OT: Sinnhaftigkeit von H-IV oder BG
(BG=bedingungsloses Grundeinkommen)
@*****ito:
Vorab: Ich weiß nicht, wo ich in meiner Wortwahl eine fehlgeleitete Ausdrucksweise zeige. Bestimmte Medien in Deutschland (sicher nicht nur) betreiben meiner Meinung nach einfach mal Massenhetze und Volksverdummung. Dazu stehe ich auch. Deshalb setze ich es jetzt nicht einmal mehr in Anführungszeichen. Sie dienen (ob so gewollt oder einfach nur als Effekt der Themen- und Inhaltswahl nach Verkaufsaspekten lasse ich mal dahingestellt) dazu, Probleme aufzubauschen und zu propagieren, wo eigentlich keine sind, und damit von wirklichen Problemen abzulenken. Zum Glück gibt es auch noch Medien, die einen erfreulichen Gegenpol setzen - allerdings werden diese mangels weniger auffälliger Erscheinung und Schlagzeilen nicht so viel beachtet.
Und falls mein Seitenhieb auf einige Vertreter der Rechtsorgane gemeint sein soll: Ich kann es belegen und habe Zeugen.
Und es sind ja sicher Ausnahmen - ich wollte nur aufzeigen, wie fadenscheinig der Verweis auf den Schutz des Ratsuchenden ist.
Ich habe auch nie angeregt, die Normen des Rechtsdienstleistungsgesetzes hier außer acht zu lassen. Allerdings wollte ich meine Meinung darlegen, dass ich es für stark überzogen halte. Zumal sich ja eh jeder nach dem bekannten Schema: "Ich hab da mal einen konstruierten Fall: Wenn A ..." darüber hinwegsetzen kann.
Weiter werde ich mich hier zu diesen Punkten nicht mehr äußern.
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Zum Thema H-IV und BG:
Allerdings nicht, wenn ich trotz hartem Arbeitstag danach kaum mehr Geld in der Tasche habe.
¿Wieso soll dies ein gerechtfertigter Grund bei zumutbarer Arbeit sein, nicht zu arbeiten und Sozialleistungen abzufassen?
Das hat nix mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun. Das würde genau diesen Punkt auch aushebeln, denn da es
bedingungslos ist, werden natürlich auch Einkommen aus Minijobs oder schlechter bezahlten Stellen nicht angerechnet. Ich habe also durch meine Arbeit immer mehr Geld in der Tasche (außer, ich habe höhere Aufwendungen als Einnahmen).
Im übrigen halte ich nur 2 Dinge im Zusammenhang mit Sozialleistungen und Arbeit für gerechtfertigt:
1. Kein Mensch sollte eine Arbeit annehmen müssen, die unangemessen bezahlt wird. Wer mind. 30-35 Stunden in der Woche arbeitet, soll davon auch leben können. Aber da sträubt sich ja die deutsche Politik, einen gesetzlichen Mindestlohn von ca. 10 Euro/Stunde für alle einzuführen. Damit käme sie ja in Erklärungsnot mit den 1-Euro-Jobs (die ich übrigens für eine unzumutbare Arbeit halte - unzumutbar wegen der erniedrigenden Bezahlung. Jeder Schnorrer am Straßenrand oder "Solo-Künstler" in der Berliner U-Bahn kommt auf einen höheren Stundensatz).
2. Sozialleistungen sind ein Grundrecht. Jeder Bürger unseres Staates hat einen Rechtsanspruch darauf. Da finde ich es unzumutbar, dass prinzipiell erst einmal Sozialbetrug vermutet wird und jeder Leistungsempfänger unter Pauschalverdacht fällt.
Natürlich ist es akzeptabel, dass der Anspruch geprüft wird. Und es ist auch zumutbar, dass jeder sich bemühen sollte, keinen Anspruch stellen zu müssen. Ich finde es auch nicht gut, wenn manche lieber zu Hause rumhängen, statt für ein wenig mehr Geld arbeiten zu gehen. Aber ich kann es verstehen und nachvollziehen, denn es ist ja kein Anreiz dafür da. Und dieser Mangel liegt nicht in zu wenig Sanktionen oder und zu hohen Sozialleistungen - der fehlende Anreiz liegt in meinen Augen einzig und allein in der Differenz zwischen Grundsicherung und Arbeitslohn, also zu schlecht bezahlter Arbeit. Und gerade hier ist die Politik gefordert. Sowohl Mindestlohn als auch bedingungsloses Grundeinkommen können dieses Problem lösen helfen. Nicht aber eine Klausel, nach der mir von jedem verdienten Euro erst einmal 80 % wieder abgezogen werden. So eine hohe "Staatsabgabe" mutet man nicht einmal ansatzweise Spitzenverdienern zu, nicht einmal für den Teil des Einkommens, der über 500.000 Euro im Jahr liegt. Und die könnten es sich locker leisten - aber die können sich eben auch dagegen wehren. Schöne "soziale" Marktwirtschaft ...