Phrasen wie "Was ist schon leicht" helfen auch nicht wirklich weiter und sind eher kontraproduktiv. Nys, ich mag zwar deine kritische Art, aber hier ist es etwas zu viel des Guten.
mein "was ist schon leicht" sollte die situation nicht runterspielen, eher zeigen das alle irgendwelche probleme haben die man lösen muss und auch kann.
der te bringts auch nix wenn wir jetzt reihenweise in heulkrämpfe ausbrechen und wilde trauerbeurkundungen schreiben, das bringt sie nicht weiter.
autounfall, auto kaputt, angst, natürlich ist das große scheisse.
aber kein grund komplett zu verzweifeln.
unseren patienten in der psychiatrie sagen wir auch das sie nicht die einzigen mit problemen sind, das man auch mal nach links und rechts schauen muss, dann nimmt die dramatik etwas ab. wir fahren gut mit dieser methode. ich schrieb nur "was ist schon leicht", ein durchaus akzeptabler kommentar in anbetracht dessen was teilweise die doktoren unserne patienten um die ohren hauen.
hat jemand angst vor der öffentlichkeit wird er dazu verpflichtet in die öffentlichkeit zu gehen. das ist therapie. da wird keiner betätschelt und bedauert, da wird in den arsch getreten und sich der angst gestellt- allerdings nach einer gewissen karenzzeit nach der situation. meiner meinung nach sind 2 monate nicht lange her.
wer jetzt nur noch sein problem fokusiert und das problem immer mehr hochpusht wird vermutlich nicht weiter kommen.
eine freundin hat vor 2 1/2monaten ihren mann verloren, er hat sich umgebracht. sie war total fertig, heulte nur noch, aß nicht, trank nicht und vernachlässigte ihr baby. einmal kollabierte sie und ihr kind schlug ungebremst auf den boden auf.
dann drohte sie selber mit selbstmord, nahm ihre autoschlüssel und wollte losfahren, wir liesen sie sofort einliefern.
nix half ihr stationär, außer vielleicht die beruhigungsmittel. dann bekam sie eine neue zimmernachbarin, eine sehr alte dame mit depressionen.
die hat ihr im wahrsten sinne des wortes den kopf zurechtgerückt, ihr gesagt sie soll den arsch hochkriegen, ihr leben wieder aufnehmen, sich vor allem um ihr baby kümmern, wieder essen und trinken und nach vorne schauen.
das hat wunder bewirkt.
und diese meinung vertrete ich auch.
die te hatte "nur" einen autounfall.klar, für sie ist das grausam, schlimm, scheiße, traumatisch, triggernd- glaube ich alles. aber groß mitleid schieben und bedauern löst kein problem. so wird sie nicht wieder ins auto steigen.
und ich wiederhole mich: was erwartet man bitte nach nicht mal 2 monaten?
zu einem braucht es zeit, und 2monate sind keine lange zeit, und zum anderen positive erfahrungen in hinsicht auf dieses ereignis.
Ich glaube auch nicht, dass wir uns über die Versorgungs-, Infrastruktur- oder sonstige Situationen in Finnland anmaßen dürfen zu urteilen
wieso das denn nicht?
die grenzen der EU sind offen und für jeden bereisbar. gut, finnland wird nicht so derbe ausgebaut und strukturiert sein wie das ruhrgebiet, aber auch in finnland gibts öffentliche verkehrsmittel.
finnland ist meiner meinung nach kein unerforschtes land auf einer unentdeckten insel in der südsee wo nur urvölker leben, die dann die einzigen sind die einen ton dazu sagen dürfen.
seit google earth sowieso nicht.
zudem war es nur ein vorschlag gewisse fahrten vielleicht mit öffentlichen verkehrsmitteln zu machen, kein befehl. ein lösungsvorschlag die angst in dieser akutphase zu umgehen.
denn wenn es nun mal nicht als beifahrer geht muss man alternativen suchen.
finde ich auch nicht so abwägig. aber ich habe da eine andere einstellung als autofahrer. sage ich meinem mann er kann den zug nehmen sagt er nur "wieso? ich bin autofahrer, kein zugfahrer!".
keine ahnung warum sich viele führerscheininhaber direkt empören wenn sie ein ÖVM nutzen sollen....
wie dem auch sei, lass dir zeit...