Warum reagieren Arbeitgeber fast immer sehr abweisend, wenn man zugehackt Arbeit sucht, wenn es doch eine art Kulturerbe sein soll?
Empfinde ich als pure Provokanz um der Provokanz willen. Kennt man ja... aber bitteschön:
Also langsam zweifel ich echt an der Ernsthaftigkeit mancher Personen hier....?
Ich habe eine wirklich ganz normale, absolut nicht provokante Frage gestellt, die ich durchaus ernst meine.
Warum DU dich nun provoziert fühlst ist mir schleierhaft?
Fühlst du dich eventuell provoziert, weil du einArbeitgeber bist/ extrem tattowiert bist und deshalb keine Arbeit bekommst/ oder gehörst du einem Urvolk an und fühlst dich in deiner Ehre verletzt?? Wenn ja,
.
aber du musstest mir auch nicht antworten, die Frage ging an die ganze Gruppe, denn die kulturellen Hintergründe sind ja dem Großteil hier bekannt.
Dennoch Danke für deine "freundliche" Antwort.
Nun an alle die sich nicht gleich provoziert fühlen:
Die sache mit dem Arbeitgebern regt mich ja auch mal mega auf.
Ich hab echt schon viele absagen bekommen aufgrund meiner Optik,obwohl ich echt total das gefühl hatte,ich würde voll da reinpassen.
...zeigt ja, dass Bewerber systematisch aussortiert werden sobald sie offensichtliche Piercings/ Tattoos aufweisen, bzw ab einer gewissen Anzahl.
Liegt das nun an der Brache oder einfach am Grundtenor, dass Menschen mit viel Körperschmuck unseriös wirken könnten?
Und wenn ja, woher kommt das? Deshalb ja meine Frage ob Körperschmuck halt ein Hinweis auf psychische Auffälligkeit sein könnte, bzw ob diese Vermutung halt in der Gesellschaft verankert ist?
Früher waren Tattoos halt nur was für Seefahrer oder Knastis... Vielleicht kommt daher diese ablehnende Haltung?
Als ich in der Psychiatrie gearbeitet habe musste ich mein Oberlippenpiercing und sogar mein Zungenpiercing entfernen. Die Oberlippe sah ich ja noch ein, könnte im Handgemenge rausgerissen werden, aber das Zungenpiercing?
Ich bin nun ja keine 15 mehr und spiele bei jeder Gelegenheit mit meinem Piercing oder lasse meine Zunge permanent raushängen, so das auch jeder meinen Stecker sehen kann. Wer nicht weiß, dass ich ein ZP habe, der wird es auch nicht bemerken.
Trotzdem musste ich mein Piercing entfernen... Ich wäre in einer Psychiatrie und hätte somit eine Vorbildfunktion. Da sollte man (original Beschreibung der Stationsleitung!) "
nicht so asozial" auftreten.
Aussage Psychiatriepersonal: Piercings= asozial.
Tattoos hatte ich damals keine. Die kamen erst später im OP, denn da habe ich keinen wirklichen Kundenkontakt.
Die paar Minuten wo vielleicht mal ein Patient im Saal selber eingeleitet wird sind nicht wirklich relevant, denn meistens sind alle Patienten nervös/ vorsediert oder vergessen schlichtweg wen oder was sie in der Einleitung gesehen haben. Ob da nun Jemand ein Tattoo am Handgelenkt hat juckt da kaum einen. Im Gegenteil. Man hat immer öfter "mittelalte" Patienten die selber Tattoos und Piercings haben- schon interessant was man da so findet. Noch interessant was manche Patienten unter "alle Piercings entfernen" verstehen. Da findet man manchmal ganze Ringgelage an den Genitalien...
Bei meinem Nebenjob für ein Abnehmunternehmen sind meine Tattoos und Piercings relativ egal. Da ist es eher wichtiger einen gesunden BMI aufzuweisen, das weitere Aussehen ist da zweitrangig. Da ich mit meiner Chefin privat befreundet bin kann ich mir da Klamottentechnisch (ich trage nur schwarz und mittelalter/ gothic) einiges rausnehmen. Es gibt kein Mitglied das mich je schief angeguckt hätte, im Gegenteil. Ich habe erst vor 5 Monaten entbunden und bin noch etwas schwabbelig, das scheint für die Mitglieder sympathisch zu wirken, bin ich doch "eine von ihnen", nicht so wie meine schlanke Chefin die an der Waage steht.
Immer wenn bei mir ein neues Tattoo kommt fragen die Mitglieder interessiert. Besonders der Vampirbiss ist immer wieder Thema, auch wenn ich draußen in der Stadt unterwegs bin.
Auf 20 Bemerkungen kommt eventuell mal eine ablehnende Äußerung, ansonsten kommt man gerade damit gut in Kontakt mit Anderen- auch wenn das so nie gewollt war.
Ob ich nun psychisch auffällig bin? Manche, mir nicht wohlgesinnte Menschen sagen natürlich ja- die von mir kontaktierten Therapeuten sagen nein, jedenfalls nicht so, als das ich in Therapie müsste.
Frage ich meinen Stecher was er für einen Kundenkreis hat, dann wird durchaus klar, dass da alles vertreten ist. Vom gerade 18 gewordenen Rebellen der unbedingt ein Tattoo will, bis zum seriösen Geschäftmann der den ganzen Rücken voll hat. Natürlich gibt es da auch suspekte Personen. Ein Kunde hat z.B Figuren von der Sesamstraße auf den Hals tattoowiert (woanders war wohl kein Platz mehr?).
Ein Bekannter von mir hat auch sauviele Tattoos, teilweise sehr merkwürdiger Natur... Ob nun Totenköpfe, russische Sprichwörter, Gasmasken, Blumenranken oder "Güte" und "Zorn" auf den Fingerknöcheln. Er hat sogar eine tattowierte perforation am Handgelenk mit dem Text: "For exit open here".
Ist er nun psychisch auffällig??? Achja... Zum Beruf: Er ist Oberfeldwebel.
Anbei mal zwei Fotos seiner Tattoos, er hat mir erlaubt sie hier zu zeigen.