„eder seriöse Vermieter gibt eine Wohnungsgeberbescheinigung raus, auch bei Zwischen- und Untermiete.
Wie bitte was?
Fakt ist: Bei der Vermietung von Ferienwohnungen ist es nach wie vor völlig normal, dass da keine Anmeldung gemäß Bundesmeldegesetz erfolgt.
Das macht die Vermietung von Ferienwohnungen nicht per se zu einer unseriösen Angelegenheit.
Wenn in der benachbarten Großstadt Messe ist, sind in unserem Stadt-Viertel alle Übernachtungsmöglichkeiten ausgebucht.
• Die Messe-Aussteller reisen meist viele Wochen vorher an, beziehen überwiegend Ferienwohnungen und bereiten den Messe-Auftritt ihres Unternehmens vor.
• Die Messe-Besucher übernachten bloß zur Messezeit und beziehen überwiegend Hotels und Gasthäuser.
Keiner von denen braucht oder will eine Anmeldung gemäß Bundesmeldegesetz.
Urlauber gibt's ab und an zwar auch. Doch unser Stadtviertel ist kein typisches Urlaubsziel.
Die meisten Fremden, mit denen ich hier ab und an Small-Talk halte, sind beruflich hier.
„In vielen Inseraten sieht man Wohnungen, die nicht in der genannten Stadt sind bzw. nicht mal in Deutschland. Durch Bildersuche findet man teils die echten Inserate auf Immobilienportalen, die Fotos und tw. der Text sind geklaut. Viele der Anbieterprofile sind gefälscht.
Beispiel aus dem realen Leben:
Ein befreundeter WG-Bewohner bekam von seinem Arbeitgeber kurzfristig die Chance 4 Monate an einem Projekt sonstwo mitzuarbeiten. Für ihn/ für seinen Ausbildungsstand + Berufserfahrung war das eine riesen Chance! Er war geil darauf, genau das zu machen.
Er fragte seine WG, was diese davon hielten, wenn er sein WG-Zimmer für 4 Monate untervermieten würde. Alle einverstanden.
Das WG-Zimmer wurde auf zwei kostenpflichtigen seriösen Portalen inseriert und zusätzlich auch in diversen kostenlosen Foren/ Gruppen angeboten. In den letztgenannten
selbstverständlich ohne die Verlinkung auf die seriösen Portale, bei denen zusätzliche Gebühren angefallen wären. Und allzu viel Zeit investierte man nicht, um zu schauen, wie seriös nun die kostenlosen Foren/ Gruppen sind und ob da womöglich auch Betrüger unterwegs sind, die versuchen, potentiellen Mietern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Der Untermieter musste schnell gefunden werden.
Es ging bloß darum, die eigene Reichweite zu erhöhen, um rasch einen passenden Untermieter zu finden.
Ob kostenpflichtige oder kostenlose Plattform:
Überall wurde explizit "ohne Anmeldung" inseriert. Eben weil man am Ende der Befristung keinen Ärger mit jemanden wollte, der trotzdem in der Wohnung bleiben will.
Keine Meldung, kein Ärger.
Verschiedene Leute wurden eingeladen. Und die WG traf ihre Entscheidung gemäß Nasenfaktor.
Die Person, die am Besten in die WG zu passen schien und mit der auch der Untervermieter einverstanden war, bekam den Zuschlag.
Bei der nächsten Steuererklärung des Untervermieters kam die Mieteinnahme für diese 4 Monate Untervermietung ganz normal in die Rubrik "Einnahmen aus Vermietung/ Verpachtung".
Angenommen in der Facebook-Gruppe von der du sprichst, wären 50 % Fakes und 50 % stinknormale Angebote:
• Du kannst das nicht unterscheiden.
• Das Finanzamt kann das nicht unterscheiden.
Warum sollte sich das Finanzamt so eine Facebook-Gruppe antun?
• Für die Verfolgung von Menschen, die mit Hilfe von gefakten Wohnungsinseraten anderen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen, ist das Finanzamt gar nicht zuständig.
• Für denselben Arbeitsaufwand findet das Finanzamt auf seriösen Portalen wie Airbnb auf Anhieb viel mehr tatsächliche Vermieter von denen einige Steuerbetrug begehen.
Solange das so ist, lohnt es sich noch nicht, dort zu suchen, wo die Suche aufwändiger ist. (Facebook-Gruppe)
Die personellen Ressourcen der Finanzämter sind begrenzt.
Viele viele Menschen haben "Finanzbeamter" nicht auf ihrer Berufswunschliste.
Und die Finanzämter haben Schwierigkeiten, Nachwuchs für den Beruf des Finanzbeamten zu finden. Da bleiben Stellen unbesetzt.