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das Leben Vieler in einem Körper

das Leben Vieler in einem Körper
Wir (mindestens 4 Persönlichkeiten) teilen uns seit nunmehr über 40 Jahren einen Körper.

Geboren aus dem Willen, Unüberlebbares zu überleben, mental Unvorstellbares zu überstehen..........

Jetzt in dieser Gegenwart wäre es oft besser, wir wären Eins, aber dass gelingt natürlich nicht.

Schwierig ist es für die Hauptperson, mit den Fakten, die die Anderen teils schaffen, umzugehen...... morgendliches Erwachen in völlig fremden Betten mit null Erinnerung incl.....
Wir kennen uns zwar untereinander und teilen die meisten Erinnerungen, aber eben nicht alle. Das Kind schläft fast immer, die anderen 3 sind oft gleichzeitig irgendwie präsent.

Gibt es hier in der Gruppe noch andere Multiple? Und wie geht Ihr mit der Problematik um?

Neugierig, die *hexe*
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Das Kind schläft fast immer, die anderen 3 sind oft gleichzeitig irgendwie präsent.

das ist mir jetzt neu? ich habe es immer nur so kennengelernt, dass die personen nie zusammen agieren und sich eigentlich auch nicht kennen?
Wir agieren auch nicht zusammen.

Allerdings kenne ich, Strega, die anderen.

Die Nebenpersonen wissen voneinander, haben aber nur Kontakt zu mir.

Mir ist es in seltenen Fällen möglich, die Person 2 zu rufen, ihr sozusagen das Feld zu überlassen, das geht aber nicht mal eben so, und funktioniert auch nicht verläßlich. "Reden" kann ich mit Nummer 2 meistens, Nr. 3 taucht selten auf, das Kind fast nie.

Interessant ist, das die Persönlichkeiten sogar unterschiedlich in Gestik und Mimik, sowie in der Intonation sind.

Stregalita
Ich möchte dir dazu gerne Fragen stellen, ich bin da sehr neugierig.

Wie hast du gemerkt dass du eine gespaltene Persönlichkeit hast? Durch die "Black Outs"?
Wie bist du damit umgegangen? Hast du dich an einen Therapeuten gewendet? Ist eine erfolgreiche Therapie möglich?
Wie gehen Menschen in deinem Umfeld damit um?

Tut mir leid dass ich so neugierig bin. Finde es einfach unheimlich interessant, tragisch, sowie faszinierend. Ich muss sagen dass ich sehr froh bin keine multiple Persönlichkeit zu sein. Auch wenn ich zB das Gefühl kenne heute die eine, morgen eine ganz andere Person zu sein.
Herausgekommen ist das im Rahmen einer Therapie während eines Aufenthalts in der offenen Psych der Uni Münster vor über 30 Jahren.

Die wenigsten Menschen in meinem Umfeld wissen überhaupt davon, selbst mein Mann schiebt die "Problematik" auf meine damalige Drogenkarriere.

Ich wurde als 12 jährige von meinem Onkel über 2 Jahre lang auf wirklich alle erdenklichen Arten missbraucht, in dieser Zeit habe ich mich gespalten, das Kind Suska zog sich zurück, bis heute abgrundtief enttäuscht und verletzt, geboren wurde Gypsie, nur auf der Welt um hinzunehmen, auszuhalten, zu überleben, egal wie und auf welchem Weg.

Die folgenden Jahre war sie am Ruder (Drogen, Babystrich, Folter und Einsamkeit), mit der Geburt des 1. Kindes kam ich

Strega(lita) zur Welt, bin inzwischen die meiste Zeit am Ruder, aber eben nicht immer, irgendwann kam dann noch Tschohanni (Zauberin auf Roma) dazu, eine sehr gefühlslastige Persönlichkeit, etwas infantil, redet erst, denkt später, hat nichts unter Kontrolle, dafür gibt es ja mich *smile* - aber ich muss dann wieder hinter ihr aufräumen.

Klar, ich war in mehreren Kliniken, habe einige Therapien hinter mir, "heilen" wäre gleichzusetzen mit der Amputation einer oder mehrerer Persönlichkeiten, laut den Ärzten nicht empfehlenswert, weil keiner von uns z.B. suizidal oder aggressiv ist.

Wir haben mehr oder minder gelernt, mit den Gegebenheiten zu leben, einfach ist es nicht, aber Überleben ist nie leicht.

Strega
Das stimmt. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen, das immer schwer auf den Schultern liegt, egal was es ist.

Danke für die Einblicke! Ich finde es bemerkenswert und absolut super dass du auch so offen darüber reden kannst. Das ist eine tolle Eigenschaft *g*

Ich werde nie verstehen wieso manche Menschen anderen Menschen schlimme Dinge antun.
******wen Frau
15.887 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hi,

Nach diversen Blackouts und dissoziativen Zuständen hege auch ich den Verdacht, dass ich nicht ganz allein bin mit mir. Risse im Lebensfilm, erwachen in einer völlig anderern Situation als eben noch, Zeitsprünge, vollendete Handlungen, an die ich mich nicht erinnern kann - das kommt mir alles bekannt vor. Ich weiß, wie ich diese Switches (?) triggern kann; allerdings versuche ich das zu vermeiden, da ich nicht co-conscious bin, wenn wer-auch-immer die Kontrolle übernimmt. Ich weiß nur, dass dann nie etwas Positives geschieht mit mir und durch mich. Ich würde es also zumindest nicht ausschließen, dass in mir mehr schlummert, als ich jetzt weiß. Ob es vielleicht auch nur eine Fugue ist - wer weiß. Man sagt mir aber nach, dass ich in diesen Zuständen ganz anders wäre als sonst, Richtung Kind unter 3 Jahre, da ich dann sprachlich sehr verarmt und reduziert bin und auch wie ein Kleinkind reagiere. Wenn ich mich nur erinnern könnte...
Hi, hast Du schon mal über Hypnose nachgedacht, oder, wenn Du dazu eine Affinität hast, zur Rückführung?
Wäre vielleicht hilfreich.
LG die *hexe*
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Meine Schwiegermutter macht Rückführungen, ist aber der Auffassung das schon bei dem kleinsten Verdacht einer psychischen labilität und/ oder Erkrankung eine Rückführung absolut kontraindiziert ist, weil sowas unter Umständen Dinge lostritt, die den Rückführenden noch "verrückter" machen können. Keine Ahnung wie andere Rückführer das sehen. Ich hatte mal eine postnatale Depression, sie ist schon lange überstanden, und mir wurde die Rückführung verwehrt.
viele menschen haben den ein oder anderen in sich und wissen es nicht. die frage ist: ab wann ist es eine krankheit? bin ich schon betroffen wenn ich von einer minute auf die andere meine stimmungslage ändere und nicht weis warum es so ist? wenn ich plötzlich wie ein kind reagiere? kann man das überhaupt beantworten?
ich kenne jemanden der angeblich diese krankheit hat. meine befürchtung bei diesem menschen ist, das er dies ganz genau weis und die situation ausnützt. ist so etwas möglich? die ärzte zu täuschen und ein leben lang mit dieser diagnose andere menschen zu blenden?
das ist ein sehr interessantes thema und ich denke man kann darüber bis in alle ewigkeiten diskutieren!
********2206 Frau
7.621 Beiträge
Auch ich halte Rückführungen für sehr gefährlich.
Was ist denn z.Bsp. wenn ich in einem früheren Leben, Dinge getan habe die ich heute für verabscheuungswürdig halte oder ich erfahre, das ich gewaltsam zu Tode gekommen bin und der Verursacher, Ähnlichkeiten aufweißt mit einem Menschen der heute in meinem Umfeld lebt?
Manchmal ist es garnicht gut alles zu wissen und manchmal sollte man Dinge einfach ruhen lassen.
Und da komm ich dann zum Thema und möchte gleich eine Frage von Micky aufgreifen:
ab wann ist es eine krankheit?
Um es noch genauer zu formulieren: Ab wann beginnt der Leidensdruck?

Beherrsche ich die Persönlichkeiten, die in mir sind und kann sie kontrollieren und gegenfalls auch mal abschalten? Oder sind diese Persönlichkeiten, unabhängig voneinander, dominant und so stark das ich nicht mehr Herr über sie bin?

Auch wenn ich mich so direkt damit auskenne....Oder doch *nachdenk* ....Hat nicht jeder von uns, zumindenst noch eine Person in sich wohnen?.....

Klar, ich war in mehreren Kliniken, habe einige Therapien hinter mir, "heilen" wäre gleichzusetzen mit der Amputation einer oder mehrerer Persönlichkeiten, laut den Ärzten nicht empfehlenswert, weil keiner von uns z.B. suizidal oder aggressiv ist.

Amputieren sich einige Menschen nicht selbst und lassen zumindenst, das Kind in sich sterben weil das ja nicht normal sein kann wenn man als biologischer Erwachsener noch immer kindliche Züge, in sich trägt oder sie zuläßt?

Ich liebe mein Kind in mir und ich lass es auch spielen und unterhalte mich mit IHR. Denn lange Zeit hat Sie sich versteckt und hatte sehr große Angst rauszukommen.

stregalita, Tolles Thema und sehr ausbaufähig

Manu
ich hab da mal eine frage
wie ist das wenn die persönlichkeiten wechseln stregalita?

heißt das, du/dein hirn schaltet um auf wen anderen,... du handelst ohne es zu merken, ohne es danach zu wissen was du eig. getan hast?
in der klinik lernte ich eine patientin kennen, die auch multiple ist... einmal habe ich den "wechsel" miterlebt. erst wusste ich gar nicht, was plötzlich mit ihr los war... sie schaute ganz anders, sehr schüchtern, hat eine piepsige stimme bekommen und ging leicht gebückt und sehr langsam.
"sie" (in dem moment war sie aber der kleine junge) erkannte mich auch gar nicht mehr... von erzählungen wusste ich um ihre diagnose und kannte auch "seinen" namen... ich fing dann an mit ihr zu sprechen, als würde ich eben mit einem kleinen jungen reden, da war das eis schnell gebrochen... er wollte onlinespiele spielen aber kam nicht ins i net rein... ende vom lied... sie (er) ist abends aus der klinik abgehauen und über 4 stunden zur nächsten bahn gelaufen und nach hause zu ihrem verlobten gefahren (im wechsel ist ihr verlobter ein toller freund)... am nächsten tag bemerkte sie erst, das sie nicht mehr in der klinik war... sie konnte sich an nix mehr erinnern....
Die DIS
ist die wahrscheinglich schwierigste und umstrittenste Diagnose die es in der modernen Psychiatrie gibt. Noch immer streiten sich die Experten darüber ob es sich bei dieser Erkrankung um eine wirkliche Erkrankung handelt, oder ob die Störung iatrogen ist, also erst durch die Ärzte hervorgerufen wird. Und dieser Streit wird wohl noch einige Zeit andauern.

Meine persönliche Meinung hierzu ist, dass es die Dissoziative Identitätsstörung gibt, jedoch sollte die Anamnese sehr sehr gründlich erfolgen. Eine DIS ist eine Erkrankung die als Überlebensstrategie entsteht und zwar dann, wenn eine Person extremer Gewalt/Ausbeutung ausgesetzt ist. Ich will mir nicht anmaßen irgendwelche Zahlenangaben zu machen aber eine gewisse Anzahl der Personen mit DIS sind sicherlich falsch diagnostiziert.

Was ich hier auch noch einmal sagen möchte ist folgendes. Das Gefühl der inneren Zerrissenheit, Probleme mit der eigenen Identität oder Dissoziative Zustände sind Erscheinungen die bei vielen psychischen Erkrankungen auftreten und in den wenigsten Fällen liegt eine DIS vor. Auch Schizophrenie, posttraumatische Belastungsstörung, Borderline-Störung oder Dissoziationen (Dissoziative Amnesie ect.) können vorliegen.

Ich habe selbst einmal eine Person mit DIS kennengelernt und das Ziel der Terapie ist immer die Integration der verschiedenen Persönlichkeiten (wobei dies natürlich nicht immer funktioniert und machbar ist). Das Thema "multiple Persönlichkeit" ist ein hoch interessantes Thema und unglaublich komplex, jedoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwähnen, dass die DIS sich zu einer "Modekrankheit" entwickelt wie es die Hysterie im 19. Jahrhundert war. Ich kann nur hoffen, dass diese Entwicklung nicht weiter geht. Denn, und das möchte ich noch einmal festhalten, die DIS ist eine Erkrankung die nicht aus heiterem Himmel kommt, sondern auf Grund von schwerster Traumatisierung entsteht.

*

Noch eine Sache, was versteht man denn genau unter einer Rückführung???
******wen Frau
15.887 Beiträge
Gruppen-Mod 
viele menschen haben den ein oder anderen in sich und wissen es nicht. die frage ist: ab wann ist es eine krankheit? bin ich schon betroffen wenn ich von einer minute auf die andere meine stimmungslage ändere und nicht weis warum es so ist? wenn ich plötzlich wie ein kind reagiere? kann man das überhaupt beantworten?

Die Antworten auf deine Fragen könntest du im Konzept der Ego States finden:

Unter „Ich-Anteil“ versteht man einzelne Aspekte der Persönlichkeit, des eigenen Selbst. Sinn und Wirkung der verschiedenen Ich-Anteile sind gut beschrieben im Artikel Inneres Team. Ein gesunder, nicht traumatisierter Mensch kennt und nutzt etwa 5–15 solche Ich-Zustände. Sie sind klar bewusst und werden vom Ich gelenkt. Die meisten solchen Ich-Anteile entstehen in der Kindheit im Zuge der normalen Entwicklung.

Gesunde Ich-Anteile sind Anteile aus dem „Alltags-Team“, z. B. der „kompetente Fachmann“, der vor den Kollegen einen Fachvortrag halten kann, oder die „gute Gastgeberin“, die den Kaffee von rechts nachschenken kann, oder der „Coole Typ“ in der Disco, oder der begeisterte „Radrennfahrer“. Das sind Anteile, über die der Mensch verfügt und je nach Bedarf zwischen ihnen umschalten kann.

(http://de.wikipedia.org/wiki/Ego-State-Therapie).


Es wird gemunkelt, dieses Konzept der kontinuierlichen Abgrenzung der Ego-States vom Normalzustand über BL und PTBS bis hin zur dissoziativen Identitätsstörung könne es in die nächste ICD-11 schaffen (2017 angedacht) und die genannten Störungsbilder ablösen.
*********aeger Paar
632 Beiträge
Host
Hallo,
ich bild mir mal ein der Host( also die am meisten agierende Person) zu sein. Das schließe ich daraus das ich die meisten Alltagsdinge regele, am meisten da bin. Mich kennen die meisten aus meinem Umfeld. In manchen Situationen übernehmen aber andere meinen Körper( Ok, ihren Körper, wie gesagt ich bilde mir ein usw. *smile* ) Ich bin dann weg, weiß nichts davon was ich gemacht habe. Das war früher sehr problematisch, vor allem da es eine gibt die sehr viel Aufmerksamkeit braucht und diese versucht durch große Selbstverletzung zu erlangen. Klartext; Sie versucht sich umzubringen. Aber fast immer so das es von vorneherein nicht erfolgreich sein kann. Sie springt mal vom Balkon
( aber nur zweiter Stock) oder aus dem fahrenden Auto auf der Autobahn, läuft vor Autos. Naja, alles nicht so nett aber eben nict wirklich lebensgefährlich. Trotzdem brachte gerade sie mich dazu nachzuforschen. Denn irgendwann hatte ich fürchterliche Angst mal aufzuwachen und tot zu sein. Sowas kann einem den ganzen Tag versauen*smile*
Auf andere Zeichen hab ich nicht geachtet, die waren normal. Es war normal für mich Zeit zu verlieren. Viele Passagen meines Lebens nicht zu kennen. Das mir andere erzählen was ich gemacht hab, gesagt hab, wie ich agierte. Ich dachte lange Zeit ich wär einfach vergesslich. Blöd irgendwie aber es war einfacher so.
Ich hatte auch viele unbewusste Skills um ein switchen zu vermeiden. Unter anderem eine recht heftige Eßstörung. Fressen und kotzen( Entschuldigung für die deutlichen Worte) sowie hungern hielt mich bei mir selbst.
Die Probleme fingen an als ich die Eßstörung ablegte. Vorher hab ich alles was mich in Stress brachte halt weggehungert( oder eben gekotzt- und das ist echt ein erfolgreicher Skill für mich gewesen)
Als ich damit aufhörte, war mir nicht bewusst weshalb ich überhaupt damit angefangen hatte.
Danach fing es an. Alles was die anderen als Bedrohung empfanden, brachte sie dazu zu übernehmen um mich zu schützen. Ich weiß das dies nur aus lieben Gründen geschah aber es war schon sehr problematisch. Vor allem wenn Leia übernahm( die Selbstmordversuchtussi) Mich hat es sehr geärgert, es war mir peinlich- ich bin einfach nicht so wie sie. Und es war doof mich erklären zu müssen für etwas das ich nicht gemacht habe, nie machen würde. Es war nicht schön aufzuwachen und neben mir ist mein Freund der stinksauer ist weil ich( also nicht ich aber das dachten wir) mal wieder Scheiße gebaut hatte.
Ich hatte fürchterliche Angst einzuschlafen weil ich dachte, dann geschieht wieder etwas. Natürlich switche ich nicht nur wenn ich schlafe aber es kam mir so vor. Einfach weil ich dann weg war. Schwer zu erklären.
Tja nach dem ablegen der Eßstörung und dem konfrontiert werden mit immer öfteren Lücken begann eine lange Phase der Unsicherheit und der Findung. Es dauerte Jahre bis ich erkannt habe was mit mir los ist.
Seltsam das ich vorher alle Zeichen verkannt habe. Klar wurde mir immer mal wieder gesagt was ich gemacht habe und auch das ich auf einmal seltsame Sachen getan oder gesagt hätte. Wie gesagt; für mich war das immer schon Teil meines Lebens und eben normal( wenn auch unangenehm)
Erst als ich erkannte das ich nicht nur ich bin wurde alles klar.
Es begann eine lange Zeit der Findung, der Erkenntnis.
Ich lernte das ich Angst aushalten muß/kann( !) und bedrohliche Zustände zum Leben gehören. Wir lernten das nicht alles was Angst macht schlimm ist- und das ich nicht mehr beschützt werden muß.
Ich bin heute dankbar das ich beschützt wurde- aber oft war ich auch wütend denn in ihrem Übereifer haben mich die anderen oft in wirklich unangenehme Situationen gebracht.
Heute wissen alle in meinem Umfeld das dieser Körper halt mehrere Personen innehat. Und sind deshalb nicht mehr irritiert wenn auf einmal die Kleine( Nicki) oder Leia oder eine andere agiert.
Aber das passiert immer seltener seit wir erkannt haben weshalb wir sind.
Ich kann immer öfter und länger sein, das ist sehr schön.
Die anderen haben ihren Sinn und sie haben auch ihr Recht auf Leben aber ich hab das Glück das sie nicht darauf bestehen immer da zu sein sondern sich damit begnügen nur manchmal aktiv zu sein.
Ich habe eine andere Multiple kennengelernt bei der das völlig anders ist. Bei ihr wechseln die anderen zum Teil minütlich. Das ist anstrengend für alle.
Zum Glück konnten wir überwiegend lernen das dies nicht ( mehr) nötig ist.
Ich bin also eine light multiple *smile* inzwischen. Eine deren andere nicht auf aktives Eigenleben bestehen. Bei anderen ist das komplizierter, da wollen die anderen auch aktiv sein.
Uns reicht es inzwischen manchmal gehört zu werden. Manchmal möchte Nicki erzählen- dann wird sie gehört und getröstet( von meinem Verlobten) und das reicht ihr. Manchmal will Leia kämpfen- auch sie wird dann gehört und gehalten und ihr vermittelt das sie nicht mehr kämpfen muß. Die, die ihren Namen nicht nennen will kommt nur selten( sie übernahm früher Behördengänge und Arztbesuche also alles wovor ich Panik habe)
Aber alle dürfen leben. Und gehört werden.
Tja so ist das mit uns. Ich hoffe, das war nicht zu wirr- und natürlich bin ich offen für Fragen.

Liebe Grüße
lexa
Bis heute gibt es leider gewaltbetonte Momente in meinem Leben von denen ich auch oft im Vorfeld weiss - die Umstände werde ich hier nicht erörtern.
Aber, im Wissen um das zu erwartende Geschehen ist es mir (Strega) oft möglich, statt meiner Gypsie zu "schicken", das funktioniert nicht immer, auch bleibt sie dann oftmals länger "oben" als von mir erwünscht, aber das ist dann nicht so wichtig.
Sie hält allein mental wesentlich mehr aus als ich, läßt nicht viel an sich heran, sie ist auch als Einzige in der Lage, uns abzuschirmen.

Ja, wie funktioniert das "Schicken"?
Da wir alle, bis auf das Kind Suska, irgendwie fast immer wach sind, weiß Gypsie um die Lebensumstände und kommt dann hoch, wenn es nötig ist, nicht immer, aber häufig. Sie ist leicht aggressiv, sehr hart sich und anderen gegenüber, hat eine ganz andere Mimik und Stimmfärbung, man kann uns sogar auf Fotos unterscheiden.

Tschohanni ist das Gegenteil von Gypsie: gefühlsbetont, sehr emphatisch, liebevoll, leicht naiv, als Einzige in der Lage, bzw. mutig genug, sich auch auf Zärtlichkeiten und/oder echte Gefühle einzulassen, obwohl, beides lerne ich gerade auch...........

nach fast einem Jahr bin ich endlich soweit zuzugeben, dass ich meine Spielbeziehung, meinen Lover, doch mehr nur als "mag"........ und ich fange gaaaaanz vorsichtig an, Zärtlichkeiten zuzulassen und mich dabei nicht mehr zu versteifen. Ich habe eine höllische Angst vor Nähe!

Ich l(i)ebe meinen Hang zum Masochismus aus, und habe mein Sexualleben bisher auch darauf beschränkt. Bloss keine Liebe! Kein Kuscheln! Keine Küsse!
"Gesegnet" mit einem absolut gefühlskalten Ehemann (seit weit über 30 Jahren) konnte ich das auch ganz gut durchziehen - mein Lover ist aber komplett anderes, zwar ist auch unser Sexualleben SM-lastig, aber, eben nicht nur.

Und jetzt ziehe ich gerade zum absoluten Entsetzen Tschohannis die Konsequenzen:
bin zu Hause aus dem gemeinsamen Büro und Schlafzimmer ausgezogen, möchte keinen Sex mit meinem Mann mehr, wir versuchen gerade, eine Art WG zu gründen *smile*

Ja, diese Volleyballmannschaft in mir fordert jeden Tag ihren Tribut. Entspannen kann ich mich selten, ein wenig bin ich immer auf der Hut vor Überraschungen.

Die Veranlagung scheint allerdings leider leicht erblich zu sein, unser Jüngster ist psychisch sehr krank, und hat im Gegensatz zu mir mit Sicherheit keine so grauenvolle Kindheit gehabt.

Ich habe mein Leben teils in Storys in der Missbrauchsgruppe veröffentlicht, keine andere Gruppe hat sich das bisher getraut: zu hart, pornografisch, pädophil, ungesetzliche Elemente wie Drogen etc. kommen vor.......... egal, ich schreibe ja nicht wirklich um Resonanz zu erhalten.
Wer mich ein wenig besser kennenlernen möchte, auf meiner Seite gibt es in der Homepage einen Link - allerdings ist so Einiges FSK 18.

Jetzt stehe ich also wieder an einer Wegkreuzung und hoffe, dass mir meine Mitbewohnerinnen keinen Strich durch die Rechnung machen, Tschohanni, harmoniebedürftig wie sie ist, möchte am liebsten zum Ehemann zurück ins Bettchen, Gypsie will ihm die gusseiserne Bratpfanne auf den Kopf schlagen..... eine sehr lustige Truppe.

Ich schreibe oft sehr flapsig, das ist meine Art, mit Problemen umzugehen, gewöhnt Euch dran....

Euch noch einen schönen Tag - wir haben uns heute kaum aus dem Zimmer getraut, die Luft hier zu Hause ist eiskalt, die Stimmung gereizt, nichts für uns.

Stregalita (ital. für Hexchen, mein Kindernickname)
*********aeger Paar
632 Beiträge
Das mit dem flapsig schreiben( oder reden) kenne ich. Kommt schonmal vor das Leute denken ich finde das Thema lustig. Dabei ist es einfach meine Art damit umzugehen. Nutzt ja nichts zu jammern.
Durch meinen Kontakt mit der anderen multiplen versuche ich gerade zu lernen mich mit meinen Mitbewohnern zu verständigen. Komisch, vorher bin ich nicht auf die Idee gekommen...aber sie kann das recht gut und ich möchte das auch lernen. Denn dann bin ich nicht mehr so hilflos den Wechseln ausgesetzt. Sie hat mit einigen ihrer Mitbewohner ausgemacht sich zu schreiben. Das würde ich auch gerne aber meine machen da nicht mit. ( Naja und Nicki kann eh noch nicht lesen oder schreiben).
Hat dir das aufschreiben und posten geholfen? Die Mißbrauchsgruppe find ich sehr gut, wirklich nirgendwo anders kann man meiner Erfahrung nach so offen posten ohne anzuecken.
Wobei ich gerade beim durchlesen der Themen hier entdecke das in dieser Gruppe ebenfalls eine sehr große Offenheit herrscht* mich aufgehoben fühl*
Ich wünsche dir und deiner Volleyballmannschaft sehr fest alles Gute für den Wechsel in deinem Leben!
Das ist bestimmt schwierig für viele von dir! Hut ab vor deinem Mut! Nähe zulassen ist eine echte Herausforderung! Aber man kann es wirklich lernen!

Ob so eine Veranlagung wirklich erblich sein könnte? Andererseits- du hast sicher gut aufgepasst das dein Jüngster keine solch belastende Vergangenheit hat also woher sollte es dann kommen?
Ich wünsche auch ihm alles Gute!

So Tage an denen keiner raus will und kann, kennen sicher viele hier. Braucht kein Mensch*grummel* Manchmal hilft es mir mich aufzuraffen und Sonne zu tanken- zur Not auch mal im Solarium, das ich ansonsten meide( mag keine Solariumbräune an mir).
An anderen Tagen geht gar nichts ausser Bett und Buch.
Zum Glück gehen auch solche Tage vorbei.

Liebe Grüße
lexa( selbstgewählter Name, mein Kinderspitzname ist leider stark Diss- auslösend. Deinen find ich aber total schön Stregalita!)
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Meine Gefühle,
die hochkommen,wenn ich deine Geschichte lese,fahren Achterbahn.
So ganz spontan und naiv,wie ich manchmal bin und auch sage,was so in meinem Kopf vorgeht,wag ich mich mal aufs Eis:
Da ich eine bipolar Erkrankte bin und manchmal diesen Zuständen hilflos
ausgesetzt bin,fänd ich es oft sehr hilfreich,"Personen" zu haben,die mir helfen,Situationen zu meistern.
Blöd gesagt:deine Psyche hat schwerste Qualen erlitten und sich geschützt,nicht durchzudrehen,indem sie sich Hilfe suchte.
Und die kriegst du von deinen anderen Persönlichkeiten.
Da ich ja nicht wissen kann,wie schwer dein Leidensdruck ist,rede ich mich vielleicht leicht.
Und,auch meine Umgebung hat gelernt,mit meinen "Launen" zurecht zu kommen,und mich so zu akzeptieren,wie ich bin.
Meine Kids haben schwer gelitten,ihre Mama manisch zu sehen oder schwer depressiv.
Bei mir ist es nicht abzuklären,ob sich mein Opa an mir vergangen hat.
Ich war schockiert,als meine Therapeutin nach meinen Erzählungen diese Vermutung angestellt hat,da mein Opa meine Bezugsperson war.
Leider komm ich nicht dahinter,anscheinend hab ich das verdrängt.
Wenn man so will,könnte man sagen,auch ich hab 2 Seiten.
Wenn ich depressiv bin,bin ich das Kind,das hilflos und traurig ist,dann steh ich alle Schmerzen durch.
Ganz anders meine Manie:
dann bin ich der Chef!
Alles,was mich stört,bringe ich knallhart aufs Tablett und meine Umgebung muß sich vieles gefallen lassen.
Aber meistens ist das sehr wohl berechtigt,da ich mir ansonsten viel gefallen lasse,und meine Wut nicht rauslasse,um nicht anzuecken und dann keine Ablehnung aushalten kann.
Da hab ich dann schon ein schlechtes Gewissen an der Kasse,wenn ich nicht schnell genug meine Ware einpacke,"weil ja dann alle hinter mir warten müssen"
Mein Leidensdruck ist nicht sehr groß, ich empfinde mein Anderssein eher als sehr anstregend und ermüdend, oftmals auch als frustierend, wenn ich, die "Hauptperson" hinter den anderen aufräumen muss, wenn Freundschaften zerbrechen, weil die Freunde sich nicht darauf einstellen können (die ist aber zickig! Eh, arrogant, die hat mich nicht gegrüßt... usw..) ich wäre gerne "normal"!

Eigentlich würde ich gerne sehr viele Jahre meines Lebens ungeschehen machen..... gerade so die zwischen meinem 12 und 20 Jahr!

Stregalita, die sich wie blöd auf morgen, auf ihren Bären, freut *mrgreen* *sabber* *wow*
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Dein Bär
ist doch ein Sonnenstrahl,geniesse ihn.
Ich mußte auch schon einigen Freundschaften nachtrauern,aber reden,und sich öffnen und einfach klarmachen,wie es mir geht,hilft sehr.
Ich hab früher oft gelitten,weil mir nichts mehr Freude machte und von einem Moment auf den anderen am liebsten losgeheult hätte.
Aber,wenns am schlimmsten war, ist alles in mir ausgebrochen und ich hab den einfachen Satz gesagt,der meine Mitmenschen plötzlich ganz weich und mitfühlend gemacht hat.
"Hört zu,mir gehts schlecht,Hilfe!"
Alleine das hat ungemein geholfen,der Kloß im Hals hat sich gelöst,ich wurde umarmt und (boah,mir kommen grade die Tränen)
ich bin grade wieder auf dem besten Weg zur Depression.
Dann muß ich mit meiner Musik und Kopfhörer ins Bett und heule stundenlang,dann gehts wieder.
Ja, mein Bär ist einfach gigantisch... im wahrsten Sinne des Wortes *smile*

der passt eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema:

zu groß, viel zu schwer, zu keiner Rasur zu überreden, zu ordentlich (ja, das geht), zu durchstrukturiert, einfach ganz viel "zuuuu" - ein Bär eben

aber:

der beste Liebhaber, den ich je hatte, neugierig, einfühlsam, offen fast allem gegenüber...... den gebe ich so schnell nicht mehr her *love2*

Stregalita auf *wolke7*
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Das
toppt.
Ich wünsch dir "bärige" Zeiten! *knuddel*
mal was zur Rückführung
darunter versteht man, dass man in der eigenen Lebenszeit zurück geht, kann bis zur Kindheit in diesem Leben sein, bis zur Geburt oder auch darüber hinaus in ein früheres Leben.

Rückführungen werden z.T. auch mit Hypnose kombiniert.

Es kann durchaus erfolgreich sein, bis zu dem traumatischen Erlegnis zurückzuführen, und den/die abgespaltenen Teile dadurch wieder besser zu integrieren.

ABER das sollte dann m.M. nach nur von einem echten Fachmann gemacht werden und unter strenger therapeutischen Begleitung, vielleicht sogar während eines Klinikaufenthaltes.

Bei der Hypnose z.B. sind einige psychische Erkrankungen Kontraindikationen.

Ansonsten habe ich noch nicht erlebt, dass die Leben in die man zurückgeführt wird, so belastbar sind. Klar waren das früher teilweise schlimme Themen (Massenvergewaltigungen, brutale Kriege, Hexenverbrennungen ...) aber es gibt viele Möglichkeiten das "sanfter" nachzuerleben.
Und doch ist es auch gerade deshalb sehr wichtig, das von einem ausgebildeten Rückführungstherapeuten machen zu lassen.
Okay das mit der Kindheit und so verstehe ich.

Aber, ohne hier jemandem auf die Füße treten zu wollen, Rückführung in ein anderes Leben hat für mich nichts mit Psychologie zu tun sondern ist rein esoterischer Quatsch.
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