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Raufrudel

********avat Mann
128 Beiträge
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Raufrudel
Hier ist schon einmal eine "kleine" Geschichte von mir. Viel Spaß beim Lesen:

*fuchs* Shavat

Raufrudel (by Shavat)

Wieviel Zeit ist vergangen? Eine Minute oder doch schon fünf? Wenn ich die Reaktionen meines Körpers befrage, den Schweiß, der mir von der Stirn tropft, meinen rasenden Herzschlag und dieser stoßweise gehende Atem, dann könnten es auch schon zehn Minuten sein.
Ich bin jetzt schon völlig fertig. Mein Körper durchflutet mich mit dem größtmöglichen Stresshormoncocktail, den er geben kann und bringt mich sehr nahe an meine Leistungsgrenze. Was für eine Erfahrung. Von Null auf Hundert innerhalb von ein paar Sekunden.
So hocke ich da, völlig im Stress gefangen und kaum zu einem klaren Gedanken fähig. Nur eins steht fest. Ich muss hier raus und das in einem Stück.
Doch urplötzlich überfallen mich kurze Flashbacks und lähmen mich.

Flashbacks von den Momenten, die mich in diese schier ausweglose Situation gebracht haben.
Ich sehe mich diesen entrückten Entschluss fassen, endlich wieder mehr Sport machen. Sehe die Zweifel in meinen Augen und den letztendlichen Weg hin zu diesem Probetraining.

Ich sehe die Augen, die auf mich gerichtet wurden, als ich den Übungsraum betrat. Das freundliche Lächeln auf den Gesichtern und höre die freundlichen Worte, die gewechselt wurden. Der erste Eindruck war durchaus positiv. Knapp zwanzig Menschen. Männer und Frauen jeglichen Alters. Eine bunte Mischung sozusagen.
Es ging sanft los. Erst eine leichte Erwärmung, die immer härter wurde, hin zu den ersten Schlägen auf die mittig aufgehängten Boxsäcke.
Alles harmlos, aber anstrengend. Ein gutes Training.
Ähnlich denen, die ich bereits in anderen Dojos erlebt habe.
Bisher hat es aber nie gereicht, mich dazu zu motivieren, das Training weiter fortzuführen. Irgendwie fehlte mir immer das Ziel.
Wofür trainierte ich.
Für das hehre Ziel der Fitness?
Nein, das war nie ein großer Motivator für mich. Und so sah ich mich schon wieder, dass ich das erste und letzte Mal mit diesen Menschen trainiert habe.

Als das Training endete, nahm mich der Kursleiter, ein etwas jüngerer Mann als ich, beiseite und befragte mich, wie es mir gefallen habe. Ich antwortete offen und ehrlich, dass ich das Training zwar als gut empfand, aber das mir irgendetwas fehle. Und dass ich daher wahrscheinlich nicht weitermachen würde.
Das Grinsen in seinem Gesicht überraschte mich doch sehr. Genauso wie seine anschließenden Worte.
Das geht nicht nur dir so.
Daher lade ich dich ein, mit ein paar anderen Teilnehmern, denen es genauso geht, noch eine halbe Stunde dranzuhängen.
Vielleicht bestünde dann ja die Möglichkeit, dass ich das Fehlende finde.
Mit diesen Worten ließ er mich am Rande des Dojos stehen und verabschiedete danach einen Großteil der Menschen, die im Anschluss die Halle in Richtung Ausgang verließen.
Es blieben lediglich sechs Teilnehmer zurück.
Der Trainer, zwei Männer und drei Frauen.
Nachdem alle anderen gegangen waren, versammelten sich die Verbleinenen in der Mitte des Mattenraumes. Wir setzten uns in einen Kreis, bevor der Trainer noch einmal das Wort ergriff und das Training, er nannte es Raufrudel erneut eröffnete.

Er stellte mich den anderen vor und gab in knappen Worten wieder, was ich mit ihm besprochen hatte. Ich sah derweil in die Gesichter der mich umgegebenen Personen. Ich sah echtes Interesse aus ihnen sprechen. Und ich kann es nicht anders benennen, auch etwas, was ich als verspielte Neugier interpretierte.
Meine eigene Neugier, auf das nun kommende, war aber eindeutig geweckt.

Und so sah ich, eine kurze Zeit später, zwei Runden lang lediglich zu. Gefangen von den Bildern und Geräuschen, die auf mich eindrangen.

Ich besinne mich wieder, so gut es eben geht. Mein Herz rast immer noch und ich habe weiterhin das Gefühl nicht genug Sauerstoff zu bekommen, so als atme ich Höhenluft.
Meine Gegnerin starrt mich derweil aufmerksam an. Ihr in enge Sportkleidung gehüllter Körper zeigt Anspannung und Gier und trotzdem lässt sie mir Zeit, wieder zu mir zu finden und meine Flashbacks hinter mir zu lassen.
Urplötzlich wird mir etwas klar.
Sie spielt nur mit mir.
Sie hätte mich, gefangen in eben jenen Flashbacks, ohne Mühe überrumpeln können und ich hätte ihr nichts entgegensetzen können. Aber sie tat es nicht. Sie ist wie eine junge Katze, durchfährt es mich, sie jagt nur, um zu spielen und nicht um zu fressen.
Zuerst war ich dankbar, dass der Trainer sie ausgesucht hatte. Ich dachte, dass ich mit dieser doch eher zierlich gebauten Frau ein leichtes Spiel haben würde. Aber so kann man sich täuschen.

Kaum hatten wir uns in der Mitte des Kreises und umringt von den anderen, positioniert, da stürmte sie auch schon auf allen vieren auf mich zu.
Wie ein wildes Tier, riss sie mich, völlig überraschend, zu Boden und versuchte sogleich meine Gliedmaßen niederzudrücken.
Es dauerte sehr lange, bis ich mich von diesem Schreck erholte.
Hatte ich doch gedacht, dass wir so eine Art Sparring machen. Doch plötzlich sah ich mich einer wildgewordenen Frau gegenüber, die völlig aufgekratzt versucht mich niederzuringen.
Ich musste all meine Kräfte aufbringen, ihren eigentlich zarten Körper von mir herunterzubekommen.
Ich musste wirklich alles aufbringen, nur um mich vom Boden zu lösen und etwas Distanz zwischen uns zu schaffen.
Ihr erster Angriff hatte bestimmt nur eine Minute gedauert, für mich aber waren es aber eher gefühlte fünf, wenn nicht gar zehn Minuten.

Ein Schweißtropfen löst sich von meiner Stirn und fällt unter meinen schweren Atemzügen zu Boden.
Was soll das, frage ich mich unwillkürlich. Das hat doch nichts mit Raufen zu tun.
Diese Frau, die sich gerade mir gegenüber genüsslich über ihre Lippen leckt, sieht mich an, als sei sie von Sinnen.
Als sei ein wildgewordener Teil von ihr erwacht.
Dann stürzt sie auch schon wieder auf mich zu.
Diesmal bin ich grob darauf vorbereit was kommen wird. Unter einem nicht menschgerechten Fauchen stürmt sie voran und versucht nach mir zu greifen. Zu spät bemerke ich, dass mir in dieser Situation mein logisches Denken mehr hinderlich als dienlich ist.
Denn dieser logische Teil in mir, zweifelt immer noch an dem, was er sieht und erlebt.
Er zweifelt daran, dass mich hier wirklich jemand angreifen würde.
Es ist ja immerhin nur ein einfacher Sportclub. Hier droht mir doch keine Gefahr.
Wie kann das sein.
Und auch wenn diese Gedanken nur einen Bruchteil einer Sekunde benötigten, um durch mein Hirn zu rauschen, so nutzt meine Angreiferin, diesen Moment scheinbar, ohne nachtzudenken und absolut schamlos aus.
Noch bevor ich mein logisches Denken zum Handeln bringen kann, liegt sie auch schon wieder über mir.
Ich kann ihre Muskeln deutlich auf mir arbeiten spüren. Ihr heißer Atem schlägt mir entgegen und ich merke überdeutlich, wie sich ihre Brüste fest auf meinem Oberkörper drücken, um mich so auf den Boden niederzudrücken.
Diese ungewohnte körperliche Nähe zu einem mir fremden Menschen schockiert mich einerseits, aber auf einer anderen, tieferen Ebene empfinde ich diese Nähe auch irgendwie wiederum als sehr erotisch.
Ich reiße mich von diesem Gedanken los.
Was passiert hier. Diese Frau überrumpelt mich, überwältigt mich und drückt mich hilflos wie ein kleines Kind auf den Boden. Und ich denke dabei, wie erotisch diese Situation doch ist.
Das kann doch nicht sein. Wo ist meine Kraft? Wo ist mein Wille?
Nicht bei mir, hallt ein logischer Gedanke mit einer mir wohlbekannten Stimme durch mein Hirn.

Fast zur Gänze erstarrt und niedergedrückt von einem wilden Tier in Menschengestallt, wird mir eins klar.
Ich stehe mir im Weg. Der logische Teil, der alles analysieren will, steht mir im Weg.
Und wenn ich hier überleben will, dann brauche ich dafür keine Logik, sondern ich brauche Kraft.

Dann lasse ich es geschehen. Entgegen meiner Sozialisierung schiebe ich meine Vernunft, unter Aufbietung meiner gesamten mentalen Kraft, zu Seite und Handle.
Ich atme tief ein und drücke mit allem mir Möglichen gegen meine Angreiferin. Ich muss dafür über meine körperlichen Grenzen hinausgehen, um sie zumindest ein kleines Stück von mir herunterzuschieben.
Ich muss schreien, damit diese Kraft wirken kann.
Stück für Stück gelingt es mir, ihren Körper von meinem zu wälzen. Ich greife und zerre an Stoff, wo ich welchen ergreifen kann. Ich kneife in Haut, wenn sich mir die Gelegenheit dazu bietet.
So kann ich mich immer weiter unter lautem Gestöhne und Gegrunze befreien, und so etwas mehr Freiheit zurückgewinnen.
Ich würde ihr jetzt gerne in die Haare greifen und ihr den Kopf in den Nacken ziehen, weil ich weiß, dass ich dann noch mehr Freiheit bekommen könnte. Aber selbst, wenn ich schaffe könnte ihre Haare zu erreichen, so schreit sogleich ein Teil in mir auf, der mir verbietet, so mit einer Frau umzugehen. Dass das verletzend und grenzüberschreitend sei.
Also verwerfe ich diesen Gedanken wieder und schaffe es dann doch noch nach einer gefühlten Ewigkeit und unter dem Einsatz meiner allerletzten Kraftreserven ihr Handgelenk zu ergreifen und eines meiner Beine aufzustellen.
In dieser Position kann ich meiner Hüfte einen Impuls geben, während ich ihr gleichzeitig die stützende Position ihrer Hand nehme.
Diese Bewegung reicht endlich, um sie von mir abzuwerfen. Fauchend rollt sie überrascht von diesem Konter von mir herunter und kommt neben mir zum Liegen.

Ich fackle nicht lange und stürze mich, obwohl meine Kraftreserven verbraucht sind, auf die nunmehr schreckensstarre Frau. Ich lasse sie mein ganzes Gewicht spüren und drücke sie irgendwie zu Boden, sodass sie keine Möglichkeit mehr hat mich weiter zu attackieren.
Dass dabei ihr Sportshirt hochrutscht, nehme ich allzu deutlich war. Dieser Anblick lässt mich wieder einen kurzen Moment zögern.
Und dieser Fehler hätte fast das Blatt wieder zu ihren Gunsten gewendet. Ihren Gegenangriff kann ich aber dank meines höheren Körpergewichts abblocken, indem ich mich unter einem lauten Knurren gänzlich auf ihren grazilen Körper fallen lasse.
Mir ist klar, dass ich dieses Biest mit meinen bloßen und erschöpften Kraftreserven nicht unter Kontrolle bekommen würde, daher nutze ich das erst Beste und somit auch letztmögliche meiner Mittel.
So kommen wir schlussendlich, schwer atmend, zu einem Status Quo.
Nichts geht mehr.
Sowohl sie als auch ich, atmen hechelnd um die Wette. Unser Geruch nach Schweiß und Anstrengung umwebt uns wie ein Kokon.
Ihre heiße Haut unter meinen Händen verströmt eine Hitze, die ich kaum ertrage.
Habe ich gewonnen, durchfährt mich wieder eine logische Frage.
Dicht gefolgt von der Erkenntnis, dass ich diese ganze Situation trotz allem als sehr erotisch aufgeladenen empfinde und dass ich tief in mir gerade den Wunsch hege, mich vorzubeugen und in diesen verführerisch pochenden Hals zu beißen.
Ich verkrampfe mich innerlich aufgrund dieser Gedanken. Und noch etwas lässt mich immer weiter verunsichert zurück.
Mein Blick verlässt ihre glänzenden braunen Augen und folgen ihrem Körper hinab. Dort ein Stück weiter unten, sehe meine Hand auf ihrer Brust liegen. Wie kommt die denn da hin? Ich schrecke zurück. Habe ich sie die ganze Zeit schon so berührt?

Erst jetzt, nach dem Kampf, fallen mir Sachen auf, die im Moment des Kampfes untergegangen sind. Mir wird klar, wie und vor allem wo, ich diese Frau überall berührt habe. Und dass ich mich gerade in eine ihrer Brüste kralle, ist dabei nur die sogenannte Spitze des Eisbergs.

Und dann passieret es. Der Kampf war anscheinend noch nicht entscheiden, denn meine Gegnerin bäumt sich noch einmal auf und wirft mich, wie spielend von sich ab.
Und während sich mein logisch denkender Teil noch wundert, was gerade passiert ist, schlingen sich ihre Beine fest um meinen Brustkorb und schränken meine Atmung zunehmend ein.
Ich bin fertig, wird mir klar. Ich habe keine Kraft mehr. Ich hatte schon gewonnen, aber dann… ja dann habe ich meinen Untergang selbst besiegelt, indem ich anfing über das nachdenken, was ich da eigentlich mache.
Ich denke und ich denke, während mir immer mehr Bewegungsfreiheit von diesem Biest genommen wird.
Ich bin paralysiert und unfähig weiterzumachen.
Mit dieser Erkenntnis klopfe ich ab und gebe mit einer dumpfen und niedergeschlagenen Gefühlsregung den Kampf auf.

Deutlich kann ich das Gesicht meiner Gegnerin an meinem Hals spüren. Sie hat sich, um all ihre Kraft einsetzen zu können, dicht an mich geklammert. Mir ist dabei die Position ihres Körpers nur allzu bewusst. Und trotz dieser körperlichen Nähe, fühle ich mich verwundbar und verloren. Dann, inmitten dieses Gefühls, versagt zu haben, reißt mich ein heftiger Schmerz an meinem Hals aus meinen Gedanken und führt mich zurück ins Hier und Jetzt.

Lass ihn los, höre ich den Trainer dumpf aus der Ferne sagen.
Und so schnell wie der Schmerz gekommen ist, geht er auch wieder. Aber er ist meine Beute, höre ich meine Gegnerin maulen. Ich habe ihn mir verdient.
Was soll das, denke ich, bevor ich deutlich spüre, wie sich der Druck auf meinen Oberkörper verringert.

Dann für mich völlig überraschend, spüre ich ihre sanfte und heiße Zunge an meinem Hals emporwandern. Du hattest mich fast, höre ich meine Angreiferin mir leise ins Ohr raunen. Beim nächsten Mal hast du vielleicht mehr Glück. Ihr Glucksen bleibt mir dabei nicht verborgen. Dann gibt sie mich vollends frei und zieht sich zu den anderen an den Rand zurück.
Völlig von der Situation überrumpelt rapple ich mich wieder auf und sehe mich um. Die Gesichter, die mich aus diesem Kreis ansehen, zeigen Wohlwollen und Führsorge. Das dumpfe Gefühl, welches sich in mir breitgemacht hat, weicht ein Stück zurück, sodass sich mir, irrationaler Weise, ein schelmisches Grinsen ins Gesicht stiehlt.

Ein wenig später, nachdem ich mich wieder gefangen habe, stehen wir alle beisammen und sprechen über das Erlebte. Ich erfahre von den anderen, dass sie regelmäßig nach dem Training länger bleiben, um sich, wie sie so schön sagen, auszutoben.
Sie raufen miteinander und es ist absolut gestattet und sogar von allen gewünscht dabei auf Tuchfühlung zu gehen.
Ja, blaue Flecken und Kratzer gehören dazu, aber es findet alles in einem sichereren Rahmen statt.
Hier könne man Moral und Anstand mal hinter sich lassen und einfach nur sein.
Sogar ein wenig Anerkennung bekomme ich für meinen Kampf. Fast jeder hat mein Zögern gesehen. Und nachdem ich über meinen Schatten gesprungen bin, erzähle ich auch von meinen Gedanken im Kampf.
Davon, dass mich mein Denken behindert hat, dass ich meiner Gegnerin in die Haare greifen und am Ende sogar anlecken wollte, was zu einem allgemeinen Gelächter führt.
Ja, hier kann man das Tier schon mal von der Leine lassen. Und wenn es für dein Gegenüber in Ordnung ist, dann ist anlecken oder beißen nur das Kleinste aller Möglichkeiten. Nicht war kleines Schmusekätzchen?
Als Antwort auf seine Frage erntet der Trainer, nur ein Fauchen von meiner Gegnerin, die mir inzwischen wirklich sehr leibenswert erscheint. So wie alle hier.

Auf dem Heimweg wirken die Eindrücke noch auf mich ein. Gedankenverloren greife ich mir an den Hals, wo die Katze ihr Hauer in mich geschlagen hat. Ein leichter Schmerz durchfährt mich und dabei muss ich grinsen. Was für ein Erlebnis.
Und ich denke, mit einem warmen Gefühl in meinem Inneren, dass ich es das nächste Mal sein werde, der zubeißt.
Denn jetzt, habe ich keine Zweifel mehr.
Ich will mehr und ich komme wieder.
Auf jeden Fall.
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