Ich konstruiere jetzt mal einen "Fall" aus der BDSM-Szene (der so in der Szene durchaus vorkommt).
Als Folge übereinstimmener Phantasien haben Herr X und Frau Y einen sogenannten (und ausdrücklich nicht justiziablen) "Sklavinnenvertrag" abgeschlossen, wonach Frau Y Herrn X entsprechend SEINEN Vorstellungen ihm auf jede von ihm erdachte Weise vorbehaltlos zur Verfügung zu stehen hat. Dazu gehören auch inszenierte "Vergewaltigungen", die, damit es "echt" wirkt, unvorhersehbar bleiben.
So weit so gut.
Aber - manche Dinge ändern sich und beide leben sich unmerklich auseinander.
Sachen, die mal einvernehmlich waren, fühlen sich plötzlich nicht mehr stimmig an. Frau Y fühlt sich häufig nicht mehr wahrgenommen, das ursprünglich lustvolle Gefühl benutzt zu werden, wird mehr und mehr fade und einfach nur schmerzhaft.
Wenn Beziehungspartner logisch handeln würden (können sie aber meistens nicht), wäre es jetzt Zeit, den Vertrag zu beenden und die Beziehung neu zu verhandeln. Oder zu beenden.
Aber Frau Y traut sich das nicht, dazu kennt man sie in der "Szene" zu gut, sie sind zu sehr vernetzt, ein ganzer Freundeskreis hängt daran.
Sie will mit ihm reden, aber wenn sie es versucht, hat sie nur einen dicken Kloß im Hals.
Eigentlich macht sie das wütend - auf sich, aber das kann sie nicht sehen. Stattdessen wird sie auf ihn wütend. Und nun - ein Nein ist plötzlich ein Nein? Das Nein war doch immer nur ein Stilmittel, um ihren Widerstand zu brechen.
Sie versucht es trotzdem und zeigt Herrn Y an.
Staatsanwalt und Richter halten BDSM für eine krankhafte Perversion....