Ansatz
Wenn man schon Europa als Ziel hat, dann sollte man nicht nur "Warum wollen wir Deutsche dies oder das nicht" sondern "Warum wollen die Europäer dies oder das nicht" fragen. Denn anders kann man meiner Meinung nach nicht zielführend erörtern, warum der eine oder andere Entwurf keine Chance hatte oder hat.
Nur mal so am Rande: Problem ist einerseits schon die rechtliche Tradition. Es gibt z.B. mehrere grundsätzlich verschiedene Auffassungen zu Verfassung. Während Deutschland sein grundgesetz hochhält und am liebsten das überall in der Welt als Maßstab sehen würde, gibt es in UK keine Verfassung als einheitliches Gesetzeswerk. Dort ist es eine Mischung aus mehreren schriftlich fixierten Grundsätzen und hauptsächlich Richterrecht, also die auf Einzelfällen basierende Fortschreibung des Rechtes.
(Nicht verwechseln, Exkurs: in DE hängt auch viel an Einzelrechtsprechung, jedoch ist dies nur eine Interpretation der bestehenden Gesetze. Hier kann - zumindest theoretisch - kein Richter sagen "Da steht zwar dies und das im Gesetz, aber ich mache das völlig anders", hier sagt man "Wenn man die Systematik der Gesetze zu Grunde legt, dann wollte der Gesetzgeber dies oder das und hat es nur mal wieder nicht geschafft, das so aufzuschreiben")
Und dann kamen noch die politischen Aspekte: Durch einen neuen Vertrag/ eine Verfassung sollte die Mitbestimmung der Länder kastriert werden. Also nicht mehr der momentan notwendige Konsens in fast allen wesentlichen Entscheidungen sondern Mehrheitssysteme verschiedenster Art.
Aber wie schon vorher hier gesagt wurde: Wikipedia ist Dein Freund. ;o)