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Borderline als Modekrankheit?

*********rbell Paar
5.203 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Borderline als Modekrankheit?
Ich weiß, dass viele Gruppenmitglieder von dieser emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (wie sehr ich diese Bezeichnung liebe *örgs*) betroffen sind.

Ich lerne viele Menschen kennen, die auch darunter leiden. Besonders Frauen in meinem Alter. Die Gesellschaft spricht schon von Borderline als Modekrankheit...davon, dass alle Menschen Borderliner sind. Versuche ich Mitmenschen zu erklären was ich habe, dann ernte ich meist ein: "Hey...ich bin genauso..ich hab vielleicht auch Borderline!" Andere prahlen sogar damit krank zu sein.

Geprägt wurde der Begriff "Borderline" 1938 von dem Psychoanalytiker William Louis Stern, der damit eine Gruppe von Störungen meinte, die sich an der Grenzlinie (= Borderline) zwischen Psychose und Neurose bewegen - also zwischen "totalem Wahnsinn" und "leichter Macke". Als Folge davon wurde die Borderline-Störung entweder als eine Unterform der Schizophrenie behandelt oder aber als Neurose. Beides war wenig erfolgreich. Die "Borderliner" passten nirgendwo so richtig hinein.

Wie sind eure Erfahrungen? Denkt ihr heute wird zu schnell diagnostizert? Wie erklärt ihr eurem Umfeld was bei euch anders ist? Wie reagieren sie usw.

Fragen über Fragen...und ich würde mich über einen Austausch freuen

Liebe Grüße
die Schneee
*****ree Frau
13.377 Beiträge
es gibt einen mehrstündigen borderline- belastungstest der vor der diagnosestellung durchgeführt wird (werden sollte).

borderline wird nicht nur an hand von ein paar ritzern am arm diagnostiziert.
*******tin Frau
75 Beiträge
auf diesen und ähnliche tests warte ich seit ich vor drei wochen in die tk gegangen bin aber bisher ist gar nichts passiert.......
aber nach der explosion am mittwoch meinte die psyschotusse da ich hätte ne borderline störung....
*********rbell Paar
5.203 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Danke für den Einwurf....den kenn ich natürlich

Was ich meinte ist. Immer häufiger tritt die Borderline-Erkrankung ins öffentlche Interesse. Während vor 10 Jahren kaum jemand was mit der Bezeichnung anfangen konnte ist es heute so als wäre jeder direkt oder indirekt betroffen

Trotz einer unübersehbaren Zahl von Ratgebern,Artikeln und Chat-Rooms der Menschen, die mit dieser Diagnose leben müssen, werden „Borderliner“ noch immer heftig diskriminiert und realitätsfern dargestellt. Dieses Bild eines Borderline-Menschen bestätigt jedoch nur Stereotypen und bedient verhängnisvolle Klischees,die weder der Realität entsprechen, noch dem Leben der Betroffenen gerecht werden.

Ich persönlich kenne einge Bordis bei denen ich es fast nicht glauben kann, dass sie unter dieser Erkrankung leiden...aber ich kann ja auch nicht in sie hineingucken.

Aber wenn man sich die Promis anschaut, die unter Borderline leiden bzw. leiden sollen...was für ein Bild zeichnet das von uns in der Gesellschaft???

Um euch zu verdeutlichen was ich meine nenne ich nur einige Beispiele

-Britney Spears- mit exessiven Drogenausfällen- und Vorwürfen,die eigenen Kinder extrem vernachlässigt zu haben, war für die Medien ein„gefundenes Fressen“.
-Magersucht steht im Folus wie z.B. bei Wyonna Ryder
• Drogenmissbrauch wie im Falle von Kurt Cobain und Amy Winehouse
Wutausbrüche und Zickenhaftigkeit wie bei Noami Cambell

Ist das das Bild, welches die Gesellschaft von Borderlinern hat?
*********3140 Paar
917 Beiträge
Ich denke auf jeden Fall, daß es auch eine Modediagnose ist. Alles was man nicht unterbringt, wird als Borderline bezeichnet.
Und die öffentliche Meinung ist definitiv sehr negativ, eigentlich sind Bordis das Letzte und nicht heilbar.
Mir glaubt auch keiner, daß ich Borderline habe, weil ich mein Leben im Großen und Ganzen ganz gut meistere. Ich bin mir auch nicht so sicher, ob es auf mich zutrifft. Habe von meiner Therapeutin Letiratur über einige Störungen bekommen und mich durchgearbeitet. Und in einigen gibts Übereinstimmungen. Ich weiß nicht, ob man das immer bei jedem eindeutig sagen kann.
Im Prinzip ist es ja auch egal, wie es sich schimpft, wichtige ist es wie man damit umgehen soll. Es fällt einem halt einfach leichter, wenn man das Kind beim Namen nennen kann. Ich war schon einige Male in den Kliniken wg der Essstörung und erst beim letzten Aufenthalt hat man Boederline diagnostiziert, obwohl ich mich auch schon früher geritzt habe.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
auf diesen und ähnliche tests warte ich seit ich vor drei wochen in die tk gegangen bin aber bisher ist gar nichts passiert.......

warum die eile??? das hauptproblem von borderlinern sind die extremen anspannungen. borderlinebelastungstest hin oder her, anspannungen werden in der verhaltenstherapie eh gleich angegangen, egal ob borderline oder anderer herkunft.

und wenn sich der klient schon eindeutig "borderlinerisch" zeigt ist der test nicht nötig. sowas bietet sich eher an wenn es um eine differenzieldiagnose geht bzw der klient nicht richtig einzuschätzen ist.

Aber wenn man sich die Promis anschaut, die unter Borderline leiden bzw. leiden sollen...was für ein Bild zeichnet das von uns in der Gesellschaft???

ganz ehrlich, wen interessieren promis?

mich, selber unter anspannungen leidend (aber kein borderliner) interessiert keine britney spears oder wie sie alle heißen. ich interessiere mich für mich und meine familie& freunde.

zudem muss man bedenken das hier vermutlich keiner die stars aus den hetz-zeitschriften persönlich kennt und wie jeder weiß sollte man sich selber seine meinung bilden *zwinker*

das was die potenziellen konsumenten interessiert sind skandale und dramen. da klingt borderline natürlich sehr gut, macht interessant und kurbelt den verkauf (von was auch immer) an.

wie es den stars (die ja auch nur menschen sind) hinter der kamera wirklich geht und unter welchen krankheiten sie leiden werden wir medien-freaks nie beurteilen können, weil wir den menschen hinter der ganzen show nicht kennen.

ein psychotherapeut wird schon wissen unter welchen gesichtspunkten er eine borderline- diagnose stellt, auch bei stars.

was die presse daraus macht ist ne andere sache. mich juckts jedenfalls nicht.

in meinen augen gibt es keine mode- erkrankungen. fakt ist, borderlineerkrankungen nehmen immer mehr zu.

unsere gesellschaft verändert sich immer schneller, die anforderungen an uns werden immer ausgeprägter und da reagieren immer mehr menschen mit heftigen reaktionen.

psychiatrien schießen wie pilze aus dem boden und der bedarf an therapeuten nimmt stätig zu.

das hat nix mit coolness zu tun, eher mit den psychosozialen faktoren des 21. jahrhunderts.

ich habe in meiner zeit als psychiatrie- schwester einige borderline gesehen und mir fiel immer wieder auf das der einer borderliner dem anderen seine erkrankung nicht gegönnt hat.

jeder wollte der krankeste und bedürftigste sein. man überbot sich mit irgendwelchen fragwürdigen aktionen um die aufmerksamkeit des pflegepersonals uneingeschränkt auf sich lenken und kaum bekam borderliner a aufmerksamkeit drehte borderline b noch mehr am rad um ihm den rang abzulaufen- aber das ist nun mal die erkrankung.

ich bin der meinung jeder sollte sich um seine eigenen angelegenheiten kümmern und vor seiner eigenen tür kehren.

fragliche modeerscheinung hin oder her.
*********rbell Paar
5.203 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
zudem muss man bedenken das hier vermutlich keiner die stars aus den heitz-zeitschriften persönlich kennt und wie jeder weiß sollte man sich selber seine meinung bilden


Genau das ist doch aber der Punkt...habe ich irgendwo geschrieben, dass ich mich für sie interessiere? Dreh mir hier bitte nicht das Wort im Mund um. Ich hinterfrage das Bild, welches durch solche Promis in den Köpfen der Gesellschaft entsteht was Borderline angeht

Was jedoch die Veränderungen innherhalb der Gesellschaft angehen stimme ich dir zu.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Ich hinterfrage das Bild, welches durch solche Promis in den Köpfen der Gesellschaft entsteht was Borderline angeht

warum reibst du dich da so dran?

ist doch egal was andere denken...
*********rbell Paar
5.203 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Finde ich eben nicht. Denn durch dieses Bild, welches die Gesellschaft hat, fühlen sich viele Betroffene eingeschränkt. Die Meisten "verstecken" ihre Krankheit was sicherlich genau damit zu tun hat
borderline?
gibt es diese persönlichkeitsstörung wirklich? oder ist es eher eine verlegenheitsdiagnose wenn ärzte nicht mehr weiter wissen?

ich selbst habe unter anderem diese diagnose nach einem mehrstündigen test bekommen.

ich habe viele bücher gelesen, stundenlang im i-net gesurft und gesucht, berichte angesehen usw.
steckt nicht jedem menschen ein kleiner bordi?
steckt nicht jedem menschen ein kleiner bordi?

das hab ich mich auch schon des öfteren gefragt....
*********rbell Paar
5.203 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Und wenn in jedem Menschen ein kleiner Bordi steckt, dann wäre die Diagnose doch irgendwie eine Modeerscheinung....ein Nebeneffekt unserer Zeit, ein Symptom unserer Gesellschaft
modeerscheinung - nein das stimmt nicht ganz finde ich

einen kleinen bordi hat jeder in sich glaub ich,...

nur leider ist es bei anderen kein kleiner bordi sondern das ganze große packet das man auf den schultern tragen muss (sein leben lang?)
und dann kann man von borderline sprechen
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Die Meisten "verstecken" ihre Krankheit was sicherlich genau damit zu tun hat

naja.... muss man denn seine krankheit celebrieren und jedem um die ohren hauen?

genau das ist das problem mit vielen borderlineren. dieses absolut übertriebene in den mittelpunkt stellen und das einfordern von aufmerksamkeit um jeden preis.

eine identifikation durch die krankheit.

wenn dich die medien so stark beeinflussen das du meinst dich verstecken zu müssen, dann ist das eine sache des selbstbewusstseins.

fragt sich nur vor dem du dich meinst verstecken zu müssen? freunde, familie, lieschen müller bei aldi an der kasse?

meine angehörigen wissen von meinen anspannungen und den damit verbundenen unannehmlichkeiten. ich habe mir offensiv hilfe geholt und mich dabei bis auf die unterhose ausgezogen- klischeedenken hin oder her.

Ich bin ICH, nicht meine krankheit ist mein ich. manchmal erfordern gewisse lebensabschnitte besondere vorgehensmaßnahmen.

sowas ist kein zeichen von schwäche.

steckt nicht jedem menschen ein kleiner bordi?

würde man alle menschen screenen, es würden soviele "borderliner" dabei rauskommen. ich finde sowas einfach nur schwachsinnig. der mensch ist mensch und man hat ihn zu nehmen wie er ist- außer er gefährdet sich oder andere.

im grunde sind alle menschen irgendwo psychisch krank und müssten therapiert werden bis sie als normal gelten.

meiner meinung nach soll jeder seine macken haben wie er will solange er sich nicht in gefahr bringt und sich selber runterwirschaftet. das zähle ich für sämtliche "erkrankungen".

erst wenn es den betroffenen selber stört oder er in der gesellschaft nicht mehr zurecht kommt sollte ihm geholfen werden.

nur muss er das selber auch wollen.

aber bitte keine identifikation über die erkankung- das ist einfach nur bitter und verschlechtert die lage.
*********rbell Paar
5.203 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Also Nys....zum letzten Mal: Leg mir hier nichts in den Mund, was ich nicht auch geäußert habe!!!! Sowas kann ich namlich gar nicht leiden.

Ich habe niemals gesagt, dass ich mich verstecke. Ich habe hier lediglich einen Thread eröffnet und eine Sicht der Dinge angeboten, welche nicht zwangsläufig meine eigene ist. Es tun sich nur Fragen auf und mich interessiert wie andere das sehen.
******wen Frau
15.878 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die aktuellen Diagnostikkriterien sind weder das Non-plus-ultra, noch sind sie eine abgeschlossene Sache wie die Bibel. Sie werden ständig hinterfragt, neu durchdacht und verändert. Selbst die namhaften BL-Forscher wie Stern, Kernberg, Linehan, und wie sie nicht alle heißen, begrüßen es (oder würden es tun), käme ein wissenschaftliches Konzept "auf den Markt", mit dem sich die Symptomkonstellation dessen, was wir heite BL nennen, besser erklären ließe. Es gibt X Theorien über das Wesen und die Genese der Störung, von verhaltenspsychologischen, physiologischen bis zu psychoanalytischen und familiensystemischen Ansäztzen. Meine favorisierte Richtung, die der Ego State Theorie, könnte es sogar 2017 in die neue ICD-11 schaffen, sie scheint im Moment das einleuchtendste Erklärungsmodell zu sein.

Zum Thema Modediagnose... Es gab und gibt in jedem Jahrzehnt Modediagnosen. Zu Freuds Zeiten war es die Hysterie, später die Schizophrenie, dann Borderline und ADHS. Das liegt aber nicht daran, dass diese Krankheiten neu auftreten. Ein Grund ist, dass die Manuale neue Möglichkeiten der Diagnostik zuließen. Vor DSM III gab es nicht mal im Ansatz so etwas wie Borderline. Seit die APA (American Psychiatric Association) neue Diagnostikrichtlinien rausgebracht hat, werden diese selbstredend von allen Diagnostikern genutzt. Ein anderer Grund ist das öffentliche Interesse. Es gab Zeiten, da war eine psychische Störung verpönt, man schämte sich dafür, sich einzugestehen, dass etwas nicht stimmt. Man hatte Angst, stigmatisiert zu werden, und Angst vor den damaligen teilweise nicht sehr effektiven Behandlungsmethoden (z.B. wurde Elektroschocktherapie, EKT, früher ohne Narkose durchgeführt). Das schafft eine ganz eigene Meinung der breiten Masse, und bis heute hat die moderne Psychologie und Psychotherapie den Makel der frühen Jahre an sich haften, als sie noch in den Kinderschuhen steckte. Sie ist eben noch eine relativ junge Wissenschaft, die seit erst 100 Jahren empirisch und damit wissenschaftlich existiert. Seit psychische Erkrankungen nicht merh so geächtet werden, trauen sich auch mehr Betroffene, darüber zu reden. Die Bereitwilligkeit, zum Arzt zu gehen, ist enorm gestiegen, es ist nicht mehr peinlich, zum Psychologen zu gehen. Daher kommen die gestiegenen Zahlen der Betroffenen und der exorbitante Bedarf nach Psychologen und Psychiatern (Statistik: In Deutschland würde selbst die 4fache Menge an Behandlungsangeboten nicht ausreichen, den Bedarf zu decken. Exklusive Dunkelziffer.) Die Krankheiten treten also nicht vermehrt auf, sie werden nur öfter entdeckt.
*******frau Frau
278 Beiträge
steckt nicht jedem menschen ein kleiner bordi?

Ich denke schon. Schließlich treffen die Diagnosekriterien auf fast jeden Menschen zu. Aber halt nur bis zu einem gewissen Grad. Damit man das Ganze wirklich Borderline nennen kann, muss das schon ein wenig ausgeprägter sein.
Phasen von Leere oder depressiver Verstimmung, sowie auch Stimmugnsschwankungen oder impulsives Verhalten kennt schließlich JEDER Mensch. Aber eben nicht in der Intensivät wie ein Borderliner.

Aber das ist tatsächlich ein Vorwurf, den ich mir damals - nach der Diagnosestellung - von meiner Familie anhören musste. Ich solle mich doch nicht kränker machen als ich bin; das sei doch alles normal; und das würde doch auch auf die anderen zutreffen etc.
Das hat mich leider sehr lange zweifeln lassen, und tut es auch jetzt noch gelegentlich. Ich musste mir zig Bücher u.ä. durchlesen, um für mich selbst festzustellen, doch, es IST bei mir mehr als normal, das TRIFFT auf mich zu, ich BIN Borderliner.

Wesentlich schlimmer finde ich allerdings das Vorurteil, dass alle Borderliner manipulative Monster sind, denen man eh nix glauben darf, und die sich alle die Arme aufschneiden. *vogel*
Leider wird das ja sehr gerne von den Medien geschürt. SVV steht immer wieder im Fokus, alle anderen (westenlich wichtigeren) Symptome werden unter den Tisch gekehrt.
Ich erinnere mich an einen Beitrag in Stern TV, wo 2 Borderlinerinnen im Studio waren. Letztendlich ging es NUR um deren Selbstverletzungen, die selbst für Borderliner echt heftig waren. (Ich kenne keinen Bordi, der schon mal Rasierklingen geschluckt hat. *oh2*)
Jedes Mal, wenn ich mich als Borderliner oute, heißt es "Ach, dass sind doch die, die sich selbst verletzen." und ich muss erstmal meinen Sermon runterrattern, dass es ja eigentlich um ganz andere Dinge geht.
Selbst meine Mutter (!) war GEGEN eine DBT, weil sie meinte, dass die ganzen anderen Borderliner mich ja alle manipulieren und runterziehen würden, und mich dazu anstiften würden, auch Drogen zu nehmen und mich noch mehr zu verletzen etc.

Ich würd's nicht unbedingt "Modekrankheit" nennen, aber Borderline ist halt eben sehr Medientauglich. Ist doch alles so schön dramatisch.
Ich fänd's halt nur schön, wenn mehr Aufklärung und weniger Hetze von den Medien betrieben würde. *nixweiss*

Noch mal ganz kurz zu den Promis... Lady Di war übrigens auch Borderlinerin. *zwinker* Aber deren Leben war natürlich nicht so schön Skandalträchtig
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Danke für das Thema..!
steckt nicht jedem menschen ein kleiner bordi?

Ihr scheint diese Frage klar mit eine " Ja " zu beantworten,wieso..?
ich habe seit über 30 Jahren Depressionen und habe im Laufe der Zeit eine Reihe von verschiedenen Symtomen gehabt...so zB Esstörungen ( was mich heute noch etwas wundert..)
aber als Borderliner habe ich mich nie gesehen,ausser das ich mir selber Schmerzen zugefügt habe um überhaupt mal was zu spüren *snief*

was "gehört" dazu um sagen zu können man sei Borderliner..?

Lg
*****ree Frau
13.377 Beiträge
(Ich kenne keinen Bordi, der schon mal Rasierklingen geschluckt hat.

nicht nur rasierklingen... auch scherben, batterien, stacheldraht uws.

in den 4 monaten in denen ich in der psych gearbeitet habe, habe ich das oben genannte alles live mitgekommen.

das geritze mit der rasierklinge ist da nahezu lächerlich, weil das in vielen kliniken kaum beachtung findet. kurzer blick obs genäht werden muss und wenn nicht, dann gibts etwas verband und der klient hat sich selber zu verbinden. da wird kein fass mehr von gemacht, kein kopftätschelndes verbinden durch die schwester....

batterien und scherben haben da den "vorteil" das sie eine lange reihe von untersuchungen und maßnahmen nach sich ziehen. genau wie das strangulieren mit der eigenen unterhose, bh- trägern oder dem gummiband der jogginghose.

da kann der schuss auch mal nach hinten losgehen und man wird auf der intensivstation wach,- oder auch nicht.

was das svv angeht haben borderline ein riesiges potenzial, nur wird halt fast immer nur die berühmte rasierklinge thematisiert....

deshalb ja auch das klischee das jeder der ritzt ein borderliner ist.
Hmm Ich bin leider ein Borderliner.
Ich sehe das nicht als Modekrankheit. Da würde ich ehr sagen Burnout ist ne Modekrankheit.

Ich habe mehrere Psycho analysen machen dürfen.
Dabei kamen dann 6 verschiedene Persönlichkeitsstörungen raus.
Das hauptmerkmal liegt im Borderline. Emotional Instabil.
Beim Borderline gibt es aber verschiedene zwischen Schritte.
zb, impulsiver Art.

Und Borderline heisst nicht das man sich immer selbst Verletzen muss oder Schneidedruck hat.
vielmehr liegt das Problem im generellen Verhalten.
Borderliner haben über Jahre verschiedene Traumatisierte oder Belastungs zustände erlebt, um sich selber zu schützen hat man sein Verhalten so konzipiert das man sich als Kind oder Jugendlicher geschützt hat. Was also in der Kindheit funktioniert hat, geht im Erwachsenen leben nicht mehr, somit kommt es zu diesen Problemen.
Borderline ist nicht heilbar, man muss aber lernen damit umzugehen.
Deswegen werden bei Borderline auch meist Verhaltenstherapie gemacht.

Für mich Persönlich ist die Diagnose nicht angenehm, da ich doch viel zu bearbeiten habe. Aber eine Diagnose zeigt einem wenigstens den weg.

Ich wahr diagnostiziert als Burnout Syndrom, Deppression, dazu gesellte sich eine Genarelisierte Angststörung. Aufgrund dieser Störungen wurde dann genauer geschaut, und so bin ich jetzt Diagnostiziert als Borderliner, in Verbindung einer Anakastischen Persönlichkeitsstörung die sich auf das Borderline aufgebaut hat.

Wie dem auch sei, wer hier von einer Modekrankheit spricht sollte sich mal mit denen unterhalten die unter dem Borderline wirklich leiden. Dann würde sich warscheinlich die Sichtweise ändern.

Da Psychische Erkrankungen immer mehr in die Öffentlichkeit kommen, ändert sich die allgemeine Auffassung.
LG Sven
was "gehört" dazu um sagen zu können man sei Borderliner..?

genau das ist ja das problem,...

der grund warum ich behaupte das in jedem menschen ein kleiner bordi steckt ist ganz einfach zu erklären

gib mal in google borderline ein, dann lies dir die symptome durch ich glaube darin erkennt sich JEDER wieder.
nein nicht umbedingt wenns um SVV geht,...

aber welche frau gibt nicht mal 50€zu viel für schuhe aus, oder kauft 2 paar schuhe weil sie ja so hübsch sin, obwohl sie gar keine schuhe "gebraucht" hätte (ist das schon ein zeichen für kaufsucht?) oder unüberlegtes geldausgeben, was bordis ja so an sich haben *ggg*

wieviele frauen können austicken nur weil der partner wiedermal seine socken nicht wegräumt, das t-shirt nach ner woche noch neben dem bett liegt und er grundsätzlich das geschirr in die abwasch stellt anstatt den geschirrspüler zu nützen (werde nur ich als bordi da mal laut, oder dürfen das auch "normale" oder anders gefragt, welche frau sieht da lächelnd zu und denkt sich "ach macht ja nix")

es zu jedem punkt solche banalen beispiele,... darum glaub ich jeder ist ein bissi bordi *g*
******wen Frau
15.878 Beiträge
Gruppen-Mod 
Um das mal kurz klar zu stellen:

Die Symptome irgendeiner Krankheit trägt jeder Mensch mit sich herum. Aber erst, wenn er alle Diagnostikkriterien erfüllt, ist er krank. Und die Diagnostik verlangt im C-Kriterium eindeutig psychisches oder soziales Leiden, das durch die Symptome verursacht wurde, sowie im B-Kriterium meist eine bestimmte Leidensdauer.

Es gibt ein Kontinuum zwischen gesund und krank, auf dem sich jeder einordnen kann. Dabei ist er aber noch nicht krank in sensu ICD/DSM, noch behandlungsbedürftig. O.g. "Bordi-Eigenschaften" sind Teil jedes Mensches, der Handlungsimpulsen folgt.
Klar werden Borderliner diskriminiert, Süße. Es gibt so viele Menschen, die sich auf dieser Diagnose ausruhen. Vor allem, da es bis vor kurzem noch als untherapierbar galt. Frei nach dem Motto: "Ich bin halt so, ich kann nichts dafür und ich kanns auch nicht ändern, lebt damit!". Ich habe Menschen mit dieser Diagnose kennengelernt, die mich von vorn bis hinten verarscht haben. Ich kann es ertragen, wenn man mich anlügt, wenn ich weiß, der andere kann nicht anders. Aber jemanden auszunutzen, mit voller Absicht, jemanden im Stich zu lassen, der einem immer geholfen hat, sowas ertrage ich nicht. Und leider musste ich diese Erfahrungen gerade unter unseresgleichen machen. Klar, haben die Menschen viel durchgemacht, aber man muss halt kämpfen um zu dem Menschen werden zu können, der man sein will. Ich fühle mich selbst so oft, als wollte ich alles nur noch hinschmeißen und mich von allen mal am Arsch lecken lassen. Und ab und zu darf man das auch, in Maßen um dann weiter zu kämpfen... Das machen viele nicht.

Gerade während und kurz nach der Therapie habe ich in jedem einen potentiellen Borderliner gesehen. Zum einen vielleicht, weil man damit nicht allein sein will, weil man anderen aus Ihrer Unzufriedenheit helfen will und sicher auch, weil man sich dann nicht mehr ganz so freaky fühlt.

Mittlerweile denke ich sowas viel seltener. Jeder macht mal ne schwere Phase durch, aber Borderline ist eine Störung die in der Kindheit entsteht und für immer bleibt. Das ist keine Phase. Das ist ganz große Scheiße und wir können sehr stolz auf uns sein, wenn wir lernen, damit umzugehen!

Wie sage ich immer zu meinem Sohn: "Es geht nicht darum, perfekt zu sein und alles sofort hin zu bekommen, sondern darum, sich zu bemühen!"
*********rbell Paar
5.203 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Nee..du sagst immer: Ich werd wahnsinnig

ABER: Wahnsinnig wirste nicht, wahnsinnig biste schon *zwinker*
Nee..du sagst immer: Ich werd wahnsinnig

ABER: Wahnsinnig wirste nicht, wahnsinnig biste schon *zwinker*

Das sag ich zu dir... aber nicht zu Luka *zwinker*
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