Gefängnis sitzen, und nur die wenigsten Menschen kennen die Macht des eigenen "Ich". Der Verstand versteht nur schwer, dass es noch etwas gibt das hinter ihm steht und ihn beeinflusst, etwas mit großer Macht. Alle Feindbilder die wir haben, sind Projektionen des "Ichs", daran erkannt man das unsere Feinde unsere eigenen Erfindungen sind.
Mag sein das dieses Thema nicht wirklich in diese Gruppe passt, aber ich denke das es sehr viele betrifft und sich der Ein oder Andere auch schon damit beschäftigt hat.
der Text
ist richtig gut, Hut ab für Deine Erkenntnis und das dazugehörige Eingeständniss,
das schaffen nur wenige.
*********ious Frau
2.485 Beiträge
na aber es gibt ja noch "mehr"..
und ich denke schon das es in die gruppe passt... es ist ein teil der entwicklung, die im kindesalter von statten geht...

das ES das ICH und das ÜBER ICH

hab mich mal ne weile damit "beschäftigt", war ein teil meiner ausbildung... soo hätt ich nu richtig aufgepasst *smile*...

geistigeentwicklung /persönlichkeitsentwicklung eines menschen, oder die psychische...
... naja auf jeden fall war ein großes thema, bzw. "das" thema die psychoanalyse von sigmund freud...

ich kram des bei gelegenheit mal raus...
********zius Mann
31 Beiträge
Themenersteller 
Super!
Ja mach das und dann kannst du mich ja an deinen Wissen und Erfahrungen teilhaben lassen, würd mich echt freuen!!

LG
*********ious Frau
2.485 Beiträge
räusper ... wissen ist gut *lol*...
ich erinnere mich noch sehr genau an das thema, es war unglaublich viel trockener theoriestoff und irgendwann hab ich nur noch mitgeschrieben und nicht mehr richtig zugehört *tuete*...

aaaber ich werd meine grauen zellen mal auffrischen und dann hier berichten!
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
wie chrissy schon sagte, gibt es noch das "Über-Ich" und das "es".
Das ES sind die angeborenen Anteile, wie Reflexe, Hunger, Sexualtrieb etc. Das Über-Ich ist das sogenannte gesellschaftliche Gewissen, Moralvorstellungen.

In der Kindheit sollten wir lernen ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Wenn wir das nicht tun, entwickeln wir in diesem Bereich eine Störung. Was Du beschreibst wäre eine Ich - Störung (erhöhter Narissmus).

Muss jetzt aber auch aufhören, Termine, schaue ob ich noch was dazu finde.

lg finchen
Gegenlicht - myself
*********crets Frau
1.820 Beiträge
"Wer bin ich und wenn ja, wie viele?"

Ist doch ein Buchtitel eines Comedian, soviel ich weiß.

Ich habe aber mal gehört, dass es bewiesen wurde, dass jeder Mensch 27 Ich´s hat.

Ich finde es auch total spannend, vielleicht werde ich mich mal genauer damit beschäftigen....
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
Naja, dass geht aber dann doch eher in Richtung Multiplepersönlichkeit. Hat weniger was mit dem Freudschenchema zu tun.
Multiplepersönlichkeiten sollen, meines Wissens, entstehen bei Traumapatienten. Das Ich wird abgespalten um es zu schützen. Weitere Persönlichkeiten werden gebildet, um einzelne Stresssituationen aufzufangen.
********1_nw Mann
263 Beiträge
Huhu @ All
Hallo ihr Lieben,

ich habe gerade Sigmund Freuds letztes Werk, "Das Unbehagen in der Kultur" und "Der Abriß der Psychoanalyse" gelesen, dass er leider nicht mehr vor seinem Tode fertigstellen konnte.
Dennoch kann ich wirklich jedem empfehlen diese Werke selbst zu lesen. Sie stellen das eigene Weltbild komplett auf den Kopf, zumindest das meine.
Freud beschreibt darin logisch, wie Kultur entstanden sein muss.
Gehen wir mal zurück zur evolutionären Entstehung des Wesens "Mensch".
Dazu sollte man sich erst einmal die Frage stellen, was uns von den Tieren unterscheidet?
Es ist das "Über-Ich", das ist unser Gewissen, die Ethik und die Moral.
Während Tiere ausschließlich nach ihren Trieben und ihren Instinkten leben, führen wir Menschen eine Art "Zwitter Dasein", denn auch wir besitzen evolutionär bedingt, Triebe und Instinkte, die jedoch in entgegengesetzter Richtung zu unserem "Über-Ich" an unserem "Ich" ziehen.
Ich will kurz zwei Beispiele aus dem alltäglichen Leben heranziehen, um das zu untermauern.
In dem Supermarkt um die Ecke, wo ich immer einkaufen gehe arbeitet eine super hübsche Lady. Jedesmal, wenn ich an der Kasse stehe und bezahle, denke ich im Geheimen, dass ich sie liebend gerne direkt auf dem Fließband "vernaschen" würde. Das ist in mir drin, denn es ist einer meiner Triebe (Bestandteil meines "Es"), genauer gesagt der Sexualtrieb, der sich in mir bemerkbar macht.
Warum also schnappe ich sie mir nicht direkt? Das ist bedingt durch die andere Kraft, die in mir wohnt, nämlich mein "Über-Ich" (Gewissen, Moral, Ethik). Es hält mein "Ich" im Gleichgewicht, indem es kräftemäßig umgekehrt zu meinen Trieben, an meinem "Ich" zieht.
Würde ich nur ein Tier sein, dann würden mich meine Triebe und meine Instinkte leiten und ich hätte das Mädel wohl tatsächlich direkt am Fließband "vernascht". So aber, bedingt durch meinen Gerechtigkeitssinn, mein Gewissen und meine moralischen Werte, tue ich das aber nicht.
Ich möchte ein weiteres Beispiel aus dem alltäglichen Leben nennen:
Manchmal könnte ich im Auto verrückt werden und zwar dann, wenn ich morgens zur Arbeit fahre. Jedesmal, wenn ich etwas zu spät dran bin ist ein langsames Auto vor mir. Mal ist es ein Traktor, mal eine Omi und mal die Müllabfuhr. Würde ich nun meinem "Destruktionstrieb" nachgeben, dann würde ich wohl dem Fahrer dieses Hindernisses den Hals rumdrehen und meine Agression spüren lassen. Gut also, dass mich die Moral und mein Gewissen (also mein "Über-Ich") daran hindert.
Wie wir also sehen, steht unserem "Es" einzig und alleine unser "Über-Ich" entgegen und hält unser "Ich" somit im Gleichgewicht, indem es unsere Triebe unterdrückt.

Kommen wir nun dazu, wie unser "Über-Ich" entstanden sein muss.
In grauer Vorzeit gab es in unserem vormenschlichen Rudel, so wie bei allen anderen Rudeltieren, Rangordnungskämpfe. Das stärkste Individuum konnte sich nehmen, wonach ihm begehrte (das beste Weibchen, die beste Nahrung, Behausung, etc.), denn die anderen Individuen waren ja schwächer und mussten das zwangsweise so hinnehmen.
Eines Tages dann ward wohl die Menschheit dann geboren, denn durch entstandene Kommunikationsmöglichkeiten beschlossen einzellne Individuen des Rudels, sich zu einer Gruppe zusammen zu schließen, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Geburtsstunde der Kultur, denn eine Kultur ist im Prinzip nichts anderes als eine Zusammenrottung mehrerer Individuen. Die kleinste Form von Kultur ist somit die Familie aber das nur am Rande.
Durch diesen erstmaligen Zusammenschluss mehrerer Individuen zu einer Gruppe (Kultur) war es nun dem stärksten Individuum nicht mehr möglich sich einfach alles zu nehmen, was ihm begehrte, denn die Gruppe war ja schließlich stärker, als das stärkste Individuum.
Nun wurde wohl zeitgleich auch unser "Über-Ich" geboren, denn von nun an musste man sich dieser Gruppe gegenüber für sein Handeln rechtfertigen und in den Dienst dieser Kultur stellen. Tat man also etwas, was dieser Gruppe entgegenstand, dann bekam man ein schlechtes Gewissen (Über-Ich) diesem Kollektiv gegenüber.
Es entstanden Ordnungen, Kulturen und Gesellschaften, denen man sich als Individuum anschloss und unterordnete, indem man seine Triebe (sein archaisches "Es", also das Tier in einem) unterdrückte.
Nun ist das so eine Sache mit dem Unterdrücken von Trieben, denn Triebe und Instinkte sind auch für alle Lebewesen überlebenswichtig.
Es müssen also Millionen Jahre alte, sehr mächtige Kräfte sein, die in uns wirken. Es gibt z.B. den Trieb nach Nahrung (Essen, Trinken), den Fortpflanzungstrieb, den Trieb nach Macht, den Destruktions- und Agressionstrieb und alle diese Triebe sind elementar für das Fortbestehen jeder Rasse. Würde man z.B. vernachlässigen zu Essen oder zu Trinken, dann würden wir ebenso aussterben, wie wenn wir auf Sexualtät verzichten würden, weil sie z.B. zu langweilig würde.
Die Natur hat uns also, damit wir unsere Species erhalten können, sehr mächtige Gefühle mitgegeben, die an diese Triebe gekoppelt sind. Durst oder Hunger haben zu müssen ist ein sehr intensives und brutales Gefühl, ebenso wie z.B. Sexualität ein sehr intensives Gefühl der Lust ist. Das ist die Natur und hat alles seinen festen Sinn und ist Bestandteil unserer Evolution.
In der heutigen Zeit bedeutet das, dass wir kulturell bedingt, einige dieser Triebe und Instinkt nicht ungehindert ausleben können und sie deshalb unterdrücken.
Da man Triebe jedoch nicht unterdrücken kann, kommen sie an anderer Stelle wieder an die Oberfläche unseres Handelns. Man spricht von einer Triebverschiebung oder auch Sublimierung. Als gutes Beispiel kann man hier Geld heranziehen, was nichts weiter ist, als der sublimierte Trieb nach Macht. Nicht umsonst sagt man: "Geld regiert die Welt". Leider zählt ein Menschenleben durch diesen sublimierten Trieb ziemlich wenig. Man muss nur mal nach Afrika schauen, wo jeden Tag 30.000 Kinder verhungern, weil wir dieses Land zuerst kolonialisiert haben, dann die Bewohner versklavt und die Bodenschätze geraubt und ihnen somit die Grundlage eigenen Wohlstands entzogen haben. Selbst heute noch kauft kaum jemand in Europa "Fair-Trade" (Fairer Handel) Kaffee, obwohl er nur knapp einen Euro teurer ist, als eine herkömmliche Verpackungseinheit. Damit fördern wir die Armut dieser Menschen und das ist zugleich in meinen Augen der Beweis, das ein Menschenleben im Kommerziellen Zeitalter ziemlich wenig zählt.
Woran man noch ganz gut erkennen kann, dass sich Triebe nicht so einfach unterdrücken lassen, ist z.B. das Zölibat der katholischen Kirche. Priester und Pastore die berufsmäßig auf die Entfaltung ihrer Sexualität verzichten müssen, werden zum Teil pädophil oder suchen sich andere Möglichkeiten ihrer Triebe Herr zu werden.
Zu guter Letzt noch mein ganz persönliches Fazit:
Der Mensch ist genauso immernoch ein Tier, wie er ein Kulturwesen ist. Das ist auch zugleich die Crux unserer Species, denn wir leben permanent in einem Kraftfeld zweier Mächte, die entgegengesetzt an unserem "Ich" zerren.
Um glücklich werden zu können sollte man sich dessen bewusst sein und sich selbst treu bleiben. Man sollte erkennen können, das wir nicht nur Tier sind und nicht nur Moralapostel, sondern das wir beides benötigen, um unser Leben zufrieden führen zu können.
Triebe sind genauso ein Bestandteil von uns, wie das die Kultur und unsere Ethik ist und wenn man eines dieser beiden Elemente veruntreut oder verleugnet, dann verleugnet man sich im Grunde genommen nur selbst.
Da unser "Über-Ich" temporär und regional stark unterschiedlich und veränderbar ist (Vor 200 Jahren beispielsweise galten andere Verhaltensweisen als normal und ethisch vertretbar, als das heute der Fall ist und z.B. in Indien gelten auch heute ganz andere ethische Grundsätze und Moralvorstellungen, als z.B. in Europa), ist unser "Es", welches sehr viel älter (viele Millionen Jahre) und konstanter ist, diesem teilweise überlegen, auch wenn das niemand wirklich hören möchte.
An aktuellen Trennungs- und Scheidungszahlen monogamer Beziehungen lässt sich erahnen, dass der Sexualtrieb (der natürliche Trieb seine Gene zu verbreiten) ein sehr mächtiger ist, denn sehr viele Partner sind sich sexuell untreu. Einer amerikanischen Umfrage zu Folge, sind 60 % aller monogamen Partner bereits fremd gegangen und das sind nur die, die es auch wirklich in der Umfrage zugegeben haben, also sollte die Dunkelziffer wohl noch höher liegen.

So, nun habe ich euch aber genug zugetextet. Wahrscheinlich liest es ohnehin niemand bis hierher *zwinker*

GLG
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
@pikass
Du hast, das Es und das Über-Ich gut erklärt. Mir fehlt allerdings das Ich. Die Psyche hat nämlich alle 3 Anteile. Es ist nicht so, dass das Ich aus dem Es und dem Über-Ich gebildet wird. Alle 3 Anteile gehören zu uns und müssen ein Gleichgewicht bilden, damit wir, laut Freud, psychisch gesund sind.

Kurzfassung 3 Posts über Dir.
**ck Mann
450 Beiträge
Oh doch, alles gelesen und ich fand es interessant und verständlich.
Gegenlicht - myself
*********crets Frau
1.820 Beiträge
Ich glaube, das war der längste Beitrag, den ich in knapp 4 Jahren Joy hier je MIT INTERESSE wirklich vollständig gelesen und verstanden habe!

Vielen Dank für diese interessante und sehr lehrreiche Zusammenfassung und Kurzexkursion *g*
********1_nw Mann
263 Beiträge
Summa summarum:

Wir existieren wohl ohnehin gar nicht real! Wir sind lediglich die Summe aller inneren und äußeren, bewusst und unterbewusst wahrgenommenen Einflüsse, die uns in unserem Leben zu Teil wurden und somit nichts weiter als ein reiner Stempel oder eine Prägung/Abbildung unseres wahrgenommenen Umfeldes.
Wären wir bei den Wölfen aufgewachsen, wie das Beispiel Caspar Hausers eindrucksvoll zeigt, dann würden wir uns auch ebenso wie diese Wölfe, so gut uns das eben physionomisch möglich wäre, verhalten, weil wir auch dann nur aus einer Blaupause/Stempel/Kopie dieses Umfeldes bestehen würden.
Wären wir in China aufgewachsen, hätten wir ebenso ganz andere Vorstellungen von Moral, Kultur und Ethik und bestünden ausschließlich aus den Einflüssen dieses kulturellen Umfeldes.
Alles was wir tagtäglich in unserem Leben an Einflüssen aus unserem Umfeld von der Kindheit an, wahrnehmen, prägt und stempelt uns und auch nur das wiederum, macht uns zu dessen Abbild/Kopie und bildet unsere Persönlichkeit und legitimiert unsere bescheidene Existenz. Wir sind nur ein Teil des Teils. Ein Replikat. Das zu begreifen erscheint unserer inneren Wahrnehmung entgegenzustehen, denn es schränkt nicht nur unsere Souveränität ein, sondern es bedeutet, das wir prinzipiell Imitationen der Gesamteinheit sind. Ich bestehe nun also auch teilweise aus euch und aus dem joyclub und ihr besteht zu Teilen aus mir, denn auch wir beeinflussen uns wechselseitig und prägen uns als kleines Teil der Gesamtsumme unserer Selbst.
Was ich erschreckend verrückt finde, ist die Tatsache, das das nicht nur psychisch so ist, sondern dass wir auch rein biologisch betrachtet, nichts wirklich eigenes besitzen. Wir sind lediglich ein Syntheseprodukt aus den Genen aller unserer Vorfahren, nicht mehr und nicht weniger.....
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
Hm, find Du zeichnest da ein bißchen düsteres Bild. Natürlich werden wir von den verschiedensten Richtungen geprägt. Aber wir haben auch die Möglichkeit unseren Stempel aufzusetzen. Dieses lernt man z.B. deutlich in der Verhaltenstherapie.
Da wir soziale Lebenwesen sind, haben wir auch gewisse Moralvorstellungen. Aber selbst wenn wir alleine auf der Welt wären, wären wir geprägt.

Vielleicht solltest Du Dir auch noch andere Psychiater mal vornehmen. Freud war für die gesamte Entwicklung der Psychologie sehr wichtig, da er der erste war, der versucht hat, hinter das Geheimnis der Psyche zu kommen, um sie zu heilen. Zuvor wurde psychisch Kranke weggesperrt und mit "Schockmethoden" behandelt. Aber er ist nicht der Godfather der Psychologie. Selbst ehemalige Schüler und Mitgründer des Wienerzirkels, C.G.Jung und Adler haben sich von ihm abgewandt, weil sie "Fehler" in seiner Theorie fanden.

Letzt endlich bist noch immer Du selbst Deines Glückes Schmied. Sobald wir kognitiv dazu in der Lage sind, sollten wir alles überdenken und unseren Weg gehen. Nicht alles nur hinnehmen. Bearbeiten und wenn erforderlich ändern.

lg finchen
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Der Betrug des eigenen "Ich"!!
wenn ich mich selber betrüge,so betrüge ich mein "Ich,Es und mein Über-ich"

Gruß


ps: finchen erklärt sehr gut *spitze*
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
Danke für das Kompliment *kuss*
*********e7204 Mann
495 Beiträge
habe mal wieder zeit zu lesen und meine ungewollte auszeit hat mir auch gut getan .
und Pikass , Finchen
habt ihr wirklich sehr gut erklärt ,
hm das eine problem was ich seh und was mich immer wieder beschäftigt is das ,
wenn bei uns dieses gleichgewicht zwischen den ichs und dem es nicht übereinstimmen , weil wir krank sind , dann hätten wir ja ohne die gesellschaft überhaupt keine überlebenschance , oder hätten wir diese gerade deswegen hm .
ich zum bsp habe wieder mal die arbeit vor alles geschoben , um mich abzulenken , weil ich bei der arbeit eine bestätigung bekomme , das ich doch was wert bin und was kann .
leider habe ich dadurch wieder mal einige wichtige dinge , zb termin beim psychologen und und, beiseite gedrängt .hm

Lg Mathias
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
@ knallerbse
Laut Freud sind wir ja krank, weil die 3 Anteile nicht übereinstimmen.
Und natürlich hast Du irgendwie recht, ohne die Gesellschaft hätten wir eventuell keine Überlebenschance. Wäre dann wie im Tierreich, kranke Tiere werden allein gelassen, sterben, weil sie nur Ballast für die Anderen sind.
Aber hey, wir leben in einer sozialen Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die ihre Mitglider auffängt, auch wenn dies immer weniger wird. Und das ist auch gut so.
Mach Dir deshalb keine Gedanken um die Gesellschaft, sondern um Dich. Fühle in Dich rein. Versuche etwas Gutes für Dich zu tun. Viele flüchten sich in Arbeit, um dort Anerkennung zu bekommen, habe ich lange Zeit auch gemacht, aber das geht nach hinten los. Irgendwann kannst Du die Leistung nicht mehr bringen. Auch weil Du immer mehr bringen musst, um die Anerkennung zu bekommen und dann fällt das Kartenhaus zusammen. Schau auf Dich! Gehe Achtsam mit Dir um. Dann wirst Du mit der Zeit auch merken, dass es Dir gesundheitlich besser geht und Du kannst der Gesellschaft wieder etwas zurück geben.
********1_nw Mann
263 Beiträge
Natürlich sind wir nur die Summe aller inneren und äußeren auf uns von Geburt an, wirkenden Einflüsse und nichts weiter.
Bist du in anderen Kulturen geboren, hast du andere Stempel und andere Prägungen. Vielleicht isst du Insekten oder bist anstatt monogam, polygam verbunden. Wir sind das, was wir vom Ursprung an gelernt, erlebt und kopiert haben. So muss es auch sein, denn wir sind ein Teil des Teils und ohne Einflüsse generell nicht überlebensfähig. Unsere Persönlichkeit bildet sich nur durch eine Wechselwirkung zu unseren Bezugspersonen aus und diese Bezugspersonen, sowie unser gesamtes Umfeld lebt in unser Persönlichkeit weiter. Unsere Verhaltensweisen und Überlebensstrategien werden aus Umgebungserfahrungen erlernt, sind also ebenso ohne Einflüsse und ohne deren Prägung inexistent.
Es mag eine gewisse Vorformatierung unserer Genese geben, d.h. ein Baby könnte aus den physischen Grundvoraussetzungen heraus, nicht von einer Elefantenherde aufgezogen werden.
Das ist aber auch schon alles, denn wir sind exakt so, wie wir geboren werden, nämlich wie ein hilfloses Baby und nur aus sämtlichen Einflüssen, die in allen Zeiten auf uns wirken, bilden wir unsere Persönlichkeit. Wir nehmen sämtliche Einflüsse war und lassen uns durch dessen Qualitäten generieren und prägen.
In der Psychotherapie ist man ebenfalls Einflüssen ausgesetzt, die einem Veränderungen zu Teil werden lassen.
Natürlich gibt es Handlungssouveränitäten, die wir unser eigen nennen, jedoch basieren auch diese aus einer Basis diverser Einflüsse heraus. Beispielsweise wird ein Mensch, der niemals erlernt hat eigene Entscheidungen für sich und andere zu treffen auch nicht in der Lage sein, das in Zukunft zu tun. Es sei denn, jemand vermittelt es ihm aber dann ist auch das wiederum nur durch den erfahrenen Einfluss dieses jemandem zurückzuführen.
Würde die Gesellschaft, in der wir ein Teil und eine Kopie dessen sind, völlig anders aussehen und strukturiert sein, dann wären auch wir völlig anders, wie das Beispiel Caspar Hausers unstrittig beweist.
Freuds Schüler sind auch nicht ausschließlich Freuds Einflüssen unterlegen und haben sich aus der Gesamtsynthese aller, auf sie wirkenden Einflüsse, unisono anderes entwickelt, denn jeder Mensch hat ein individuelles Umfeld und ist auch deshalb anderen individuellen Einflüssen ausgesetzt. Logischerweise ist seine Blaupause also ein wenig anders, als die der anderen Teile der Gesamtheit. Man könnte also von Individuen in diesem Zusammenhang sprechen, allerdings sind diese Individuen nichts anderes, als ein Teil ihrer Gesamteinflüsse, denn einzig dadurch und durch nichts anderes wurden wir geprägt.
Wie sollten wir auch, denn durch nichts kann auch nichts entstehen und ohne Ursache gibt es ergo keine Wirkung. Das zu begreifen mag einigen unter uns ein groteskes schwarzes Selbstbildnis vermitteln und wahrscheinlich gibt es Schutz- und Wirkungsmechanismen unseres Gehirns, die diese absurde Tatsache ins Unterbewusste verschieben, jedoch erscheint es mir auch evolutionär durchaus als logisch, dass wir nur Abbilder eines Abbildes, welches sich über Generationen hinweg verändert hat, sind, denn auch in der Evolution und in der Natur finden sich ausschließlich unterschiedliche Synthesewege, aus denen wir alle, als ehemalige Einzeller, entsprungen sein müssen. Auch ihnen oblag ausschließlich die Prägung durch verschiedene äußere Einflüsse und Bedingungen (Temperatur durch unterschiedliche Intensität der Sonneneinstrahlung oder durch die äquatoriale Lage, Mineralienvermengungen diverser Art, unterschiedliche Wasserqualität in unterschiedlichen geografischen Lagen, Gravitationskräfte, etc.), denn durch was sollen sie sich sonst unterschiedlich entwickelt haben, als durch Anpassung an ihre Umgebung, also durch die Gesamtprägung ihrer erfahrenen Einflüsse?
Als Beispiel dient auch in der Gegenwart beispielsweise die dunklere Hautfarbe / stärkere Pigmentierung südlich angesiedelter Kulturen, die ebenso nur auf dem stärkeren äußeren Einfluss des Sonnenlichtes basieren können.
Selbst wenn man wirklich davon ausgeht, dass wir als Mensch durch unsere Intelligenz, eigene Entscheidungsfreiheit besitzen, so werfe ich mal in den Raum, dass vermutlich auch die Tatsache, wie wir uns entscheiden, sicherlich auf die individuelle Prägung durch die erfahrenen Einflüsse unseres Umfeldes, zurückzuführen sind. Sind wir beispielsweise einflussmäßig eigenständig erzogen worden (Einfluss der Eltern/Bezugspersonen)? Welche moralischen Werte sind uns aus der Gesamtheit zu Teil geworden? (Einfluss unseres kulturellen Umfeldes)? Ist unsere Entscheidung also wirklich eine Entscheidung oder resultiert sie letztendlich nicht aus erfahrenen Einflüssen heraus und ist somit nicht das Produkt des Ganzen? Ich bin Verfechter dieser Theorie und ich denke, dass die Entscheidungen, die ich fälle letztendlich ein Resultat auf mich geprägter Einflüsse sein müssen. Ich würde mich vermutlich völlig anders entscheiden, wenn ich in einer anderen Kultur- und Werteordnung geprägt worden wäre.
Unser "Ich" (Wir selbst) hat einzig und alleine die Aufgaben, eine Herstellung der Beziehung zur Außenwelt, zum "Es" und zum "Über-Ich" zu gewährleisten und die daraus entstehende Bewältigung dieser Realitätsfaktoren sicherzustellen. Es hat also eine Art Vermittlerfunktion zwischen Außenwelt und "ES", zwischen Außenwelt und "Über-ich" und zwischen "Es" und "Über-Ich".
Da wir also eine Konstante in dieser Gesamtgleichung haben, nämlich unser archaisches "ES" (es ist natürlicherweise über jahrmillionen gleichartig, nach den Gesetzen der Natur ausgerichtet, während unser "Über-Ich" (Gewissen, Moral, Ethik) temporär und regional (in anderen Kulturen und in anderen Zeiten haben wir auch z.B. einen anderen Gerechtigkeitssinn und andere Moral- und Ethikvorstellungen) variiert.).
Wie man an diesen Fakten unschwer erkennen kann, basiert unsere Existenz aus zweierlei Prägungsqualitäten. Die, des uns aufgestempelten und vermittelten "Über-Ichs" durch unsere Bezugspersonen und des vertrauten Umfeldes (Eltern, Verwandte, Schule, Lehrer, Vertraute, etc.), sowie in dessen Ableitungsfunktion die Einflüsse unseres unmittelbar erlebten Umfeldes (der Außenwelt, die nicht das "Über-Ichs" repräsentiert, sondern die tatsächlich gefühlte Realität).
Nun könnte man argumentieren, dass wir individuell die Entscheidung darüber treffen, inwieweit wir selbst unser Verhalten von diesen unterschiedlichen Kräften und Einflüssen abhängig machen, jedoch erscheint es mir eher umgekehrt, denn die jeweilig erlebten Einflüsse und Kräfte verändern und gewichten unsere Persönlichkeit permanent neu und bedingen daher auch, oder zumindest teilweise unsere Entscheidungsfindung bezüglich vermeintlich "eigener Verhaltensweisen". Ich fürchte also, auch sie sind im Endeffekt ausschließlich ein Abbild erlebter und prägender Einflüsse, sowie kopierter Verhaltensweisen (Imitationen) unseres Umfeldes.
Lasst uns aber über das alles nicht traurig sein, denn ich finde es durchaus positiv uns als ein Teil des Ganzen zu betrachten, welches sich wechselseitig beeinflusst und somit bedingt, selbst dann, wenn dadurch unsere Handlungssouveränität und unsere Individualität in leichter Form abgeschwächt wird. Es würde nämlich als Quintessenz bedeuten, dass der Egoismus einzelner "vermeintlicher Individuen", die ja der Gesamtheit entspringen, die Vergiftung und die Durchseuchung weiterer nachgezüchteter "Menschlinge" interagierend potenziert und somit den Verfall und den Untergang der menschlichen Species forciert. Der Beweis also, das der Mensch als solches nicht existieren kann, da er sich unwissend seines eigenen Bildnisses, nämlich das als reines Abbild der Gesamtheit, nicht als Individuum selbst zerstört, sondern, das sich das Gesamtbild als solches durch mangelnde Kompatibilität einzelner Module untereinander, seiner Existenzgrundlage beraubt und dem Untergang geweiht ist.
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
@pikass
Ich lese sehr gerne wissenschaftliche Texte. Befasse mich mit Psychologie und Philosophie. Überlege auch nebenberuflich Psychologie zu studieren.

Auch Dein/Euren Text finde ich sehr interessant. Ist eine gute Abhandlung soziologischer und psychologischer Erkenntnisse.

Aber ich bin mir nicht sicher, ob er in diesen Rahmen hineinpasst. Für Laien oder Menschen, die sich mit der Thematik nicht so beschäftigt haben, kann so ein Text einschüchtern wirken.
********zius Mann
31 Beiträge
Themenersteller 
@ Pikasso!!
Es ist schön das du dich so ausführlich und professionell an diesem Thema beteiligst, doch würde mich mehr interessieren was du persönlich und subjektiv betrachtet dazu sagst!!Und wie weit dein Selbsterkenntnis ist bzgl. dem genannten Thema!!Ehrlich gesagt ist mir das etwas zu professionell, kühl und gefühlslos!!

LG
*********e7204 Mann
495 Beiträge
Finnchen
hm ich glaub ich war letztens leider kurz vor dem was du erwähntest hm ,habe mal wieder doppelschicht gemacht und nachedem ich 10 std geschlafen hatte und zur nächsten schicht aufstand , fühlte ich mich fix und fertig denke mal wie kurz vor einen zusammenbruch hm , naja muss wohl wirklich kürzer treten hm aber dann habe ich keine ablenkung mehr hm
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
@knallerbse
Versuche Dir etwas ausserhalb der Arbeit zu suchen. Etwas was Dir Spass macht. Was Dich ablenkt. Und Dir Zufriedenheit und Befriedigung gibt. Ich habe in der Klinik angefangen zu malen und wieder Sport zu machen. Und mittlerweile kann ich beides sogar als Skill anwenden.
Es ist nicht einfach aus dem Kreislauf herrauszukommen. Ich hab als ich noch fest angestellt war teilweise 2x in der Woche 27 Stundendienste angenommen. Weil ich ja so stark bin und das schaffe. Klar alle waren froh, haben mir gedankt. Aber sie haben mir nicht wegen meiner Arbeit gedankt, sondern weil ich Trottel sie vor der Schicht bewahrt habe. Als mir das bewusst wurde, war es schon fast zu spät. Die erste Depri war da. Das war 2001. 2007 hatte ich den gleichen Zustand, wieder tierisch viel gearbeitet. Aber nicht an mir und an meinen Problemen. Der Zusammenbruch kam 2009. In der Klinik wurde mir dann richtig bewusst, dass ich mir auch ein eigenes Leben aufbauen muss. Hobbies, Sport, Freunde etc. Hat gedauert und fertig bin ich noch lange nicht. Aber es geht mir besser. Heute habe ich um 12 Uhr Feierabend gemacht, um mit Freunden Mittagessen zu gehen und zu quatschen. Und es ging mir saugut dabei. Okay, sowas geht weil ich selbständig bin. Möchte Dir aber sagen, schaue was Dir Spass macht. Suche die Bestättigung in Dir selber. Die Arbeit wird es Dir nicht danken, wenn Du Dich aufopferst. Wenn Du nicht mehr kannst, wirst Du ganz schnell aussortiert. Hab ich am eigenen Leib erfahren. Aber nimm Dir Zeit. Du kannst Dein Leben nicht in ein paar Tagen ändern. Du bist schon einen Schritt gegangen, in dem Du es Dir bewusst gemacht hast und darüber nachdenkst. Und mache Dir keine Vorwürfe, wenn Du mal in alte Muster verfällst, dass gehört zu unserer Krankheit dazu. Akzeptier es und mach weiter.

glg finchen
********1_nw Mann
263 Beiträge
Es ist schön das du dich so ausführlich und professionell an diesem Thema beteiligst, doch würde mich mehr interessieren was du persönlich und subjektiv betrachtet dazu sagst!!Und wie weit dein Selbsterkenntnis ist bzgl. dem genannten Thema!!

Also wenn du mich fragst, dann sind wir ohnehin gefangen zwischen unserem "ES" und unserem "Über-Ich". Beides ist ein fester Bestandteil von uns und beides ist kräftemäßig in entgegengesetzte Richtungen gepolt. Das bedeutet im Prinzip nichts weiteres, als das wir, wenn wir das eine unterstützen, das andere gleichzeitig verleugnen oder ignorieren.
Der Mensch, mich inbegriffen, ist nunmal ein Zwitterwesen und wird sich selbst zu Grunde richten, denn es lebt entgegen der allgemeinen Naturgesetze und bringt diese aus dem Gleichgewicht. Krankheiten, wie HIV, SARS, BSE, Schweine- und Hühnergrippe waren erst der Anfang an dessen Ende auch das Ende der Species Mensch stehen wird, denn die Natur ist grundsätzlich bestrebt ein natürliches Gleichgewicht zu schaffen und da wir nicht bereit sind, mit der Natur zu leben, wird die Natur wohl leider ohne uns leben müssen aber so ist das nunmal, wenn man sich nicht als Teil des Ganzen achtet *zwinker*
*********e7204 Mann
495 Beiträge
danke Finnchen
hm habe nur ein problem , ich muss arbeiten , weil wenn ich nicht arbeiten würde , habe ich angst wieder zb in alkhol zu verfallen wie damals wo ich arbeitslos war oder halt so das ich abstürz , das andere ist das ich durch die arbeit sehr wenig zeit habe weil ich ja nur auf montage bin , das heisst keine zeit für freunde und ähnliches , naja ok habe meine arbeitskollegen hm . und dann hm ohne arbeit wenig geld hm , naja mal schauen was wir daraus an guten holen können .
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