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Beziehungsaus und glücklich darüber?

Beziehungsaus und glücklich darüber?
Weiss nicht ob das hier nun reingehört wenn nicht ruhig verschieben.. *g*

also, ich hatte jetzt eine knapp 3jährige Beziehung, mit Höhen und Tiefen, ausgelöst durch meine Krankheit.. Meine Depriattacken machen einem das Leben mit mir nämlich nicht leicht weiss ich.. Naja allerdings seitdem ich in Behandlung bin sinds mehr Tiefen geworden und weniger Höhen.. Klar mach ich Fortschritte aber trotzdem
Nun hat er mir gestern gesagt das er mir zwar immer noch zur Seite steht und er Angst hat das unser intensiver Kontakt weggeht aber Beziehungs mäßig ist das im Moment nichts mehr. *snief* Er ist der Meinung das es leichter ist von ganz vorne anzufangen, sozusagen ohne Altlasten und Fettnäpfchen die in den letzten Wochen unsere ständigen Begleiter waren.. Ich war erst mal völlig fertig weil er mir schon ziemlich wichtig ist. Lieben kann und mag ich ned sagen weil ich manchmal zweifel ob ich überhaupt jmd lieben kann aber das ist ein anderes Thema..
naja und heute gehts mir eigentlich gut - irgendwie zu gut.. Wir haben gestern auch ziemlich lange miteinander geredet und haben auch noch Kontakt, sogar besseren als die Wochen davor.. Ich weiss nicht ob ich das glauben kann/soll das es möglich ist nach ner Auszeit ein zweites Mal durchzustarten, bisher war nach ner Trennung immer ne menge böses Blut ^^ das fehlt hier gottseidank gänzlich
Aber irgendwie fühl ich mich ein Stück weit erleichtert, auch wenn ich mir das schwer eingestehen kann weil naja ich mag ihn halt ziemlich und drei Jahre Beziehung ist nicht grade wenig
Ne konkrete Frage hab ich nicht an euch eher eine vage ob das jmd von euch kennt und/oder wie ihr damit umgegangen seid oder tun würdet. *g* Danke fürs hin- und wegschauen


Angie
Klarheit kann helfen
Durch den Selbstmordversuch unseres ältesten Sohnes sind wir in eine fundamentale Diskussion über unsere Ehe gekommen.
Am Ende stand, nach 24 Jahren, die Entscheidung uns auf unsere Elternrolle zu beschränken. Unsere Ehe ist in den letzten Jahren mehr und mehr zu einer Symbiose geworden. Die Dinge, die uns als Paar ausgemacht hat, sind uns verloren gegangen. Die Gründe dafür liegen zum Teil in den Traumata der letzten Jahre (der Ausflug unseres Sohnes mit Medikamenten in den Wald war lange nicht die einzige Katastrophe).
Meine Einschränkungen die Probleme meiner Frau wahr zu nehmen waren ebenso wenig hilfreich wie ihr Helfersyndrom und das Hinnehmen der Verletzungen durch mich ohne Grenzen zu setzen. Der Prozess hat ca. 12 Wochen gedauert und sicher zu meiner derzeitigen Depression beigetragen. Es war wie freier Fall, ich wusste nicht wo es endet und ob ich es aushalte.
Der Punkt, den wir jetzt haben ist für mich hilfreich. Ich habe eine Perspektive in Bezug auf unsere Kinder.
So gesehen war das "Ende der Beziehung" schmerzhaft, die Krise für mich bedrohlich aber im m,oment sehe ich eher Chance als Risiko.
HH
****61 Mann
1.223 Beiträge
Meine Partnerin hat nach 6,5 Jahren Beziehung das Handtuch geworfen. Wir wußten beide nicht was mit mir los war. Erst nach der Trennung ist mir das Buch von Giger-Bütler, endlich frei in die Hände gefallen. Da habe ich erst das Problem verstanden.

Ich konnte meine Partnerin gewinnen, ebenfalls das Buch zu lesen. Ob es allerdings die Beziehung retten kann weiß ich nicht.

Nach dem Buch sind Depressive von ihren Gefühlen abgeschnitten. Mir geht es auch so. Aber trotzdem fühle ich, dass ich mir eine innige tiefe Beziehung wünschen. Jetzt lesen wir beide gemeinsam das Buch. Ich habe ihr ein eigenes Exemplar geschenkt. Mal sehen, wo das hinführt. Ich habe ein wenig Sicherheit und Zuversicht gewonnen.

Ich drücke Dir die Daumen.

Jürgen
****61 Mann
1.223 Beiträge
Noch ein kurzer Nachtrag: In der ersten Zeit habe ich mich auch erleichtert gefühlt. Das liegt daran, dass ich das Gefühl hatte, nicht mehr alles für die Beziehung tun zu müssen. Aber das war ein Trugschluss. Denn ich hatte mir die Möglichkeit geraubt, in der Beziehung die Heilung zu finden. Folge: Totalabsturz !

Im Moment ist es Berg- und Talfahrt. Aber entweder ich schaffe das jetzt oder ich gehe vor die Hunde.

Pass' auf Dich auf
Jürgen
*****a62 Frau
1.471 Beiträge
Wenn ich das jetzt hier so lese, kann es sein das ich doch stark depressiv bin ..Ich weis das ich mit Depressionen zu tun habe ..Aber das mit der Partnerschaft und dem Ende und das gefühl zu haben sich freier und wohler zu fühlen ..Das macht mich nachdenklich ich habe drei Partnerschaften gehabt und nach dem ich diese beendet habe fühlte ich mich viel wohler *snief*
Danke Jürgen..

Ja vor dem totalabsturz hab ich auch angst, aktuell grad im moment steht mir das Wasser wieder in den Augen *snief*

und ob ich mehr chance sehen kann als risiko weiss ich nicht aber wird schon.. tröstet zu lesen das nicht nur ich solche wiedersprüchlichen gefühle hab *g*
Totalabsturz
Nach meiner letzten Beziehung hatte ich auch einen Totalabsturz, dieser Absturz half mir aber auch vieles mit anderen Augen zu sehen, half mir alles von einer anderen Warte aus zusehen. Noch heute verfolgen mich Bilder dieser Beziehung, denn noch war es das Ende für einen neuen Anfang.

Ich kann mich glücklich schätzen aus dieser Beziehung ausgebrochen zu sein. Es hat mir einfach neue Tore geöffnet, und vor allem hat es mir gezeigt, das man immer so gut es geht auf eigenen Beinen stehen sollte. Sprich sich niemals von einem anderen Anhänig machen. Dieser Erfahrung war bitter, aber lehrreich.

Lieben Gruß Golden
****61 Mann
1.223 Beiträge
Nachdem ich eine Nacht mehr oder weniger geschlafen habe, sehe ich meinen Absturz in einem anderen Licht.

Nach meinem Verständnis sind die Depressionen nichts anderes als eine Art zwanghaftes Verhalten. In der Kindheit habe ich Verhaltensmuster gelernt, sie mich von mir weg gebracht haben und immer die Eltern in den Fokus nahmen. Immer habe ich die Probleme, die sie miteinander und mit sich selber haben voll mitbekommen und mein Handeln auf sie ausgerichtet, immer in der Angst sie zu verlieren. Dieses Gefühl für Unsicherheit und Brüchigkeit nahm ich mit in das Erwachsenenleben.

Dort habe ich mein Handeln immer nach den Anderen ausgerichtet, da hinter dem Verhaltensmuster immer die Angst vor dem Verlust und der Einsamkeit stand.

Das war für keine Beziehung gut, da es mich überforderte und ich ständig unzufrieden mit mir war.

Wenn ich jetzt versuche, aus dem Schema auszubrechen, kommen diese Verlustängste massiv hoch. Ich handele jetzt so, dass ich in Gefahr laufe, die anderen zu verlieren und einsam zu sein. Der Absturz will mich letztlich nur schützen und vermeiden, dass ich einsam werde. Das ist hier natürlich pathologisch.

Ziel muss es also sein, den eigenen Instinkt zu überzeugen, dass die Folge keineswegs die Einsamkeit ist, sondern, dass ich durch selbstbewusstes (im Wortsinne, sich selber bewußt sein) Handeln mich weniger überfordere und mit anderen auf gleicher Augenhöhe agieren kann und dabei meine Wünsche respektiere.

Viele Grüße
Jürgen
Erkannt
Hallo Jürgen

Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Erst wenn man erkennt wo das Problem liegt, kann man es auch Bekämpfen. An sich selbst zu Arbeiten, ist der wichtigste Teil bei der ganzen Sache.

Lieben Gruß Golden
********1_rp Frau
1.182 Beiträge
@Jürgen
Verlustängste entstehen, weil wir uns nicht trauen auf eigenen Füssen zu stehen. Wir glauben, weil wir krank sind, brauchen wir einen anderen Menschen, der uns hilft.
Versuche Deine Krankheit selbst in die Hand zu nehmen. Denke nicht an die Hilfe von anderen, sondern an Deine eigene Stärke. Einsam bist Du nur, weil Du dieses Gefühl zu lässt und Dich zurückziehst.
Wenn Du es schaffst, an Dir und Deiner Krankheit zu arbeiten, wirst Du schnell merken, dass die Verlustängste weggehen. Du brauchst sie dann nicht mehr. Du brauchst dann keine andere Person mehr. Du stehst dann für Dich ein. Du bist jetzt erwachsen und Du kannst das.

Verlustängste sind einige der wenigen Sachen, die ich nicht habe. Durch meinen Missbrauch und die Vernachlässigung durch meine Eltern war ich schon im frühsten Kindesalter gezwungen, mich um mich selbst zu kümmern. Aber ich habe viele andere Ängste und die Erfahrung gemacht, dass unsere Schwierigkeit oft daran liegt, dass wir nicht akzeptieren können, dass wir uns um uns kümmern müssen. Leider kann uns niemand unsere Kindheit zurück geben und sie ändern. Und das müssen wir leider akzeptieren.

Ich weiss, dass das alles sehr schwer ist. Ich stehe oft an einem Punkt, an dem ich verzweifeln möchte. Und bin deshalb auch sehr dankbar ich mit Menschen mailen zu können, die mich verstehen. Die wissen, dass unser Leben oft ein Auf und Ab ist.
Aber Du schaffst es. Hab Mut. Vertraue auf Deine Kraft.

*knuddel* finchen
****61 Mann
1.223 Beiträge
Danke für die Unterstützung. Letztlich ist es egal, welche Ängste uns dominieren. Es führt immer zu Unsicherheit und ich glaube auch, dass es Vorgänge in der Kindheit sind, die hier die entscheidende Rolle spielen. In meinem Profil habe dazu eine Kleinigkeit geschrieben.

Ich bin auch der Meinung, dass die Arbeit von dem Betroffenen geleistet werden muss. Zum Einen fühlt er dadurch besser, was sein Problem ist und zum Anderen hat er bessere Möglichkeiten im Falle von "Rückschlägen" damit umzugehen.

Trotzdem sollte man nicht in seinem "eigenen Saft" schmoren. Man gibt nicht so leicht auf.

Grüße
Jürgen
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