Doch, schon auch körperliche Entzugserscheinungen:
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Wer verliebt ist, dessen Körper setzt Endorphine frei, die unter anderem Euphorie hervorrufen können. Auch das Glückshormon Dopamin wird ausgeschüttet. Die Folge ist, dass Liebende ganz ähnliche körperliche Reaktionen zeigen wie Drogenkonsumenten:
Sie erleben emotionale Höhenflüge, bekommen Herzklopfen und schwitzige Hände. Beendet der Partner, der diese Reaktionen ausgelöst hat, nun die Beziehung, erleidet der Verlassene ganz konkrete körperliche Entzugserscheinungen: Der Dopaminspiegel sinkt, bis der Mensch leichte Depressionen verspürt.Liebeskummer:
Typische SymptomeDie Wirkung von Liebeskummer auf das Gehirn ist fast immer dieselbe: Der Betroffene ist absolut konzentrationsunfähig und dreht sich gedanklich im Kreis. Das Interesse an anderen Mitmenschen sinkt, und es kann zu aggressivem Verhalten gegenüber Freunden und Bekannten kommen. Trauer und Depressionen können im Extremfall bis hin zu Suizidgedanken führen.Bei vielen Menschen hat Liebeskummer eine starke Wirkung auf das Essverhalten: Sie essen aus Kummer besonders viel oder gar nicht mehr, was zu starken Gewichtsschwankungen und zu Magen- bzw. Verdauungsproblemen führen kann. Schlaflosigkeit und Kreislaufprobleme belasten den Körper zusätzlich.
In besonders schlimmen Fällen kann das sogenannte Broken-Heart-Syndrom auftreten, das mit Brustschmerzen, Atemnot und Todesangst klassische Symptome des Herzinfarkts aufweist, ohne dass eine Herzkranzgefäßverengung vorliegt.
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Der Schweregrad ist ja auch unter den Drogen anders. Methadonentzug ist nicht wie Nikotinentzug, wie es ja schon gesagt wurde.
Und Liebeskummer ist nicht wie der Entzug von Methampfitamin. Aber dennoch wird Liebeskummer in die Sparte "Entzugssyndrom" gepackt.
Ich sagte ja nicht, Liebeskummer ist genau so wie ein Drogenentzug. Ich sagte ja, er wird damit gleichgesetzt.
Die Erdbeere ist eigentlich auch eine Nuss, zählt aber zum Obst.
Aufgekommen ist der Gedanke ja durch die Diskusion über den Umgang mit Liebeskummer. Man braucht ja irgendwie Ersatz (in dem Fall Typveränderung, Einkaufsbummel, andere Flirts, Eis und Filmabende, damit Glückshormone auf anderem Wege gebildet werden können), wie beim Drogenentzug auch.
Wenn ich nicht mehr rauchen will, knabber ich Karotten oder lutsch Lollis, usw., wenn ich einen Schmachter bekomme.
Bei den richtig harten Entzügen, wo man über Wochen oder Monate im Bett liegt und sich die Seele aus dem Leib kotzt (entschuldigt meine Ausdrucksweise), ist es natürlich nicht mit einer Karotte getan. Da braucht man wahrscheinlich unterstützend Medikamente. So gut kenn ich mich da auch nicht aus.
(Mein Freund hat einen kalten Entzug hinter sich gebracht und erzählte ein wenig. Der hat so gut wie alles geschluckt, den Entzug zuhause mit Unterstützung seiner Mutter gemacht.)