Japp, Trinchen. Hast schon Recht. Dennoch sollte man vorsichtig sein und vorab ein Diagnose stellen. Auch bei Missbrauchsopfern sollte man abwägen und vorsichtig sein. Das habe ich dazu gefunden:
Kontraindikation
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Absolute Kontraindikation besteht meist bei einer akuten Psychose, psychotischen Zuständen (Manie, schizophrener Schub) und bei paranoiden Vorstellungen. Da eine grundsätzliche Therapiemotivation notwendig ist, können antisoziale Persönlichkeitsstörungen durch Hypnose kaum beeinflusst werden.
Relative Kontraindikation liegt meist dann vor, wenn Rapportverlust während der Hypnose droht, wie bei schweren Borderline- und narzisstischen Störungen. Ursächlich ist die veränderte Realitätsorientierung in der hypnotischen Trance, die nur dann genutzt werden kann, wenn der Rapport aufrechterhalten bleibt.
Die Anwendung bei histrionischer Persönlichkeitsstörung ist umstritten. Einerseits ist zwar meist eine hohe Suggestibilität bei den Patienten vorhanden, andererseits jedoch wird die Gefahr des „Ausagierens“ vermutet.
Keine direkte Kontraindikation besteht bei traumatisierten Personen, jedoch ist in diesen Fällen ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen erforderlich.
Insbesondere bei Missbrauchsopfern kann die Situation der Hypnose mit der meist stark asymmetrischen Rollenverteilung das Gefühl der Ohnmacht des Patienten wecken, das gerade therapeutisch bearbeitet wird. Aufgrund der Problematik von Fehlerinnerungen (sog. False-Memory-Syndrom) ist eine Wahrheitsfindung bei amnestischen Kindheitserlebnissen kaum möglich.
Ähnlich verhält es sich mit einem zu légèren Umgang mit Trauma-Patienten. Die Hypnose bietet zwar die Möglichkeit, den Klienten an fast jeden beliebigen Ort der Vergangenheit zurückzuführen, aber es ist nicht immer ratsam, das so ohne weiteres zu tun. Man denke zum Beispiel an ein Missbrauchsopfer, das unter den Folgen sexueller Übergriffe in seiner Kindheit leidet, dem aber die Erinnerung an den Täter und die genauen Vorgänge fehlt. Denjenigen einfach so in die Situation "hineinzuwerfen" könnte zu einem großen Schock und im Zweifel sogar zu einer Verschlimmerung des Traumas führen. Eine allzu intensive Beschäftigung mit einem Trauma und ein ständig wiederholtes Durcharbeiten führt in vielen Fällen nicht wie so oft in der klassischen Psychotherapie behauptet zu einer Auflösung sondern kann auch eine massive Retraumatisierung und damit Verfestigung des Problems bedeuten. Nicht jedes Trauma kann so mir-nichts-dir-nichts in Hypnose aufgelöst werden sondern einige bedürfen einer sehr vorsichtigen und empathischen Vorgehensweise, damit der Klient wirklich eine Besserung erfahren kann.
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* = Textkopie aus WIKI
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