Mir scheint, dass ein coming out hier deshalb so schwierig ist, weil gerade beim Thema sex sehr schnell in den Kategorien "normal" und "abnorm" gedacht wird ... weil wir noch immer in einer verschlossenen und - öffentlich - relativ intoleranten Gesellschaft leben.
Schon zu sagen "Ich bin Swinger" überfordert viele Zeitgenossen (und -genössinen). Wenn dann noch "abnorme" Praktiken dazukommen, bleibt vielen nur die Flucht in die Ächtung, weil jedes positive Wort sie ja in die Nähe derselben "Praktiken" rückt.
Zum Thema "Erfahrung":
Ich habe in Spanien, wo ich überwiegend lebe, eine lockere Beziehung zu einer Dame (nennen wir sie "A", sie ist auf dem Bild in meinem hallo-post zu sehen), die "Sub" ist ... oder sagen wir, gerne gefordert und geführt wird, neues, ungewohntes, "abnormes" zu tun.
PD ist da immer ein auch Randthema, in das wir teilweise eintauchen, aus dem sich aber oft auch eine "normale Orgie" entwickelt. Sie wird gerne vorgeführt, hat eine starke exhibitionistische Ader (die bei Frauen wohl auch im "bürgelichen Leben" generell mehr gefördert wird).
Mit ihr habe ich neulich ein coming out gewagt, als eine Ihrer Freundinnen beruflich ins Ausland weggezogen ist und in den letzten Tagen bei A wohtne, nennen wir sie "K".
Wir hatten schon oft über K gesprochen haben und wir wussten (und insofern war es kein übliches coming out), dass sie darauf brennt, Swingererfahrungen zu machen. Am letzten Abend besuchte ich "A" und hatte die Gelegenheit, als "Fremder" (K wusste von unserer langen offenen Beziehung, aber nicht dass wir Swinger sind) recht indiskrete Fragen zustellen, freundlich und mit einem Grinsen, aber eben durchaus forsch.
Ich habe den Eindruck gewonnen (sie hat leichte Stubse und Berührungen willig erwidert, ebenso Blicke und bewegte sich durchaus "teasing"), dass sie "brennt".
Als A und ich dann alleine waren - K war in Bett gegangen - haben wir gespielt und ich "zwang" A schliesslich, sich in eine unterwürfige Sitzhaltung zu begeben, verband ihr die Augen und sagte nur "warte ...".
Da Sie aus dem Spiel zuvor, in dem wir auch Fantasien ausgetauscht haben, genau wußte, was ich zu tun gedachte, aber keine Widerrede gab, bin ich - nackt - in das Zimmer von K gegangen und habe Sie gefragt, ob Sie Interesse hat, eine Sub zu benutzen.
Sie war schneller als der Blitz aus dem Bett und alles weitere kann sich jeder wohl denken.
Was ich damit sagen will ist, dass man durchaus etwas wagen soll, wobei Situationen wir diese (die Freundin verlässt das Land, also wäre auch ein Affront nicht super tragisch) so etwas natürlich vereinfachen.
Ich denke, dass viele erstaunt wären, welche Resultate bei solchen Experimenten herauskommen! In unserem Fall haben wir die bi-Seite von K entdeckt. Das wußten und ahnten wir nicht! Und das coming out war ein voller Erfolg, K kann kaum erwarten, dass wir sie gemeinsam besuchen kommen, weil sie auch ähnliche Erfahrungen sammeln will und ebenfalls eine leicht subdominante Ader hat.