(ist ja nun eine tatsache das diese fehlentwicklung in der frühesten kindheit beginnt)
Ist es das...?
Ich glaube, dass ist eher ein immer wieder geschürtes Vorurteil.
Ein Vorurteil, dass es meiner Mutter nach meiner Diagnose sehr schwer gemacht hat, weil sie lange Zeit die "Schuld" bei sich gesucht hat. Versucht hat zu analysieren, wo sie Fehler gemacht hat.
Sicherlich spielt Kindheit und insbesondere Missbrauchserfahrungen und ähnliches eine Rolle dabei. Aber es
muss nicht so sein.
Ich möchte mal von mir behaupten, dass es bei mir nichts mit der Kindheit oder so zu tun hat.
Es gibt auch biologische Dinge, die dabei eine Rolle spielen können. (Z.B. ein erhöhter (oder war's erniedrigter?) Cortisolspiegel.)
Ich kenne mehr Borderliner, die von sich behaupten, eine super Kindheit gehabt zu haben, als Borderliner, die eine schlimme Kindheit hatten.
dieses forum sollte selbstmitleidige patienten blocken! hier sollte nur menschen scheiben düfen die auch wirklich daran interessiert sind virtuelle selbsthilfe zu leisten!
Hmm, mal angenommen, hier wären nur noch Leute, die Hilfe leisten wollen... wem sollten sie denn dann noch helfen...?
Jeder hat das Recht auf ein bisschen Selbstmitleid und auf ein bisschen Zuspruch.
Ich kann schon verstehen, dass manche es hin und wieder einfach brauchen, mal virtuell in den Arm genommen zu werden. Finde nicht, dass das eine Bestätigung ist. Bestätigung wäre in meinen Augen, wenn man sich gleich dazu hockt und mitflennt. ^^
Aber jemandem zu gestatten, einfach mal alles rauszulassen, kann befreiend sein, sodass es demjenigen hinterher wieder besser geht.
Und nur weil man heute mal im Selbstmitleid ertrinkt, heißt das ja nicht, dass man nicht bereit ist an sich zu arbeiten.
Gerade als Borderliner kennt man das doch sicherlich... den einen Tag verkriecht man sich voller Selbsthass und -mitleid ins Bett und den nächsten könnte man wieder Bäume ausreißen und versteht nicht, wieso man sich gestern so verkrochen hat.
Aber gerade, wenn man dann so einen Verkriech-Tag hat, ist es doch schön, wenn man auch irgendwie mal sagen darf "Boah, heut geht's mir aber scheiße, alles ist doof, kein Bock mehr."
Ich finde auch solche Gefühle haben ihre Daseinsberechtigung. Und ich hab inzwischen gelernt, diese zu akzeptieren, anzunehmen und auch mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es auch wieder besser wird, auszuleben.
Aber es steht dir und allen anderen natürlich frei, solch selbstmitleidige und/oder nach Aufmerksamkeit heischende Postings einfach zu überlesen.
ich bin stolze borderlinerin!
also definierst du dich über deine krankheit?
Ich muss gestehen eine Zeitlang auch mal "stolz" darauf gewesen zu sein. Aber aus dem Grund, weil es mich zu etwas "besonderem" gemacht hat. Alles war besser, als normal und langweilig zu sein. (
)
Heute bin ich tatsächlich stolz, dass ich
trotz all der "Behinderungen" oder Schwierigkeiten, die die Krankheit mit sich bringt, (mal mehr mal weniger gut) klar komme. Dass ich mich trotz Selbstmitleid irgendwann wieder aufrappeln kann. Dass ich trotz Gefühlsausbrüchen mein Verhalten unter Kontrolle habe. Usw.
Denn das sind alles Sachen, die ich selbst beeinflussen und schaffen kann. Die ich mir erarbeitet habe. Warum sollte ich auf etwas (eine Krankheit) stolz sein, für das gar nichts kann...?
Aber du meintest das wohl eher im Sinne von Akzeptanz.
Nun ich denke, das ist in der Tat ein Prozess, der einfach seine Zeit braucht. Der eine braucht länger dafür sich einzugestehen, dass er Probleme hat und dass da viel Arbeit vor ihm liegt, und der andere realisiert und akzeptiert das schneller.
Letztendlich ist es für eine erfolgreiche Therapie natürlich wichtig, das erstmal so anzunehmen, den Status Quo zu akzeptieren, damit man dann etwas daran ändern kann.
Ich definiere mich nciht über meine Krankheit, aber ich brauche diese Definition "Borderline" schon irgendwie. Also für mich ist es wichtig, dass ich einen Teil von mir als Borderline deklarieren und abstempeln kann. Das hier bin ICH und das hier ist mein Borderline-Teil. Manchmal ist der Borderline-Teil stärker als mein ICH, und mein ICH wird durch ihn immer wieder beeinflusst. Aber es sind im Grunde genommen zwei verschiedene Dinge.
Es ist quasi wie ein Sack, den ich auf dem Rücken trage. Es ist mühselig, damit über Stock und Stein zu laufen und manchmal haut der Sack einem echt ins Kreuz, aber es ist nur ein Sack. Der hat nichts mit mir selbst zu tun. Und im Laufe der Zeit wird's auch immer leichter werden, den zu tragen...
Die Metapher passt auch hier zu...
andere können mir die last nicht abnehmen die sich schwer auf mich stützt
Abnehmen sicherlich nicht, aber manchmal können sie dir tragen helfen...