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"Es gibt kein Burnout."

******wen Frau
15.893 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
"Es gibt kein Burnout."
Schon länger steht die Debatte, ob Burnout ein neuer Name für Depression geworden ist, da salonfähig.

Nun schlägt Bestsellerautor Mafred Lütz ("Irre! Wir behandeln die Falschen.") in diese Kerbe:

In seinem Bestseller "Irre!" ging Manfred Lütz mit seiner eigenen Psychotherapeutenzunft bereits hart ins Gericht. Nun legt er noch einmal nach und behauptet: "Burnout gibt es gar nicht." Wer im Büro Stress habe, sei noch lange nicht krank.

Burnout ist nach Meinung des Bestsellerautors und Psychiaters Manfred Lütz ein reiner Hype. "Burnout gibt es als Krankheit gar nicht", sagte Lütz der Nachrichtenagentur dpa. "Irgendwann ging mal durch die Presse "Neun Millionen Burnout-Kranke in Deutschland". In Wirklichkeit haben wir keinen einzigen Burnout-Kranken, denn Burnout ist keine Krankheit."

Natürlich gebe es auch wirklich kranke Menschen, die mit dem diffusen Begriff "Burnout" belegt würden. Die hätten aber in Wahrheit zum Beispiel eine Depression. Burnout sei ein Mischmasch an Beeinträchtigungen, die jeder mal habe, zum Beispiel Schlaflosigkeit oder Konzentrationsstörungen. Den Leuten werde aber eingeredet, sie seien krank und müssten sich behandeln lassen. "Das Schlimmste sind die selbsternannten Burnout-Experten", sagte Lütz. Deren Ratschläge seien meist von erstaunlicher Banalität. "Wenn jemand 16 Stunden am Tag schuftet und sich dabei nicht wohlfühlt, dann haben diese Experten den Rat, dass der mal kürzertreten solle."

Was Psychotherapeuten leisten könnten, werde von Laien oft völlig überschätzt. "Es besteht heute vielfach der Eindruck, Psychotherapeuten seien die Experten fürs Leben, für Lebensglück, Sinn des Lebens und so weiter, was natürlich völliger Unsinn ist. Im besten Fall können Psychotherapeuten irgendeine Störung beseitigen, etwa Waschzwang." Psychotherapie helfe aber nicht gegen einen tyrannischen Chef. "Oder wenn zum Beispiel eine Partnerschaft kaputt geht. Natürlich ist man da tief erschüttert. Das geht jedem so. Aber das ist keine Krankheit."

Lütz, Leiter des Alexianer-Krankenhauses in Köln, wurde bekannt mit seinen Büchern "Gott" und "Irre!". In seinem neuen Buch "Bluff!" vertritt er die These, dass wir alle heute in künstlichen Welten leben und dabei Gefahr laufen, das eigentliche Leben zu verpassen. "Ich versuche da zum Beispiel, dem irrationalen Psychoboom entgegenzuwirken. Stattdessen will ich die Leute ermutigen, sich selbst etwas zuzutrauen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen."

Quelle: http://de.nachrichten.yahoo. … out-gibt-es-gar-nicht--.html


Ich kann dem vorbehaltlos zustimmen. Ein neuer Name für ein altes Leid, und schon kann sich jeder, geachtet von der Umwelt, als so leidend krank bezeichnen. Etwas mehr Weitsicht der behandelnden Ärzte wäre wünschenswert. Denn so bekommen vorgeblich Kranke einen Therapieplatz, während die wirklich Kranken außen vor bleiben.
*top* das dass thema aufgegriffen wird.. *g*
Die "diagnose" burnout zu kippen ist überfällig.. Ärzte/psychiater sollen lieber die patienten "austesten" und dann das wirkliche krankheitsbild behandeln...

Zu "IRRE-wir behandeln die falschen" -ein wirklich super buch .. *g*
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Diese Kerbe schint wohl die richtige.
Wie schrieb ein Autor mal: "Die Diagnose "Burnout" ist verträglich, verdaulich, gesellschaftlich akzeptiert. Die Diagnose "Depression" dagegen ist ein Stigma und bedeutet sowas ähnliches wie "reif für die Geschlossene". Mal wirklich überspitzt formuliert. So jedenfalls hab ich dies auch erleben dürfen. Viele Mitmenschen bekommen Angst und Ausgrenzung ist die Folge.
*******s_nw Paar
218 Beiträge
Für mich ist "Burnout" tatsächlich ein erstzunehmender Begriff, der aber leider mittlerweile falsch und zu leichtfertig verwandt wird. Ich hatte zwei Burnouts, der erste hätte mein Leben fast vorzeitig beendet, und der zweite führte zu 1,5 Jahren Arbeitsunfähigkeit, 20 Wochen Klinikaufenthalt und so weiter.

Natürlich stand auch bei mir eine vorher unerkannte Depression dahinter, mit der ich auch heute noch zu kämpfen habe. Für mich ist ein Burnout ein Auslöser, ein plötzlicher Zusammenbruch der Leistungsfähigkeit mit entsprechenden Symptomen, durch den aber andere Problematiken, die bis dahin gedeckelt werden konnten, herausgeschwemmt werden.

Ob das nun als eigenständige Krankheit benannt oder bestritten wird, ist mir letztlich egal, das sind für mich nur Wortgefechte. Ich weiss, dass bei mir von jetzt auf gleich gar nichts mehr ging und mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde... dann kam der freie Fall. Soll man es nennen wie man will, ich möchte es nie wieder erleben.
******_67 Mann
46 Beiträge
Burnout...
ist sicher ein Modebegriff und kein Fachbegriff, daher verwende ich ihn auch möglichst selten.
Meine Therapeutin hat ihn mit "depressiver Belastungsstörung" übersetzt, und das ist definitiv eine Krankheit, die ich niemandem wünschen möchte...
Entstanden ist der Begriff angeblich, weil ein Psychologe die Krankheit mit einem ausgebrannten Haus verglichen hat, welches auch nicht innerhalb kurzer Zeit wieder hergestellt werden kann...

Das Allgemeinmediziner diese Diagnose sehr schnell stellen, ist sicher ein Witz, aber die Problematik wird immer bleiben, das eine Diagnose nicht so einfach ist wie bei einem Beinbruch oder Ähnlichem.

Das Thema der Verharmlosung der Krankheit hört man leider immer öfter, da jeder irgendeinen kennt der das auch hat und man demjenigen die Krankheit äußerlich meistens nicht anmerkt.

Depressive sind meist sehr gute Schauspieler, um dem Umfeld den "Makel" nicht zu offenbaren...
*******lone Frau
55 Beiträge
Burnout!! ???
Für mich ist es der Oberbegriff, ein charmantes Wort für die Mitmenschen--- sagst hast Depressionen, heißt es reiß Dich mal zusammen-- Hallo?? wie oft denn noch-- dann seh ich bald aus wie ne ausgepresste Zitrone--- nur so fühl ich mich mittlerweile-- kein Saft, kein gesundes Erscheinen, kein Ast an dem ich gesund reifen kann, lieg am Boden ohne wirklich erkannt und gefunden zu werden!
Das ist für mich Burn out--- "am Boden liegend und langsam aus gedürrt!
*****oth Mann
846 Beiträge
Leider muss ich sagen, dass die Diagnose Burnout einigen Ärzten ja doch sehr einfach macht. Mir wurde zur damaligen Zeit ohne wirkliche Diagnose etwas Ruhe empfohlen, dann geht das wieder...

Als ich dann 2007 meine 2. Therapie begann, war der Kommentar, dass es zu einer Belastungsstörung gekommen sein mag. Da ich etwas verwirrt war hat meine Therapeutin mir erklärt, dass man es landläufig als Burnout bezeichnen würde und die damalige 'Behandlung' viel kaputt gemacht hat.

Es stimmt schon, da Burnout nur eine Sammlung von Symptomen ist, die unter anderem Depressionen in vielen Varianten beinhaltet. Klingt halt besser aber ist auch zu nichtssagend. Auch unter 'Burnout' war bei mir der Kommentar, reiß dich zusammen, nimm den Arsch hoch und mach weiter... bis ich selbst schon nicht mehr wahrhaben wollte, dass ich Depressiv bin.

Ich hoffe, dass eine geänderte Behandlung möglich ist. Ich habe von einem anderem publizierenden Psychotherapeuten gelesen, dass ihm da doch zumindest für den Teil der Depressionen eine Bezeichnung 'Krebs der Seele' mehr zusagen würde, da die Behandlung genauso schwierig und wage ist, inklusive einem Teil Mißerfolgen und 'rumprobieren' mit Medikamenten.
******wen Frau
15.893 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hat denn mal jemand von euch das "Irre!"-Buch gelesen? Ich hab mich ja bald weggeschmissen.... der trifft damit das Problem auf den Punkt. Absolut lesenswert!
*****oth Mann
846 Beiträge
Es ist auf meiner to read liste, mal sehen, wann ich es schaffe...
Psychotherapie helfe aber nicht gegen einen tyrannischen Chef

aber: psychotherapie hilft dabei sich gegen diese person durchzusetzen, ihr mal nein zu sagen oder auch ohne verlust- und existenzangst nach einem neuen job zu suchen.

der autor denkt wohl das man mit einer psychotherapie das aussen ändert, weil ihm das bei anderen so erscheint. richtig ist aber das man eine neue einstellung zu sich selbst, meist die, die man sich vorher immer wünschte, findet. somit ändert sich ganz automatisch auch das umfeld, denn die scheiss leute wenden sich ab weil sie keine chance mehr ahben, und man wendet die ab die man scheisse findet.

und: burnout ist ein modewort was eine psychotische episode in einer depression beschreibt, die, wie man hier eigentlich wissen sollte, sogar körperliche auswirkungen hat wie zb ständige übermüdung und manchmal dadurch bedingten kreislaufkollaps.
da es am stammtisch aber zu kompliziert ist zu erklären sagt man einfach "burnout" oder "mobbing" oder was auch immer, und jeder weiss so ungefähr was gemeint ist.
wenn ich jemand asperger autismus erkläre wachsen mir und meinem gegenüber graue haare. ich sag dann: ich bin so schräg wie der lange aus big bang theory, nur nicht ganz so überzogen.
auf einmal geht allen ein licht auf....
Für mich alles Schwachfug. Klar gibt es burnout, ebenso wie Borderline etc.
Es gibt einfach zu viele unfähige Therapeuten, das ist alles!
****61 Mann
1.223 Beiträge
Letztlich ist es zunächst einmal egal, wie man das Problem benennt. Denn eines ist Fakt, es ist ein Problem.

Ich glaube auch, dass die meisten Betroffenen selber einen Weg finden und sich helfen können, wenn ihnen dabei geholfen wird. Ob man das als Krankheit betrachtet oder als "Belastungsstörung" ist doch egal.

Wenn der Begriff "Burnout" sie eher dazu bringt, sich helfen zu lassen, ist das positiv.

In einem Punkt teile ich die Meinung des Autors: Es ist auch eine Möglichkeit, neue Pründe aufzutun. Besonders für die Pharmaindustrie. Denn Probleme können nicht durch Arzneien beseitigt werden, sondern nur durch Aufarbeiten der Ursachen. Pharmazeutische Produkte sehe ich nur bei schweren Fällen geboten.

Ich denke, und da bin ich anderer Meinung als der Autor, dass Psychotherapeuten weitaus mehr können, als "Waschzwang beseitigen". Sie können diejenigen sein, die die Hilfe zur Selbsthilfe geben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die Ausbildung das hergibt. Wie bei einem guten Arzt gehört dazu eine gute Portion Einfühlungsvermögen und Erfahrung.

Grüße
Jürgen
******wen Frau
15.893 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Für mich alles Schwachfug. Klar gibt es burnout, ebenso wie Borderline etc.
Es gibt einfach zu viele unfähige Therapeuten, das ist alles!


Venus, kannst du das auch irgendwie begründen und belegen? Wie ist Burnout diagnostisch definiert? Ätiologie, Epidemiologie, Komorbiditäten, Klassifizierung usw.? Und, die Frage aller Fragen: Wie grenzt sich Burnout von Depressionen/depressiven Episoden ab?

Und was Therapeuten mit Burnout zu tun haben, würde mich auch mal interessieren. Hast du da eigene Erfahrungen gemacht, von denen du uns berichten kannst?
Du darfst aber gerne Psychologie studieren, eine Therapeutenausbildung machen, dich niederlassen und danach eine Top-Therapeutin sein. *zwinker*



@****gen:

Sie können diejenigen sein, die die Hilfe zur Selbsthilfe geben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die Ausbildung das hergibt. Wie bei einem guten Arzt gehört dazu eine gute Portion Einfühlungsvermögen und Erfahrung.

Da hast du leider Recht, was Einfühlungsvermögen betrifft. Entweder man hats, oder man hats nicht. Die Hilfe zur Selbsthilfe wird allerdings frei nach Sokrates' Mäeutik schon im Studium gelehrt und in der Ausbildung vertieft.

Die besten Antworten auf unsere Schwierigkeiten und Probleme tragen wir immer in uns selbst.
Angewandte Mäeutik ist die Kunst, diese Antworten aus dem Unbewussten in das Bewusstsein zu heben.

(http://www.maeeutik.de/)
*******ears Mann
328 Beiträge
Vor ein
paar Jahren war es Mode die Diagnose Borderline für alles und jeden zu stellen, heute ist es Burnout. Natürlich gibt es Borderline, aber nicht jeder der die Diagnose gestellt bekommen hat, ist auch einer. Genauso sehe ich das bei Burnout. Natürlich gibt es das, aber nicht jeder mit der Diagnose hat es auch. Ich kenne selbst einige Menschen die Burnout haben/hatten, und ich selbst bin Borderliner. Burnout bedeutet übersetzt Ausgebrannt/ leer, das alleine ist keine Krankheit, aber der ganze Rattenschwanz wie Depressionen, Suizidgedanken und co, DAS ist das gefährliche daran...
warum schreib ich hier eigentlich? das maß an zur schau gestellter doofheit übersteigt wirklich meinen guten willen.

bis dann liebe shitstormer.
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Man möchte
den heutigen Anforderungen genügen,die oft sehr hart und menschenverachtend sind,und übersieht dabei oft,daß ein 16 Stunden Tag nicht normal ist!
Genügt man den Anforderungen nicht,fliegt man schneller,als man "halt!" rufen kann.
Burnout ist für mein Dafürhalten, kein Modebegriff,sondern sagt genau das aus,was vielen Managern passiert.Auch kleinen Angestellten geht das oft so.
Wie schnell ist man draussen,wenn man dem Begriff "motiviert,belastabar,flexibel" nicht genügt.???
Überstunden bezahlen? Nee,warum?
Die werden zwar erwartet und verlangt,und wenn der Mitarbeiter keine Zeit mehr für seine Familie hat,ist das auch egal.
Da ist die Angst zu groß,fehlbar und schwach zu sein,dem Arbeitsmarkt und dem Chef nicht zu genügen.
Depressionen können da sehr schnell entstehen und macht es sich zu einfach,wenn man vorherige Neigung zur Depression diagnostiziert!
Ich denke da im Kleinen an den Verdienst von Frisösen,die nen eigenen Stuhl mieten müssen,selbstständig arbeiten und so wenig verdienen,daß es zum Sterben zu viel,und zum Leben zu wenig ist...ich weiß,wovon ich rede!
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Mein Stiefvater
ist jetzt 69 Jahre alt,hat die Firma seines Chefs mit aufgebaut,jeden Tag 12 Std gearbeitet,Familie mußte immer zurückstecken,und "muß" jetzt noch jeden Tag in den Betrieb rein,weil der Juniorchef nur gerne dicke Mercedes fährt,aber unfähig ist,die Firma ordentlich zu führen.
Handy immer dabei,sogar im Urlaub und wenn der Alte anruft,ist er sofort zur Stelle.
Allerdings braucht er mind. 5 Bier,um abschalten und schlafen zu können.
Er ist zaundürr,aber er wird dringend gebraucht und ich bin mir sicher,den werden sie sicher irgendwann mit den Füßen voran aus der Firma tragen.
Ähh..seine Freundin hat jetzt Schluß gemacht...
Ab und zu treffen wir uns mit seinem Chef im Cafe zum Frühschoppen und es wird nur über die Firma geredet.
Bitte!
Kann man nicht einfach in Rente gehen und gut is?
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
@miml
Dazu gehören immer alle Beteiligten.

Dein Stiefvater ist ein erwachsener Mann. Er hat die Wahl. Doch scheinen ihm die Alternativen eher schlechter zu sein.

Oder er kann keine Alternativen mehr sehen.

Ich kenne auch diese Menschen, die aus ihrem Hamsterrad nicht mehr ausbrechen können.
Bis es dann der Körper tut:

Mein Körper, meine Seele und ich

Leicht überhörbar

„Geh Du vor“, sagte die Seele zum Körper,
„auf mich hört er nicht,
vielleicht hört er auf Dich“.

„Ich werde krank werden,
dann wird er Zeit für Dich haben“,
sagte der Körper zur Seele.

U. Schaffer
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Man hat die
Wahl.
Anfangs.
Dann winkt der Chef und man hat die Möglichkeit,sehr viel Geld zu verdienen.
Der Dienst wird immer länger,der Verdienst stimmt.
Man liest den Lohnzettel und wird verführt.
Das Schlimmste daran ist,daß der Chef signalisiert,daß er nicht ohne dich auskommen kann.
Irgendwann merkt man es nicht mehr,was dieser Chef mit dir macht.
Ganz klar,könnte mein Stiefvater seine wohlverdiente Rente geniessen,doch das schlechte Gewissen,seinen Chef im Stich zu lassen,überwiegt.
Das ist so wie Spielbank..
******wen Frau
15.893 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@**n Avion: Ich verstehe deinen Beitrag nicht. Wo liest du hier Doofheit? Wer ist hier ein Shitstormer? Es wäre schön, wenn du deine Meinung etwas begründen würdest und nicht gleich mit Beschimpfungen daher kämest. Von fachlich-sachlicher Diskussion ist dein Beitrag leider weit entfernt.
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Nein,nein,nein!
das akzeptiere ich nicht!
Der Leistungsanspruch ereilt sogar mental starke Menschen,weil sie meinen,den Anforderungen genügen zu müssen.
Warum sind viele Sportler unter Doping?
Sagt mir nicht,daß die alle depressiv sind!
Theaterschauspieler,Filmstars waren fast alle im Stress,gut zu sein und man weiss,wie das oft geendet hat.
Alle,die mich kennen,wissen,was ich geleistet habe,mit 4 kleinen Kindern im Abstand von 2 Jahren,doch ich habe es geschafft,weil ich keinen Chef im Rücken hatte und mein Mann mich unterstützt hat.
Wie geht es den armen Angestellten,die ihre Überstunden nicht bezahlt kriegen und den Gedanken immer im Nacken haben,jederzeit ersetzt zu werden?
Ich bin auch gekündigt worden,nach 13 Jahren,weil ich ein Attest vorgelegt habe,weil mein Knie geschrottet ist und ich nicht mehr Sport machen kann in meiner Mittagsbetreuung.
Zwei meiner Kolleginnen haben auch ein Attest,doch sie sind beide im Vorstand,und machen nur noch Hausix Betreuung,was ich 5 Jahre gemacht habe,mir aber aus Neid genommen wurde.
Ich hab allerdings die Hose,darüberzustehen und hab mich nach anfänglichem seelischen Absturz erholt und schaue nach vorn.
Ich kann das schon verstehen,mein Stiefvater ist immer in der Pflicht gestanden,da er wußte,der Sohn von seinem Chef richtet die Firma zu Grunde,dann ist er im Alter vn 67 senem Seniorchef beigestanden,und das tut er heute noch,mit 70.
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Wahlmöglichkeiten.
Vielleicht ist die Möglichkeit, Sinn im Leben zu erfahren nur auf den beruflichen Erfolg beschränkt.

Dies ist bei dieser Generation oft anzutreffen.

Sie schafften schliesslich das Wirtschaftswunder.

Begleitet von der Rolle als Versorger.

Nun fehlen im alter die Alternativen um Sinn zu erfahren.

Also macht man mit dem alten Muster weiter.

Das dann die Rolle als Versorger weggefallen ist, könnte dann Ursache für die Leere sein.
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Meiner Meinung nach,
kann man Bornout auch daran festmachen,ob der Gefährdete Menschen hat,die ihn wieder runterholen und ihm frühzeitig klarmachen,daß jetzt etwas nicht mehr stimmt.
Immer vorausgesetzt,es ist noch nicht zu weit fortgeschritten.
Da ich ein feiner Beobachter bin,ist mir als erstes immer aufgefallen,daß die Betroffenen nicht mehr richtig herzlich lachen konnten.(was übrigens auf alle depressiven Erkrankungen zutrifft).
Die Gaudi,die man früher miteinander hatte und rumblödelte,stößt dann auf Granit.
Meine Tochter ist Psychologin und bestätigt meine Eindrücke.
Ich kenne eine Frau,die richtig schlimm an Bornout gelitten hat,und sich dann in Kanada 4 Wochen in einer Blockhütte auskuriert hat.
Ohne irgendwelche technischen Geschichten,kein Strom,selber Holz schlagen,nur Bücher und sich selbst.
Sie berichtete,daß sie die ersten 3 Tage meinte,durchzudrehen und nur am Rad gedreht hat.
Dann war das schlagartig vorbei,und sie fand sich ab,für sich selbst sorgen zu müssen und "es gibt nur Stille und Einsamkeit und Natur"
Dann gings ihr richtig gut,sie genoss die Natur und freute sich über jeden Vogel,der vorbeikam,sah jeden Abend dem Sonnenuntergang zu,lernte sich selbst das Fischen und, als man sie abholte,wollte sie nicht mehr weg.
Das kann natürlich nicht jeder machen,aber der Kern der Sache ist der richtige Ansatz.
Das Schlimmste sind immer die Chefs,die nur verlangen,aber nie honorieren (nicht finanziell),was so manche Mitarbeiter leisten.
Viele wären so dankbar,wenn von ihnen auch was rüberkäme,und sie auch beruhigt in Urlaub gehen könnten,ohne schlechtes Gewissen.
*******rin Frau
2.926 Beiträge
...
Ich habe zwei längere Aufenthalte in psychosomatischen Kliniken hinter mir, bei denen ich mit einigen Menschen in Therapie saß, die wegen "Burnout" eingeliefert wurden. Und im Laufe der Zeit hat sich bei allen rausgestellt, dass sie schlicht und ergreifend Langzeitdepressive waren, die das aber selbst nie so wahrgenommen haben.

Es gibt zum einen die Menschen, die so schnell so depressiv werden, dass gar nichts mehr geht, so ging es mir. Antriebslos und apathisch sein, nicht mehr aufstehen können, die einfachsten Dinge sind nicht mehr möglich. Das fällt dem Betroffenen und dem Umfeld zwangsläufig irgendwann auf.
Zum anderen gibt es aber die Menschen, die zwar depressiv, also bedrückt, traurig, betäubt, gefühllos, unbeteiligt sind....aber trotzdem noch lange, manchmal Jahre, weiter funktionieren. Die merken zwar oft, dass sie nicht glücklich sind, aber viele sehen das einfach als Normalzustand, der keine Intervention erfordert. Die Depression nagt beständig an Geist, Seele und Körper, und irgendwann ist das Ende der Fahnenstange einfach erreicht. Da kommt dann für meine Begriffe oft der Begriff Burnout ins Spiel.

Zu dem Zeitpunkt hat die Depression ein Stadium erreicht, in dem die Ärzte anscheinend oft keine andere Möglichkeit mehr sehen, als direkt in eine Klinik zu überweisen. Die meisten meiner Mitpatienten mit "Burnout" hatten überhaupt keine Erfahrung mit ambulanter Therapie und waren dementsprechend überfordert damit, jeden Tag mehrere Stunden Therapie auszuhalten. Aber bei allen kristallisierte sich wie gesagt bald heraus, dass da schon ganz lange ganz viel im Argen lag.

Mit dem Begriff Burnout tut man meiner Meinung nach auch den Betroffenen keinen Gefallen. Die verstehen ihn nämlich genau so wie das gros der Bevölkerung: ausgebrannt sein nach zu viel Stress, man stellt sich automatisch einen Manager oder Top-Anwalt vor, der 16 Stunden am Tag schuftet, nur Termine hat, nie abschalten kann. Bei solchen Leuten wäre ein Burnout ja legitim, aber "bei MIR, einem Angestellten mit Bürojob und freien Wochenenden, mit fast erwachsenen Kindern..."
Die Leute schämen sich eher dafür, dass "ihr bisschen Stress" angeblich zu einem Burnout geführt haben soll. Und außerdem suggeriert der Begriff, dass die Problematik mit etwas Abschalten und Erholung gelöst wird (ein Mitpatient von mir ging zu Beginn der Behandlung davon aus, die Klinik nach 6 Wochen komplett gesund verlassen zu können, er hätte sich ja dann genug erholt). Und dafür sind die Gründe für diesen plötzlichen Zusammenbruch oft zu vielfältig.

E.
*******ende Frau
2.668 Beiträge
Na Burnout eines der Krankheiten ist die es laut Diagnoseschlüssel nicht gibt ist eigentlich schon seit längerem Bekannt ob es dafür einen Manfred Lütz brauchte ist eine andere Frage.Das Buch war oberflächig ,schlecht und halt ein typisches Buch für die breite Masse wenn ich das mal so sagen darf.....
Endstation Papierkorb bei mir und dabei gebe ich ansonsten Bücher sehr gerne weiter....
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