Das ideale Wanderreitpferd....
Eine immer wieder gestellte , und , wie ich finde , hoch spannende Frage.
Gerade der ambitionierter Freizeitreiter hat heutzutage die Wahl zwischen eine schier unendliche Zahl verschiedenste Rassen aus aller Welt. Leider wird eine Wahl meist getroffen auf Grund von Farbe , ausehen , Größe oder andere, eher romantische Gründe , und selten anhand eine tatsächliche Eignung für die gestellte Aufgabe.
Pferderassen entstanden durch Anpassung , Zucht und Selektion ,Faktoren die dieses massgeblich beeinflussen sind klimatisch, topographish und (durch den Menschen bestimmt) die Aufgaben die an den Pferden über lange Zeiträume hinweg an die Pferde gestellt wurden.
Meine Theorie ist, je genauer wir objektiv das was wir von unseren zukünftigen Partner wünschen, definieren können, und diese Anforderungen mit denen abgliechen die bei der Entstehung einzelne Rassen abgleichen, um so ehr werden wir letzendes glücklich mit unsere Wahl.
Schon alleine der Begriff "Wanderritt" bedarf hier nach eine Definition. Geht das darum von A nach B zu kommen.... oder ist der Weg an sich schon das Ziel ?
Was ich damit meine? Im Lehrbuch ist oft von 25 km als durchschnittliche Tagesetappe die Rede.
Wenn ich in eine norddeutsche Tiefebene unterwegs bin und nur leichtes Gepäck habe, würden sich doch zB folgende Rassen gut anbieten, Araber, 5 gaited American Saddlebred oder auch einen Töltender Traber..... bei entsprechender Trainingsstand haben wir die 25km locker in anderthalb Stunden vor dem Frühstück runtergespuhlt.
Ist man hingegen im Schwarzwald mit schwerem Gepäck unterwegs dann wäre doch sicherlich eher zu einem Schwarzwälder Fuchs zu raten.
In die Werbung werden natürlich fast alle Rassen gerne als Allrounder angepriesen. (Ahnlich wie in der Politik da rücken auch alle gerne in der Mitte) aber ich plädiere dafür wirklich genauer nach zu denken und hinzuschauen.
Denkt mal darüber nach, wie wichtig ist einem "Trittsicherheit" das zB sicherlich ein Isi mitbringt wirklich, vorallem dann wenn das Gelände in dem man tatsächlich reitet aus dem unbefestigten mittelstreifens eines ansonsten geteertem Feldweg besteht.
Meine eigene Lieblingsrasse zB ist der Missouri Foxtrotter. Gezüchtet um Strecke zu machen in eher schwierigem Gelände. Hört sich gut an , aber die "Reisegeschwindigkeit" für einem guten Foxtrotter liegt bei ca 16 std/km..... können sie auch auf dauer durchhalten.... aber ist es das was man wirklich will für den "Wanderritt" ?
Der hier angesprochener Criollo.... gezüchtet als Hüttepferd für Rinderherden, robust sicherlich, aber sein Talent liegt in spurt schnelligkeit und extreme Wendigkeit..... auch nicht unbedingt Schwerpunkte für das Wanderreiten.
Ein Pferd fühlt sich auch dann am wohlsten ( und bleibt entsprechend gesund) wenn es das machen darf was es am besten kann.
Just some Food for thought.