Schlachtfohlenversteigerung

... und das Procedere schön weiter fördern...

Ein nie enden wollender Teufelskreis 🤮

Leider die bittere Wahrheit....
Immer schwer für pferdeliebhaber und Besitzer...
Aber was will man machen...

Die Fohlen haben es schöner als so manches Dressurpferd, traurig aber wahr....

Jetzt mal kurz Tacheles.
Die Pferde erziehen 500€-750€?! Was zu, Geier, wer lässt sich denn da so ehrlich über den Tisch ziehen?

Als meine Frau mir das gerade zeigte, war ich kurz stutzig und hab ein wenig Recherche betrieben, denn ein Schlachtpreis von bis zu 3,40€/Kilo Lebendgewicht kam mir doch etwas hoch vor, wenn man bedenkt, dass Rindfleisch in den hohen Qualitäten bei einem ähnlichen Preis gehandelt wird .
Fohlen haben mit 4 Monaten wohl ein Gewicht um die 170kg bis 220kg, wenn wir von den schweren Rassen ausgehen, die hier genannt werden.
Fohlen werden aber nicht mit 4 Monaten geschlachtet, sondern meist mit 6 bis 7 Monaten, dann haben sie ein Gewicht von bis zu 350kg.
Weitere Recherchen haben dann ergeben, dass der Schlachtpreis in dieser Qualität Pferdefleisch in 2006 bei ca. 0,80€/kg lag und gehen wir einfach mal davon aus, dass die Preise nicht gestiegen sind, denn es finden sich für spätere Zeitpunkte nur geringere Preise und der Absatz wird nicht auf magische Weise gestiegen seine, wodurch der Preis auch nicht gestiegen sein wird.

Zur Rechnung somit:
350kg x 0,80€/kg = 280€ .

tl;dr / Zusammengefasst: wenn man bis zu 750€ für ein Schlachtfohlen hinlegt, wird man über den Tisch gezogen, denn mehr als 300€ ist das Tier auf keinen Fall wert.

Anmerkung: wir reden hier von Schlachtfohlen, nicht solchen für die Zucht. Zuchtfohlen können Preise von über 10.000€ und deutlich mehr erreichen, werden aber auch nicht auf solchen Auktionen gehandelt.

Das ist eine normale Versteigerung von den Zuchtverbänden. Und hat mit Schlachtung an sich überhaupt nichts zu tun. Jeder der möchte kann dort ein Fohlen ersteigern. Südd. Kaltblüter gingen damals ab 500 Euro, Haflinger für 400 in den Ring. Preisspitze war damals über 2000 Euro bei den Stuten. Viele Händler und Wiederverkäufer kaufen da ein, das Stimmt. Ich denke die wenigsten gehen da an den Metzger um geschlachtet zu werden. Ihr solltet wissen, daß die meisten Pferdemetzger auch einen Pferdehandel betreiben. An die richtigen Schlachtpferde kommt man in der Regel, bei einem seriösen Metzgern eh nicht ran. Diese Pferde werden nicht um sonst geschlachtet.

Liebe Grüße

Ich kenne einige, die echt tolle Pferde von dort haben... kann ja jeder machen, wie er meint... mich kotzt es nur einfach an, dass das immer unter dem Deckmantel des "Rettens" laufen muss! Wird man dann zum Heiligen? Kann man sich damit bei Facebook/Insta u.s.w. profilieren? Wieso kann man nicht einfach sagen "Ich habe nen Hafi in Bayern/Österreich/wo auch immer ersteigert - Punkt." ?

Jap, genau das ist offenbart zur Zeit sehr wichtig für die Profilneurotiker.

Was die wenigsten wissen... Es handelt sich hier lediglich um pferdehandel. Diese Pferde die dort gezeigt werden, sind zum Verkauf vorgesehen. Durch die Aussage sonst geht es zum Schlachter, wird lediglich Druck auf die Leute ausgeübt und die Wahrscheinlichkeit des Verkaufs extrem erhöht.
Gerettet hat man das gekaufte Pferd aber nicht...

Noch so ein heikeles Thema.

Es ist sicherlich so das, sowohl hier in Deutschland und noch mehr in meine Heimat England, das schlachten von Pferden und erst recht Fohlen fast ein Tabu Thema ist.

Ich denke es ist jedoch nicht unwichtig dabei folgendes zu bedenken.
Zum einen wenn es ein Markt bzw Nachfrage gibt, wird dieser von irgendwer auch bedient werden. Wenn ein Fohlen "gerettet " wird, vermut ich, dass deshalb nicht ein Fohlenschnitzel weniger gegessen wird. (Zudem könnte man sich Fragen warum den ein Fohlenschnitzel verwerflicher als ein Kalbsschnitzel sein soll).

Zum anderen (ich denke hier vorallem an die Freiburgerzüchter) an den Bäuerlichen Geschäftsmodel jedes Jahr so und so viel Fohlen zu ziehen und dann zu verkaufen, ob am Schlachter oder an den deutschen "Freizeitreiter/fahrer" wird sich eh nichts ändern durchs "retten".

Von daher sollte die Motvation ein Fohlen zu kaufen oder ersteigern, einzig darin liegen, dass man das Pferd haben möchte. Mann sollte sich hüten davor sich hier manipulieren zu lassen.

Absolut meine Meinung! Beides!

Ist das so? Ich bewege mich ja in der Welsh-Cob-Szene, und da finde ich es recht offensichtlich, dass Pferde, für die keine Nachfrage da ist, geschlachtet werden. Verwerflich finde ich das nicht, Schlachtung kann mitunter die bessere Alternative sein. Ich habe allerdings auch davon gehört (das ist aber schon ein paar Jahre her, als die Equidenpass-Pflicht eingeführt wurde), das etliche Welsh-Mountain-Fohlen irgendwo in den Bergen getötet und verbuddelt wurden, weil die Papiere teurer waren als der Erlös fürs Pony.

Diese Schlachtfohlenrettung finde ich deshalb bedenklich, weil ich der Überzeugung bin, dass für die richtig guten Fohlen auch ein normaler Markt vorhanden wäre. Über diesen Rettungsgedanken werden leider oft Menschen animiert ein Hengstfohlen zu kaufen, die schon mit einem Rentner-Wallach überfordert wären.... Übrigens ein Problem bei allen Billigpferden.

Kleiner Erfahrungsbericht am Rande von so einer "Rettungsaktion":

Zusätzlich zu dem Kaufpreis der kleinen Norikerstute kam noch der Transport aus Österreich hierher - damit war das Pferd bei etwa 1300 €... Sie kam mit einer Transportwunde bei der neuen Besitzerin an und sah als zweites gleich einen Tierarzt. Ein wenig später fiel auf, daß sie sich immer wieder in der Box festlegte und schnell schlapp war. Ein Blick in den Equidenpass ließ mich wundern: sie hatte keinen Chip, aber einen genetischen Abstammungsnachweis und war als Fohlen prämiert. Wieso landet so ein Fohlen bei der "Schlachtfohlen Auktion"? Um die Identität zu klären wurde ein neuer Test gemacht: ja, es war das in den Papieren beschriebene Fohlen; allerdings ist auch das PMMS Gen positiv.....
Im Moment wächst und gedeiht sie ganz gut

Ich kann Aspects nur zustimmen: