Psychosen

Also ich bin Borderliner, da habe ich einige aus deiner Aufzählung. Ich weiß allerdings nicht, ob meine Persönlichkeitsstörung und die damit einhergehende Symptomatik schon als Psychosen gewertet werden können.

In der Regel werden die Symptome einer Borderline-PS nicht als Psychose(n) gewertet! Diese sind natürlich bei jedem anders gewichtet und unterschiedlich stark ausgeprägt... Dissoziative Zustände oder Flashbacks werden häufig als psychotisch wahrgenommen oder gehen in diese Richtung. Es mag (annähernd) Parallelen geben, aber Realitätsverlust, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen sind kein Kriterium für Borderline.

Borderline ist im Grenzbereich zwischen Neurose, schweren Charakterstörungen und Psychose angesiedelt.

Zum Glück (noch) nicht selbst...!

Ich habe nur mal ein Praktikum gemacht, in einem "Wohnheim für Menschen mit psychischen Behinderungen". Während dieser Zeit habe ich viele Menschen gesehen, erlebt und kennen gelernt, die unter anderem damit zu tun hatten. Die meisten hatten Erkrankungen aus dem schizophrenen Bereich. Ich durfte auch die Akten einzelner Bewohner einsehen und habe da vieles gelesen, was man sich kaum vorstellen kann, oder möchte...

Und als ich vor fünf Jahren mal Urlaub in der Psychiatrie gemacht habe, bekam ich die eine oder andere Geschichte zu hören. Alkoholpsychose. Die eine Frau hat immer Leute gesehen, die es nicht gab... Als sie wieder den Mann in Schwarz mit Hut und die Frau im weißen Kleid in der Tür stehen sah, ist sie umgekippt...

Bei der Arbeit und während des Studiums sowie diverser Praktika und eigenem Klinikaufenthalt habe ich so einiges Psychotisches gesehen... und auch an mir selbst. Ja.

PS: Borderline heißt Borderline, weil die Störung sowohl neurotische als auch psychotische Elemente enthält.
PPS: Psychotisch heißt, die Symptome sind keiner organischen Ursache zuzuschreiben, wie es bei der Neurose der Fall ist.

Gelernt ist Gelernt

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

Ich leide seit Jahrzehnten unter einer neurotischen Depression, aber das diese Neurose organische Ursachen haben soll, hat mir noch kein Arzt gesagt.

In den letzten Jahren ist auch eher von einer sozialen Phobie die Rede.

Glücklicherweise habe ich wohl keine Psychose, zumindest hat auch das noch kein Arzt behauptet, obwohl Angstzustände, Panikattacken, Gedächtnisstörungen, skurrile Verhaltensweisen (nennt sich multiple Persönlichkeitsstörungen) usw. habe ich auch.

Neurotische Depression ist doppelt gemoppelt. Depressionen sind per definitionem Neurosen, da sie eine ergründbare, physiologische Ursache haben (Ungleichgewicht bzw. Falschverteilung der Transmitter).

@ Einsamer:
Das ist auch schon richtig, was Du sagst.

Unter einer Neurose versteht man eine psychische oder psychosoziale Störung ohne nachweisbare organische bzw. körperliche Ursache. Im Gegensatz zur Psychose ist der Realitätskontakt wenig bis gar nicht gestört. Neurose ist somit ein Oberbegriff für eine Vielzahl an psychischen Störungen, wobei es sich vor allem um Befindlichkeits-, Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen handelt.

Psychische Probleme/ Störungen kommen ja oft nicht allein. Besonders wenn sie nicht oder falsche behandelt werden... Dann bedingt das eine das andere und irgendwann wird es immer schwieriger, zu durchblicken, was eigentlich los ist, welches die Ursache oder Grunderkrankung ist usw.

Ich habe - soweit ich weiß - zwar keine Neurose, aber bei mir war/ist auch die Diagnose Soziale Phobie gestellt worden.
Ängste und Zwänge sind ja Teil des Krankheitbilds einer Neurose.

Eine Neurose ist unbedingt behandlungsbedürftig, wenn sie den Alltag einschränkt. Unbehandelt wird sie nicht besser und KANN auch zu einer Psychose führen.
Wenn Du aber schon so lange damit zu tun hast, nehme ich an und hoffe ich doch mal, dass Du in (hoffentlich guter) Behandlung bist!!!?

So wie es verschiedene Formen von Psychosen gibt mit nicht immer gleichen Symptomen, gibt es auch verschiedene Formen der Neurose!

Auch Depressionen sind nicht alle gleich, haben unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen.



Stichwort "Komorbidität"...

Seit vielen Jahren leide ich an einer schizo-affektiven Störung und habe regelmäßig mit Psychosen zu schffen.

Dabei treten oben genannte Symptome mal mehr, mal weniger intensiv auf.
Jedoch empfindet jeder anders in einer Psychose und bis auf bestimmte, häufig auftretende Anzeichen und Symptome, kann das absolut nicht verallgemeinert werden!

Eine Neurose ist, wie von den Vorgängern schon beschrieben, ezwas ganz anderes und häufig eine Begleiterkrankung bei anderer, psychischer Grunderkrankung! Und eine Neurose ist organisch nicht feststellbar! Nich verwechseln das ganze

Ich bin der Meinung, jede psychische Störung hat ein organisches und v.a. kausales Korrelat. Wir haben nur noch nicht das Wissen und die Mittel, es nachzuweisen. Von daher finde ich die Unterscheidung zwischen Neurose und Psychose sehr antiquiriert und überholt. Immerhin hat die WHO das auch schon eingesehen und sich so weit wie möglich von diesen Begriffen getrennt in ICD-10 und DSM-IV.

Aber ich denke, wir sind uns einig, dass in einer Psychose sehr viel mehr Symptome und Krankheutsanzeichen auftreten, als in einer, alleinstehen Neurose!!? Da gibt es natürlich auch die verschiedensten Formen. Aber eine Neurose bezieht sich zudem oft auf eine Tätigkeit oder einen bestimmten Gegenstand. Eine Psychose hat komplett andere andere Aspekte von Störungen und Verhältnisverschiebung!!