"Schöne" Manie

Ich selber leide nicht unter Manie. Aber ich kenne mich mit Depressionen ganz gut aus.
Bin jetzt bei einer Homöopatin und die will dass ich meine Antidepressiva, die ich seit einigen Jahren nehme, endlich absetze. Sie meint es gibt sehr viele Homöopatische Medikamente, die sehr gut bei psychischen "Erkrankungen" helfen sollen. Habe sie noch nicht probiert, aber du kannst dich ja mal bei einer informieren.
Vielleicht ist das ja eine Option für dich.

Autsch. Hmmm, schade.

Meinst du mit Aktivität die Manie?
Ja, echt schade, dass man das dann unterdrücken muss, obwohl man sich wie ein Gott fühlt, gell.
Ich habe auch schon jemanden kennen gelernt, die unter dieser Bibolaren Störung litt und kenne beide Seiten von ihr. Die Manie und die Depressive Phase.
Obwohl ich auch nicht sagen würde, dass mir ihre manische Phase besser gefallen hat.
Ist halt leider alles sehr grob und grenzüberschreitend.

mir hatte man vor 2 jahren seroquel gegeben... davon hatte ich nachts extremst geschwitzt (komplett nass geschitzt bis zu den waden)...
ansonsten lautet meine diagnose: depression (3 jahre bis dato) meine ärztin sagte, ich soll meine manischen phasen beobachten. mir fällt auf, dass ich dann rede wie ein wasserfall (auch bei einer einstündigen entspannungsmassage)... gern auch über sexuelle themen... auch mit menschen, die ich erst kennengelernt habe... echt peinlich

ja leider kenne ich dieses gefühl auch, ständig reden, ohne punkt und komma.

man fühlt sich, als hätte man ein kraftwerk verschluckt.
am tage schaffe ich viel ,was ich sonst nie schaffen würde und bin nachts nicht müde.
mir kommt auch das "vergessen" der medis bekannt vor, weil ich ja am nächsten tag auch noch fit sein will.
ich nehme zur zeit morgens 600mg und abends 750 mg ergenyl und zur nacht 50 mg promethazin.bei bedearf auch mehr . in der klinik war ich bei 200 mg und habe null gemerkt.
ich dachte, dass ich diese phase nur einmal erlebte, wurde aber innerhalb von 6 wochen eines besseren belehrt. die manie kam wieder. dazwischen hatte ich eine fette depressive phase, weshalb ich ja auch in der klinik war.
ich kann nicht sagen, dass die manische phase entspannter ist, im gegenteil. sie ist anstrengend, weil man immer geladen ist und ständig am quasseln. ich hab mich schon bei den anderen entschuldigt, weil sie mich so ja nicht kannten, als ich eingeliefert wurde.
obwohl ich ihnen so besser gefallen hab, immer gut drauf und meist am lachen.
meine ärztin hatte es dort auch bemerkt, dass ich auf dem aufsteigenden ast war, als ich nicht mal dran dachte.
für mich ist das alles noch recht neu, die erste manische phase hatte ich im januar. ich lass mich überraschen,denn ich komme im moment recht gut klar, dank der medis, wenn ich sie nehme.
ich wünsche dir und uns allen, die diese erfahrung machen mußten, recht baldige besserung, dass wir einen akzeptablen mittelweg finden, obwohl die dauergutelaune für den ersten moment soooooooo schön ist, weil wir denken, wir sind geheilt, nie wieder eine depression.
so geht es mir jedenfalls.

Hm, solche Hochs kenne ich auch, aber ich glaub, das kommt bei mir eher vom ADS. Weil bei mir wechselt das schnell, innerhalb Minuten/ Stunden/ ..., also ich hab nich eine Phase tagelang.

Habe öfter schon gelesen, dass ne Bipolare Störung oft mit ADS zusammenhängt. Also dass Menschen, die eine Bi.St. haben, auch öfter noch ADS haben.

dss mit dem wechsel der stimmung innerhalb der manie kenn ich auch.
es muß nicht mal ein emotionaler film sein, es reicht schon eine reportage oder doku , in denen es jemanden schlecht geht, oder über tiere, oder sonst was. da laufen mir dann auch die tränen und ich kann es nicht beeinflussen.
bei mir kommt noch dazu, dass ich dann auch sehr leichtsinnig auto fahre und es erst später oder gar nicht bemerke.
ich möchte mal von euch wissen, wie ihr damit umgeht, wenn ihr merkt, dass es losgeht, bzw, es gesagt bekommt, dass ihr "anders" seid.
und was für medikamente nehmt ihr zur stabilisierung und wie kommt ihr damit zurecht?
habt ihr einen therapeuten, mit dem ihr darüber reden könnt?
fragen über fragen, die mich beschäftigen.

sarina, wann und wie wurde denn bei dir ads festgestellt?
und wie äüßert es sich bei dir?

Ich muss erstmal sagen: Ich bin mir, was ADS anbelangt, noch nicht so sicher, was ich generell davon halten soll (also nicht nur bei mir).

Mit 18/19 oder so wurde "sekundäres hyperkinetisches Syndrom" diagnostiziert (von meinem damaligen Kinder- und Jugendpsychiater).

Im Laufe der Jahre bin ich mehreren Fachleuten begegnet die meinten, sie seien der Ansicht, ADS. Und einer meinte sogar mal, ich solle das nich so sehr in Frage stellen.

Jetzt hab ich von einer Ärztin wieder die Diagnose bekommen.

Wie zeigt es sich bei mir?

Ich bin sprunghaft, teils impulsiv, unkonzentriert, aggressiv, chaotisch, halte mich öfter nich an Vereinbarungen.

Aber an diesen Dingen kann man arbeiten, nicht nur mit Medikamenten.

Seroquel bekomme ich auch, zum schlafen und ich habe auch das Problem, dass ich morgens total verschwitzt bin, wie wenn ich einen Alptraum hatte.
Da ich Borderliner bin und Depressionen habe, haben sie mir das Mittel in der Klinik gegeben zur Beruhigung und als ich entlassen wurde sollte ich es weiternehmen. Ich habe mit zusammen 150 mg angefangen, aber da ich morgens immer unkonzentriert war und nicht arbeiten konnte, hat mein Arzt die Dosis auf 50 mg gesenkt und auch nur noch zur Nacht.
Aber ich komme morgens auch schlecht aus dem Bett, wenn ich die Tabletten zu spät nehme, dann bin ich den ganzen Tag wie ein Zombie und irgendwie nicht da. Ich kann verstehen, dass du die Tabletten nicht nehmen möchtest, wenn du dich gut fühlst.
Ansonsten nehme ich noch Sertralin, erst seit knapp einem Monat und habe dadurch keinen Hunger, was ja gut für die Figur ist, aber meine Schwester sorgt sich immer weil ich nicht viel esse.

sollte man diese "manie" mit tabletten unterdrücken?

gut - bei mir reicht sie nie soweit das ich ganz ohne schlaf auskomme

lt. ärzten hab ich ne bi-polare störung und ich genieße immer diese phasen des hochs!
und auch wenn ich dann wieder schwer depre bin, erinnere ich mich gern an diese zeit zurück!
ich sehe keinen grund dies zu unterdrücken!
es tut mir ja gut, oder?

wenn du dir damit immer einen gefallen tust? dann genieße es.
nach einer wochenlangen depri phase ist es auch wie neu geboren.
aber ehrlich gesagt: ich möchte es dann doch lieber ausgeglichen.

Vorallem gibt es ja Menschen, die während dieses "Hochs" allerlei Dinge anstellen und keine Kontrolle mehr haben.

ADS ist das Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom. Hab ja schon was dazu geschrieben.

mein arzt bestellt mich jetzt alle 3- 4wochen zu sich, um die stabilität zu erhalten.
er merkt es auch sofort, wie es mir geht, schon allein daran, wiewiel und was ich erzähle.
er meinte auch, dass er viele patienten hat, die die manie als angenehmer empfinden, als die depression, weil sie sich gut fühlen in dieser hochphase.
im allgemeinem ist es ja auch viel schöner, gut drauf zu sein und das leben mit leichtigkeit zu meistern. nervig ist halt die gereiztheit und die innere unruhe, die ich aber nicht unbedingt mit promethazin unterdrücke, solange es halbwegs erträglich ist.
ich versuche diese stabilität auch so gut wie möglich zu nutzen, mit ablenkungen und unternehmungen mit meinem mann, die in einer depressiven phase undenkbar wären. er weiß es, glaube ich , auch zu schätzen, dass es mir jetzt schon relativ lange "gut" geht und wir kosten es auch aus.
wenn es mit dem ergenyl so stabil bleibt und die nebenwirkungen, wie schwindel und übelkeit, noch nachlassen, oder verschwinden, wäre ich mehr als zufrieden und könnte mir vorstellen, nie wieder in eine depression zu verfallen.
@ miml wie lange leidest du schon unter der bipolaren störung?
und wei oft wechseln sich bei dir die phasen ab, bzw, wie lange dauert eine stabile phase?

Hallo

ich freue mich eigentlich sehr über meine (hypo)manischen Phasen, die mir so viel Kraft für den Alltag geben. Wenn ich merke, jetzt ist es Zeit die Handbremse zu ziehen, dann nehme ich Atosil.
Bei anderen Medis wie Tavor, Diazepam oder Seroquel muste ich die Erfahrung machen, dass ich immer wie benommen im Büro saß, deswegen nehme ich das nur in absoluten Notfällen.
Lamotrign, Citalopram, Mirtazapin etc. haben mir in Depri. Phasen auch keine wirkliche Hilfe gegeben. Das ist aber bei jedem anders und muss selbst herausgefunden werden.
Ich trickse viel, um aus der jeweiligen Phase heil raus zu kommen.
Im Notfall habe ich ja auch noch die Handynumme rmeines Psychiaters.

Liebe Grüße

Peter

anfngs bekam ich auch lithium, aber das hab ich nicht vertragen, bzw. meine schilddrüsenwerte waren so schlecht, dass es abgesetzt wurde und auf ergenyl umgestellt wurde.
während der lithiumeinnahme bemerkte ich aber auch ein verstärktes hungergefühl und demzufolge auch eine gewichtszunahme.
das sind dann die nebenwirkungen, mit denen man leben muß, wenn es einem dadurch psychisch besser geht.
ja , du hast wohl recht damit, dass es viele facetten der krankheit gibt und man sich keine ratschläge von mitbetroffenen geben lassen kann.
wie überall im leben, sind die menschen unterschiedlich und jeder hat eine andere art damit umzugehen.
im notfall darf ich auch zwischendurch zu meinem psychiater, wenn es zu schlimm werden sollte.
das ist dann doch beruhigend zu wissen, wenn es mal wieder nicht mehr weiter geht.