Vielleicht ist der Vergleich nicht ganz passend, aber ich musste beim Lesen des Titels an Arbeit denken.
Ich habe vor ein paar Monaten das Projekt gewechselt, und eine Sache die mir aufgefallen ist, ist die Art wie die Kaffeepausen ablaufen. Solange ich noch im alten Projekt war ist mir das nicht so aufgefallen, aber danach wenn ich wieder mal die alten Kollegen aufgesucht habe, ist mir aufgefallen wie negativ die Grundstimmung ist. In jeder Kaffeepause wird gelästert und geschimpft, ständig wird hervorgehoben was alles schief läuft.
Das ist aber glaub auch erst über die Jahre hinweg so entstanden, und das ist etwas was ich auch erstmal aus meinem "System" rauskriegen musste. Natürlich läuft viel schief, und wenn man ständig mit all dem Mist konfrontiert wird, dann soll man Probleme auch nicht ignorieren. Aber man neigt dazu, sich hinter all diesen Problemen zu vergraben: "Ist eh alles scheiße, kann eh nix dran ändern, nicht mein Problem."
Im neuen Projekt läuft auch viel schief, aber es wird viel Wert darauf gelegt immer alles zu visualisieren was passiert - das Gute und das Schlechte. Und wenn man mal aktiv zurückschaut (auf die letzte Woche, auf den letzten Monat...), dann ist man immer wieder verblüfft wie viel man auch geleistet hat, und wie weit man gekommen ist.
Ist jetzt wie gesagt sehr stark an der Arbeit orientiert, aber ich glaube, im Privatleben läuft es halt oft ähnlich. Ich kenne das Gefühl auch, dass die Zeit an einem vorbei zu rennen scheint, und man hat wieder nichts geleistet. Das Buch was man sich vorgenommen hat liegt immer noch rum, wieder nur viele Stunden lang in der Bude gehockt ohne vorzeigbares Ergebnis...
Aber irgendwas hat man halt doch gemacht. Und Dinge zu tun die einem gut tun und einen unterhalten, sind nicht vergebens. Der Erfolg ist weniger messbar, aber all die Eindrücke und Gefühle die man eingesogen hat, all die kleinen Gedankengänge und Informationen die so langsam ins Hirn einsickern, die sind wertvoll. Sie machen uns zu dem was wir sind. Wären diese kleinen Aktivitäten wirklich sinnlos, würden wir sie wahrscheinlich nicht tun.
Ist nicht immer einfach, das Gute im alltäglichen zu sehen, aber es ist definitiv da.