Das ist ein ganz wahnsinnig irrer, guter, ergreifender Thread.....
Danke.
Bzgl. dieser Träume hatte ich auch einmal einen, für welchen ich jedoch vermutlich nie eine Bestätigung bekommen werde.....
Und dennoch bin ich fast davon überzeugt, er war wahr....
Haltet mich bitte nicht für völlig irre
Es ist schon sehr lange her - aber ich werde das wohl mein Leben nicht vergessen.....
Ich hatte eine sehr kurze Liebe mit einem Monteur 1998.
Wir sahen uns nur an 3 Wochenenden - und doch war ich überzeugt, der "liebe Gott" habe mir einen Engel gesandt.
Ich weiß nicht, was dieser Mann für mich hatte - aber mein Gefühl sagte, es sei alleine für mich da.
Obwohl er mich unsagbar anzog, versuchte Wolf an diesen Wochenenden jeder sexuellen Annäherung von mir auszuweichen. Ich hab es nicht verstanden - aber ok...
Am Abend des 3. Wochenendes war er plötzlich einfach verschwunden. Ohne Nachricht einfach weg, als hätte es ihn nie gegeben.
Ich war damals psychisch noch ziemlich durch den Wind gewesen; entsprechend instabil und brauchte tatsächlich gute 4 Jahre, bis ich völlig über ihn hinweg war.
Auch, weil ich weder seine Verhaltenheit, noch sein Verschwinden hatte verstehen oder erklären können.
Es war sicher 3 Jahre nach unseren Wochenenden. Da träumte ich, er stünde an meinem Bett. Er nahm meine Hand; sah mich zärtlich an und entschuldigte sich.
Er sei völlig überfordert gewesen mit unserer Zeit. Er habe in seinem Leben schon derart viele Frauen gehabt; sei gewissenlos und egoistisch gewesen - aber ich hätte ihn völlig draus gebracht, weil er sich das erste Mal im Leben wirklich verliebt hätte.
Er sei damals gegangen, weil er nicht gewußt habe, wie er damit umgehen sollte.
Er sei positiv gewesen - und wollte mich schützen.
Nun sei er gestorben - und er wollte sich verabschieden.
Es täte ihm sehr leid.
Der Traum war für mich sowas von real - aber wer sollte mir sagen, ob er wirklich gestorben ist an HIV...
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Bzgl. meines Glaubens:
Ich habe schon sehr viele Bücher und Theorien gelesen zu diesem Thema.
Ich habe noch nie an die Kirche als "Firma" geglaubt - aber immer an ein "großes Ganzes".
Gott braucht gewißlich keine Telefonzelle (Kirche), in die man Münzen einwerfen muß, damit er einem zu hört.....
Mir gefällt die Idee eines Buches, dass wir alle aus einem großen Meer aus Seelen kommen - so, wie das Meer aus vielen Tropfen besteht.
Im Seelenmeer können wir uns entscheiden, welche Erfahrungen wir machen möchten; welche Gefühle wir kennen lernen und leben möchten; welche Lebensthemen uns interessieren. Und dann suchen wir uns eine dem entsprechende, nahe Geburt, gehen ein in das Baby und vergessen das große Seelenmeer.
Und so betrachte ich mein Leben mit all seinen Themen und Sorgen als bewußt gewählt.
Als ein Leben, das mir die Möglichkeit bietet, Gefühle zu fühlen und zu wachsen.
Dinge auszuprobieren und Wege zu entdecken, welche ich in einem anderen Leben niemals hätte gehen und versuchen können.
Ich glaube an einen Gott, der sich mir so schenkt, wie es mir entspricht.
Mein ganz persönlicher Gott hatte schon viele Gesichter und viele Namen.
Als Kind dachte ich mir Gott als eine Art Wackelpudding um die ganze Erde. Mit tausenden von Augen, Ohren und Händen - denn Gott ist überall; hört und sieht alles und hilft, wo er darum gebeten wird.
Auch war er schon ein langhaariger Rocker mit Lederjacke und elfenhafter Frau auf dem Sozius seiner Harley - denn Gott ist alles. Frau und Mann; und der, den ich in mir erkennen kann. Weich und hart; rauh und sanft; durchsetzungsfähig und liebevoll.
Vielleicht ist er auch gasförmig.
Oder ein Tier...
Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass er da ist.
Manchmal kann ich ihn nicht so gut fühlen - weil ein Schmerz in mir, von Menschen gemacht, meine Seele verschließt und ein gutes Fühlen fast unmöglich macht.
Manchmal dringt er ein in mein Herz; dehnt und weitet es - und ich spüre die Wärme und das Vertrauen.
Alles was ist, ist gut.
Alles ist richtig.
Alles ist gerade so, wie es sein soll.
Um zu wachsen; zu lernen; zu werden.
Und so versuche ich meinen Weg zu gehen; mich zu trauen; zu wagen; an zu nehmen und hin zu sehen, anstatt auszuweichen oder mich zu fürchten.
Und am Ende.... kommt wieder das große Seelenmeer. Alle Freunde wieder zusammen. Und eine neue Entscheidung für neue Erfahrungen.
Und alles ist eins; und eins ist Gott; und Gott fühlt und sieht alles.
Jojo