Hier mal
der Bericht aus dem Internet. Klar bin ich auch für Babyklappen das steht ausser Frage aber es hat sein Grund warum man Babyklappen wohl schließen will.
Also hier der Bericht dazu:
Politikerinnen mehrerer Parteien forderten in der „Welt am Sonntag“ deshalb strengere Regelungen oder sogar die Abschaffung von Babyklappen. „Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass in Deutschland keine neuen Babyklappen eröffnet werden dürfen, dass die bestehenden Projekte allmählich auslaufen sollten und möglichst rasch klare Vorschriften erhalten müssen“, sagte die Familienpolitikerin Ingrid Fischbach (CDU).
Das DJJ schrieb in einer groß angelegten Untersuchung unter anderem 344 Träger von Angeboten anonymer Kindesabgaben an – neben Babyklappen gehört dazu auch die Möglichkeit, ein Kind anonym zur Welt zu bringen.
Etwa 20 Prozent der Träger reagierten nicht; bei den übrigen wurden seit Gründung der ersten Babyklappe 1999 bis Mai 2010 insgesamt 973 Kinder abgegeben. Zwei Drittel der Fälle (652 Kinder) wurde anonym geboren, knapp ein Drittel (278 Kinder) wurde in eine Babyklappe gelegt, weitere 43 Kinder wurden Mitarbeitern des jeweiligen Trägers anonym übergeben.
Auf die Frage, was mit den Kindern geschah, konnten die Träger der Studie zufolge bei 20 Prozent keine Angaben machen. Das heißt, es ist völlig unklar, was aus den Kindern wurde – ob sie beispielsweise adoptiert oder von ihren Müttern zurückgenommen wurden.
Daten nicht zentral gesammelt
Es sei schwierig, die Anzahl der betroffenen Kinder exakt zu erfassen, heißt es in dem DJJ-Bericht. „Dies liegt daran, dass diese Daten nicht an einer zentralen Stelle gesammelt werden, in einigen Fällen keinerlei Dokumentation der Vorgänge stattfindet beziehungsweise diese bei vielen Anbietern mangelhaft ist.“
Viele Träger arbeiteten ohne Kooperationsverträge mit den Jugendämtern, oft gebe es nur mündliche Absprachen.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Elkin Deligöz, sagte der „Welt am Sonntag“, es müsse ein standardisiertes Verfahren entwickelt werden, wie mit einem anonym abgegebenen Kind verfahren werde.
Ein Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll hierzu „gemeinsame, für alle Beteiligten verpflichtende Kriterien aufstellen“, forderte sie. So müsse ein Baby unverzüglich von den Anbietern beim Jugendamt gemeldet werden, ein Amtsvormund müsse bestellt und das Adoptionsverfahren strikt von den Trägern der anonymen Angebote getrennt werden.
Die CDU-Politikerin Fischbach ging einen Schritt weiter und sprach sich für ein Ende der Babyklappen aus. Als Alternative forderte sie „ein Gesetz für die vertrauliche Geburt, bei der eine Frau im Krankenhaus entbindet und ihre Daten einige Jahre lang unter Verschluss gehalten werden“.
"Die vertrauliche Geburt ist der richtige Weg"
Die Frau müsse sicher sein können, dass die Geburt eine Zeit lang nicht den Stellen oder Menschen bekannt werde, von denen sie Repressalien befürchte. Der Vorteil sei, dass die Daten der Frau erfasst seien und sie deshalb für Beratung und Hilfsangebote erreichbar sei, sagte Fischbach.
Auch die familienpolitische Sprecherin der CSU, Dorothee Bär, plädierte in der „WAZ“ für ein Ende der Babyklappen. „Ich bin dafür, dass keine neuen Babyklappen mehr entstehen. Die vertrauliche Geburt ist der richtige Weg.“ Bär erwägt, dass die Daten der Mutter dann „eher 14 Jahre“ unter Verschluss gehalten werden.
Die Regeln für die bestehenden Babyklappen müssten „viel strenger werden“, sagte Bär. „Das Kind muss sofort vom Betreiber der Babyklappe beim Jugendamt gemeldet werden. Die Betreiber dürfen mit dem Adoptionsverfahren nichts zu tun haben. Das Jugendamt muss strengstens involviert sein. Nur das Jugendamt entscheidet, nicht der Betreiber, ob die leibliche Mutter das Kind wiederbekommt.“
Babyklappen oder „Babykörbchen“ sind öffentlich zugängliche, geschützte Wärmebetten, in die Frauen anonym ihr Neugeborenes legen und damit zur Adoption freigeben können.
Bundesweit erste Babyklappe in Hamburg
Die Mutter muss dafür eine Klappe öffnen. Kurz nach dem Wiederverschließen werden eine Klinik oder Hebammen durch einen Alarm auf das Kind aufmerksam gemacht, sodass sie sich um den Säugling kümmern können.
In Deutschland wurde vor mehr als zehn Jahren in Hamburg die erste Babyklappe eingerichtet. Derzeit gibt es bundesweit fast 100 solcher Einrichtungen, die meist von kirchlichen Einrichtungen getragen werden. Daneben können bundesweit in rund 130 Krankenhäusern anonyme Entbindungen vorgenommen werden. Dabei gibt die Frau ihre Identität nicht preis.
Babyklappen sind seit jeher umstritten. Unter Fachleuten gehen die Meinungen auseinander, ob Frauen in Not, die ihr Neugeborenes töten würden, durch Babyklappen überhaupt erreicht werden. Auch meinen Kritiker, dass bei den Babyklappen das Recht auf das Wissen um die eigene Herkunft außer Acht gelassen werde.
Die Idee der Babyklappe ist alt. Findelhäuser für Waisen gab es schon vor Jahrhunderten, und auch in vielen Klöstern wurden damals schon Babys anonym abgegeben. Papst Innozenz III. ließ gegen Ende des 12. Jahrhunderts verfügen, dass an den Pforten zahlreicher Findelhäuser sogenannte Drehladen angebracht wurden, um Kindstötungen zu verhindern. So sollten es Mütter leichter haben, unerwünscht geborene Kinder geheim abzugeben. Babys konnten in die Vorrichtungen gelegt werden.